Rezos verwegene Jagd - Grenzgänger

  • Die Überraschung über die Jugend des Verfolgers wußte Subdolus zu verbergen. Das ließ ihn zwar daran zweifeln es hier mit einem Mann zu tun zu haben, der ihnen in ihrer Sache weiter half oder zumindest sie auf eine heiße Spur führte. Wenn er ihn so betrachtete, glaubte er allerdings auch nicht, das es nur reine Neugierde war, die den Jungen trieb gerade diese Gäste der Stadt zu beobachten zumal das Tor am Tag sicherlich hunderte Fremde passierten. Entweder er versprach sich daraus ein zünftiges Geschäft oder aber er wußte wirklich etwas mehr als er vielleicht selbst zugeben würde. Mit ein wenig Glück ließen sich meist Worte herauslocken, die der Mensch ansich garnicht hätte preisgeben wollen. "Du spionierst uns schon eine ganze Weile nach, was versprichst du dir davon?"


    Herius ließ dabei offen, wie lange er diese Gefühl hatte verfolgt zu werden und gab sich damit auch keine Blöße. Streng fixierten die Augen den Jungen, der wahrscheinlich garnicht mehr so grün hinter den Ohren war. Um Ausreden würde dieser nicht verlegen sein doch der Römer unter den Römern in diesem Hinterhof sollte auch nicht den Eindruck erwecken genau diese Mythen und Geschichten hören zu wollen. Wenn der Knabe schlau war, bot er ihnen etwas an. War er es nicht würden sie ihn schon noch zum Reden bringen. Ganz gleich welchen Weg er verfolgte davon hin beträchtlich ab, in welchen Zustand er diesen Hof wieder verlassen würde.

  • "Wenn ihr es genau wissen wollt, seid ihr mir schon am Tor aufgefallen. Ihr könnt die Wachen dort blenden aber nicht mich. Ihr habt so ausgesehen als würdet ihr etwas suchen und wenn ich mich nicht irre und ihr sucht wirklich irgendetwas oder irgendwen, kann ich euch vielleicht helfen. Ich kenne mich hier aus und ich kenne Leute, die wiederum Leute kennen, die wiederum viel hören."


    Antiochos war sich sicher, dass ihm nichts passieren würde. Diese Männer suchten und er konnte helfen und so sah er den Mann, der sprach, an ohne irgendeine Beunruhigung auszustrahlen. Wenn er das Interesse wecken konnte, dann hatte er schon gewonnen.

  • Er wird sowieso sterben. Einen Zeugen können sie nicht gebrauchen. Noch dazu solch einen frechen. Herius hörte sich diese Worte gelangweilt an und entschied nicht lange um den Brei zu reden. Er würde ja sowieso sterben. "Ahja, das ist aber intressant. Nun wir sind Sklavenhändler, wie du wahrscheinlich unschwer erkannt hast und wir wittern ein gutes Geschäft. Ihr habt hier vor einigen Monaten Was ganz feines aufgegriffen. Nun wir suchen diese noble Ware. Kannst du mir dabei behilflich sein." Sein Blick verriet, das er sich nicht an der Nase herum führen lassen würde und die 'Belohnung' für die Auskunft auch nicht in einer Verhandlung abgemacht wurde sondern bereits fest stand. Nicht zu grimmig waren die Augen. Die Angst vor der Unterwelt sollte dem Burschen nicht die Worte rauben. Es würde ihnen nichts nützen ihn unnütz 'um die Ecke zu bringen' , aber im Notfall war auch dies eine Option. Irgendwo fanden sie die Ortsangaben, Namen und Möglichkeiten an 'ihre' Ware zu kommen. Den Namen wie die Herkunft sprach Herius mit Absicht nicht aus. War der Kerl wirklich so begabt einiges aufzuschnappen, dann wüßte er mit Sicherheit auch, worum es dem Gegenüber ging. Der Hadrianus wartete auf eine Antwort...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Wenn ihr meint, dann seid ihr eben Sklavenhändler. Ich weiß nichts über eine besondere Ware. Aber ich kann euch vermitteln. Ich kenne jemanden, der weiß alles. Natürlich wenn man ihn entsprechend motiviert."


