Was bisher hier geschah...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    ......


    "Ich kann nur mit Getreide und Mehl dienen..... mehr hat ein armer senator leider nicht zu bieten.
    Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass diese Handelsvereinigung gute Gewinne erzielt!"


    Leider musste ich mich aber kurz darauf vom Gastgeber verabschieden, denn meine Ablöse stand kurz bevor und ich hatte noch so Einiges zu erledigen.

  • Zitat

    Original von Petronia Crispina
    [...] Sie schluchzte und spürte die Schmerzen in ihrem Gesicht. Ihre Gedanken entglitten ihr und sie dachte an Reatinus, fragte sich ob er sie aufnehmen würde falls sie plötzlich bei ihm stand. Doch dann kamen die Gedanken, dass er sie wohlmöglich gar nicht mehr sehen wollte, schließlich hatte er ihr nichts davon gesagt, dass er ging und seit dem hatte sie auch nichts mehr von ihm gehört.


    Es war alles gemein und ungerecht fand sie und schluchzte leise weiter.


    Noch immer saß Crispus schnaufend an der Tür, als Gunda den Hof betrat. Als sie ihren Herrn erblickte, eilte sie rasch zu ihm. Sie wirkte besorgt, denn der Petronier sah noch immer etwas ungesund aus. Mit ängstlichem Blick fragte sie


    "Was ist passiert, Domine?"


    Crispus wischte sich die Schweißperlen von seiner Stirn. All das hier regte ihn viel zu sehr auf und eigentlich hatte er keine große Lust, diese Angelegenheit mit seiner Sklavin zu diskutieren. Doch andererseits musste sie ja wissen, dass sie Crispina nicht herauslassen durfte. Daher rappelte er sich etwas unbeholfen auf, räusperte sich und meinte


    "Ich hab' Crispina eingesperrt. Ich verbiete dir, sie herauszulassen, bis ich es befehle!"


    Deutlich war der harmoniebedürftigen Sklavin der Schreck anzusehen, der ihr diese Information einjagte. Einen Augenblick sah sie Crispus fassungslos an, dann fragte sie


    "Warum, Herr? Was hat sie denn getan?"


    "Sie hat sich mehr als respektlos verhalten - und außerdem hat sie meinen neuen Mercurius zerstört und die Götter beleidigt! Das kann ich in meinem Haus nicht zulassen, deswegen soll sie über ihre Tat nachdenken!"


    erklärte er schroff, um seinen Unwillen zur Diskussion deutlich zu machen. Auch dies rief jedoch bei Gunda einen Schreck hervor, sodass sie sich die Hand vor den Mund hielt. Die Zerstörung einer Götterfigur war wahrlich keine gute Tat, das musste auch sie akzeptieren.


    "Ich wollte ihn doch gerade säubern und hatte schon alles vorbereitet - und während ich kurz fort war, ist er heruntergefallen?"


    Plötzlich wurde Crispus einiges klar: Die Herabsetzung des Larariums als Tisch hatte also nie stattgefunden! Mercurius war tatsächlich auf dem Beistelltischchen gelegen - und dies erklärte auch das Putztuch, das daneben gelegen hatte. Doch auch das wog nicht die Beleidigungen und Auflehnungen Crispinas auf. Daher sagte er


    "Ich werde einen neuen kaufen. Und Mercurius opfern. Bis dahin bleibt Crispina auf jeden Fall da drin - sonst stellt sie nur noch 'was an!"


    Noch einmal wischte er sich den Schweiß von der Stirn, dann ging er langsam davon, eine ratlose Gunda zurücklassend. Bedauernd blickte diese auf die verriegelte Tür, dann ging sie, um die Scherben der Figur aufzusammeln.

  • Vor ein paar Tagen war Ragin nun in den Ordo gewählt worden. Seine Vettern hatten sich über die Unterstützung von Petronius Crispus gewundert. Ragin nicht, er hatte sich einfach für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen gefreut. Für dieses Vertrauen wollte er sich nun bedanken, und so hatte er beschlossen mal in der Casa Petronis vorbei zu schauen.


