Officium des Praefectus Urbi P.V.S.

  • Petronilla hatte mit einer solchen Antwort bereits gerechnet und stand ihrer Meinung nach bereits viel zu lange vor dieser verschlossenen Tür. Daher redete sie weiter nicht drumrum: "Umso besser. Also, was verlangst du?"


    Wieviel Geld dieser Nichtsnutz wohl für seinen "Dienst" verlangen würde? Jede Sesterze war zu viel, aber in diesem Fall musste Petronilla nun einmal Prioritäten setzen. Aber das würde sie ihm gewiss nicht vergessen. Und er konnte sich vermutlich noch nicht einmal vorstellen, was es bedeutete ihren Zorn auf sich zu ziehen.

  • Aaaah, endlich. Dieses Gespräch war nun ganz nach seinem Geschmack. Sicher war der Posten hier als Scriba nicht schlecht, er verdiente mehr als alle in seiner Insula und dank einiger Gespräche, die er mitgehört hatte, konnte er sich ein mittleres Zubrot verdienen. Aber ein paar Sesterzen nebenbei waren nie zu verachten. Allerdings kam dann gleich eine Frage in ihm auf, die er sogleich ausformulierte.


    "Hast du überhaupt Geld da?" Dann fiel sein Blick auf ihre Arme. Und sein süßliches Grinsen kehrte vollends zurück. "Alternativ würde ich ausnahmsweise auch anderes annehmen."

  • Petronilla blickte an sich herunter, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Sie trug in der Regel kein Bargeld am Leib. Für so etwas hatte sie einen verantwortungsvollen Sklaven, den sie jedoch in diesem Fall vor dem Tor der Castra zurückgelassen hatte.


    Dann folgte sie dem Blick des Scriba und verstand auch ohne Worte. Sie selbst musterte die drei verschiedenen goldenen Armreifen, die um ihr Hangelenk lagen und nahm das schlankste davon ab. Selbst das war sicher weit mehr wert, als dieser Kerl hier im Monat verdiente, aber sie wollte auch nicht weiter diskutieren.


    Und aufgrund der Großzügigkeit ihres Schwagers Lucianus war schöner und wertvoller Schmuck in ihrem Besitz keine Mangelware. Sie hielt den Reif über den Tisch des Scriba und ließ ihn aus kurzer Höhe dort hinfallen.


    "Das sollte mehr als genug sein, denk ich. Und nun tu mir einen Gefallen und lass mich zum Praefekten.", meinte sie, während eine säuerliche Note ihre Mundwinkel umspielte.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus


    Potitus lehnte sich zurück uns seufzte. Allgemeiner und nichtssagender hätte man es wohl kaum ausdrücken können! "Vinicius, es laufen wahrscheinlich tausende Männer durch das Imperium, die sich freuen würden Eques zu werden." Er verschränkte die Arme und blickte Lucianus herausfordernd an. "Was kannst du mir bieten, dass ich deine Schützlinge mit einem neuen Status beglücke? Oder dein Bruder?"

  • Ah.... jetzt kam endlich mal das wahre Ich des Salinator zum Vorschein..... doch in der Tat konnte ich mit dieser Art weit mehr anfangen.....


    "Also möchtest du jetzt unverblümt und direkt sprechen? Gut, mir das gar nicht so unrecht.
    Doch lass mich dazu eine Frage zurückstellen: Was kann man einem Mann bieten, der quasi alles hat..... Macht? Wohl kaum, mehr Macht gibt es wohl kaum, als du schon besitzt...... Frauen? Nunja, ich denke, diese liegen dir zu Füßen...... wir wissen ja wie macht anzieht......wobei es da schon eine Dame im hause Vinicia gäbe, die dir sicher zugetan wäre...... Geld? Kann Geld für einen Mann solcher Macht wichtig sein?


    Nun, ehrlich gesagt weiss ich es nicht, doch wenn wir schon so offen sprechen, könntest du mir ja sagen, was dich dazu bewegen könnte, meine Bitten zu erfüllen!"

  • Zitat

    Original von Vinicia Petronilla
    "Das sollte mehr als genug sein, denk ich. Und nun tu mir einen Gefallen und lass mich zum Praefekten."


    Mit Mühe konnte der Scriba ein "Hrhrhr" vermeiden, doch innerlich jubelte er über seine neueste Errungenschaft. "Erst einmal werde ich nachfragen, ob er überhaupt gewillt ist, dich zu empfangen." Gierig glotzte er dem Gold des Armreifs hinterher. Als er sich nach einem Moment abwenden konnte, rang er sich ein "Warte hier." ab. Er klopfte an die Tür, ging hinein, es dauerte etliche Augenblicke, dann kam er wieder raus.


