Ein Heimkehrer auf Roms Straßen

  • Jetzt fing es auch noch an zu nieseln. Großartig.
    Macro fuhr sich durch die staubigen, schwarzen Strähnen, die ihm nun feucht und glänzend in die Stirn fielen und versuchte sie aus seinen Augen zu streichen.
    Auch wenn er ziemlich müde, ziemlich erschöpft war von dem langen Ritt, hätte sein Herz nicht wacher sein können. Der junge Mann stieg von dem pechschwarzen Pferd und schloss für einen moment die Augen um tief einzuatmen. Es tat unendlich gut die eigenen Lungen wieder mit der regenklaren Heimatluft, Roms Luft zu füllen.
    Auch wenn er sich anfangs über den kühlen Regenschauer geärgert hatte, bemerkte er jetzt, wie gut der Wetterumschwung ihm tat. Außerdem war es ja nicht so, dass er in einen Platzregen gekommen war, nur hier und da verirrten sich einige Regentropfen auf die Straße, auf den jungen Caecilier und seinen warm schnaubenden Hengst. Zu Hause. Eigentlich hatte macro niemals geglaubt, dass ihm diese Worte so viel bedeuten konnte, aber nach dem Parthischen Krieg hatten sich seine kindlichen Ansichten sowieso stark verändert, auch wenn er es sich nur ungern eingestand, so war er wohl doch schlussendlich soetwas wie ein Mann geworden. Er grinste bei dem Gedanken. Naja so ganz erwachsen werden, würde er wohl nie, auch wenn ihn die letzten Jahre unwillkürlich gezeichnet hatten. Und damit war nicht nur die Narbe gemeint, die nun seine Schulter zierte. alles hätte ganz schnell zu Ende gehen können, wegen der offenen Wunde, hätte er beinahe sein leben lassen müssen das wusste er und es war nur reine Willkür, dass er überlebt hatte, während andere auf dem Schlachtfeld geblieben waren. macro hatte genug vom Töten, mehr als genug. Er war auf ein Abenteuer ausgewesen, als er der Legio beigetreten war und nicht auf so etwas. Natürlich war das idiotisch gewesen, aber diese Erkenntnis hatte ihm lange gefehlt. Und nun war er wieder hier, in Roma, der Hauptstadt, dem Kern Italias, hier wo das Leben pochte. Es würde seine Zeit dauern, bis er wieder der alte war, die erstickenden Schreie, die angsterfüllten Auge, all das Blu, all das Leid hinter sich lassen konnte, aber er würde nicht mehr fort gehen. Seine Pflicht hier erfüllen und für etwas mehr Ruhe und Einträchtigkeit sorgen, statt Teil eines großen Kriegsplans zu sein. Die ganzen letzten Wochen hatte er darüber anchgedacht und war ehrlich enttäuscht von sich selbst, dass er so lange gebraucht hatte, um das so zu sehen. Aber das war jetzt egal. Jetzt war er hier und nichts hätte sich besser anfühlen können.


    Gedankenverloren strich der Zweiundzwanzigsjährige die Flanken seines Pferdes entlang. Mit langen Schritten, aber ohne jede Eile folgte er dem Straßenverlauf, der nun in eine kleine Allee einmündete. Macro hob langsam den Kopf, ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die Allee erkannte. Hier hatte er nach seinem Afrikaaufenthalt Fabricianus getroffen. Auf der Wiese hatten sie sich wie kleine Jungen gebalgt.
    Der Gedanke an seinen jüngeren Bruder brachte etwas Wehmut mit sich. Auch wenn schon Monate vergangen waren seit er in Parthien von dessen Tod erfahren hatte, konnte er immernoch kaum glauben, dass er Fabricianus nie wieder sehen würde. Fröstelnd zog er die Schultern hoch. Hier zu sein, brachte ihn ihm auch auf eine ganz eigene Weise näher und verstärkte das wohlige Gefühl in seiner Magengegend. Dass er jemals so sentimental hätte werden können, hätte er vor seinem Eintritt in die Legio wohl auch nicht gedacht, aber diese neue Eigenart würde er sich schon abgewöhnen, wenn er erst einmal wieder auf den Rest seiner Familie, allen anderen voran seinen Onkel traf, dem er bald wieder Ärger machen würde. Crassus und Rom hatten ihn wieder und sollten sich besser auf einiges gefasst machen.


    Sim-Off:

    Wenn jemand einsteigen mag, würde mich das natürlich sehr freuen :)

  • Der kleine Regen hat aufgehört und zwischen den Wolken zeigte sich die Sonne. Ich beschloss einen kleinen Spaziergang
    zu machen, um die frische, würzige Frühlingsluft einzuatmen. Meine Sklavin Lyda begleitete mich, wie immer mit einem
    Sonnenschirm bewaffnet. Eine kleine Allee, die zur großen Wiese führte, kam in Sicht und viele Erinnerungen kamen hoch.
    Curio und ich spazierten hier oft und hatten einfach eine ungezwungene, schöne Freude am Leben gehabt. Und obwohl
    Curio mein Onkel ist, waren wir wie Bruder und Schwester ... Wo könnte er bloß jetzt sein? Dieser Gedanke ließ mich nicht
    in Ruhe, seitdem ich aus Griechenland nach Rom zurück kam. Ich seufzte und sah mich um, um eine Bank zu finden, denn
    ich wollte mich etwas ausruhen und das schöne Wetter genießen.


