Ein nächtlicher Spaziergang - oder das Geheimnis meines Erfolgs

  • So langsam versiegte die Schlange der Wiegewilligen. Der Abend war auch schon etwas vorangeschritten und diejenigen, die das Glück hatten, noch einen Platz zu ergattern, wurden langsam unruhig. Ein Raunen ging durch die Menge. Wann geht´s denn endlich los. Wie lange dauert das denn noch? Diese verdammten Nachzügler ziehen alles noch unnötig in die Läge! Eigentlich müßte ich ja längst schon wieder zu Hause sein!
    Trotz des vielen Geschwätzes um uns herum, war die Frage der Claudia an mein Ohr gedrungen. Es war nur verständlich, zu erfahren, wie viel Zeit man an solch einem Abend investieren mußte. "Für gewöhnlich eine Stunde, doch bei esonders schwieriegen Fällen kann es auch einmal länger dauern. Aber es steht uns frei zu gehen, wann immer wir wollen," antwortete ich ihr und lächelte dabei vertrauensvoll.
    Dann endlich konnte sich die magistra von ihrer Wiegesklavin losreißen. Beschwingt trat sie vor die Menge und wartete, bis absolute Ruhe herrschte. Dies war, wie man sich nur unschwer vorstellen konnte, gar nicht so einfach. Aber es gelang ihr dennoch! Ihre bloße Anwesenheit bewirkte bei ihren Teilnehmerinnen ein rasches Verstummen, ein Phänomen dessen Erklärung ich noch heute auf der Spur war.
    Dann, nachdem sie ein freundlich zuvorkommendes Lächeln aufgelegt hatte, begann sie.
    "Guten Abend und herzlich willkommen zu eurem CP-Treffen! Ich freue mich über euer zahlreiches Erscheinen!"
    Wieder herrschte einen Moment gebannte Stille. Dann fuhr sie fort.
    "Unser heutiges Thema beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann ich erfolgreich Eßfallen in meiner Freizeit verhindern? Überall lauern sie auf uns, ob während eines spannenden Gladiatorenkampfes oder zu Hause beim Weben: die unbändige Lust auf etwas eßbares!" Diesemal ging wieder ein Raunen durch die Menge. Dies war einmal mehr ein Zeichen dafür, daß das heutige Thema wieder einmal voll aus der Realität gegriffen war.
    "Doch bevor wir in unser heutiges Thema einsteigen, möchte ich gerne von euch wissen, wie eure vergangene Woche war!" Erwartungsvoll schaute sie in die Menge.

  • „Schwierige Fälle?“, wiederholte Antonia und zog eine Augenbraue nach oben. Was war denn nun ein schwieriger Fall? War das wortwörtlich zu verstehen? Die schwierigen Fälle waren die Damen, die am schwersten waren? Nunja, sie würde es erleben.
    Weiter darauf eingehen konnte sie nicht, denn endlich schien es loszugehen. Die magistra schaffte es tatsächlich dem Murmeln Einhalt zu gebieten und ergriff das Wort. Zunächst herrschte eisiges Schweigen auf ihre Frage, keine wollte wohl den Anfang machen. Schließlich stand eine Frau, die wohl Anfang 30 sein musste auf. Sie war zwar nicht besonders dünn, sie jedoch übergewichtig zu nennen wäre bereits zu viel gesagt.
    „Nachdem ich vor 3 Monaten entbunden habe und den Schwangerschaftsspeck loswerden wollte, bin ich meinem Ziel nun ganz Nahe. In der letzten Woche habe ich 1 Pfund abgenommen und nun fehlen nur noch 4 Pfund mir zu meinem ursprünglichen Gewicht.“, verkündete sie strahlend. Die Magistra nickte lächelnd und notierte eifrig mit.
    Jener Vorstoß schien die anderen Frauen jedoch nicht gerade dazu zu motivieren, auch ihre Fortschritte zu schildern. Eventuell gab es nicht so viel Fortschritte? Ob das hier wirklich funktionierte?
    „Ich war auf die Hochzeit meiner Schwester eingeladen.“, gestand eine weitere Frau schließlich und erhob sich von ihrem Platz. „All die leckeren Sachen.. wer kann da schon nein sagen, nicht wahr? Ich zumindest nicht, daher habe ich ein wenig zugenommen.“
    Mit einem abschließenden Seufzer setzte sie sich wieder. Hierdurch wohl ermutigt standen nach und nach einige weitere Teilnehmerinnen auf, verkündeten Erfolg oder Misserfolg.

