• Er sah den Claudier an,...sie hatten einiges besprochen, er wußte jedoch nur noch, daß sie auf einer Linie waren. Zuviel war seitdem geschehen um sich an Details zu erinnern.
    Ein wenig grinsend entgegnete er,
    Nun, Claudius,...was du auch immer meinst,...ich war und bin deiner Meinung!
    Er ballte die Faust.
    Ich fühle mich hingehalten und für Dumm verkauft! Ich hatte vorhin beim LAPP den Eindruck vor einem Tribunal zu stehen,...ein falsches Wort...Er machte eine entsprechende Geste um das fatale Ergebnis einer falschen Antwort darzustellen.
    ...ich weiß nur daß der Kaiser tot ist, sein Filius ebenso,...der Praefectus Urbi soll Interesse am Purpur haben und der Annaer mutmaßt, daß es zu einem Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des Vescularius und der Fraktion der Kaisertreuen kommen wird.
    Sein Blick fiel auf Lucius, dann wieder auf Claudius.
    Versteh´mich bitte richtig Claudius,...die Politik im fernen Rom ist sicherlich eine schlechte und üble Sache,...aber ich bin ein kleiner Kommandant mit ein paar hundert Mann,...hier ist die Stelle an die mich der Kaiser gestellt hat,...es braut sich etwas an der Ostgrenze des Imperiums zusammen,...sollte der Annaer uns alle abziehen um gegen Vescularius zu ziehen,...was, so wie die Dinge stehen nur Fug und Recht ist,...geben wir hier alles dem Untergang preis.
    Ein Umstand der ihm mindestens genausoviel Unbehagen bereitete wie gegen seine Landsleute zu Felde zu ziehen,...die letztendlich auch nur taten was Andere ihnen sagten.

  • [Blockierte Grafik: http://img211.imageshack.us/img211/705/lucius.png]



    "Ave, ich bringe wichtige Nachrichten des Statthalters. Ist der Praefectus Alae noch hier?"


    rief der Lictor an der Tür der Casa Terentia laut, nachdem er mit der Faust, die Fasces geschultert, heftig an die Tür geklopft hatte. Es war zwar spät, aber die Nachricht war wichtig. Neue Kaiser gab es schließlich höchstens vier mal pro Jahr.




    LICTOR PRIMUS

  • Menecrates konnte die Entrüstung des Präfekten gut nachvollziehen.
    "Jeder misstraut aktuell jedem, so scheint es. Der Grund liegt meiner Ansicht nicht nur in dem Konflikt Kaisertreue versus Anhänger des Vescularius. Ich sehe vielmehr die ungeklärte Verantwortung für die Morde als Ursache, denn neben der Fraktion des Vescularius gibt es noch die Behauptung des PU, es handele sich bei den Morden um die Taten von Verschwörern. Um mich zu orientieren und um eine zweite Meinung zu hören, der ich vertrauen kann, habe ich dich um ein Gespräch gebeten. Zum Glück hatten wir beide längst unsere Position geklärt, wir gehören zu den Treuen des Valerianus."


    Menecrates saß noch immer leicht nach vorn gebeugt, als wäre die Last, die er trug, schwer. Die Arme stützten sich auf den Oberschenkeln ab, aber die Brisanz der Thematik veranlasste ihn nun, sich im Oberkörper aufzurichten.


    "Ja, die Politik im fernen Rom ist eine üble Sache. Ich fürchte so übel, dass uns das Zusammentreffen mit den Germanen wie Plänkeleien vorkommen wird im Gegensatz zu dem, was aus Rom aufzieht. Und keiner von uns wird sich dem entziehen können, ob wir nun einst zum Schutz der Grenze abgestellt worden sind oder nicht. Keiner fragt mehr danach. Ein falsches Wort, und du hättest die Regia nicht lebend verlassen", bestätigte Menecrates. "Und doch kannst du dich glücklich schätzen, den Ausgang der Vernehmung durch eigene Steuerung beeinflusst haben zu können. Mein Todesurteil stand schon ohne Befragung fest."


    Oh nein, er verharmloste nicht den Haftbefehl und doch erschien er ihm wenig relevant im Gegensatz zu den Ereignissen in Rom.


