Nach einer unruhigen Nacht in einer fremden Scheune, war der nächste Morgen nicht gerade von Freude gezeichnet. Noch war ihr Weg völlig unklar. Sie hielten sich nicht lange dort auf sondern gingen zurück in die Stadt. Wenigstens ein römisches Frühstück wollten sie noch einnehmen, bevor die Reittiere sie Richtung Norden trugen, zur Grenze.
Eine Kneipe war schnell gefunden. Die angebotenen Speisen angenehm billig und dazu sogar reichlich und lecker. Einige Kleinigkeiten ließen sie sich für den Tag noch einpacken. Außerdem füllten sie ihre Trinkschläuche mit frischem Wasser. Auch den Tieren kam nochmal eine Stärkung zu. Futter und Wasser aus einem Trog.
Herius hatte zudem eine kleine Karte erworben, schaute sie sich derweil an und fand heraus, das der direkteste Weg über Zeugma, einer Grenzstadt führte. Er rechnete die km aus und war sich sicher, das sie dafür einige Tage brauchen würden. Fast ganz genau zweihundert waren es. Zu Pferd eine gute Möglichkeit sich besser kennen zu lernen und den Körper an lange Tage auf dem Rücken eines Tieres zu gewöhnen.
An diesem Morgen ging es nicht besonders zeitig los, dafür waren die Vorbereitungen lückenlos. Als sie endlich die Stadt verließen, brannte die Sonne bereits ohne Gnade auf die Erde. Es würde also ein erster Hitzetag werden, einer von Vielen.
Die Kervan zog aus und schon bald waren die Stadtmauern nicht mehr zu sehen. Blickte man hingegen nach vorn wartete eine endlos gerade Straße auf die Reisenden. Für die ersten hundert Kilometer blieb das Land wenigstens noch fruchtbar. Boten Bäume etwas Schatten und ab und zu ein See etwas Abkühlung. Später würden sich nurnoch Steinsbrocken mit Sand abwechseln. Oasen waren äußerst selten und Wasserlöcher heiß umkämpft. Fürs erste aber dachte Herius da nicht dran, sondern führte das Tier die Straße entlang. Immer Richtung Norden, dort wo die römische Welt auf die Barbarische traf.