• Der Saal war nicht sonderlich geschmückt, denn das war niemals nötig gewesen, da der schwarze Marmor und das viele Gold den Prunk und Glanz ausstrahlten, welchen jede Dekoration nicht zustande bringen konnte.
    Der Tisch war nur mit den Vorspeisen gedeckt und der Proconsul selbst noch nicht anwesend.

  • Nero kam in das Triclinium, in welches ihn die Palastwache führte und staunte nicht schlecht. Es sah doch sehr schön hier aus udn man kontne sofort den Reichtum, den Furianus natürlich als Proconsul hatte, erkennen.
    Der Artorier kam sich recht klein und arm vor, doch welcher Plebejer würde sich vergleichen mit einem Patrizier.


    Er schaute auf den Tisch, auf denen die Vorspeisen lagen, doch bedienen wollte er sich noch nicht, denn es gab sovieles, was er sich hier noch anschauen konnte.

  • "Ah, Magistratus! Salve."


    Kam Furianus gut gelaunt, mit einer einfachen azzurblauen Tunika mit Goldstreifen bekleidet, schwungvoll in den Raum hinein.


    "Schön, dass du es einrichten konntest zu kommen. Bitte, bediene dich ruhig. Die Weintrauben stammen von einem kleinen Gut hier in der Nähe, welches ich vor Monaten erworben konnte."


    Erwerben, das hieß soviel wie: Der Eigentümer wollte nicht verkaufen, Furianus ließ diesen Mann umbringen, so dass dessen Sohn das Gut geerbt hatte. Aber da der Sohn bei der Legio XIII fernab der Heimat diente, machte ihm Furianus ein Angebot, welches dieser nicht abschlagen konnte.

  • Marcus schaute sich um, als er dann die Stimme des Proconsuls vernahm.


    " Salve Proconsul, wie könnte ich denn diese Einladung ablehnen. "


    Ablehnen, nein, dass konnte er nun wirklich nicht, schließlich konnte ihn der Mann, der ihm gerade gegenüberstand, alles nehmen, was ihm lieb und teuer war.


    " Danke, die Trauben sehen auch wirklich sehr köstlich aus. "


    Nero hoffte, dass sie auch wirklich schmeckten und nicht einfach nur der schlechte Rest war, den man nicht mehr verkaufen konnte und gar zu Wein verarbeiten konnte. Er nahm eine kleine Handvoll Trauben und probierte vorsichtig... doch es schien, als seien sie wirklich genießbar.


    " Doch sag, wie komme ich zu der Ehre, hier in deinem Haus eingeladen zu werden ? "


    Sicherlich irgendeine Intrige, die Furianus da geschmiedet hatte, oder... nein,... ??? War dies nur ein Trick um Nero her zu locken ? Nein,. sicherlich war dies nicht der Fall, doch der Artorier würde seine Augen offen halten.

  • "Nicht so voreilig."


    Ermahnte ihn der Proconsul und genehmigte sich erst einmal eine Dattel. Er liebte diese Früchte wie keine zweiten. Eine Frucht der Götter, wahrlich.


    "Warum du hier bist, ist ganz einfach."


    Fing er an und nahm sich einen kleinen Stock Trauben.


    "Dieser Zwischenfall mit der Stadtkasse, du weißt worum es ging. Hast du die 750 Sesterzen schon überwiesen?"

  • Sim-Off:

    Natürlich habe ich nicht, WiSim geht ja nicht, schreibe aber trotzdem, dass ich es gemacht habe udn überweise, sobald es geht


    Nero schaute den Proconsul an, da er nicht genau wusste, wie er den Mann einschätzen musste oder sollte.


    " Natürlich habe ich dies, Proconsul, schließlich haben wir uns doch so geeinigt nicht war !?! "


    Marcus schaute Furianus nun an. Wollte wissen wie er darauf reagiert und was er sonst noch so wollte von ihm.

  • Sim-Off:

    Ich weiß. Wollte damit auch viel mehr das Gespräch in eine bestimmte Richtung bringen. ;)


    "Gut, wenn du das sagst, muss es stimmen."


    Entgegnete er vielsagend und ließ eine Traube in seinen Mund gleiten.


