Servitriciuum | institutio mancipii

  • Micipsa verfolgte die Bemühungen des Parthers interessiert. Tatsächlich musste dieser bei der Ausbildung der Aureliersklavinnen ganz von vorne beginnen und um diese Aufgabe beneidete der Nubier ihn bestimmt nicht. Da konnten seine Schülerinnen noch so schön sein. Ganz offensichtlich legten die Aurelier bei der Auswahl ihrer Sklaven weniger Wert auf Qualität, denn auf reine Äußerlichkeiten.:D Dann doch lieber in einem Haushalt voller mehr oder weniger verrückter Flavier landen!
    Fest davon überzeugt, einen für alle Beteiligten vorteilhaften Vorschlag gemacht zu haben, wandte er sich also wieder dem Paedagogus zu und wartete, was der Grieche mit ihm und der offenbar geistig abwesenden Bridhe vorhatte.

  • Merit-Amun hielt sich eher im Hintergrund. Sie beschränkte sich aufs Beobachten und Aufnehmen. Die Sache mit den Wachstafeln hatte sie schon oft gesehen, aber noch nie hatte sie selbst eine benutzt. Und das nächste Problem waren die Buchstaben. Sie klangen anders als die griechischen und waren so gänzlich anders als die Hieroglyphen selbst. Und sie sahen auch anders aus. Während Siv und Fhionn solche Schriftzeichen sicher schon öfters gesehen hatten, waren sie für Merit größtenteils nei.


    Vorsichtig setzte die den Griffel auf das Wachs und begann zu zeichnen, doch sie hatte nicht genügend aufgedrückt und musste den ersten Buchstaben zweimal malen. die restlichen vier gelangen dann schon ein wenig besser, wenngleich sie auch eher schlecht aussachen. Merit schämte sich für ihre Zeichen, kaute auf der Unterlippe und betrachtete verstohlen Sivs und Fhionns Buchstaben, die viel besser aussahen.


  • Sim-Off:

    Ich bin wieder da! :)


    Was der Parther nun mit seinen Schülerinnen veranstaltete, war mir völlig gleich! Ich hatte andere Sorgen und wahrscheinlich waren es auch die, die mich immer wieder abschweifen ließen. Jedoch hatte es den Anschein, als habe er mit einigen "Unzulänglichkeiten" seiner Schülerinnen nicht gerechnet. Ich wusste selbst, wie es war, wenn man plötzlich mit einer fremden Sprache und einer fremden Schrift konfrontiert war. Damals hatte ich schnell erkannt, wie wichtig es für mein Überleben war, sie mir anzueignen. Im Gegensatz zu den aurelischen Sklavinnen, beherrschte ich sie nun ganz gut. Meiner Aussprache würde man jedoch immer anmerken, dass Latein nicht meine Muttersprache war.


    So lange war ich nun schon hier. Ich konnte es selbst manchmal gar nicht glauben. Zwar waren die Bilder meiner Heimat noch lange nicht verblasst, doch wenn ich darüber nachdachte, fiel mir auf, wie wenig ich in letzter Zeit an meine Familie und an mein altes Zuhause gedacht hatte. Vielleicht waren das ja auch meine Sorgen, die mich einfach zu sehr beschäftigten.


    Schließlich kam meine Aufmerksamkeit zurück, als sich auch Kleochares uns, Micipsa und mir, wieder zuwendete, nachdem er Cassims Gruppe mit Wachstafeln versorgt hatte.

  • Der Parther beobachtete seine Schülerinnen, wie sie eifrig dabei waren, die ersten fünf Buchstaben des Alphabetes in das Wachs der Tafel zu ritzen. Für alle drei musste diese Tätigkeit sehr ungewohnt sein. Wahrscheinlich machten sie das heute zum ersten Mal, denn es bedurfte seine Zeit, bis sie fertig waren.
    Er schritt zu jeder der Sklavinnen und beäugte kritisch ihr Werk. Manche der Buchstaben sahen noch etwas wackelig oder krumm aus. aber das machte nichts! Er war durchaus zufrieden, mit dem was er sah. Die Frauen hatten sich sehr viel Mühe gegeben, seinem Beispiel zu folgen. Er nickte und lächelte ihnen aufmunternd zu. "Das sieht schon sehr gut aus! Ja, wie wäre es jetzt, wenn ihr euch zu jedem der Buchstaben ein Wort oder einen Namen aussucht, das mit A, B, C, D und E beginnt? Wie zum Beispiel A wie Apfel."
    Erneut wanderte sein Blick von einer zu nächsten Sklavin. Er war sich sicher, sie hatten verstanden, was er von ihnen wollte.
    Wieder fiel sein Blick auf Siv, mit dem goldenen Haar. Sie sah einfach zum anbeißen aus! "Siv, möchtest du nicht den Anfang machen?"

  • "Ehm." Etwas irritiert sah Siv Cassim an. Was brachte es denn, wenn sie Worte aufsagte? Ihr wollte nicht so recht einleuchten, was der Parther damit bezweckte. Und warum sollte bitte ausgerechnet sie den Anfang machen? Sie war versucht zu sagen nein, aber sie ließ es. Sie hatte keine Ahnung, was er sich dabei dachte, aber irgendwas würde es schon sein, und sie hatte nie Unterricht in dieser Form bekommen. Vielleicht brachte es ja etwas – obwohl sie bezweifelte, dass ihr Latein besser wurde, wenn sie fünf Worte aufsagte. "Gut. Also. Apfel." Ihre Augen blitzten auf und sie grinste. "Anfang." Jetzt wurde sie albern. Allerdings wusste sie, dass sie den Sinn der Übung – wenn diese einen hatte – verfehlte, wenn sie nur Worte nachplapperte, die er schon gesagt hatte. "Nein, Spaß. Ehm. Auge. Brot. Culina. Eeeh…" Sie kannte weit mehr Wörter auf Latein, warum wollte ihr ausgerechnet in diesem Moment nichts einfallen? "Dach. Hm. Esel." Jetzt blitzten ihre Augen wieder schalkhaft auf. Vielleicht würde sich der Unterricht lustiger gestalten, als sie gedacht hatte, und sie konnte Ablenkung, die Götter wussten es, gut gebrauchen. "Warum? Was ist, was hilfet, dass ich sage… die Worte, für A und so?"

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