    *klopf* *klopf*

  • | Morag


    Noch immer war Petronius Crispus zu geizig, sich einen eigenen Pförtner-Sklaven anzuschaffen, weshalb Morag diese Aufgabe weiterhin übernehmen musste. Da er ja bereits etwas älter war, dauerte es auch eine Weile, ehe er die Tür öffnete und einen jungen Mann vor sich sah, der ihm irgendwie bereits bekannt vorkam.


    "Salve, was willst du?"


    fragte er knapp. Vermutlich war es der Lakai irgendeines Geschäftspartner des Alten. In jedem Fall sah er nicht nach einem Römer aus...





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

  • Ragin war schon dabei gewesen sich umzudrehen, als er von dem alten Sklaven begrüßt wurde. Nun, eigentlich war begrüßt schon beinahe zu nett ausgedrückt. Also wenn man Albin nachsagte er sei an der tür etwas unfreundlich dann wusste er nicht so genau was dieser Kerl nun war. Aber eine freche oder eine unfreundliche Antwort kam ihm nicht über die Lippen, davor hatte er zuviel Respekt vor dem Alter-selbst bei einem Sklaven.


    "Salve. Ich bin Marcus Duccius Rufus und ich würde gerne Petronius Crispus sprechen, wenn er denn da ist."

  • | Morag


    Der Junge gehörte also zu den Duccii - üblicherweise hörte Ragin seinen Herrn über diese germanische Familie fluchen, daher war er sehr verwundert, diesen Namen zu hören. Möglicherweise hatte er aber auch seine Meinung geändert und machte jetzt Geschäfte mit ihnen - dem Alten war alles zuzutrauen!


    "Ja, er ist da. Komm' 'rein!"


    erwiderte er daher und winkte Rufus hinein. Er führte den Jungen in den Innenhof, in dem sich Beete mit Gemüse, aber auch hübschen Zierpflanzen befand. In einer Ecke lag Lucius, der Sohn des Hausherrn, offensichtlich mit seinen Schulaufgaben auf dem Boden, auf einer Steinbank saß hingegen der junge Sklave Armin, der bereits etwas älter war und sich über ein Holztäfelchen gebeugt hatte.


    "Warte einen Moment!"


    befahl der Sklave und ging in einen der Räume. Kurz darauf kam er mit ratlosem Gesichtsausdruck wieder heraus. Einen Augenblick stand er unschlüssig herum, dann hellte sich sein Gesichtsausdruck auf und er ging in eine andere Tür. Zurück kam er mit einem Lächeln.


    "Der Dominus empfängt Dich sofort - er hat nur noch ein dringendes Geschäft zu erledigen!"


    rief er quer über den Hof, sodass die beiden Jungen, die sich ebenfalls darin befanden, kurz aufsahen. Sie schienen den Duccier einen Augenblick zu prüfen, dann wandten sie sich wieder beide ihrer Arbeit zuwandten.





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

  • Crispus hatte ein schönes Haus, nicht besonders prunkvoll-das hätte aber auch gar nicht zu ihm gepasst-aber doch irgendwie schön. Bei seinem letzten Besuch hier war er so nervös gewesen, dass er gar keinen Kopf für solche Einzelheiten gehabt hatte. Und dann waren sie auch so schnell wieder gegangen. Also eigentlich war es Witjon gewesen, der mit hochrotem Kopf aus der Casa gestürmt war und Ragin ahtte nur versucht mit ihm Schritt zu halten.


    "Danke, ich warte natürlich gerne" erwiederte er dem Sklaven höflich.


    Neugierig wie er war wollte er aber natürlich wissen ws Crispus Sohn da gerade machte. den Namen des Jungen wusste er nicht, nur das es Crispus Sohn war. Also ging er einfach zu ihm hin und sprach den kleinen Mann an.


    "Salve. Ich bin Rufus. Was machst du denn da schönes?" fragte er neugierig und freundlich. Ragin war schon immer lerngierig gewesen und er liebte es wenn andere sein Interesse teilten. Und Kinder mochte er sowieso sehr gerne, wahrscheinlich weil er selbst bisher kaum Haare auf der Brust hatte.

  • Auf dem Weg zurück vom Kastell wollte er endlich seinen Cousin Marcus Petronius Crispus besuchen, den er noch nie gesehen hatte, von dem aber sein Vater Tiberius so oft schon stolz berichtet hatte.
    "Zahlreiche Heldentaten hat Marcus vollbracht, deshalb nimm Dir das als gutes Vorbild", so klangen ihm die Worte seines Vaters noch im Ohr.