    "Mir liegt an deinem Urteil. Gesunder Menschenverstand mag derzeit weiterhelfen als das Sezieren der Ereignisse und Fakten mit rein politischem Sachverstand. Zunächst: In unserem Gespräch vor dem Manöver hatte ich dir von einer Gruppierung berichtet, zu deren Treffen ich einmal geladen wurde. Der Abend nahm für mich ein schnelles Ende, nachdem ich meine kaisertreue Position deutlich gemacht hatte. Ich musste gehen. Einige Mitglieder genau dieser Gruppierung sind nach dem Kaisermord von Vescularius zu Staatsfeinden erklärt worden, einer hat sich sogar in sein eigenes Schwert gestürzt, wie mir mein Klient berichtete.
    Andererseits lässt Vescularius nicht nur Angehörige dieser Gruppierung, sondern auch andere Senatoren und sogar Kaisertreue verfolgen bzw. will sie beseitigen. Einen Tag vor deiner Befragung sollte ich verhaftet werden. Niemand weiß in Germanien von dem Haftbefehl außer dem Statthalter, meinen Stabsoffizieren und jetzt dir. Den Haftbefehl missachtete ausgerechnet der Statthalter, der als Mitglied jener Gruppierung von Senatoren bei mir auf dem Zettel stand. ER wurde nicht verhaftet. Übrigens jene Einheit, die den Kaiser und seine Familie beschützen sollte, ebenfalls nicht, auch nicht gerügt geschweige denn bestraft.
    Annaeus stellt sich nunmehr also gegen den PU und mir erscheint es richtig, ihm zu folgen. Dennoch, ich stelle das eigene Denken nicht ein."
    Diese Andeutung musste reichen. Menecrates hob gespannt die Brauen und wartete auf die Reaktion.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    [Blockierte Grafik: http://img211.imageshack.us/img211/705/lucius.png]
    "Ave, ich bringe wichtige Nachrichten des Statthalters. Ist der Praefectus Alae noch hier?"

    LICTOR PRIMUS


    Nuno sah den Mann an und erkannte an seinen Standessymbol, daß er ein Bote des LAPP sein musste.
    Er nickte also leicht und entgegnete,
    ...der Praefctus ist im Aufbruch nach Confluentes und bereitet sich noch darauf vor.
    Er hielt seine rechte Hand vor,
    Wenn du also eine Nachricht für ihn hast, reiche sie mir,...ich werde sie ihm bringen.
    Die Zeiten waren seltsam...irgendwie sah Nuno sich genötigt seinen Teil zum Schutz seines Hausherrn beizutragen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates konnte die Entrüstung des Präfekten gut nachvollziehen.
    "Jeder misstraut aktuell jedem, so scheint es....Zum Glück hatten wir beide längst unsere Position geklärt, wir gehören zu den Treuen des Valerianus."
    "Ja, die Politik im fernen Rom ist eine üble Sache. Ich fürchte so übel, dass uns das Zusammentreffen mit den Germanen wie Plänkeleien vorkommen wird im Gegensatz zu dem, was aus Rom aufzieht. Und keiner von uns wird sich dem entziehen können, ob wir nun einst zum Schutz der Grenze abgestellt worden sind oder nicht. Keiner fragt mehr danach. Ein falsches Wort, und du hättest die Regia nicht lebend verlassen", bestätigte Menecrates. "Und doch kannst du dich glücklich schätzen, den Ausgang der Vernehmung durch eigene Steuerung beeinflusst haben zu können. Mein Todesurteil stand schon ohne Befragung fest."
    [I]"Mir liegt an deinem Urteil. Gesunder Menschenverstand mag derzeit weiterhelfen als das Sezieren der Ereignisse und Fakten mit rein politischem Sachverstand.[...]