    "Du hast von einer Statue gesprochen, Artorius. Nun, diese reizt mich.
    Ich habe einen Plan. Und zwar werde ich in wenigen Tagen der Curia ein Ansuchen heran tragen. Und zwar wird es ein Vorschlag sein, zu Ehren des verstorbenen Kaisers eine Bronzestatue in Tarraco zu errichten. Darüber hinaus den verstorbenen Consul Prudentius mit einer Diploma zu ehren. Dazu soll es ein Stadtfest geben.
    Und dann stehst du auf und meldest dich zu Wort mit folgendem Ansuchen:
    Einer Marmorstatue für den Proconsul Flavius in Tarraco. Blumige Worte wirst du schon finden und ein weiterer Grund hierfür wäre natürlich auch, dass ich schon 3 ganze Jahre lang Proconsul dieser Provinz bin

    Sim-Off:

    9 Monate = 3 CH-Wahlperioden = 3 Jahre ;)

    und in dieser Zeit Hispania im Erblühen nach dem Chaos war.
    Verstanden?"

  • Das war es also, warum Nero eingeladen wurde. Doch was solls, schließlich hatte er dies ja selbst noch angeboten, um etwas schlimmeres abzuwenden. Zwar glaubte er nicht daran, dass er sobald Duumvir werden würde, doch vielleicht... vielleicht würde er es ja doch schaffen, je nachdem, welche Worte er finden konnte, um den Proconsul zu schmeicheln.


    " Natürlich, Proconsul. Sei dir meiner Unterstützung gewiss, wie ich es dir damals geschworen haben. "


    Vielleicht würde es etwas schwerer sein, die anderen aus der Curia zu davon zu überzeugen, als wie die Bürger von Tarraco, doch keiner würde dies ablehnen, wenn er nicht das Wohlwollen des Flavius verlieren wollte.


    Er nahm eine Traube aus seiner Hand und steckte sie in den Mund, dabei hatte er ein leichtes lächeln im Gesicht, denn er wollte den Anschein waren, dass sie nicht gerade über solcherei dingen sprachen.

  • "Gut, dann machen wir es so."


    Und wieder wanderte eine Traube in seinen Mund.


    "Wir müssen den Princeps Curiae auch auf unsere Seite gewinnen. Er wird sich wohl kaum gegen eine Bronzestatue für den Kaiser und die Diplomae für den verstorbenen Consul aussprechen, aber bei einer Statue für meine Wenigkeit bin ich mir nicht sicher.
    Es wird deine Aufgabe sein seine Stimme zu besorgen. Sage ihm, dass er bei solch einer Gefälligkeit für den Proconsul auch etwas vom Proconsul erwarten kann. Ich lasse offen, was es ist, aber er wird nicht unzufrieden sein. Sage ihm dies.
    Wenn du es geschafft hast, können wir darüber reden, wann du dich Duumvir nennen darfst.
    In Ordnung?"

  • Nun wurde die Sache natürlich auch für Nero sehr interessant. Der Proconsul hatte zum erstenmal seinen Namen mit Duumvir in einem Satz benutzt. Marcus versuchte das lächeln zu kontrollieren, denn er wollte nicht, dass der Flavier sofort bemerkte, dass er sich darüber natürlich sehr freuen würde.


    " In Ordnung, ich versuche die Stimme von ihm zu kriegen, was sicherlich eine kleine Herausforderung sein wird, doch wie ich ihn einschätze, wird er sicherlich wissen, was gut für ihn ist. "


    Der Artorier wusste, dass auch der Princeps sehr viel Furianus zu verdanken hatte, somit wäre es klug für ihn, nicht gegen die Statur zu stimmen.


    " Deine Trauben schmecken vorzüglich... "
    sagte Nero.

  • "Du informierst mich schriftlich, wenn du seine Zusicherung hast."


    Antwortete er beiläufig und griff wieder nach einem Stock der grünen und dunkelblauen Trauben, um Einzelne in die Hand zu nehmen und vorsichtig zu begutachten.


    "Ja, sie sind wahrlich sehr saftig, obwohl dieser Sommer recht trocken und heftig war und sie ständig bewässert werden mussten, sonst wären sie ausgebrannt. Zum Glück bin ich Proconsul und bekomme Wasserleitungen leicht genehmigt. Zudem mussten sie früher geerntet werden, ein Wunder, dass sie so viel Saft haben und so groß sind.
    Hast du auch ein Weingut?"