    In diesem Moment erblickte ich ein rabenschwarzes Ross, das mich sehr an mein Pferd erinnerte, und einen Mann, der
    neben dem Tier stand und es streichelte. Ein verstaubter, müder Legionär, der vermutlich aus dem Krieg mit Parthia und
    nach der Erfüllung seiner Pflicht unterwegs nach Hause war. Eine Bank fand sich in der Nähe, ich setzte mich hin und
    betrachtete diskret das Pferd und seinen Herr ... . Am liebsten wollte ich auch dieses erschöpfte Pferd streicheln, aber
    es gehörte nicht zu den guten Sitten.



    Sim-Off:

    wenn ich darf?

  • Die beiden liefen noch ein ganzes Stück einträchtig nebeneinander her und wären es wohl auch weiterhin, wenn nicht dicht neben ihnen, etwas im Unterholz geknackt hääte, vermutlich ein kleineres Nagetier oder ein Vogel. Diese Kleinigkeit jedoch reichte aus, um einen der beiden in höchste Aufruhr zu versetzen. Der schwarze Hengst hatte die Ohren sofort unruhig nach hinten gelegt und tat einen Sprung nach vorne, sodass Macro, der absolut nicht auf so etwas vorbereitet gewesen war, benahe die Zügel aus der Hand gerissen wären. "Ssssh Audax, ist ja gut." Seine Stimme war eindringlich und beruhigend, trotzdem war leicht herauszuhören, dass er mit diesem kleinen Ausbruch keinesfalls gerrechnet hatte. Die junge Frau zu seiner Linken, die sich wohl auf einer Bank niedergelassen hatte, bemerkte erst recht spät und erst, als sein Pferd ihr so nahe kam, dass es nicht nur peinlich sondern leider auch beunruhigend war. Natürlich dadurch um einiges energischer, riss er an dem Zaumzeug seines neuerstandenen Begleiters , so dass das Pferd in seine Richtung gezogen wurde, sich aber trotzdem nur ganz langsam von dem Schrecken erholte. Unangenehm berührt warf der ehemalige Legionär Audax einen bösen Blick zu und ging schließlich um das schwarze, immernoch nervös trippelnde Tier herum zu der jungen Dame, die in Begleitung einer Sklavin wohl eher auf einen ruhigen Spaziergang statt auf solch einem kleinen Angriff ausgewesen war. Die Zügel behielt er dabei natürlich fest in der Hand.


    Erst jetzt konnte er überhaupt mehr von seinem ungewollten "Opfer" sehen. Sein Gegenüber hatte dunkle, freundlice Augen, braune Haare, die sich eng um das Gesicht schmiegten und eine zarte Figur.
    "Ähm, entschuligung, wirklich, das tut mir furchtbar leid. Ich hoffe dir ist nichts geschehen...?"
    Macro strich seine Kleidung glatt und versuchte nicht allzu schmuddelig auszusehen, während er mit einem Arm noch etwas Abstand zwischen sie und das Pferd brachte.


    Sim-Off:

    Klar :)

  • Langsam marschierten die beiden weiter, als der Rappe plötzlich einen Sprung nach vorne machte, irgendetwas hat ihn
    vermutlich erschreckt, er rollte ängstlich mit seinen großen Augen, schlug mit den Hufen und, bevor ich reagieren konnte,
    landete auf einmal direkt vor mir. Sein Herr versuchte den Hengst zu beruhigen, er sprach zu ihm und nannte ihn Audax...

    "Ach, es ist mir nichts passiert, du brauchst deinem Pferd nicht böse zu sein ... das arme Tier ist ganz verstört,... die
    Rappen sind eben sehr edel und sensibel,...sie erschrecken sich wegen jeder Kleinigkeit. Besonders, wenn sie, nun ja,
    übermüdet sind ... Ich hatte auch so einen gehabt ..."


    sagte ich mit einem Seufzen und dachte an meine schwarze, schöne Stute, die sehr jung starb... Sehr gern wollte ich
    Audax streicheln und auch trösten, aber er war immer noch ziemlich durcheinander und wirkte sehr nervös. Dann
    blickte ich den jungen Legionär an, auch er wirkte erschöpft und müde. Ich überlegte kurz und lächelte ihn freundlich
    an:


    "Willst du dich nicht hinsetzen? Wenigstens so lange, bis dein Pferd sich etwas erholt hat ... es ist genug Platz auf
    dieser Bank ... . Bist du auf dem Heimweg?"

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