  • Sim-Off:

    Ja mei! Fast wie im richtigen Leben! :D


    Die magistra hatte ihre Notizen gemacht und als wieder Ruhe eingekehrt war, schenkte sie der Menge wieder ihr strahlendes Lächeln. Nun wollte sie ans Analysieren gehen. Sie pickte aus ihren Notizen zuerst die Frau heraus, die sich als erstes gemeldet hatte.
    "Du bist Asinia Sabina, nicht wahr? Das sind ja wirklich wundervolle Nachrichten! Nun, verrate uns doch mal, wie du es geschafft hast, nach der Entbindung so viel abzunehmen?" Die Frau überlegte kurz und fing dann an zu erzählen. "Na ja, das war jetzt schon meine dritte Entbindung. Bei den zwei Geburten davor hatte ich so meine Schwierigkeiten, das Gewicht wieder runter zu bekommen. Aber diesmal hab ich´s mit CP probiert und ich muß sagen, ich war und bin an keinem Tag hungrig! Man muß eben einfach durchhalten, auch wenn´s an manchen Tagen schwer fällt! Dann wird man am Ende mit dem Erfolg belohnt." Die magistra nickte bedächtig. "Ja, danke! Genau, durchhalten ist das Stichwort! Auch wenn´s manchmal schwerfällt, wie Asinia Sabina gesagt hat!" Dann fiel der Blick auf die Frau, die bei der Hochzeit ihrer Schwester zugenommen hatte. Auch sie lächelte sie freundlich an. "War die Hochzeit schön?" fragte sie sie ganz überraschend. Die Frau schien etwas irritiert zu sein. "Äh, ja...ja war sie. Meine Schwester hat geheiratet!" Die magistra nickte erneut. "Und du hast das Essen richtig genossen?" Die Frau nickte ihrerseits, obwohl sie nicht wußte, was jetzt noch kommmen würde. "Ja, hab ich, ja!" "Wie oft wird deine Schwester noch heiraten?" Die Frage klang auf Anhieb etwas provokant und die Frau überlegte sich, ob sie darauf antworten sollte. "Na ich hoffe doch, sie heiratet nur
    einmal!"
    Die magistra lächelte immer noch. "Genau! Sie heiratet hoffentlich nur einmal. Dir hat das Fest gefallen, du hast das Essen genossen und gut, du hast etwas zugenommen! Wie geht es ab heute wieder für dich weiter?"
    Die Frau überlegte kurz und meinte dann:"Mhhm, ich werde mich wieder an die Vorgaben halten und werde die Festtage mit etwas mehr Bewegung ausgleichen." Die magistra nickte eifrig. "Das ist wirklich ein guter Vorsatz! Genau! Mehr Bewegung haben! Das kann schon dadurch passieren, indem wir mal die Sänfte zu Hause lassen und zu Fuß gehen!"
    Nachdem die magistra noch einige weitere Problemfälle abgearbeitet hatte, fiel ihr suchender Blick auf Antonia.
    "Du bist heute zum ersten Mal hier, nicht wahr? Was sind deine Erwartungen?"