    Da stand er nun nach all den langen Strapazen und der langen Reise von Spanien hierher und konnte endlich an die Tür der Domus Petronia anklopfen. Würde ihn sein Cousin auch freundlich aufnehmen, nachdem er sich nicht einmal zuvor bei ihmm gemeldet hatte? Sicherlich würden ihm seine guten Absichten bezüglich des Eintritts in die Legion in einem nicht allzu schlechten Licht erscheinen lassen. Marcus selbst war ja ein altgedienter tapferer Soldat, der seinen jugendlichen Heißsporn bestimmt gut verstehen würde.


    Dann klopfte er an...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    [...........]


    Ihr Kopf brummte wie verrückt und ihr Knie tat etwas weh, aber noch lange nicht so schlimm wie ihr Kopf. Dieser hämmerte vor sich hin und auch ihre Wange fühlte sich glühend heiß an. Das hatte ihr Onkel wieder einmal mehr als nur gut gemacht als er sie geschlagen hatte. Vielleicht sah man es sogar? Wurde es blau? Crispina konnte hier im Dunkeln nichts sehen und fühlte sich mehr als unwohl in diesem Raum. Es war unheimlich, aber wirkliche Angst hatte sie nicht, denn aus diesem Alter war sie doch schon lange draußen. Die junge Petronierin war vor Erschöpfung ein wenig eingenickt und merkte, dass ihr Rücken und ihr Nacken vollkommen verspannt waren, außerdem hatte sie Durst. Wie lange hatte er wohl vor sie hier drinnen eingesperrt zu halten? Wie lange war sie schon hier? Nicht lange, zu dem Schluß kam sie weil ihre Wange immer och glühte.


    Crispina hoffte wirklich, dass dieser Mann eines Tages zur Vernunft kam, denn sie dachte nicht daran sich auch nur ein klein wenig zu ändern so lange er es nicht tat, aber vielleicht sollte sie einfach von hier verschwinden um ihre Ruhe zu haben. Doch dann würde sie sich gegen den Willen ihres Vaters stellen und das konnte sie auch nicht machen, oder doch? Wäre es nicht besser wenn sie verschwand auf nimmer Wiedersehen? Aber was wurde dann aus Lucius? Er war ihr wie ein kleiner Bruder und sie wollte doch auf ihn aufpassen und konnte es doch nicht zulassen, dass er später gar noch vollkommen nach seinem Vater ging.


    Verzweifelt lehnte sie ihren Kopf an die Wand gegen die sie lehnte und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Im Moment wünschte sie ihrem Onkel einfach nur alles schlechte auf dieser Welt an den Hals.

  • Ein Klopfen und wenige Momente später: "Salve, ein Brief aus Mantua." Und schon war er wieder weg...





    Ad Marcus Petronius Crispus

    Provincia Germania
    ~~~~~
    Mogontiacum
    ~~~~~
    Domus Petronia


    ____________________________________________



    Salve, mein Freund!



    Lang ist´s nun her, dass wir letztes Mal voneinander gelesen haben, geschweige denn, uns unter vier Augen getroffen haben. Ich denke noch viel über meine Vergangenheit in Mogontiacum und in der Legio II nach. Ehrlich gesagt, bereue ich es ein klein wenig, dass ich euch alle dort im Norden verlassen habe. Doch ich muss in die Zukunft blicken und werde in der Legio I meinen weiteren Karriereweg meistern. Die Legion hier ist nicht anders als die II. Nur das Klima ist eine Sache, die ich noch meistern muss, selbst wenn Italien meine Heimat ist!


    Schreibe, Crispus, was machen unsere Ambitionen? Wie geht es dir und deiner Familie? Ich hoffe, es geht euch allen gut und ich kann im Militär meinen Dienst ohne Bedenken vollbringen...


    Richte auch Crispina meine besten Wünsche aus. Ich habe sie nicht vergessen. Darf ich ihr schreiben?


    Mögen die Götter ihre schützenden Hände über euch halten.