    Er lächelte und ahnte nicht, dass dieser Mann mit den Gedanken spielte ihn umzubringen. Er wusste nichts. Seine einzige Aufgabe war es Leute zu finden denen er Informationen anbieten konnte und einen hoffentlich guten Preis dafür erzielen konnte. Er sollte ja nicht einmal selbst handeln, einfach nur finden und mtibringen. Abwartend sah er den Römer an und beobachtete die Regung.

  • "Soso du kennst also Jemanden, der wen Anderen kennt und Dieser weiß wieder von jemanden Anderen oder wie? Verarsch mich nicht." Herius ballte die Faust. Er mochte bedrohlich aussehen und gerade so, als wollte er beweisen was er aussprach. Ihre Spur führte sie in diese Stadt hinein. Der Kerl war darauf aus ein gutes Geschäft zu machen. Er kannte vielleicht wirklich eine Quelle. Ein Toter mehr oder weniger war auch egal. Solange dieser Bursche sie nicht in ein Wespennest führte, wo die Gruppe dann zahlenmäßig derart unterlegen war, das sie Informant und Zuträger auch noch leben lassen mußten, sollten sie an der Fährte dran bleiben. "Wir werden sehen. Du bringst uns am Besten ohne Umwege zu Dem, Der uns weiterhelfen kann und komm nicht auf üble Gedanken. Wir sind gewohnt Sklaven hart anzupacken. Wir werden auch deine Bewegungen genau beobachten."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Er fragte sich warum diese Männer nicht verstanden, dass er ihnen so gar nicht abnahm, dass sie Sklavenhändler sind. Dafür wirkten sie einfach so anders als die anderen, aber bitte wenn sie das so wollten. Ihn störte es nicht. Sollten sie sich so fühlen als konnte keiner die Maskerade durchschauen und sie hätten alles so supertoll geplant.


    "Ich werde euch zu ihm bringen und ich habe ganz sicher nichts im Sinn. Ich will euch nur bei eurer Suche helfen. Mehr nicht."


    Er wand sich um und ging auf zwei der Männer aus dieser Gruppe zu. Hier blieb er stehen und sah zurück.


    "Wir müssen ein wenig laufen, nicht weit.


    Dann sah er die anderen Männer an, die den Weg aus diesem Hof hianus versperrten und wartete darauf, dass sie ihn durchließen.

  • Die Situation kannte nur zwei Wege. Den Kürzeren, sie vertrauten einem Erzfeind und kamen irgendwie an die gewollten Informationen. Sie mußten einige Zeugen mehr meucheln als im Augenblick erkannt und sie trugen das Risiko, das der Kerl sie an der Nase herum führte, weil er wußte, das sonst sein letztes Stündlein geschlagen hatte. Auf diesem Pflaster würde er sie natürlich in eine Falle locken. Vielleicht eine Taverne mit mehr Grobianen, als ihnen je lieb sein würde oder ein Basar, wo er die Stadtwachen auf sie aufmerksam machte. Deutlich gefährlich also eingestuft, dieser Pfad.


    Die zweite Gasse verschaffte ihnen neue Verborgenheit. Sie würden den Buben hier und jetzt beseitigen und ihre Suche allein fortführen. Sie mochte erfolgreich sein, aber ewig dauern oder ohne Informationen enden und ebenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen. Ansich blieb ihnen so leid es Herius tat in diesem Moment nur Weg eins. Tatsächlich waren sie gefangen im Labyrinth der Stadt mit einem unbekannten Führer, der nur ein gutes Geschäft witterte. Nur mit dem Zutun der Götter kamen sie hier unbeschadet heraus.


    Der Hadrianus nickte den Männern im Durchgang zu. Sie würden weiter hinten laufen. Ohne viel Aufsehen wollte er zu dem angeblichen Orakel gelangen. Er selbst hielt sich neben dem Burschen und zu dessen -versetzt nach hinten- Linken lief der jüngste und trainierteste Söldner. Im Zweifelsfall würde er den Kerl im Sprint erwischen können und zu Boden reißen, bevor jener die versuchte Flucht mit ihren vergeblichen Ende geistig verarbeitet hatte.


    "Schön, dann laufen wir... bleib immer neben mir, hörst du?!"