  • Sim-Off:

    Hehe :D


    Hatte Antonia zunächst noch gehofft, nicht besonders herausgepickt zu werden und schließlich die Blicke aller Anwesenden auf sich zu spüren, wurde diese Hoffnung nun zerstreut. Sie hasste es, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein. Zumindest dann, wenn sie sich nicht sicher war, wie sie reagieren und was sie sagen sollte.
    "Das ist richtig.", antwortete die Claudia schließlich und hob den Kopf. Augen zu und durch, wie ihre Mutter stets geraten hatte. So hatte sie es bei ihrer Hochzeit gehalten, so würde es auch hier gehen.
    "Meine Erwartungen.. nun, ich hoffe durch diese erfolgreiche Methode mein Wunschgewicht zu erreichen."
    Ein leiser Seufzer war aus den hinteren Reihen zu vernehmen. Vermutlich eine Dame, für die Antonias Gewicht bereits das Wunschgewicht war."Wie genau das ablaufen soll kann ich mir allerdings noch nicht recht vorstellen. Angesichts des breiten Erfolges nehme ich an, dass die Methode der CP eine andere ist, als das übliche 'wenig Essen und viel bewegen'."
    Ein kurzes Zucken der Mundwinkel signalisierte, dass dies vorerst alles an Vermutungen war, was Antonia zu äußern gedachte.

  • Die magistra hörte aufmerksam zu und nickte bedächtig, bis sie dann schließlich wieder das Wort ergriff. "Es ist schön, zu hören, daß du dir bereits Gedanken über dein Ziel gemacht hast. Nun, wie du das erreichen kannst, werde ich dir nachher noch einmal genauer erläutern. Aber, wie du bereits selbst bemerkt hast, ist es möglich, sein Ziel zu erreichen." Der magistra war es natürlich nicht entgangen, welchen Körperumfang die Claudierin mit gebracht hatte. Aber in diesen Zeiten war es normal, daß auch Frauen, die eigentlich schon schlank waren, noch schlanker werden wollten. Nun, solange dieses Vorhaben nicht krankhaft war, konnte es der magistra nur recht sein.
    Sie lächtelte, angesichts der letzten Bemerkung der Claudierin. "Es kommt nicht darauf an, wie wenig man ißt. Wichtig ist, ob man das Richtige ißt. Und etwas Bewegung tut unserem Körper gut. Doch was ist Bewegung? Was kann Bewegung sein?" Eine unscheinbare Frau, die etwas weiter hinten saß und schlank war, meldete sich. "Mir hat geholfen, daß ich öfters einmal zu Fuß gegangen bin. Das mache ich heute nur noch, wenn ich in der Stadt unterwegs bin!"


    Ich hatte die ganze Zeit mehr oder weniger nur unbeteiligt gelauscht. Hin und wieder sah ich zu Antonia hinüber. Ich konnte nicht so genau einschätzen, was in ihr vorging. Als die magistra sich schließlich an sie wandte, war ihre Anspannung nicht mehr zu übersehen. Ich zwinkerte ihr nur aufmunternd zu. Hier passierte nichts, was sie nicht wollte!
    Nach einiger Zeit, fragte ich sie leise: "Und, was meinst du?"

  • Der Fokus verlagerte sich von Antonia in eine eher allgemeinere Diskussion, was unweigerlich dazu führte, dass sich die angekrampften Schultern langsam lockerten und der Sitz der Claudia wieder deutlich bequemer wurde. Natürlich saß sie immer noch stocksteif da, wie man es ihr zeitlebens beigebracht hatte. Ein Außenstehender würde kaum einen Unterschied sehen, doch ein oder zwei Muskelpartien waren entspannter.
    Das Richtige sollte sie also essen. Und Bewegung? Sie war eine Patrizierin. Eine Patrizierin trieb keinen Sport oder ging gar zu Fuß in die Stadt. Nicht auszudenken. Skandalös. Da musste sie sich wohl etwas anderes einfallen lassen. Vielleicht einfach in ihrem Cubiculum im Kreis gehen?
    Celerinas Worte zerrten sie wieder ins Hier und Jetzt.
    "Oh, ich finde es hochinteressant.", erwiderte Antonia. "Wie lange machst du das hier denn schon?"