  • Nun hate Nero das Gespräch auf etwas gelenkt, wo er sich sehr gut auskannte, aufs Geschäftliche.


    " Nein, ich habe kein Weingut, doch besitze ich eine Schenke, wo ich frische Cervisia verkaufe, wie du ja weißt. "


    Das er noch ein Lupanar besaß, erwähnte er lieber nicht, obwohl er auch dort sehr viel Geld machte, neben seinem kleinen Gehalt.


    " Und eine Steinmetz besitze ich auch. "


    Somit würde er natürlich billig an einer Statur kommen.


    " An einem Weingut habe ich auch nicht gedacht, die Konkurrenz ist zu groß in diesem Bereich. "
    Ausserdem konnte natürlich Marcus sich nicht einfach selber eine Wasserleitung genehmigen lasen, damit seine Ernte dann trotzdem noch gut ausfallen würde.

  • "Eine Schenke, ja, ich weiß davon. Sie scheint bei meinen Scribae beliebt zu sein, schließlich fällt der Name ein paar Male in meiner Gegenwart."


    Sagte er höflich, auch wenn er auf solcherlei Lapalien nicht achtete.


    "Wie läuft der Steinmetz? Wird denn genug gebaut und daher an Stein nachgefragt?"


    Zumindest in Hispania konnte er es sich so recht nicht vorstellen, dass Stein großartigen Absatz fand. Zu der Zeit, als er hier Architectus war, da boomte es förmig, aber nun gab es keine größeren Bauvorhaben. Der Artorier wäre besser darin beraten gewesen, sich einen Marmorbruch anzulegen. Dieser erfreute sich stets großer Nachfrage.

  • Nero freute sich darüber, dass wohl die Scribae vom Proconsul oft bei ihm zu besuch seien. Nicht nur, wegen des Geldes, sondern dies bedeutete ja auch, dass es ihnen bei ihm gefiel.


    Als er dann vom Steinmetz sprach und fragte, wie es läuft, lächelte er kurz.


    " Ich kann nicht klagen Proconsul. Bisher haben sich meine Kosten sehr gut gedeckt, nur die Rohstoffe sind doch recht teuer in der Anschaffung. Aber es gibt genug Römer hier in Hispania, die mit ihren Nachbarn konkurieren wollen. "


    Zwar sah es bei ihnen nicht so Prunkvoll aus, wie beim Flavier, doch für einfache Plebejer sah es dafür Prunkvoll genug aus.

  • "Freut mich, dass die Geschäfte gut laufen. Dies ist auch in gewisser Weise ein Indikator für die provinziale Wirtschaft. Du weißt ja, dass Hispania in erster Linie durch den Handel lebt, die Bodenschätze sind zwar auch ein wichtiges Standbein, aber der Handel floriert. Ich denke sowieso, dass sich der Staat allgemein in nächter Zukunft auf Länder konzentrieren sollte, die viele Bodenschätze haben, anstatt die Handelspartner zu bezirzen. Damit muss sich Rom mittlerweile nicht mehr abgeben, wir sind souverän und auf die Handelsbeziehung keiner Partner angewiesen. Das Reich ist dafür groß genug und reich an Schätzen."


    Merkte er an und griff nach dem Wein.

  • Nero stimmte dem Proconsul zu.


    " Da gibt ich dir recht, wobei ich natürlich noch recht jung bin und noch nicht soviel von unserem schönen Imperium gesehen habe. "


    Zwar war der Stammsitz der Artorier in Rom, doch er ist in Hispania geboren und blieb bei der Famlie seiner Mutter, da sein Vater es zur Legion zog.