    Primus bemerkte die Anspannung in Claudius und nickte bestätigend als er die gemeinsame Gesinnung ansprach. Auch als er die Geschichte mit dem konspirativen Treffen erwähnte kam sie ihm wieder in Erinnerung.
    Ja,...ich erinnere mich an deine Geschichte,...sie hat unter anderem dazu geführt, daß ich ein ...sagen wir,...distanziertes Verhältnis zu unserem LAPP pflege.
    Er rieb sich das Kinn.
    ...wobei der gute Annaeus alles daran setzt, daß sich dieser Zustand noch potenziert.
    Als Claudius den Haftbefehl und sein Todesurteil erwähnte starrte ihn Primus versteinert an.
    ...Claudius,...du weißt wo ich stehe,...wenn unsere Freundschaft auch noch jung ist, so bin ich geneigt dir jedwede Unterstützung zukommen zu lassen.
    Claudius war keiner dieser typischen Karrieristen die für ein politisches Amt über Leichen gingen. Zumindest schätzte Primus ihn so ein.
    Ich denke es ist momentan zu früh um sich auf ein klares Vorgehen festzulegen,...lass uns beobachten und Kontakt halten um unsere Erkenntnisse zu sammeln und zu erörtern.
    Er nickte dem Claudier zu.
    Speculatores Claudius,...sie verschaffen sich einen Überblick, finden Muster, halten Abläufe fest und suchen nach Schwachpunkten,...dann entscheiden sie wie sie vorgehen,...ich für deinen Teil würde jedoch in nächster Zeit mit mehr Schutz als deinen ohne Zweifel tapferen und fähigen Primus Pilus ausgehen.



  • [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/Lucius.png]



    "Nein, das geht auf keinen Fall. Ich habe die Aufgabe ihm die Nachricht nur persönlich zu geben. Sie duldet keinen Aufschub und ist von höchster Dringlichkeit!"


    sagte der Lucius mit einer Schwere aber auch Würde, wie es es eben nur Lictoren konnten. Und auch einer Portion Theatralik, aber als lebende Verkörperung von Amtsgewalt konnte er sich das auch ab und zu erlauben. Wobei die Nachricht selbst dies schon rechtfertigte. Der Vescularier war zum Kaiser ausgerufen, es würde Krieg geben.




    LICTOR PRIMUS

  • Nuno nickte ob des Auftretens des Liktoren und bat ihn hinein. Er bat ihm zu folgen und brachte den Boten in die Casa. Im Eingangsbereich bat er den Mann kurz zu warten und kam kurz darauf mit Primus zurück.
    Dieser trat zu dem Liktoren und sagte,
    Salve Liktor,...ich bin Gaius Terentius Primus,...du hast eine Botschaft für mich?!


  • Ein distanziertes Verhältnis zum LAPP pflegte einst auch Menecrates. Mehr noch: Es gab Reibung zwischen den beiden Legaten, mitunter flogen sogar die Funken.
    "Jetzt, wo du erwähnst, dass sich euer Verhältnis verschlechtert, fällt mir auf, dass sich meines zu ihm bessert. Und glaub mir, ich habe nichts dafür getan, der erste Schritt und weitere kamen von ihm. Und dann kam eins zum anderen: Ich bin in der Regel nicht nachtragend und honoriere freundliches Entgegenkommen. Dabei kann ich mir kaum vorstellen, dass du anders tickst. Tja, was unterscheidet uns?"
    Menecrates' rechter Mundwinkel zog sich deutlich sichtbar in die Höhe, dann beantwortete er sich die Frage selbst. "Die Anzahl unserer Soldaten." Menecrates war längst klar, dass Annaeus ihn brauchte. Das Verhalten des Statthalters wurde zum großen Teil von Kalkül gesteuert, nicht von Sympathie, aber solange jemand ein aufrichtiger Mitstreiter war, wusste Menecrates das zu schätzen. Doch warum der Statthalter nicht in gleichem Maße um Terentius warb, verwunderte ihn.


    Das Lächeln verschwand, als Primus auf den Haftbefehl zu sprechen kam. "Ich danke dir. Wie du siehst, habe ich längst auf dich gebaut, denn ich ziehe dich ins Vertrauen. Und sollte ich dich einmal unterstützen können, scheu dich nicht, es zu sagen." Sein Blick suchte die Augen des anderen, während sich ein kleines Lächeln abzeichnete.
    "Willst du sagen, wir sollen wie Kundschafter vorgehen? Uns einen Überblick verschaffen, nach Mustern suchen? Das ist Bewegung, das ist gut, denn es ist mir nicht möglich abzuwarten, ich muss etwas tun. Ich muss an dem Tag, wo ich meine Männer gegen Ihresgleichen antreten und kämpfen lassen muss, zweifelsfrei wissen, welche Front die richtige, welche der Seiten die richtige ist.
    Ich werde jemand nach Rom schicken, um Informationen zu sammeln. Es ist ein Versuch, und es ist gefährlich, ich weiß."
    Er meinte damit den Informanten, nicht sich selbst, aber den Rat, sich zukünftig mit einer kleinen Leibgarde zu bewegen, würde er trotzdem beherzigen.
    "Sobald ich Neuigkeiten erfahre, lasse ich sie dich wissen. Als Verbindungsmann werde ich überwiegend Vibius, deinen ehemaligen Vexillarius, und nur im Bedarfsfall einen anderen Offizier schicken. Was schlägst du vor, damit derjenige bei deinen Wachen problemlosen Durchgang findet? Ich selbst habe meine Wachen auch verstärkt und verschärfte Kontrollen gefordert."