  • Es freute mich, daß sie dem Treffen etwas abgewinnen konnte. Es verstand sich ja von selbst, ich würde ihr natürlich behilflich sein, sie unterstützen und ihr auch ein Ohr leihen, wenn sie jemanden brauchte, dem sie etwas anvertrauen wollte. "Oh, ich habe etwas vor sechs Jahren damit angefangen. Etwas mehr als ein Jahr habe ich dazu gebraucht, das zu erreichen, was ich wollte und seitdem halte ich mein Erreichtes," flüsterte ich ihr ins Ohr.
    Nach der Fehlgeburt, die ich damals erlitten hatte, ging es mir nicht gut. Das lag zum einen an dem Verlust, den ich hinnehmen mußte, zum anderen aber auch an meiner ruinierten Figur, die nicht alleine nur wegen der Schwangerschaft in diesem desolaten Zustand war. Der Frust und die Trauer steuerten ihren Teil noch hinzu. Diese Treffen waren es, die mich damals wieder aufgefangen hatten. Allerdings war es für mich heute immer noch schwer, über diese Sache zu sprechen. Möglicherweise war Antonia ja die Richtige, an die ich mich wenden konnte- irgendwann einmal!
    Nun saßen wir erst einmal hier und hörten uns an, was gesprochen wurde. Die magistra hatte längst zu ihrem Thema übergeleitet und sprach ein nicht zu unterschätzendes Problem an, das uns das Abnehmen manchmal richtig erschweren konnte. "So ein Gladiatorenkampf ist ja unglaublich spannend, was tut ihr, damit ihr vor und in den Pausen nicht ständig ans Essen denken müßt?" Sogleich kam eine Antwort aus der Menge "Ich ess schon zu Haus was, dann hab ich keinen Hunger mehr!" "Ach ja, des hab ich auch scho oft probiert, aber essen tu ich trotzdem immer was! Die Nüss, die sind immer so lecker!" erwiderte eine recht korpulente Dame, die in der ersten Reihe saß.

  • "Vor 6 Jahren? Respekt."
    Erstaunlich. Es war wohl eine Art Lebenseinstellung, bei diesem.. Verein Mitglied zu werden. Was sie anschließend hörte, ermutigte Antonia allerdings nicht sonderlich.
    "1 Jahr? So lange? Herrje."
    Mit einer natürlichen Ungeduld in diesem Bereich ausgestattet, dauerte 1 Jahr Antonia natürlich viel zu lange. Andererseits, sie wusste ja nicht, wie viel Celerina gewogen hatte, ehe sie mit den CP begann. Wenngleich sie sich eine stark übergewichtige Celerina nicht so recht vorstellen konnte. Über jenen Gedanken schmunzelnd, wandte sie den Blick wieder nach vorne.
    "Ich denke an die ganzen knackigen Männer in der Arena.", meldete sich eine leicht übergewichtige Dame zu Wort und grinste vielsagend. "Die haben ja auch kein Gramm Fett zu viel. Und was die können, kann ich schon lange."
    "Quirinia, du bist verheiratet!", "empörte" sich die neben ihr sitzende schmunzelnd. Das Schulterzucken 'Quirinias' signalisierte, dass sie die 'Gucken-erlaubt'-Methode vertrat.
    Antonia selbst konnte an diesen ganzen muskelbepackten Männern ohnehin nichts finden. Für sie war weniger in diesem Fall mehr, doch würde sie sich hüten, dies laut auszusprechen.
    "Ich mach es ganz anders: Ich nehm mir was von zu Hause mit. Gemüse eben. Während die anderen Süßes essen, halte ich mich dann an meine Karotten.. Schmeckt zwar nicht so gut, aber zumindest kann ich auf etwas kauen."