  • "Ach, das wirst du schon, Artorius. Auch wenn man sagt, dass Rom das Haupt der Welt ist, muss man es doch unweigerlich verlassen, wenn man hoch hinaus will.
    Das fängt auch beim Cursus Honorum sogleich an, wenn man als Quaestor vom Senat irgendwo hin geschickt wird, sei es auch in eine entfernte Provinz und nicht nach Sardinia oder etwas näher gelegenen Orten. Und wenn man dann dem Charme, Flair und Reichtum einer neuen Umgebung nicht erliegt, kommt man wieder in das dreckige Rom zurück. Oh ja, wunder dich nicht, dass ich Rom als dreckig tituliere, doch es ist so. Mögen die Kaiser noch so viel Marmor herbei schaffen, Rom ist und war dreckig. Die ganzen Häuser, die Märkte, ja sogar unsere Straßen sind in Rom voller Dreck. Das Dringendste, was Roms Infrastruktur wirklich bräuchte sind Heerscharen von Sklaven, die unsere Hauptstadt tagtäglich putzen. Aber dafür hat weder Senat noch Kaiser das Geld. Zudem müsste das wirklich ein Heer sein, denn Rom ist verzweigter und größere als jede andere Stadt im Imperium oder auch außerhalb.
    Aber wo waren wir? Ahja, man kehrt dann nach Rom zurück, um dann irgendwann als gewesener Consul wieder weg geschickt zu werden. Irrwitzig, aber es ist so. Und auch ich werde, möge mir Hispania noch so gefallen, diese Provinz verlassen und wieder in Rom zu sehen sein.
    In Rom dreht sich alles um Rom, musst du wissen und ich will bei dieser Drehung paritizipieren, denn wo anders kann ich die mir zur Verfügung stehende Macht besser nutzen als im Hort der Macht?"


    Er trank genüsslich aus seinem Becher und erzwang damit eine kurze Pause, die er sowie auch Nero sicherlich brauchten.


    "Was ich damit sagen will ist, wenn du etwas werden willst, musst du Hispania früher oder später verlassen. Aber du bist noch jung, du hast noch Zeit deine dolce vita hier zu genießen."

  • Nero war doch recht überrascht, dass Furianus mit ihm so versöhnliche Worte sprach, wo er ihn doch schon so oft beschimpfte und anbrüllte. In diesem Moment merkte man keinerlei abneigung gegenüber den Artorier oder war dies alles nur gespielt ?
    Marcus wunderte sich ein wenig, dass der Flavier Rom als dreckig bezeichente, anscheinend sah es ja dort ziemlich wüst aus, wenn man dem Proconsul so glauben durfte. Nero nahm einen Schluck aus seinem Becher und hörte aufmerksam zu.


    " Sicherlich werde ich, wenn es soweit ist, natürlich Hispania verlassen, um meiner Anstellung wegen, doch im Moment kann ich es mir kaum vorstellen. Hispania in ein wunderschönes Land und das Klima ist recht angenehm für mich. Ich hörte, dass es in Germanien im Winter recht kalt wird und sogar Wasser dort fest wird, doch gesehen habe ich dies nicht. Mein Onkel ist dort stationiert, bei der Legio II und mein Vater erwähnte dies mal. "


    Natürlich kannte er die Geschichten von seinem Vater und seiner Mutter, was sie alles schon erlebt hatten, auch als sie jünger waren, doch bisher hatte er noch kein so abenteuerreiches Leben gehabt.

  • "Es mag dich nun wundern, aber ich wuchs in Britannia auf. Das ist noch ein Stück extremer als dein Germanien. Dort wird nicht nur Wasser fest, es fällt sogar fest vom Himmel. Und es regnet dort ständig, es ist kalt und windig, kaum Bäume und Berge, eher flaches Land. Die See ist wüst und unberechenbar. Doch es ist grün. Unglaublich, aber Flora ist diesem Stück des Reiches sehr hold."


    Sinnierte er vor sich hin und griff abermals zum Becher.


    "Weißt du, wenn man das gewöhnt ist, ist Hispania wie Aegyptus im Hochsommer. Ich weiß gar nicht wie ich dort überhaupt überleben könnte, in Aegyptus. Zum Glück ist es Senatoren nicht gestattet diese Provinz zu betreten, aber es gibt noch andere in Africa. Aber dort bringen mich keine zehn Pferde hin.
    Ein sagenhaftes Land, aber ein Land, welches von Helios´Wagen gestreift wurde und zum größten Teil durch die Sonne verbrannt ist, ist kein Stück Glück, da bin ich mir sicher."

  • Nero nickte ihm zustimmend zu, auch wenn er bisher noch nicht in Britania oder Aegytpus war, doch konnte er es sich sehr gut vorstellen, anhand seiner Worte.


    " Sicherlich war dein Weg bis zum Proconsul sehr steil gewesen, da du ja Patrizier bist, doch wenn du eine Sache nochmals wiederholen müsste, welches Amt würdest du dann nochmal machen ? "


    Fragte der Artorier etwas neugierig, da er daran etwas interessiert war und die Stimmung gerade dazu passte.

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