    Sehr gerne hätte Menecrates eine Einschätzung und Bewertung der bisherigen Fakten von Terentius gehört, zumal er sich selbst häufig den Kopf zerbrach - ohne Ergebnis. Die mangelnden Fakten und die drohende Ergebnislosigkeit mochte den Präfekt davon abgehalten haben, vorläufige Schlüsse zu ziehen. Das nahm zumindest Menecrates an.

  • Primus nickte zustimmend und betrachtete den sich langsam abzeichnenden Boden seines Pokals. Ja,...und die Tatsache daß mein Cousain Cyprianus Praetorianerprafect ist...ich denke wenn das nicht so wäre bestünde entweder gar kein oder ein profundes Interesse es dem anderen Terentius recht zu tun.
    Unwillig schüttelte er den Kopf. Diese Vorstellung widerte ihn an.
    Es schmeichelte ihm, daß der Claudier ihn schätzte und er würde ihn nicht enttäuschen. Als er seine Idee guthieß nach Art der Speculatores vorzugehen lächelte er. Es ist sicher nicht falsch zu wissen was sich tut,...ich erwarte einen Boten aus Roma,...der hat die Botschaft des Praetorianerdecurios, welcher uns seinerzeit befragt hat dem Praefectus gebracht,...ich schätze er weiß mehr... Er kratzte sich das stoplige Kinn.
    ...ich habe ihn auch zu meinem Patron geschickt,...Germanicus Sedulus,...ein nicht unwichtiger Mann in Rom.
    Der Gedanke an Sedulus erfüllte ihn mit einer gewissen Leere und Sehnsucht zugleich. Es mußte Ewigkeiten her sein, daß sie einander sahen.
    Sedulus fehlte ihm...Tullia,...Lupus,...Valentina,...sie alle fehlten ihm.
    Er kam sich einsam vor in dieser schwersten Zeit seines Lebens.
    Claudius erwähnte einen Botenaustausch und dessen Wahl behagte ihm weniger.
    Hamm, du weißt, daß jener Vibius ein Klient des LAPP ist?! Er schnitt eine Grimasse der Nachdenklichkeit.
    Auch wenn es Sinn macht, weil er früher in der Ala gedient hat und somit bei eventuellen Beobachtern kaum auffällt, bin ich mir im Klaren darüber wo dieser seine Loyalitäten hat...und ich für meinen Teil möchte bis ich im Besitz aller Fakten bin so neutral und ungefährlich wie möglich erscheinen!
    Er beugte sich ein wenig vor.
    Der Annaer umkreist mich wie eine Katze eine Maus,...unschlüssig wann, aber mit der festen Absicht zuzuschlagen. Sein Blick fiel auf Lucius der nach dieser Feststellung unwillig grunzte. Er lächelte,...Lucius würde es schon zu verhindern wissen, daß man Primus etwas antat. Es wäre nicht das erste Mal gewesen.
    Wieder zu Claudius gewandt,
    ...Vespa,...oder Vibius hat ganz klar ein Problem mit Germanen,...die Beförderung zum Decurio hat seine Arroganz gegenüber diesem Volk noch gesteigert und ihm die notwändigen Mittel gegeben um sich gegen sie durchzusetzen...jedoch wenn du ihn als Boten einsetzen möchtest, ...bitte,...jedoch nur schriftlich und kodiert,...vielleicht in Altgriechisch, Hebräisch,...in Runen...oder was dir sonst so vorschwebt...zur Legitimierung des Boten schlage ich eine Losung vor,...welche jedesmal geändert wird und als Schlußwort in der Botschaft vermerkt ist. Er grinste,
    Das wird sicher ein Spaß,... Doch sein Blick wurde schnell wieder ernst.
    So wie ich die Dinge sehe wiegt sich der Annaer in Sicherheit, indem er dich nicht gegen sich aufbringt, indem er mich inhaftiert...solange er keine zuverlässigen Informationen oder Befehle hat ist er hier zwar militärisch gut aufgestellt, jedoch realtiv abgschnitten. Wem soll er trauen? Er hält sich an das was er kontrollieren kann,...wenn er Gewissheit hat wird er Farbe bekennen und ich hoffe, er wird sich gegen den Usurpator wenden.