  • Zitat

    Original von Marcus Duccius Rufus
    Neugierig wie er war wollte er aber natürlich wissen ws Crispus Sohn da gerade machte. den Namen des Jungen wusste er nicht, nur das es Crispus Sohn war. Also ging er einfach zu ihm hin und sprach den kleinen Mann an.


    "Salve. Ich bin Rufus. Was machst du denn da schönes?" fragte er neugierig und freundlich. Ragin war schon immer lerngierig gewesen und er liebte es wenn andere sein Interesse teilten. Und Kinder mochte er sowieso sehr gerne, wahrscheinlich weil er selbst bisher kaum Haare auf der Brust hatte.


    Der kleine Lucius blickte verwirrt auf. Üblicherweise nahmen ihn die Geschäftspartner seines Vaters nicht wirklich wahr. So wirkte er ziemlich perplex und stotterte


    "Ich...ich...schreibe Vokabeln!"


    In diesem Augenblick trat jemand aus dem Gang auf der anderen Seite des Hofes. Er hatte einen äußerst erleichterten Gesichtsausdruck und ging zum Brunnen, um sich die Hände zu waschen. Dann trat er zu Rufus und seinem Sohn heran. Rasch erkannte er, dass sein junger Gast ein Gespräch mit seinem Sohn führte (wobei dieser offensichtlich wieder einmal herumstotterte, als hätte er das Latein verlernt). Dennoch lächelte er weiter und meinte


    "Na, Lucius? Schreibst du brav deine Vokabeln?"


    Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten wandte er sich an Rufus. Er war ziemlich erstaunt, den Duccier zu Besuch zu haben. Weder waren sie Geschäftspartner, noch wirkliche Freunde (obwohl er eine gewisse Sympathie für den Junge hegte). Daher fragte er


    "Duccius, was für eine Überraschung! Was führt dich zu mir?"

  • | Morag

    Zitat

    Original von Faustus Petronius Romanus
    Da stand er nun nach all den langen Strapazen und der langen Reise von Spanien hierher und konnte endlich an die Tür der Domus Petronia anklopfen. Würde ihn sein Cousin auch freundlich aufnehmen, nachdem er sich nicht einmal zuvor bei ihmm gemeldet hatte? Sicherlich würden ihm seine guten Absichten bezüglich des Eintritts in die Legion in einem nicht allzu schlechten Licht erscheinen lassen. Marcus selbst war ja ein altgedienter tapferer Soldat, der seinen jugendlichen Heißsporn bestimmt gut verstehen würde.


    Dann klopfte er an...


    Auch diesem Besucher öffnete Morag die Tür. Er war heute schlecht gelaunt und schon ziemlich gereizt, weil ständig irgendwelche Besucher seine Arbeit störten. So blickte er den Fremden forschend an. Er sah nicht besonders wichtig aus, eher wie ein einfacher Plebejer. Dementsprechend war auch der Ton, mit dem der Sklave Romanus anfuhr:


    "Was willst du?"


    Hoffentlich war es kein Bettler. Sein Herr war zwar Mitglied des Ordo Decurionum, aber Privatus hatte angedeutet, dass es schlecht um die Finanzen stand - Bittsteller waren daher sofort abzuweisen! Außerdem hatte sein Herr besseres zu tun als irgendwelche dahergelaufenen Fremden zu empfangen!





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

  • Na hier gehts ja ruppig zu dachte Romanus als er den Sklaven in der Tür stehen sah und hörte wie er Ihn anschnauzte. Na ja macht nichts dachte er sich und antwortete dennoch überuaus höflich zurück.


    "Salve Sklave, ich suche deinen Herrn. Er ist mein Cousin und ich wollte mich hier bei der Familie vorstellen." Bitte melde mich doch bei ihm an."


    Hoffentlich gibts auch was zu essen sonst sterb ich, dachte er zwischendurch noch. Sein Knurren im Magen ließ er sich jedoch nicht wirklich ansehen. Der Cousin ist mir ja eigtl. erst mal nicht so wichtig.


    "Mein Name ist Faustus Petronius Romanus. Ich bin der Sohn von Tiberius Petronius Tacitus aus Tarraco. Sage dies deinem Herrn."

