Das Wetter war herrlich. Sonnig, aber nicht zu warm. Entsprechend gut besucht war der Markt an diesem Tag. Nicht nur, dass besonders viele Käufer unterwegs waren. Heute hatten sich auch mehr Händler als sonst eingefunden, so dass die Stände noch enger als sonst standen und der Lärmpegel auch weit über dem üblichen lag. Ein Paradies für Taschendiebe, ganz ohne Zweifel.
Valerian trug eine gewöhnliche Tunika. Nichts wies darauf hin, dass er ein Soldat, ein Praetorianer gar, war. Er achtete sogar darauf, dass seine Körperhaltung und sein Schritt nicht zu militärisch waren. Etwas, was ihm erstaunlich schwer fiel, so sehr hatte er sich schon daran gewöhnt. Zunächst durchstreifte Valerian den Markt, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sklaven aus vornehmen Häusern waren nicht schwer zu erkennen, sie waren deutlich besser gekleidet als andere. Und es gab bestimmte Stände, die besonders stark von ihnen frequentiert wurden. Man achtete eben auf Qualität. Die durfte dann auch mal ein wenig mehr kosten. Valerian nahm an, dass dies bei den Tiberiern nicht anders war.
Einige beiläufige Fragen im Laufe einiger lockerer Plaudereien mit entsprechenden Händlern brachte Valerian nicht nur die Bestätigung ein, wo die qualitätsbewußten Tiberier kauften, sondern bei einem sehr gesprächigen Händler auch einen Hinweis auf einen ihrer Sklaven, der nahezu täglich hier kaufte. Nun kam der schwierigste Teil der Aktion: Den Mann ansprechen und mit ihm eine Plauderei anfangen, ohne dass er Verdacht schöpfte.