Zum feisten Zyklopen. Die Taverne am Ursulaebrunnen

  • Die Taverne war im Bezirk Mons Aventinus gelegen und wurde von einem alten Griechen geführt. Ihr gegenüber lag ein kleiner recht unscheinbarer Brunnen, der Ursulaebrunnen.


    Wenn man die Taverne betrat, so sah man ihr an, das es sie noch nicht sehr lange gab. Alles wirkte noch neu, die Theke so wie Tische und Bänke. Und es gab auch noch keine Schmierereinen an den Wänden.


    Wenn der Wein jetzt auch noch schmeckte, dann konnte es man hier aushalten...


    So traten Ursus und Sedulus ein, es war noch recht leer hier und somit gab es keine Probleme einen Tisch zu ergattern.


    Schaut doch recht nett aus, findest du nicht?


    Bemerkte Sedi als er sich ein klein wenig umschaute.

  • Ganz offensichtlich war diese Taverne noch nicht lange in Betrieb. Doch das konnte eigentlich nur ein Vorteil sein. Am Anfang bemühten sich die Wirte ja doch meistens um mehr Qualität, später, wenn sie erst Stammkunden hatten, ließ die Qualität meistens merklich nach. "Ja, da kann ich Dir nur zustimmen. Es sieht angenehm aus. Schauen wir, ob die Angebote ebenso angenehm sind, vor allem, ob der Wein etwas taugt."


    Sie saßen noch nicht lange, da kam bereits eine junge Frau und fragte nach ihren Wünschen. "Für mich einen leichten Rotwein, Wasser und etwas Brot und Käse", bestellte Ursus und wartete ab, was Sedulus wohl bestellen würde.

  • Na das will ich doch hoffen. Sonst war ich das erste und das letzte mal hier.


    Grinste Sedulus und das war sein Ernst.


    Die Bedienung hatte einen leicht orientalischen Tatsch aber war trotzdem ansehnlich.


    Für mich ebenfalls bitte.


    Lächelte Sedulus ihr zu.


    Als sie dann fort war lehnte sich Sedulus zu Ursus hinüber. Sie saßen sich gegenüber.


    Was meinst du wo die Kleine her ist?


    Man konnte nicht meinen das Sedulus verheiratet war und eine Tochter hatte... 8)

  • Schnaubend schleppte sich der kränkelnde Verus durch die Straßen. Seine Nase war vom Geruch dieser dreckigen Großstadt verstopft. Er war ja schließlich seit mehreren Monaten gute und frische Meeresluft gewöhnt.


    Verus war in Rom, um einige Einkäufe zu tätigen und hatte sich bei seinem Vorgesetzten für fünf Tage abgemeldet, die Ausgangssperre war ja schließlich aufgehoben worden.


    So schleppte er sich weiter voran, seine blaue Tunika und der Soldatengürtel zeichneten ihn als aktiven Soldaten aus und so eilte ihm ein wildes Klingen der Metallstücke des Gürtels voraus.


    Seine Augen entdeckten überrascht in einem offenen Fenster einen alten und guten Saufkumpanen: Germanicus Sedulus. Sein Gesicht erhellte sich. Er hielt direkt auf diesen zu, um ihn zackig mit einem "Salve" zu grüßen.


    So tat er es: "Salve, Sedulus. Wir haben uns ja eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen..."


    Verus' Blick wanderte zu seinem Begleiter, diesen kannte er ebenso. Ein Sodalis seiner Factio. "Salve", grüßte er auch diesen freundlich.

  • Noch bevor Ursus antworten konnte wurd Sedulus von einem schniefenden Menschen überfallen. Er kannte ihn doch war es wahrlsich schon einige Zeit her als er ihn das letzte mal gesehen hatte. Es dürfte so um die Zeit gewesen sein als er Paulina kennen gelernt hatte.


    Decimus Verus! Alter Haudegen, wie läufst denn du hier rum? Hat es dich am Ende zum Militär verschlagen? Was machst du so?


    Irgendwie sah er ja jämmerlich aus.


    Hast wohl auch schon bessere Tage erlebt. Komm setz dich doch zu uns.


    Sedulus bot seinem alten Saukumpan einen Platz an und schlug diesem freundschaftlich auf die Schulter.


    Dies ist Aurelius Ursus, wir waren wenn man so will zusammen in Mogontiacum "stationiert".


    Bei seinem letzten Wort grinste Sedi.

  • Verus setzte sich und stellte seine Einkäufe ab.


    "Ja, mich hat es zum Militär verschlagen. Mir blieb nichts anderes übrig, nachdem die italische Verwaltung umstrukturiert wurde. Das Militär ist eben eine gute Alternative und schließlich sind es auch nichts anderes als Beamte an der Waffe."


    Er lehnte sich zurück und holte erstmal tief Luft, diese Stadt steckte ihm wirklich tief in der Lunge.