  • | Morag


    Der Mann hieß also Petronius - wahrscheinlich war es ein Verwandter. Offensichtlich tauchten in letzter Zeit ständig neue Verwandte auf! Hoffentlich würde er nicht auch noch einziehen und sich von hinten bis vorn bedienen lassen!


    "Gut, komm' 'rein! Ich sage meinem Herrn Bescheid."


    Er führte Romanus in den Innenhof des Hauses, der heute um diese Zeit menschenleer war. Auf der gegenüberliegenden Seite lud eine Steinbank zum Sitzen ein. Morag verschwand hinter einer der Türen und ließ den Fremden allein.







    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

  • Die Wartezeit vertrieb sich Romanus mit dem Essen von Trauben, die im Innehof emporrankten. Während dessen schaute er sich überaus interessiert um, denn vom Innehof her konnte er in das ein oder andere Zimmer hineinschauen. Das Haus war nicht sonderlich luxoriös, dennoch war es sehr gemütlich und angenehm gestaltet.



    Hhm, mein Vater sprach zwar immer sehr gut über seinen Neffen, dennoch sei er recht strikt und hart im Umgang. Bin mal gespannt was auch mich zukommt, dachte Romanus.


    Der Brunnen machte die Hitze einigermaßen erträglich und so nahm Romanus schließlich auf der Bank Platz und wartete der Dinge.

  • "Salve Petronius Crispus, keine Sorge er hat sehr fleißig gelernt. Ich habe ihn nur mit meiner Neugierde ein wenig gestört." Verteidigte er den kleinen Petronier pflichtschuldig.

    "Ich bin hier um mich für deine Unterstützung bei der Wahl im Ordo zu bedanken. Ich habe mich sehr gefreut, dass du genug Vertrauen in mich hast, um mir deine Stimme zu geben."
    Über Petronius' Stimme hatte sich der junge Duccier besonders gefreut. Da war ihm das Ausbleiben von Harlifs Stimme nicht sonderlich auf den Magen geschlagen.

  • Crispus nickte knapp. Natürlich lernte er, aber irgendwie war es wohl nicht seine Stärke, Dinge im Kopf zu behalten, zumindest wenn man von Zahlen und Rechenkunst absah. Aber das war vergebene Mühe - niemand brauchte Geometriker...oder wie das hieß. Daher wandte er sich seinem Gast zu und ging mit ihm hinüber zu der Bank, von der er Armin mit einem Fingerzeig verscheuchte. Was der Junge wohl wieder schrieb? Er konnte doch bereits lesen und schreiben (und hatte es viel schneller als Lucius gelernt)!


    "Ich habe dich als vielversprechenden jungen Mann kennen gelernt, deswegen habe ich auch keinen Grund gesehen, deiner Aufnahme nicht zuzustimmen, Duccius!"


    erwiderte der Alte. Irgendwie hatte er jedoch das Gefühl, dass Rufus noch etwas anderes wollte, denn er war es gewohnt, dass niemand nur aus Dankbarkeit irgendwohin ging.

  • Zitat

    Original von Faustus Petronius Romanus
    Die Wartezeit vertrieb sich Romanus mit dem Essen von Trauben, die im Innehof emporrankten. Während dessen schaute er sich überaus interessiert um, denn vom Innehof her konnte er in das ein oder andere Zimmer hineinschauen. Das Haus war nicht sonderlich luxoriös, dennoch war es sehr gemütlich und angenehm gestaltet.


    Hhm, mein Vater sprach zwar immer sehr gut über seinen Neffen, dennoch sei er recht strikt und hart im Umgang. Bin mal gespannt was auch mich zukommt, dachte Romanus.


    Der Brunnen machte die Hitze einigermaßen erträglich und so nahm Romanus schließlich auf der Bank Platz und wartete der Dinge.


    Wenn der alte Petronius bemerkt hätte, dass sein Gast sich einfach so an seinen Trauben bediente, wäre das Zusammentreffen wohl von vornherein schlimm verlaufen. Doch auch ohne dies kam Crispus mit einem eher misstrauischen Gesichtsausdruck aus dem Tablinium. Morag hatte ihn soeben vom Eintreffen des scheinbar Verwandten berichtet, von dem er noch nie gehört hatte. Abgesehen davon war er gerade damit beschäftigt gewesen, einen Brief zu diktieren. Und was konnte schon ein angeblicher Verwandter von ihm wollen? Der letzte Besuch war schließlich auch schlecht gewesen!


