Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus

    Decimus Fabullus Scaeto
    ____________________


    Nachdem man ihn am Tor hatte passieren lassen und ihn zum Officium des Vesculariers geführt hatte, wandte sich Scaeto dort gleich an den Scriba.


    "Salve, ich bin Decimus Fabullus Scaeto, Scriba personalis des Praetor Urbanus. Ich würde gerne für eben diesen einen Termin mit dem Praefectus Urbi vereinbaren. In zwei bis drei Wochen."


    Überrascht blickte der Scriba auf. "Salve, Fabullus. In zwei bis drei Wochen? Das nenne ich mal eine ordentliche Anfrage. Du hast noch fast die freie Auswahl. Soll ich einen Zeitrahmen für ein längeres Gespräch notieren? Wie wäre es am ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLX A.U.C. (7.6.2010/107 n.Chr.) zur fünften Stunde*?"


    Sim-Off:

    ca. zwischen 10 und 11 Uhr Vormittags

  • Der Octavier nahm Platz und begann zu erzählen, weshalb er da war.


    "Nun, Praefectus, ich bin auf der Suche nach einer Arbeit, bei der ich dem Kaiser und dir als seinem Vertreter dienen kann."


    Er begann nun einige Eckpunkte seines Lebenslaufes zu referieren. "Meine Karriere begann ich in als Scriba von Ostia. Jedoch ging ich recht bald nach Germanien, wo mich der damalige Comes, Gaius Prodentius Commodus, den du wohl als Consul kennst, ausbildete. Bald war ich Duumvir einer Kleinstadt nahe Mogonatiacum und war Soldalis der Curia Provincialis. Nachdem mich der Kaiser in den Ritterstand erhoben hatte wurde ich erst zum Procurator Viarum in Hispania, dann zum Finanzprocurator. Eine Amtszeit war ich dort Princeps der Curia, bevor ich an den Kaiserlichen Hof geholt wurde und Procurator ab epistulis wurde. Leider musste ich dieses Amt aufgrund einer schweren Krankheit aufgeben. Nun, ein knappes Jahr später, bin ich soweit genesen, dass ich wieder volle Einsatzbereit bin und mich wieder in den Dienst des Kaisers stellen möchte."


    Er pausierte kurz. "Ich bin in vielen Bereichen qualifiziert. So bin ich Candidatus Cursu Rebus Germanorum, sowie Candidatus Cursu Architecturae I an der Schola Atheniensis. Des weitern habe ich das Examen Secundum an der Academia Militaris Ulpia Divina absolviert."


    Er pausierte nochmal kurz. "Meine Vorgesetzten waren mit mir stets zufrieden. Daher wurde ich bisher mit vier Diplomae und einer Inscriptio für meine Verdienste ausgezeichnet."


    Nachdem er mit dem kleinen Vortrag geendet hatte sprach er. "Ich denke und hoffe, dass du mich in der Verwaltung durchaus gebrauchen kannst. Jedoch möchte ich keinen Wunsch äußern, als den, in der Verwaltung arbeiten zu dürfen. Alles weitere überlasse ich meinem göttlichen Kaiser, beziehungsweise dir, als dessen würdigen Vertreter in Rom." Er nickte beim Sprechen langsam mit dem Kopf und erwartete nun mit einem freundlichen Lächeln die Antwort des Praefecten.

  • Potitus lächelte spöttisch. "Das klingt ja sehr beeindruckend. Ein wahrer Diener des Kaisers." Er verzog das Gesicht ein wenig und legte den Kopf schief. "Aber das mit der Krankheit...bist du denn sicher, dass du wirklich genesen bist? Der Kaiser kann keine kränkelnden Männer brauchen!"

  • Als der Praefectus Urbi so über ihn lachte verspürte der Octavier den Drang über den Tisch zu springen und diesem Eingebildeten Kerl die Kehle durchzuschneiden. Doch statt diesem Wunsch nachzugehen lächelte er nur breit zurück.


    Als er den Kopf schief legte keimte Hoffnung. War das nicht ein Zeichen für eine abnorme Wucherung im Gehirn? Er hatte vor ein paar Wochen darüber gelesen. Ärzte in Griechenland hatten etwas derartiges festgestellt. Nun verabschiedete er sich jedoch von seinen Fantasie.


    "Praefect, ich bin voll genesen." Sein Medicus hatte ihm das mehrfach bestätigt.
    "Ich bin seit etwa einem viertel Jahr wieder voll auf den Beinen und erfreue mich seither des Lebens." meinte er ohne Emotionen in der Stimme.

  • Potitus bemerkte die leichte Verstimmung seines Gegenübers, was ihm aber offensichtlich kein schlechtes Gewissen bereitete. "Das freut mich wirklich, trotzdem müssen wir solche Dinge berücksichtigen...natürlich gäbe es Dinge, die eine Entscheidung befördern würden. Hast du denn einen Patron, der für dich und deine Gesundheit bürgen würde?" fragte er plötzlich.

  • Der Octavier schaute keineswegs grimmig, eher freudig erregt, schließlich war ein Ende des Gesprächs in Sicht.


    "Es freut mich auch sehr." stellte er nüchtern fest. "Oh ja natürlich habe ich einen Patronen: Den Triumphator Maxiumus Decimus Meridius. Und so wie ich den Senator kenne würde er auch mit Sicherheit für mich bürgen, schließlich bin ich seit langen Jahren sein Klient und uns verbindet eine lange Freundschaft, jedoch weiß nicht einmal ich wo er sich gerade befindet." Er räusperte sich. "... Nun Vecularius... was passiert jetzt mit mir?"


