Umtrunk nach getaner Arbeit

  • Das ist eine gute Frage. Vielleicht die Verantwortung die Männer in den möglichen Tod zu schicken so wie es einst mein Vater tat als es gegen diesen Modorok ging. Er hat einige tausend Mann verloren. Ich denke das ihm das recht zu schaffen machte und auch ein Grund für seinen doch recht spektakulären Tod war. Aber vielleicht wächst man auch in so eine Aufgabe rein.


    Sedulus ging die Zeit seiner Quaestur im Geiste noch ein mal durch.


    Was heißt gefallen. Interessant trifft es wohl eher. Eben unsere Reise zu den Germanen und eine andere Sache in der ich in Confluentes unterwegs war. Und das heute. Es war doch recht spaßig, vorallem der Fisch...


    Grinste Sedulus.




  • Ursus legte den Kopf schief. Hatte man diese Verantwortung nicht auch schon als Tribun? Und auch als Centurio? Er hatte einige Entscheidungen allein getroffen in den letzten Wochen. Bei einigen davon waren auch Männer in Gefahr geraten und hätten auch sterben können. Das war ihm durchaus auch bewußt gewesen, doch das Militär war dafür da, um gefährliche Aufgaben zu erfüllen. Der Tod war Teil des Lebens, hier mehr als anderswo. Es war niemand gestorben und darüber war Ursus auch sehr froh. Doch wenn jemand den Tod gefunden hätte, so war die Frage, ob dies vermeidbar gewesen wäre. Man durfte eben nicht leichtfertig entscheiden, sondern mußte stets sorgfältig abwägen.


    "Es mag sein, daß ein Legat mehr als andere, oder vielmehr direkter, über das Schicksal von Menschen entscheidet. Doch auch in den anderen Ämtern darf man den Einfluß auf das Leben anderer nicht unterschätzen. Wenn wir uns für den Cursus Honorum entscheiden, dann entscheiden wir uns dafür, das Leben anderer zu verändern. Dann entscheiden wir uns für eine große Verantwortung." Er trank den letzten Schluck aus seinem Becher und grinste. "Ja, je länger ich darüber nachdenke, umso komischer wird der Fisch. Gut, daß der nicht auseinandergefallen ist, so wie der herumgeschleudert wurde."

  • Sedulus sah Ursus an das in seinem Kopf gerade mächtig arbeitete. Zum einen hätte er gerne gewußt was er von seinem Gesagten hielt und nun auch von ihm. Aber anderseits, doch auch wieder nicht. Weil es vielleicht so ganz gut war.


    Sicher hat man in den unteren Rängen genau so viel Verantwortung, das steht außer Frage. Aber die Menge ist doch eine ganz andere. Gut, ein Menschleben ist ein Menschenleben. Aber wie oft haben schon Legaten einen kleinen Teil der Truppe verheizt um den Größeren nicht in Gefahr zu bringen oder vor Schaden zu bewahren. Und eben solche Entscheidungen, ich weiß nicht, möchte ich glaube ich nicht treffen wollen. Wer stirbt nun für wen...


    Sich auch in den anderen Ämtern des CH können Entscheidungen fallen die den kleinen Mann treffen können oder auch die Oberschicht. Dir Frage ist dann nur, wie lange lebt man noch... :D


    Auch Sedulus machte seinen Becher leer.


    Naja, solange er dann nicht bei uns gelandet wäre sondern am besten auf einem Kopf der beiden Streithähne. Von daher wäre es mir egal gewesen...

  • Ursus nickte und lächelte. "Ja, je weiter man kommt, umso mehr Feinde hat man. Und umso mehr muß man sich Tag für Tag fragen, wann einen doch mal einer erwischt. Was meinst Du, ab wann braucht man einen Leibwächter?" Sein breites Grinsen zeigte an, daß er es nicht so völlig ernst meinte.


    "Also... so eine Flosse auf Deinem Scheitel hätte durchaus etwas gehabt, würde ich sagen." Met. Irgendwie vertrug er das Zeug wohl nicht so gut. Er lachte, denn die Vorstellung war ausgesprochen komisch.


    "Ich glaube, wir sollten langsam aufbrechen. Wenn ich mehr von dem hinterhältigen Zeug trinke, verderbe ich ganz den guten Eindruck, den Du von mir hast. Und den die Soldaten von mir haben." Er lachte abermals und schlug Sedulus kameradschaftlich auf die Schulter. "Wir sollten uns mal privat zuhause treffen. In Rom, meine ich. Dann sind wir nicht so vielen Einschränkungen unterworfen." So richtig getrunken hatte er nicht mehr seit... seit Griechenland eigentlich.

  • Die Frage wegen der Leibwächter war gar nicht mal soo dumm...