    "Du hast Glück, der Praefectus empfängt dich." Der Scriba setzte sich wieder an seinen Platz und verschwendete keinen Blick mehr für das Weib vor sich.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus
    Nun, ehrlich gesagt weiss ich es nicht, doch wenn wir schon so offen sprechen, könntest du mir ja sagen, was dich dazu bewegen könnte, meine Bitten zu erfüllen!"[/I]


    Potitus war ein wenig enttäuscht. Vinicius war offensichtlich kein kreativer Mann, weil er ihm die Entscheidung überließ. Stattdessen bot er sich an wie eine Prostituierte, die seit zwei Tagen keinen Freier zwischen den Schenkeln hatte.


    "Es gäbe da tatsächlich etwas." begann Salinator nach einigem Überlegen. "Aus mir völlig unverständlichen Gründen ist die Partei meiner Gegner sehr stark im Senat." Und seine eigene ein wenig zu wenig stark. "Wenn ich also im Senat etwas vorbringe... du verstehst. Eine Hand wäscht die andere."

  • Kurz überlegte ich, bevor ich ihm antwortete....


    "Ja, das habe ich schon mitbekommen, dass du immer wieder auf.... sagen wir wenig Gegenliebe stößt....... und wenn eine Hand die andere wäscht, so kann man das nur begrüßen, nicht war!?"


    Das war Zusage genug, aber liess immer noch Spielraum. Sollte Saliantor nun noch konkreter werden, so musste man natürlich die Bedingungen genauer verhandeln.

  • Potitus nickte, diesmal sogar mit einem erfreuten Gesichtsausdruck. "Wunderbar. Ich sehe, wir verstehen uns." So ein Gespräch machte hungrig und Salinator hatte in diesem Moment Lust auf ein Mostbrötchen."Sobald es etwas gibt, werde ich dir Bescheid geben. Vielleicht sogar bald." fügte Salinator etwas kryptisch hinzu.

  • Petronilla sprach kein weiteres Wort mit dem Scriba, sondern wartete, wie ihr geheißen und überlegt bereits in den fiesen Hintertüren ihres Kopfes, wie genau sie diesem anmaßenden Diener sein Verhalten vergelten würde. Sie war nachtragend, sehr nachtragend...


    Als entsprechender Wurd zurückkehrte, schenkte sie ihm keinen Blick mehr, sondern schritt hocherhobenen Hauptes und gereckten Kinns in das Officium des Praefekten. Und gekonnt wie immer wächselte augenblicklich ihr Fassade. Mit einem charmanten und unbekümmerten Lächeln trat sie dem mächstigsten Mann Roms entgegen.
    Das erste Wort gebührte diesem, weswegen Petronilla vorerst schwieg. Sie wusste, wie gern Männer sich selbst reden wollten und Frauen schätzten, die sich im richtigen Moment zurückhalten konnten.

  • Und er war hineingelassen worden! Besonders toll und spitze fühlte er sich deswegen nicht recht. Nicht, weil er nicht zufrieden war mit seinem Erfolg, sondern weil das Andenken an seine Schwester schwer auf seinen Schultern lastete. In ihm kam der Gedanke auf, dass er ihr Dahinscheiden nie verwinden werden könnte; er würde nie wieder der Alte werden. Schwere Gedanken für einen Mann, der früher mal als der größte Hallodri auf der italienischen Halbinsel erschienen haben mochte. Nun atmete seine Erscheinung fast so was wie Seriosität, als er vor den Sekretär hintrat und schon ungeduldig auf ihn herabblickte, bevor noch eine Sekunde der Konversation zwischen ihnen vergangen war.
    “Salve! Flavius Piso mein Name, Quaestor Principis der römischen Republik! Es verlangt mir, den Praefectus Urbi zu sprechen!“, machte er, indigniert schon scheinend von der Präsenz dieses unschönen Subjekts, das da am Schreibtisch rumlungerte.

  • Mit dem morgendlichem Postgang wurd auch diese Nachricht aus der epistolae am Eingang der Castra geholt und weiter geleiten.


    Officium Praef. Urbi
    Coh. Urb. | Castra Praet.


    Salvete.


    Hiermit bitte ich, Titus Duccius Vala, Vigintivir der Stadt Rom, um eine Unterredung mit dem Praefectus Urbi um die Möglichkeit eines Tribunats beim Exercitus Romanus zu besprechen.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/vala/unterschriftvalaroemwachs.png]
    Casa Prudentia | Italia | Roma



  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/urbaner.png]
    Ein Urbaner

    Der Miles kannte zum Glück den Inhalt der Tabula nicht den er dem Schreiber des Präfekten auf den Tisch legte.




    An die Qualle,
    Potitus Vescularius Salinator


    Salve, du fettes Vieh,


    du kannst dir deinen Procuratorenposten in den Arsch schieben, fett genug dafür ist er ja. Hoffentlich sägt bald einer an deinem Thron.


    Caius Aelius Archias




  • Zitat

    Original von Vinicia Petronilla


    Potitus genoss in diesem Moment ein paar Oliven, als Vinicia eintrat. Tatsächlich, der Scriba hatte nicht gelogen als er ihre Schönheit erwähnte, wer hätte das gedacht. Denn für Frauen war dieser eigentlich nicht sehr empfänglich. Auch nicht für Knaben, was die Sache schon fast unheimlich machte. Doch verschwendete Salinator keinen weiteren Gedanken mehr an den Scriba.