    "Salve, Petronius...Romanus? Du sagst, du bist der Sohn von Tacitus?"


    begrüßte er ihn. Natürlich erinnerte er sich gut an Tacitus, jenen eher unauffälligen, aber auch sehr jungen Onkel aus Tarraco. Bevor er zur Legion gegangen war, hatten sie sich einige Male gesehen, doch dieser Mann musste erst später geboren sein. Er hatte noch nicht einmal mehr Kontakt mit Tacitus gehabt (außer zwei oder drei Briefen am Anfang seiner militärischen Karriere). Aber es war möglich, dass der Fremde Recht hatte: Sein Gesicht hatte gewisse Ähnlichkeit, besonders die Augen. Aber wetten mochte er nicht...naja, vielleicht wollte er auch nur 'Guten Tag' sagen, dann war es letztendlich sowieso unerheblich.

  • Da stand er nun, sein einziger Verwandter, von dem er wußte. Sein Vater hatte ihn früher immer als bodenständigen Verwandten bezeichnet. Tatsächlich sah Crispus aus wie ein voll integrierter Bürger des großen Reiches. Mit einem etwas untertänigen aber dennoch festen Ton sprach er:


    Salve Crispus, mein Cousin. Ich hoffe, dass du Dir kurz für mich Zeit nehmen kannst. Ja ich bin der Sohn von Tacitus aus Tarraco. Mein Vater ist leider verstorben, [(schnell und leise gesprochen) Die Götter seien Ihm gnädig], weshalb ich mich auf die Reise zu Dir und der Familie machte. Mein Vater sprach immer sehr gut von Dir und hat mir am Ende seiner kurzen Krankheit empfohlen, mich zu Dir aufzumachen und mich in der Nähe der Familie unter deiner Obhut niederzulassen. Ich bitte Dich also gnädigst um Unterstützung.


    Das war Ihm gut gelungen, dachte sich Romanus. Hoffentlich war sein Cousin auch gerührt von seiner Ansprache. Vielleicht war er ja sogar bereit ihn zumindest für die erste Zeit bei sich im Haus aufzunehmen und ihm eventuell hier in Mogontiaci auf die Beine zu helfen.


    Jetzt kam alles auf die erste Reaktion von Crispus an, wie sich sein Beginn in der Stadt entwickeln würde. Wenn er zu forsch gewesen sein sollte, so konnte dies auch schon sein Ende im Hause Petronia sein. Aber nach seiner Einschätzung von Crispus lag er wahrscheinlich durch seine direkte Ansprache bestimmt nicht ganz daneben.


    Deshalb wartete er jetzt hoffnungsvoll auf ein positives Signal.

  • Tacitus war also tot - wenn es stimmte, was dieser Mann sagte. Wenn er tatsächlich zur Familie gehörte, war es eigentlich seine Pflicht, ihn aufzunehmen. Doch andererseits konnte jeder Schmarotzer von sich behaupten, dass er zur Familie gehörte. Und Geld zu verschenken hatte er sicherlich nicht!


    So verschränkte er vorerst abwehrend die Arme vor der Brust und dachte sich eine Probe aus. Er fragte:


    "Wenn du wirklich mein Cousin bist, dann weißt du sicherlich auch, die deine beiden Onkel heißen! Und was auf dem Boden des Tabliniums der Casa Petronia in Tarraco abgebildet ist!"


    Wenn es sich wirklich um den Sohn von Tacitus handelte, dann würde er wissen, dass Tacitus fünf Brüder hatte. Ja, ihr Großvater war wohl ein wahrhaft fruchtbarer und von den Göttern gesegneter Mann gewesen! Und es war unwahrscheinlich, dass ein Betrüger sich so gut informiert hatte.


    Und das Mosaik im Tablinium war ebenfalls unvergesslich. Crispus hatte es schon viele, viele Jahre nicht mehr gesehen, doch der Zweikampf der Gladiatoren stand ihm noch immer deutlich vor Augen. Und Tacitus hatte es sicherlich nicht entfernen lassen, denn es war ein sehr schönes Bildnis.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!