    Würde er ihm die Chance geben, so würde er es wohl kaum bereuen, doch hatte der Octavier nicht mehr zu sagen als er es eh schon getan hatte.

  • Potitus wusste zwar nicht, warum sein Gegenüber plötzlich so fröhlich wirkte, zumal er einen Namen nannte, bei dem der Stadtpräfekt fast losgelacht hätte. Er überging die Frage und meinte: "Hat der sich nicht aufs Land zurückgezogen, um seine Memoiren zu schreiben?" Er kratzte sich nachdenklich an seinem fetten Kinn. "Ich weiß nicht, ob ich sowas als Referenz zählen lassen kann: Ein Patron, der scheinbar nichts von seiner Fürsprache weiß!" Er beugte sich etwas nach vorn und senkte seine Stimme. "Schonmal darüber nachgedacht, sich einen neuen, etwas...aktiveren Patron zu suchen? Jemanden, der im aktuellen politischen Leben vielleicht etwas mehr Einfluss hat als ein pensionierter Triumphator?"


    Es war wohl völlig klar, worauf Salinator hinaus wollte.

  • "Mag sein..." stimmt der Octavier zu. "...jedoch müsste allein der Name dieses Mannes mehr als genug Referenz sein. Immerhin war er vor ein paar Jahren einer der bedeutendsten Männer des Imperiums." stellte er fest und kritisierte den Praefecten ein klein wenig.


    "Aber ja, das habe ich. Erst vor wenigen Tagen habe ich mich diesbezüglich mit Senator Purgitius unterhalten. Nur soviel: Ich denke, dass es nicht unser letztes Gespräch gewesen sein wird." erklärte er.

  • Potitus wirkte recht amüsiert über die Kritik des Octaviers, der offenbar versuchte, ihn zu belehren. Die nächste Äußerung erzeugte jedoch ein wenig Misstrauen. Salinator schlug abrupt mit der Faust auf den Tisch. "Purgitius? Der ist doch nicht einmal Consular! Es gibt doch viel einflussreichere Männer! Ich zum Beispiel bin ständig auf der Suche nach erfahrenen, loyalen Leuten!" Er machte eine kurze Pause, dann fügte er etwas ruhiger an: "Ich bin sicher, dass sich für meine Klienten immer lukrative Pöstchen finden!" Er lächelte dem Octavier gewinnend zu. Nun war das Angebot unmissverständlich. Und nur ein Narr würde es ausschlagen!

  • Er lehnte sich etwas zurück.


    "Du bist Stellvertreter, ich weiß" Wobei er nicht verstand, dass der Kaiser so eine Nulpe als sein Stellvertreter haben wollte. "Ich weiß es nicht sag es mir, Senator." erwiderte er - absichtlich dumm - fragend.

  • Potitus schwieg einen Moment. Vielleicht war der Bursche doch nicht so gerissen, wie sein eindrucksvoller Tatenbericht versprach. Dann blickte er dem Octavier in die Augen und sagte kurz "Jeden."

  • "Wenn ich Senator werden wollte?" fragte er leicht grinsend? Er hatte eigentlich nicht vor Senator zu werden, wollte jedoch sehen wie weit er es reizen konnte.


    "Weißt du, Vescularius, das was ich bisher erreicht habe, habe ich stets erreicht, weil ich hart gearbeitet habe. Nie durch Beziehungen." Er blickte ihm in die Augen. "Damit bin ich bisher immer gut gefahren..." erzählte er und war sich unsicher, ob er dieses Angebot annehmen würde. Er mochte diese Art von Unterhaltung sehr, obgleich sie ins Auge gehen konnte.

  • Potitus atmete erleichtert auf. Ganz dumm war der Bursche dann doch nicht! "Dann ließe sich sowas sicherlich machen." bemerkte er knapp, denn natürlich konnte Salinator auch Senatoren in seinem Gefolge brauchen. Als Augustinus dann jedoch weiter sprach, erschien es dem Stadtpräfekten fast wieder ein wenig amüsant. Versuchte der Kerl ihn zu beeindrucken? "Tja, dann warst du wahrscheinlich in einem anderen Rom tätig. Viele arbeiten hart - aber nur, wer Beziehungen hat, kommt ganz nach oben!" Dies war Salinators tiefste Überzeugung.

  • Innerlich musste der Octavier laut lachen, zeigt sich nach außen aber äußerst gefasst.


    "Nun verrate mir doch aber... was sollte ein Mann wie du davon haben mich zum Senator zu machen? Klienten kannst du doch sicher viele haben. Warum willst du mich?" Er lehnte sich nach vorne. "Du würdest mich zum Senator machen, ohne dass ich den Cursus Honorum beschritten habe?" fragte er ungläubig.

  • Potitus seufzte. Glaubte Augustinus wohl, er scherzte? "Was hätte ich wohl davon? Einen Löwen weniger in der Höhle!" Er machte eine Pause und lehnte sich etwas zurück. "Wie gesagt, ich brauche gute und loyale Männer, besonders welche mit Erfahrung. Natürlich würde ich dich nicht sofort zum Senator machen, aber wenn du dich bewährst, wäre es sicher früher oder später möglich." Dann ging er wieder etwas nach vorn. "Na, was meinst du?"

  • Nun war der Octavier aber interessiert. Er war ein Löwe? Bisher hatte er sich als weniger wild gesehen. "Erlaube mir noch eine letzte Frage, Vescularius, was erwartest du außer Loyalität noch von deinen Klienten."


    Innerlich verspürte der Octavier noch immer den Drang etwas gegen diesen Kerl zu unternehmen, jedoch wusste er ganz genau, dass er Duumvir in Dakien werden würde, würde er dieses Angebot nicht annehmen...

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