    "Ich habe diese Stadt in besserer Erinnerung, seit ich in Misenum stationiert bin, scheint es mir, dass dies meine Lungen für einen Großstadtmoloch ruiniert hat. Die Luft in Misenum ist zu rein," scherzte er. :P


    "Ich kenne Aurelius Ursus bereits, er ist der selbigen Factio, wie meine Person."


    Verus schaute freundlich zu Ursus und dann wieder zu Sedi.


    "Ihr habt also auch gedient aber ich denke, dass ihr es nicht in den unteren Rängen tatet: Ich schlussfolgere Tribunat." 8)

  • Na so schlecht ist die Luft in Rom auch wieder nicht wie du tust. Wobei die in Mogontiacum wenn ich es mir recht überlege auch wesentlich reiner ist als diese hier. Vorallem frischer, fast so wie die auf hoher See will ich meinen.


    Sedulus grinste.


    So lange kann es doch noch nicht sein oder?


    Ach, ihr kennt euch schon. Die Welt ist doch recht klein muß ich sagen.


    Wenn jetzt das Mädel mit den Getränken kommen würde, könnte man mal in der Zwischenzeit nachspülen...


    Ja so ist es. Ich war quasi Ursus Vorgänger und im selben Jahr als er Tribun war, Quaestor dort.


    Und welchen Rang hast du derzeit inner?

  • Verus grinste kurz.


    "Momentan bin ich noch Optio der zweiten Centurie und Schreiber des Flottenpräfekten."


    Auch Verus verspürte in der Zwischenzeit einen gewissen Durst, doch er wollte sich nicht mit einer Bestellung anbiedern.


    "Hmmm...Quaestor... - Sedulus der große Politiker. Hätte ich nicht von dir erwartet," scherzte Verus wieder. ;)

  • Ursus betrachtete die Bedienung mit prüfendem Blick und zuckte dann grinsend mit den Schultern. "Hm... Ägypterin scheint sie nicht zu sein. Zumindest kein Vollblut. Aber woher auch immer sie kommt, sie ist recht hübsch und weiß ihre Hüften zu schwingen." Er blickte ihr noch nach und bemerkte so nicht gleich, daß jemand an ihren Tisch trat. Erst als sie angesprochen wurden, blickte Ursus auf.


    "Salve", grüßte er überrascht, als er Decimus Verus erkannte. "Na, was treibt Dich denn nach Rom? Ich hoffe doch nicht, daß Du so erkältet bist, wie Du Dich anhörst. Steck mich bloß nicht an!" Er grinste dabei, meinte seine Worte jedoch nicht nur im Scherz. Eine Erkältung wäre das letzte, was er im Moment brauchen konnte. "Setz Dich doch und trink einen Wein mit uns. Ich habe gehört, heißer Wein soll gut sein bei sowas." Immerhin kam auch gerade die Bedienung und servierte.

  • "Bei den Göttern, das wäre das Letzte, was ich wollte, Ursus!"


    Verus nahm sich einen Becher von der Bedienung und schaute gespannt zu den anderen. Aus Höflichkeit würde er nicht zu erst trinken: Gemeinsam ist die gesellschaftliche Vorschrift.


    "Ach...mich treibt vieles nach Rom. Hauptsächlich Einkäufe, mein Sold muss auch ausgegeben werden. Im Stützpunkt gibt es nicht viele Möglichkeiten nötige Luxusgürter einzukaufen und als Optio steht mir ein zusätzlicher Kurzurlaub zu. Ebenso befinden sich viele Verwandte in Rom, so nutze ich die Gelegenheit."

  • Sedulus griff auch zu einem Becher und meinte zu Verus.


    Tja, ich auch nicht. So schaut es halt verdammt noch mal so aus als wolle ich meinem alten Herren nacheifern. Aber gut, mir soll es eigentlich recht sein. Ich hätte es allerdings auch bei den CU oder einer Legion ausgehalten, so ist das nicht.


    Grinste Sedi.


    Aber dich bei der Classis, da hätte man auch erst ein mal drauf kommen müssen.

  • "Na, dann stoßen wir doch einfach mal auf dieses glückliche Zusammentreffen an und genehmigen uns einen tüchtigen Schluck." Ursus hob den Becher, um mit den anderen beiden anzustoßen.


    "Ach, Sedulus, es gibt wirklich schlimmeres, als in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Wird das nicht eigentlich sogar von uns erwartet? Dem Vater nachzueifern und sogar danach zu streben, noch weiter zu kommen, als er es vermochte? Ich hoffe sehr, daß Du bald in den Senat berufen wirst." Jeder Mann, der gesunden Menschenverstand besaß, konnte nur eine Bereicherung für den Senat sein.

  • Verus hob seinen einfachen Tonbecher.


    "Auf uns!" - rief Verus in einem zünftigen spaßigen Tonfall.


    "Ich hoffe es auch, Sedulus. Du bist weitaus fähiger als jeder andere Bürger. Du hast ein Herz und Moral, das qualifiziert dich. Du bist nicht gierig und ebenso wenig egozentrisch, wie die meisten Senatoren. Du bist ein guter Römer!" :]

  • Auf uns!


