Ylva sah die fremde Sklavin verlegen an. Es hatte ihr ja unendlich leid getan, so kalt und gefühlsarm zu wirken. So war sie eigentlich gar nicht und so wollte sie auch nicht sein. Etwas anderes hätte ihre Herrin aber auch nicht zugelassen. Sie kannte sie nun schon einige Jahre und wußte genau, was sie zu tun hatte, damit sie letztlich keine Schläge erntete. Hoffentlich lehnt sie sich nicht gegen sie auf, dachte sie sich. Wenn Celerina erst einmal außer sich war, dann war es höchste Zeit, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen, um Land zu gewinnen! Aber zum Glück hatte sich die Sklavin besonnen und fügte sich. War nur zu hoffen, daß dies die Flavia wieder besänftigte. Sie stand noch immer in voller Pracht da und lauerte nur auf die Herausforderung der Sklavin, die aber nicht kam. Ohne das man es hören konnte, atmete Ylva erleichtert auf.
Ein selbstgefälliges Lächeln kam über meine Lippen und ich ergötzte mich an dem Anblick der Sklavin, wie sie klein bei gab. Es gab nichts Besseres für einen Sklaven, zu wissen, wo sein Platz war. Sie hatte sich wieder daran erinnert, was ihr Glück war. Zwar konnte ich noch ein Quäntchen Trotz aus ihrem Tonfall entnehmen, doch störte mich dies nicht sonderlich. Nein, dies machte doch den Reiz des Ganzen aus. Ich belegte sie unablässig mit meinem strengen Blick, der ihr zu bedeuten geben sollte, daß ich nicht zu derartigen Späßen aufgelegt war.
Mit meiner Sklavin war ich vollauf zufrieden. Sie hatte mich nicht enttäuscht. Trotzallem würdigte ich sie keines Blickes. Ich wußte sie an meiner Seite, das war durchaus ausreichend.
"Nun Sklavin, worauf wartest du noch?" fragte ich sie verächtlich. Schließlich wollte ich hier keine Wurzeln schlagen.