  • Als Primus den Boten erwähnte, kommentierte Menecrates mit: "Sehr gut. Ich wüsste zu gerne, welche Rolle die Garde beim Mordkomplott und jetzt eingenommen hat, und hoffe, die Aussagen dieses Boten sind nicht zensiert."
    Der Name Germanicus Sedulus sagte Menecrates etwas: Der Mann saß im Senat. Gleichzeitig fiel ihm ein, dass die Gens Germanica vom Statthalter als Salinator-freundlich bezeichnet worden war, daher ging der Claudier auf das Thema ein. "Dein Patron, gilt er nicht als Anhänger des Vescularius?" Menecrates wählte die Frage, nicht eine Feststellung. Er wusste es nicht zu bewerten und Irrtümer anderer mussten berücksichtigt werden.


    Ein Irrtum lag offensichtlich auch beim nächsten Thema vor, oder vielmehr Unwissenheit. "Ähm, nein", antwortete er auf die Frage, ob er wisse, dass Vibius ein Klient des LAPPs wäre. "Bisher verhielt er sich äußerst korrekt und zuverlässig, ich werde dieses Wissen aber bei zukünftigen Einsatzbereichen mit einfließen lassen. Danke. Bisher habe ich allerdings keinen Grund, an seiner Loyalität zu zweifeln, denn er scheint mit Leib und Seele Offizier der Legion zu sein. Auch eine Germanenfeindlichkeit ist bisher nicht aufgefallen, aber ich werde zukünftig ein Auge darauf richten.
    Deinen Vorschlag, Nachrichten zu verschlüsseln, greife ich gerne auf. Sofern es bei den Germanen ein Runenalphabeth gibt, würde ich darauf zurückgreifen. Eine Losung, ja, auch ein guter Gedanke. Wir sollten uns tatsächlich absichern, dass uns niemand gegeneinander ausspielen kann."
    Über die erste Losung machte er sich noch keine Gedanken, weil das Thema zum Statthalter überschwenkte.


    "Ich gehe davon aus, dass er sich gegen den Usurpator wendet", erwiderte er. Etwas anderes zu denken, kam ihm nicht in den Sinn, weil er selbst ohne Winkelzüge dachte. Aber Primus' Bemerkung hinterließ Spuren. Sie erinnerte den Claudier daran, dass er sich über längere Zeiträume hinweg selbst über die Position des Statthalters Gedanken gemacht hatte. "Die Besprechung mit ihm ist keine zwei Stunden her. Er stieß an, sich auf einen Nachfolger Valerianus‘ als Gegenspieler für Salinator zu einigen." Menecrates hatte bisher kaum getrunken, und auch jetzt hielt er den fast vollen Kelch und blickte nicht ihn, sondern Primus an.

  • Primus lehnte sich ein wenig betroffen in seinen Sessel zurück. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß sein Patron sich einem Menschen anschließen würde, welcher gegen alle Regeln des Virus verstieß.
    Nachdenklich sagte er daher,
    Wenn dem so ist wie du sagst,...habe ich in der tat ein kleines Problem,...und das würde dann auch die Zurückhaltung des LAPP erklären.
    Sein Blick fiel auf Lucius,...seinem einzig wahren und durch alle Widrigkeiten des Lebens folgenden Freund. Diese nickte ihm ironisch grinsend zu.
    Ein wenig ärgerlich bemerkte Primus,
    Verdammt,...mein Patron ein Parteigänger des Usurpators, ...mein Cousain als Praetorianerpraefect nicht zur Rechenschaft gezogen ob des Versagens der Garde was den Schutz des Princeps angeht...tja,...alle die mir zugerechnet werden gelten somit als Pro Vescularisch.
    Er hoffte inständig, daß der Bote ihm entsprechende Nachrichten bringen würde.
    Tja Claudius,...ich weiß demnach zu schätzen, daß du mir dies nicht übel anrechnest.
    In diesem Moment kam Nuno und bat ihn zur Porta zu kommen.
    Primus entschuldigte sich bei seinen Gästen und folgte ihm.