    "Vinicia. Man hat mir viel von deiner Schönheit erzählt und stark untertrieben." Eine hässliche Frau wäre wohl gar nicht erst eingelassen worden, es sei denn, sie war die Frau oder die Tochter von jemand wirklich Wichtigem. "Nimm Platz. Wein gefällig?"

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso


    Der Scriba blickte in die Schriftrolle für den heutigen Tag und kontrollierte, ob der Praefectus Urbi gerade Zeit hätte oder ob er in den nächsten Minuten durch einen Termin beansprucht wurde. Währenddessen grinste er in sich hinein. "Es verlangt mir..." Wie hochgestochen. So redete nur ein Patrizier oder der Sohn eines Consuls oder Consulars. Wohl zu lange in Achaia gewesen. Ob er am Kinn schon Schwielen bekam, weil die Nase zu hoch in die Luft gesteckt wurde?


    Nein, der Praefectus hatte Zeit. Im Prinzip. Im Normalfall würde er, der Scriba, jetzt einen Termin mit ihm vereinbaren, aber unglücklicherweise hatte der Praefectus ihm aufgetragen, dass bei Magistraten die Lage ein wenig anders wäre. "Einen Moment bitte." Der Scriba verschwand kurz im Officium des Vertreters des Kaisers, kam jedoch bald zurück. "Der Praefectus hätte jetzt Zeit."

  • Zitat

    Original von Manius Peltrasius Bibulus


    Potitus nahm mit einem Gähnen die Post entgegen. Ein Aemilius (nicht verwandt mit dem Consul) bat um einen Termin, ebenfalls ein Duccius und ein Roscius. Er gab dem Scriba einige Anweisungen, diesen Männern betreffend. Dann las er die Tabula von diesem Aelier.


    Salinators Gesicht wurde puterrot. "Miles! Hiergeblieben!"

  • Piso, der, da Archias zu diesem Zeitpunkt noch lebte, noch nicht komplett darniedergeschlagen war, obwohl er schon dachte, dass Veras Tod ihn komplett zugrundegewurstet hatte, blieb stocksteif vorm Scriba stehen, als dieser sich Zeit nahm, Piso vorzulassen. Ein kurzes Verschwinden, ein ebenso kurzes Auftauchen. Er konnte also durch. Piso nickte dem Scriba kurz zu und trat dann durch die Türe ein.
    Was für ein schrecklicher Klotz, dachte er sich. Vescularius Salinator. Seit den Malen, wo er den fetten Präfekten durch die Gänge der Kanzlei gehen hatte sehen, schien er noch dicker geworden zu sein.
    Kurz hielt er schockiert vor dieser unästhetischen Erscheinung inne, bevor er sich dazu aufraffte und weiterging. Seine Trauertoga zeichnete sich stark ab gegenüber dem Stoff seiner Tunika, als er vorm Mann zu stehen kam, und zwischen bartstoppeligen Kiefern hervorbrachte: ”Salve, Praefectus. Ich bin Quaestor Principis Aulus Flavius Piso. Ich bin hier, um dir in meiner amtlichen Funktion vorstellig zu werden”, klausulierte er herum.

  • [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/urbaner.png]
    Ein Urbaner

    Der Miles blieb augenblicklich stehen denn der Ton war sehr scharf. Er wand sich zum Präfekten und ging die paar Schritte zurück. Oh man wahrscheinlich stand in einer verschlossen Tabula was schlechtes nur dumm das man vorher nicht rein gucken konnte. Aber selbst wenn hätte er sie ja doch her bringen müssen. “Ja Präfekte.” Sagte er dann aber das Gesicht seines Kommandanten gefiel ihm gar nicht.





  • Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus seufzte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er sich solche Nachfragen bei Annaeus Varus sparen konnte: Es gab sowieso immer noch etwas! Dennoch nahm er die Schreiben und überflog sie. "Ganz schön patriotisch für einen Pferdezüchterverein. Fast verdächtig..." Er las weiter und sah schließlich auf. "Sind die Regeln in zweifacher Ausführung? Sind wohl ganz schöne Bürokratie-Fans! HAHAHAHAHAHAHA!!" Nachdem Salinator sich wieder beruhigt hatte, warf er wieder alles achtlos auf den Tisch. "Meinetwegen können die ruhig ihr Vereinchen machen."


    Ich konnte mir ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen. Die Frage von Salinator ließ ich mal einfach so im Raum stehen. Vielleicht war es bei relativ unwichtigen Sachen nicht mal unbedingt mehr nötig, den Praefectus aufzusuchen, zumal dieser eh schon mit den Augen rollte, sobald ich sein Officium betrat.
    Wenn nicht morgen aber ganz sicher übermorgen würde ich hier wieder antanzen.
    "Geht in Ordnung Praefectus, ich erledige das und bin auch schon fast weg, es sei denn du hast noch ein Anliegen?"

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