    Ich glaube wenn du einiges an Klienten hast reicht das schon. Wenn du sie überall mit hin schleppst, brauchst du keine Angst haben.


    Viel Sedulus mit ins Grinsen Ursus`ein.


    Findest du? Ich glaube ich wäre da nicht sonderlich begeistert von gewesen...


    So viel hatte Ursus doch nicht getrunken gehabt um so aus der Rolle zu fallen oder wollte er ihn nur ein klein wenig necken und sehen wie Sedi drauf reagiert? Aber Sedulus lachte auch nach dem er sich mit dem Fisch auf dem Kopf so vor sich sah.


    Ja, es ist eh schon spät. Ach, ich denke nicht das der sich schnell ändert. Ich weiß ja inzwischen recht gut wie du sonst so bist. Tja, was die Legionäre angeht, das ist eine andere Sache... :D


    Als Sedulus seinen Wein leeren wollte schlug ihm Ursus auf ein mal auf die Schulter und er hätte den naja guten Tropfen noch fast verschüttet.


    Ja das sollten wir in der Tat um dann in Erinnerungen zu schwelgen. Von wüsten Germanen und fliegenden Fischen. :D


    Lachte Sedulus ein wenig lauter als normal und winkte die Bedienung herbei.

  • Ein Heer von Klienten. Ja gut, da hatte Sedulus natürlich recht. "Ich denke, dann muß ich noch ein wenig zulegen, was Klienten angeht. So viele habe ich noch nicht. Aber ich schätze, die laufen mir schon zu, wenn ich erst etwas höher auf der Karriereleiter stehe." Nur, ob er immer Lust hatte, die mit sich herumzuschleppen, da war er sich wahrhaftig nicht sicher.


    "Nun, Du hättest es auch selbst nicht gesehen, dann ist es natürlich weit weniger komisch." Wenigstens nahm Sedulus die kleine Frechheit mit Humor. "Und Du hast mich also schon durchschaut? Verflixt aber auch." Er lachte. Sedulus war wirklich in Ordnung. So mancher in seiner Position hätte nicht so humorvoll reagiert.


    "Oh, entschuldige." Jetzt hatte er für den kameradschaftlichen Schlag auf die Schulter auch noch den falschen Moment erwischt. Gut, daß der Becher so gut wie leer gewesen war, sonst hätte es nun ein Unglück gegeben. Doch zum Glück ging nochmal alles gut. "Ja, genau, fliegende Fische, wilde, trinkfeste Barbaren und finstere, germanische Wälder... Wir haben tatsächlich einiges erlebt hier."


    Die Bedienung kam und kassierte. Dabei ließ sie noch einmal ihre besonderen Reize spielen und lächelte strahlend, wobei sie ihre makellosen weißen Zähne zeigte. Sie war wirklich verdammt hübsch...

  • Die kommen schon mit der Zeit. Schmeiß ihnen Bort vor die Füße und du wirst sie nicht mehr los...


    Grinste Sedulus breit. Bei manchen Klienten konnte dies sogar zutreffen. Die hingen dann wie Kletten an einem. Zum Glück war es bei ihm nicht der Fall...


    Das wird es sein. Ich hätte wahrscheinlich eine recht traurige Figur mit diesem Tierchen auf mir abgegeben...


    Sedulus schüttelte leicht den Kopf.


    Macht nichts. Ist ja zum Glück nichts passiert. Und wenn wäre es auch nicht schlimm gewesen...


    Tja, die Bedienung war echt der Hammer. Ein steiler Zahn halt. An ihr war nicht zuviel aber auch nicht zu wenig dran. Genau die richtigen Proportionen...


    So zahlte er und gab auch noch ein nettes Trinkgeld dazu...


    Das stimmt und ich möchte es nicht missen.


    So erhob sich Sedulus und zog sich seine Klamotten zurecht.

  • Auch Ursus geizte nicht mit dem Trinkgeld bei solch angenehmem Anblick. Vermutlich hatte sie die höchsten Trinkgeldeinnahmen in der Stadt, doch die sollten ihr auch vergönnt sein, fand Ursus.


    "Ich möchte es ebenfalls nicht missen." Sie erhoben sich und verließen gemeinsam die Taverne. "Es war ein schöner Abend. Bestell Deiner Familie schöne Grüße, ja? Und wir sollten nochmal wegen einer eventuell gemeinsamen Rückreise nach Rom miteinander sprechen. Bis dann, vale." Er nickte dem Quästor nochmals zu und schlenderte dann gemütlich zum Castellum.

  • Wann immer du Zeit hast.


    Rief Sedulus dem Tribunen noch hinter her.


    Ja, und vale.


    Er wartete noch einen Moment und überlegte ob er nicht noch einen Verdauungsspaziergang machen sollte, entschloss sich aber dagegen und ging schließlich Nachhause.

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