  • [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/Lucius.png]



    "Ave, Praefectus Alae. In der Tat. Für dich und den Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du ihn ebenfalls hinzu bitten würdest. Es ist sehr wichtig."


    entgegnete Lucius dem Terentier, als dieser nun allein zum Eingang kam. Eigentlich hatte man ihm aufgetragen nicht unnötigerweise preiszugeben, dass die Anwesenheit des Claudiers bekannt war, aber die Neuigkeiten waren zu wichtig für politisches Geplänkel. Aber letztlich würde es auch niemanden überraschen, wenn er erfuhr, dass das gewisse Leute des Statthalters gewisse Leute in Mogontiacum beobachteten.


    "Achja, Je heller das Feuer scheint, desto leichter ist es gelöscht."




    LICTOR PRIMUS



    Sim-Off:

    Die Ankunft es Liktors spielt am gleichen Abend wie das Gespräch.

  • Warum war Primus nicht überrascht, daß der LAPP wußte was in seiner Civitas vor sich ging? Insgeheim war es logisch und zeugte von der Konsequenz mit welcher der Annaer vorging. Als der Liktor nun noch das vereinbarte Losungswort sagte, nickte er Nuno zu den Claudier zu holen.
    Derweil betrachtete er den Liktoren mit den Worten;
    ...der Legatus Legionis wird geholt Liktor,...wir gedulden uns bis dahin...
    Nuno ging inzwischen in das Kaminzimmer und bat den Legaten sich zu Primus und dem Liktoren des LAPP zu gesellen.
    Er überließ dem Claudier hierfür den Vortritt, denn diesmal würde er sich im Hintergrund halten. Das folgende Gespräch war nicht für seine Ohren bestimmt.


  • Menecrates wusste bisher nicht, dass Primus ein Klient des Germanicus war, aber es änderte nichts an seiner Haltung dem Präfekten gegenüber. Sein Vertrauen basierte auf den Charakterzügen des Terentiers, nicht auf dessen Umgebung.
    Mewnecrates nickte daher nur, denn es gab nichts zu erklären. Auch die Skepsis des Statthalters mochte sich so erklären.


    Bald wurde Primus nach draußen gerufen und ebenso schnell kehrte ein Bediensteter zurück, um den Claudier ebenfalls nach draußen zu bitten. Dies geschah ohne Erklärung, dementsprechend gespannt folgte Claudius. Er schaute zunächst von Primus zu einem ihm unbekannten Boten und wieder zurück, dann eröffnete er das Gespräch.


    "Ja? Was liegt an?" Er schaute abwartend den Boten an. Gut, als Gesprächseröffnung etwas dürftig, aber dennoch völlig ausreichend.

  • [Blockierte Grafik: http://dl.dropbox.com/u/16275162/Lucius.png]



    "Ave, Legatus Legionis. Wie ich gerade dem Praefectus Alae erklärte, komme ich im Auftrag des Legatus Augusti pro Praetore."


    sagte Lucius, nachdem nun auch der Claudier anwesend war. Dann wandte er sich an die beiden Männer und begann die Ereignisse aufzuzählen.


    "Es sind bedeutende Nachrichten aus dem Reich eingetroffen und der Legatus Augusti pro Praetore wollte, dass ihr sofort davon erfahrt. Im Osten wurde Potitius Vescularius Salinator zum Kaiser ausgerufen. In Rom wurde das Testament des Kaisers verlesen. In ihm wird Potitius Vescularius Salinator als Erbe genannt. Außerdem wurden Marcus Vinicius Hungaricus und Lucius Flavius Furianus enteignet und ins Exil geschickt, nachdem sie gestanden hatten, am Mord des Princeps beteiligt gewesen zu sein."


    sagte der Lictor Primus und machte danach eine kurze Pause. Es gab eine weitere Nachricht, aber er wartete dennoch einen Moment, falls es fragen gab, oder die beiden Männer etwas nicht verstanden hatten.