    Fiel Sedulus mit ein.


    Hmm, noch weiter als mein Vater? ;) Nein, so überheblich bin ich nicht denk ich.


    Hab Dank für deine Worte Verus. Ich hoffe nur das all diese Eigenschaften die ich bisher nicht habe welche du genannt hast, nicht doch noch bekommen werde.


    Grinste Sedulus breit und nahm nun endlich einen Schluck.

  • Sie stießen an und Ursus trank einen guten Schluck. Dann lachte er. "Na, Du wirst doch wohl nicht an Dir selbst zweifeln, wenn schon zwei gute Freunde Dir sagen, daß Du im Senat gut aufgehoben wärest." Tz, immer diese Selbstzweifler.


    "Also gut, Verus. Wir zwei hier waren jetzt ein ganzes Jahr außer Landes. Dann erzähl doch mal, was es so neues gibt. Wie ist der Kaiser so?" Ein Thema, das wohl jeden brennend interessierte.

  • Naja zweifeln. Ich bin eben ein klein wenig sagen vorsichtig. Ich denke das steht mir recht gut. ;)


    Tja, das war Sedulus in jungen Jahren eben nicht. Aber mit der Zeit wurde man halt auch weiser und man lernte dazu.


    Da kam ihm seine Schiffsreise in den Sinn. Da nannte er sich noch Syrus und hatte nicht im entferntesten daran gedacht den Weg des CH zu beschreiten oder gar Senator zu werden.


    So ist es. Also Verus, was spricht man so in Roms Straßen. Was sind die gängigen Tagesthemen.


    Sedulus trank einen Schluck des Weines. Naja, da hatte er schon bessere getrunken.

  • Verus trank einen Schluck und schaute die beiden mit einem grübelden Gesicht an, dann sprach er:


    "Der neue Kaiser? - Er ist... wie der alte Kaiser. Man hört wenig aus dem Palast und wenn, dann nur den üblichen Kram. Ich weiß nicht viel. Ich weiß nur, dass derzeit ein Conventus im Palast tagt und es bald neue Ritter und Senatoren geben wird."


    Er lächelte freundlich zu Sedi, der wohl bald Senator werden würde, soweit er nun wusste.


    "Gerüchte habe ich wenige aufgeschnappt. In der Classis erfährt man wenig, ich war hauptsächlich mit meiner Schreibarbeit für den Präfekten beschäftigt. Ich muss euch enttäuschen. Aber wie ich Rom kenne, werdet ihr alles an der nächsten Ecke erfahren...."

  • Hm, das war wirklich nicht die Welt was Verus ihnen da erzählte. Wahrscheinlich würde er da von seinem Schwager mehr erfahren, oder aber auch nicht.


    So ein Conventus also. Das ging ja jetzt doch recht flott.
    Siehst du, darum hat es mich zu den CU hingezogen und später dann zur Legion. In solchen Einheiten erfährt man meist alles mögliche, sogar das was man eigentlich überhaupt nicht wissen will oder einem gar nicht interessiert.


    Sedulus grinste.
    Da viel ihm doch glatt etwas ein weil sie es gerade von militärischen Einheiten hatten.


    Wie steht ihr eigentlich zu Gruppierungen welche sich für wohltätige Zwecke einsetzen? 8)

  • Ursus lachte bei den spärlichen Auskünften von Verus. "Daran merkt man, daß Du kein Politiker bist, Verus. Als Politiker muß man sich für alles interessieren. Selbst Klatsch und Tratsch beinhaltet wichtige Informationen. Wer mit wem warum und warum gerade nicht, das kann sehr wichtig sein. - Ein Conventus, sagst Du? Das war auch echt überfällig. Ich hoffe, sowas findet nun wieder regelmäßiger statt." Er nahm einen Schluck aus seinen Becher.


    Dann antwortete er auf die Frage von Sedulus. "Das kommt ganz darauf an. Zum einen auf den Zweck, den nicht jeder gute Zweck ist wirklich gut. Und dann auf die Gruppierung, denn viele von denen sammeln nur das Geld und verschwinden dann plötzlich in der Versenkung, auf leichte Weise deutlich reicher geworden." Er half gern, doch irgendwelchen Scharlatanen sein Geld in den Rachen zu werfen, das war denn doch nicht sein Ding.

  • Verus bejahte die Antwort Ursus' mit einem langen Nicken und setzte dann erneut an:


    "Lass' mich raten, Sedulus: Du willst so eine Gruppierung gründen? - Ich habe nichts dagegen, sofern wir unseren Nutzen daraus ziehen und am Ende nicht die Leidtragenden sind," scherzte er mit einem leicht verspielten zynisch-ironischen Tonfall.


    Verus drehte seinen Becher spielend in der Hand und schaute Sedi mit einem feisten Lächeln an. So gut kannte er ihn schon, so dass er wusste, dass Sedulus ein nettes Schlitzohr war, das oft an der Grenze der Legalität lebte. :D

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