  • "Lieber etwas langsamer, als zu schnell. Die Haut soll sich ja auch zurückbilden können," flüsterte ich zurück. Schließlich hatte ich oft schon von anderen Frauen gehört, wie unglücklich sie mit ihrem Körper nach einer schnellen Abnahme waren. Runzlige, faltige Haut war oft die Folge. "Bei dir wird es sicher schneller gehen! Ich hatte damals ja erheblich mehr Pfunde zu verlieren," beschwichtigte ich sie.
    Währenddessen ging der Erfahrungsaustausch weiter. Die unterschiedlichsten Frauen berichteten von ihren Erlebnissen, erzählten von Erfolgen und Misserfolgen. Doch dann geschah etwas, womit die wenigsten gerechnet hatten! Aus der hintersten Ecke drang plötzlich eine klagende maskuline Stimme hervor. "Ich habe meiner Frau schon oft genug gesagt, ich müsse abnehmen. Trotzdem kocht sie immer so fettig und stopft mich mit Süßigkeiten voll, wenn wir im Theater sind! Ich weiß wirklich nicht mehr weiter! Was kann ich denn noch machen?" Alles war plötzlich still, dann begann ein Raunen durch die Reihen zu gehen. Ein Mann, hier im Treffen! Unglaublich! Das hatte wirklich Seltenheitswert!
    "Der arme Kerl kann einem schon leid tun! Wenn er so unter der Fuchtel seiner Frau steht!" Es war sehr schwierig, sich ein Grinsen zu verkneifen! Doch eine der Frauen rief dann laut in den Raum hinein:"Mußt ja nich essen, was deine Alte kocht!" Bevor sich nun Unruhe breitmachte, griff die magistra ein. "Nun, ich denke, wir sollten doch etwas freundlicher miteinander umgehen! Diese Frage hat seine Berechtigung! Einige unter uns kochen nun mal nicht selbst. Sie werden bekocht von ihren Sklaven oder ihrer Frau. Wer hat denn diesbezüglich einen Tip?" Sie sah sich um, ob sich jemand meldete. Nach einer Weile erhob sich eine Dame, die man vom Äußeren zu urteilen, eher zur feineren Gesellschaft zählen konnte. "Ich habe meine Köchin einige Male mit zu den Treffen genommen. So hat sie erfahren, worauf sie achten muß. Seitdem klappt es sehr gut! Ich habe schon 10 Pfund abgenommen!"

  • "Haut zurückbilden.. mhm.. ", murmelte Antonia etwas geistesabwesend, da sie sich zu fragen begann, ob sie hier wirklich richtig war. Das Ihrige dazu bei trugen die folgenden Erfahrungsberichte, welche die wankelmütige Claudia mal in diese, mal in positive, mal in negative Vorahnungen stürzten.
    Sie schreckte auf, als sie hörte, dass auch ein Mann zugegen war. Bei allen Göttern, warum machte sich denn ein Mann Sorgen darum, dass er zu füllig war? Bislang hatte Antonia geglaubt, dies sei eine rein weibliche Domäne. Neugierig wandte sie sich um, um den Menschen zu sehen, der den Testosterongehalt des Raumes deutlich erhöhte.
    "Männer sind wohl nicht so oft hier anzutreffen?", fragte Antonia, der das Gemurmel und die erstaunten Blicke natürlich nicht entgangen waren.
    "Du könntest auch die Menge dessen, was du isst, reduzieren.", meldete sich eine weitere Frau zu Wort. "Weniger essen, weniger zunehmen. Fordert natürlich eine gewisse Disziplin."
    Das leichte Schmunzeln, das auf ihren Lippen erschien zeigte, dass sie der Ansicht war, Männer seien generell eher wenig zur Zurückhaltung beim Essen fähig.