    LICTOR PRIMUS

  • Die Nachrichten waren in der Tat bedeutsam, sodass Menecrates die schnelle Informationsweitergabe absolut nachvollziehen konnte. Eine überbot dabei die andere an Gewicht.


    "Es überrascht mich nicht, dass das von den Vestalinnen direkt an Vescularius übergebene Testament, ihn jetzt als Erbfolger ausweist. Und natürlich wird er danach vom Senat ausgerufen", merkte Menecrates an, nachdem der Bote geendet hatte. Sein Blick ruhte auf Primus, denn der wusste womöglich nichts von der Aushändigung des Testaments.
    "Marcus Vinicius Hungaricus und Lucius Flavius Furianus", wiederholte Claudius. "Kennst du die beiden? Ich weiß jetzt nicht, was ich DAVON halten soll. Diese Puzzlestücke passen nicht in mein bisher entworfenes Bild. Das bedeutet, ich habe mich an Stellen geirrt, wo ich glaubte, bereits Durchblick zu haben. Leider steht nicht einmal fest, welches meiner Teilbilder eine falsche Sicht ergab."


    Er schüttelte teils verärgert, teils resigniert den Kopf, dann wandte er sich dem Boten zu. "Bringst du Anweisungen des Statthalters mit?"

  • Primus blieb fast die Luft weg als den Namen des Viniciers hörte, wohingegen die Tatsache , daß die Vestalinnen das Testament dirket an den PU ihm wie grenzenloser Leichtsinn vorkam. Auf des Claudiers Frage hin entgegnete er,
    Den Flavier kenne ich nicht,...jedoch zählt seine Gens zu den ältesten Patrizierfamilien Romas,...schon zur Zeit der Könige waren sie dem Adel zugehörig.
    Was Sinn machte,...Vescularius schaltete jedweden Anspruch aus, egal aus welcher Ecke er kommen mochte.
    Vinicius Hungarius war hier Statthalter vor dem Annaer, er ist mir als strenger Mann bekannt,...aber er wurde auch von Vescularius in dieses Amt eingesetzt,...ich kann mir vorstellen, daß auch dessen Bruder Lucianus der ebenfalls hier LAPP war in den Fokus von Vescularius´ Mißgunst geraten ist... Es tat ihm für die Brüder leid, besonders für Lucianus der ihn in seiner Zeit als kleiner Eques gefördert hatte. Er atmete tief ein, sah den Liktoren an und fragte,
    ...hat der LAPP Instruktionen für uns?
    Wenn dem so war würde der Annaer jetzt Farbe bekennen und sich in irgendeiner Form aktivieren.

  • Bandulf klopfte an die Porta, er wartete bis ihm jemand öffnete.
    Salve, servus,...Duplicarius Bandulf,...ich bringe mündliche Botschaften für Terentius Primus,...man sagte mir er sei hier.
    Hierauf folgte er dem Sklaven ins Haus.

  • Primus folgte Nuno in den Vorraum in welchem Bandulf wartete.
    Er nickte dem Gernmanen kurz grüßend zu und fragte,
    ...ich hoffe deine Reise war so ruhig wie deine Mission erfolgreich!?
    Er legte dem Mann die Hand auf die Schulter.
    Wohlan Bandulf,...welche Kunde bringst du aus Roma?

  • Es gehörte nicht zu Bandulfs Gepflogenheiten sich über Mühsal und Last zu äußern. Stattdessen entgegenete er,
    Ich habe beide Botschaften übergeben und von beiden eine mündliche Mitteilung bekommen.
    Er sah sich kurz um ob irgendwelche Lauscher am Werke waren und trat dann einen Schritt auf den Terentier zu.
    Dann sprach er leise aber deutlich;
    Der Praefectus Praetorio läßt dir ausrichten du sollst dich ruhig verhalten und...es sei keine Zeit für Heldentaten...
    Er sah den Terentier entschuldigend an,...aber dieser würde die Nachricht schon einzuordnen wissen, schließlich wußte er wer sie ausrichete.
    ...und bei Gelegenheit würde er dir einen Brief zukommen lassen.
    Er trat ein wenig zurück und war bereit für eventuelle Fragen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!