  • Wegen der Hautrückbildung mußte sich Antonia nun wirklich keine Sorgen machen! Soviel hatte sie ja gar nicht abzunehmen, wenn überhaupt. Schließlich hatte sie noch nicht mit den Überbleibseln einer Schwangerschaft zu kämpfen gehabt. Dabei stellte sich bei mir die Frage, ob es nicht bald soweit wäre. Dies allerdings auszusprächen wäre äußerst indiskret gewesen. So gut kannten wir uns nun auch wieder nicht.
    Ihre Befürchtungen, des anwesenden Mannes wegen, konnte ich sie beruhigen. "Männer verirren sich nur sehr selten hierher! Sie trauen sich einfach nicht oder glauben, sie hätten so etwas nicht nötig. Zss..., ein überheblicher Gedanke, nicht wahr? Ich persönlich bevorzuge ja eher den knackigen Typ Mann. Das Gegenteil davon hatte ich bereits und ich kann nur sagen: nein Danke!" Ich sprach äußerst leise, damit nicht jeder hörte, was ich zu sagen hatte, während unterdessen das Treffen und die Diskussionen, die geführt wurden, langsam zu einem Ende kamen. Die Frage der magistra, ließ mich wieder aufhorchen. "Was wollt ihr dafür tun, damit ihr auch in der nächsten Woche abnehmen könnt?"
    Plötzlich war wieder alles still. Diese Frage, die mit Sicherheit jede Woche kam, verursachte einmal mehr eine allgemeine Sprachlosigkeit. Diese wurde erst kurze Zeit später von einer Frau gebrochen, die schräg vor uns saß. "Na ja, drauf achten, was ich esse und wieviel!" Davon angespornt, kamen noch einige Meldungen mit Vorsätzen, für die kommende Woche, bis schließlich die magistra zufrieden nickte. "Sehr schön! Dann freue ich mich, wenn ich nächste Woche nachfragen darf, wie ihr eure Vorsätze umgesetzt habt! Nächste Woche werden wir uns übrigens mit der Frage beschäftigen Wie viel Sommer tut meiner Abnahme gut? Also laßt euch überraschen! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch dann wieder dabei seid! Ich wünsche euch allen eine pfundige Abnahme und eine angenehme Woche! Die Neuen unter euch, bitte ich, noch einen Moment sitzen zu bleiben. Valete!"
    Um uns herum machte sich eine Aufbruchstimmung bemerkbar. Alles wollte nur noch fort. Ich sah fragend zu Antonia hinüber, ob sie noch Interesse an CP hatte.

  • Was Antonias Typ Mann anging, so zuckte sie nur kurz mit den Lippen. Über einen "Typ Mann" hatte sie sich bislang noch nie Gedanken gemacht. Sie war verheiratet, was kümmerte es da, welchen Typ sie selbst bevorzugt hätte, wenn es nicht der Gracchus-Typ war? Wie Celerina jedoch ihren (Ex-)Gatten beschrieb, konnte sie selbst sich wohl doch recht glücklich schätzen. Zumindest von den Äußerlichkeiten her betrachtet. Ja, doch, beim genaueren Nachdenken.. ihr Gatte sah absolut nicht schlecht aus, wie sie fand. Oder war sie bereits so an ihn gewohnt, dass sie nicht mehr darauf achtete?
    "In der Tat, man sollte den Mann nicht gerade rollen können.", erwiderte sie schließlich.
    Als die Magistra wieder das Wort ergriff, blickte die Claudia wieder nach vorne. Die aufkommende Stille löste das übliche Gefühl in ihr aus, unvorbereitet vor einer Aufgabe zu sitzen, die ihr ein Lehrer gestellt hatte. Glücklicherweise begannen nach und nach die Mitglieder des CP zu sprechen, erzählten von guten Vorsätzen und Plänen. Ob sie diese einhalten würden? Nächste Woche würde es sich wohl zeigen.
    Das Ende des Treffens schien gekommen, doch wurden die Neulinge gebeten noch zu bleiben. Ein kurzer Blick Antonias flog zu Celerina, halb fragend, halb entschlossen. Im Bruchteil einer Sekunde war die Entscheidung schließlich gefallen - Sie würde wieder kommen.
    "Ich denke, ich werde mich den CP anschliessen.", beantwortete sie die stumme Frage ihrer Begleiterin mit einem Lächeln.

  • Man mußte schon sagen, Antonia hatte Humor! Ich vermied es, ob ihres Scherzes, laut los zu prusten. Es fiel mir sehr schwer!
    Sie hatte ja mit Gracchus ja auch einen guten Fang gemacht. Sein Aussehen ließ nichts zu wünschen übrig! Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, wenn auch mir ein solches Glück zuteil wurde. Der Aurelier wäre ein solcher Glücksfall gewesen. In meinen Gebeten bat ich die Götter, sie mochten mir doch in diesem Fall beistehen. Und tatsächlich, seit meiner ersten Begegnung mit dem Aurelier spukte er in meinen Gedanken herum. Es gab keinen Tag und keine Stunde, an dem ich nicht an ihn erinnert war. Bis dato hatte ich ein solches Gefühl gar nicht gekannt. Aber es war in gewisser Weise schön.
    In meinen Gedanken verstrickt, hatte ich nur wenig vom Rest des Treffens mitbekommen. Erst, als die magistra sich verabschiedete, realisierte ich, wie spät es bereits war.
    Antonia beantwortete meine fragenden Blicke positiv. Sie wollte es also probieren. Wenn sie voll und ganz dabei war, würden sich auch bald bei ihr die ersten Erfolge zeigen. Ich kannte sie einfach zu kurz um mit Bestimmtheit sagen zu können, ob sie dies durchhielt. Meiner Einschätzung nach aber glaubte ich aber an sie. "Sehr schön! Und ich weiß, du wirst es auch schaffen! Wenn es dir hilft, biete ich dir gerne meine Unterstützung an."
    Währenddessen wir uns noch unterhielten trat die Wiegesklavin an die neuen Teilnehmerinnen heran und überreichte jeder von ihnen eine kleine Mappe, deren Inhalt aus einer kleinen Schriftrolle bestand, die über die Vorgehensweise der CP-Methode Auskunft gab. Desweiterein befand sich auch nuch ein zusammengefaltetes Stück Papyrus darin.
    "Das ist dein Tagebuch! Darauf solltest du alles vermerken, was du gegessen und getrunken hast“, erklärte die Wiegesklavin.

  • „Deine Hilfe nehme ich gerne an. Ich denke, gerade zu Beginn wird es nicht schaden, wenn ich eine erfahrene Ansprechpartnerin gleich im Hause habe.“, erwiderte Antonia auf Celerinas Angebot.
    Es war wohl in der Tat ein Glücksfall, dass die Flavia zurück in den Schoß ihrer Familie hier in Rom gekommen war. Die einzige Frau in einem Haus voller Männer zu sein, die zwar meist ohnehin abwesend waren, war nicht allzu einfach.
    Von Celerinas Gedanken jenen Aurelier betreffend ahnte die Claudia freilich nichts. Und wenn, vermutlich hätte sie sie nicht verstanden. In ihrem Elternhaus hatte die Vorstellung geherrscht, die Liebe käme nach der Ehe, nicht vorher. Nunja, die Liebe kam bei ihren eigenen Eltern wohl auch nach zwanzig Jahren der Ehe nicht, vermutlich war Antonia zum Teil darum so, wie sie war.
    Indes trat die Sklavin zu den Neulingen – und somit schließlich auch zu Antonia – und gab ihnen einige Utensilien.
    „Mhm.“, murmelte sie nur, war ihr Blick doch bereits auf Schriftrolle und Papyrus geheftet. „Mein Tagebuch.. mhm.. “
    Von nun an würde sie also Buch führen müssen, über das was sie aß und trank. Das sollte wohl nicht weiter schwierig sein. Zum einen, weil sie ja kaum etwas aß und zum anderen weil ihr der Umgang mit Zahlen, Tabellen und der Buchführung allgemein schon immer recht leicht gefallen war.

  • "Scheue dich nicht, mich anzusprechen, wenn dir etwas unklar ist oder du hilfe benötigst!", erklärte ich ihr freundlich. Ich selbst hatte ja die Höhen und Tiefen des Abnehmens erlebt und wusste darum wie es sein konnte, wenn man an einem Tiefpunkt angelangt war. "In der Schriftrolle findest du übrigens auch noch einiges Wissenswertes, worauf man täglich achten sollte und was.." Weiter kam ich nicht mit meinen Ausführungen, den die magistra war mir zuvor gekommen. Sie trat erneut vor die sitzengebliebenen Neulinge und begrüßte sie noch einmal.
    "Ich freue mich, dass ihr es nun auch wagen wollt! Deswegen möchte ich euch noch einige Informationen mit auf den Weg geben. In eurer Mappe findet ihr eine Schriftrolle und ein Tagebuch. Die Schriftrolle ist die erst von vieren, die ihr dann noch in den nächsten Wochen erhalten werdet. Lest sie euch gut durch. Hier findet ihr alle Informationen, wie man sich gesund ernährt. Wichtig für euch, ist zu wissen, wie viel man isst. Die Informationen darüber findet ihr auch in dieser Schriftrolle. Achtet bitte darauf, daß ihr nicht zu viel aber auch nicht zu wenig esst! Wer zu wenig ißt, kann auch nicht abnehmen!" Die magistra schaute durch die Reihen und sah in einige ungläubige Gesichter, für die diese These des Zu-wenige-Essens völlig neu war. "Habt ihr dazu noch fragen?"

  • Einmal mehr an diesem Abend richtete Antonia ihre Aufmerksamkeit auf die magistra, welche sie wiederholt überraschte. Eines der ungläubigen Gesichter gehörte also der Claudia. Zu wenig Essen sollte beim Abnehmen er schädlich denn nützlich sein? Unmöglich. Doch scheute sie sich, diesen Unglauben laut auszusprechen. Vielleicht würde sie Celerina zu einem späteren Zeitpunkt hierzu befragen. Für den Moment schüttelte sie jedoch den Kopf. Nein, vorerst hatte sie keine Fragen.
    Ein kurzes Umsehen genügte, um festzustellen, dass auch die anderen Neulinge keine hatten. Mit einer gewissen Genugtuung stellte Antonia fest, dass es einige gab, die das Abnehmen noch weitaus nötiger hatten, als sie selbst. Wenigstens etwas.

  • Die magistra nickte zufrieden. Die eine oder andere Frage würde sich mit Sicherheit in den kommenden Wochen ergeben. Das war schon immer so gewesen und so würde es auch immer bleiben.
    "Dann freue ich mich schon auf die kommende Woche. Ich wünsche euch viel Erfolg dabei! Valete!"


    So, das war geschafft! Das Treffen war zu Ende. Alle erhoben sich, die noch da geblieben waren und stömten zur Tür hinaus.
    Ich blickte voller Stolz zu Antonia. Mit dieser Methode würde sie es garantiert schaffen. Ich konnte mir ihren Elan und ihren Ergeiz bildlich vorstellen. "Ich finde es einfach großartig! Vielleicht können wir ja auch ab und zu einen gemeinsammen Spaziergang machen. Das sorgt wieder für Bewegung." Das konnte auch für mich nicht schädlich sein. Unser Stand erlaubte es uns ja nur begrenzt, körperlich aktiv zu werden. Einmal ganz von der Tatsache abgesehen, daß wir auch auf diese Art wieder an die frische Luft kamen. Ich hatte eh den Eindruck gehabt, Antonia sei etwas blaß um die Nase.
    Ich gab Ylva ein Zeichen. Meine Sklavin hatte sich die ganze Zeit über im Hintergrund aufgehalten. Nun benötigte ich sie wieder.
    "Können wir gehen oder hattest du noch ein Anliegen," fragte ich Antonia.

  • Es war also geschafft. Sie hatte die erste Sitzung überlebt, war nicht vor Scham oder Ähnlichem in den Boden gesunken und, entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten, war Antonia durchaus positiv gestimmt.
    Sie tat es den anderen Teilnehmern gleich und erhob sich von ihrem Platz.
    „Das würde mich sehr freuen.“, erwiderte sie auf Celerinas Vorschlag. Auf eine Art war es schon ungerecht. Die Frauen – hier vor allem natürlich patrizische Frauen - sollten schlank sein, doch sich zugleich möglichst wenig sportlich betätigen. Da blieb einem ja fast nur die Nulldiät. Die Männer hatten es da weitaus einfacher, fand zumindest die Claudia. Lediglich die sorgsam herangezüchtete adlige Blässe, auf die Antonia durchaus stolz war, würde eventuell ein wenig darunter leiden. Aber sie war sich sicher, dass sich auch dafür eine Lösung finden ließe. 8)
    „Meinetwegen können wir los.“
    Und so geschah es, dass sich die beiden CPlerinnen wieder auf den Heimweg machten..

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