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "ja, ja. Immer neben dir. Keine Angst, ich kaufe nicht weg."
    So gingen sie durch das Straßen- und Gassengewirr nachdem man ihn hatte laufen lassen. Auf dem Weg zu einem großen Haus, das sie am Ende ihrer Tour erreichen würden, passierte nichts Außergwöhnliches. Es kamen hier und da ein paar Männer entgegen, die alle aber die Gruppe passierten ohne sich wirklich ihrer bewusst zu werden.


    Bald kamen sie zu einer mäßig besuchten Taverne, die aber nichts mit dem Eindruck der anderen gemein hatte. Sie war ordentlich und aufgeräumt, wirkte nicht so versifft.
    "Ihr wartet bitte hier, ich muss Bescheid sagen. Nichts schlimmes, ihr könnt mir glauben."
    Fragend sah er den Mann und wartete auf dessen Erlaubnis zu gehen.

  • Auch den Römern fiel das auf. Die Gaststube hatte fast etwas Stil. Die Tische waren sauber und kleine Gestecke zierten die geschliffenen Hölzer der Tischplatten. An den Wänden hingen allerlei Schmuck und auch sonst hatte diese Taverne nichts von den sonst so schrecklichen Saufkneipen. Herius ließ den Blick aber nicht schweifen, weil ihm die Blumen so gefielen, sondern er sondierte die Lage. Noch bevor der Bursche um Erlaubnis gefragt hatte zu gehen, wußte der ehemalige Soldat welche Ausgänge es hier vorn gab und das es wahrscheinlich noch einen Zugang über einen Hof in die Culina geben würde. Er nickte dem Kerl zu und murmelte: "Wir warten hier. Ach ja und sag dem Wirt Bescheid, das wir was trinken wollen." Immerhin wußte ihr 'Führer' ja nicht, was sein Schicksal in dem Hinterhof hätte sein sollen. Genauswenig wußte er was sie mit seinem Informanten anstellen wollten. So war es bestimmt vertrauenswürdig, wenn sie versuchten eine normale Situation aufzubauen oder zumindest den Anschein gaben, das dies ein ganz normaler Tag sein würde.


    Den Männern gab er Anweisung sich geschickt zu platzieren. Keine Tür blieb ungedeckt, keine Ecke war dunkel genug um unscheinbar auszuschauen. Sie würden einige Augenblicke hier verbringen und Herius wollte auf jedem Fall immer die nächsten Schritte bestimmen. Zuviele Gäste könnten das beschauliche Örtchen unübersichtlich werden lassen. Aber bis das soweit war und die Taberna sich füllte, konnten sie tun und lassen was sie wollten. Er setzte sich mit Magnus an einen Tisch. Die Wand im Rücken, die Schankstelle mit den Augen fixiert.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Ich hielt mich die ganze Zeit über eher zurück, Subdolus machte seine Arbeit wirklich hervorragend und er würde sich damit sicher einen Bonus verdienen, sollten wir heil aus dieser ganze Sache rauskommen.


    Inständig hoffte ich nur, dass dieses ganze herumgerenne auch wirklich was bringen würde, denn meine Geduld neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu.

  • Der junge Mann nickte und verneigte sich leicht, lief dann zum Wirt um diesem Bescheid zu geben und ging dann weiter. Es war schon ein wenig traurig zu wissen, dass diese Fremden ihm nicht glaubten und immer nur darauf aus waren irgendeinen Fehler aufzudecken, den er vielleicht tun würde. Aber er tat es nicht. Er verschwand nach wenigen Schritten in einer Tür...



    Der Wirt beendte das Gläsertrocknen und ging auf die Männer zu von denen ihm gesagt wurde, dass diese durstig seien.
    "Was ihr trinken wollt? Melonensaft, Rosenwasser oder Zitronenwasser? Wein?"
    Den hatte er importiert, denn normal gab es diese Sachen hier nicht.



    Antiochos kam etwas später mit seinem Onkel zurück. Er hatte ihm kurz seine Einschätzung der Männer dargebracht. Der Onkel hatte es zur Kenntnis genommen und ließ sich dann von seinem Neffen zu den Männern führen.
    "Mein Name ist Aradschir. Mein Neffe sagte, dass ihr Sklavenhändler seid und einen guten sucht. Wisst ihr noch etwas mehr über diesen?"

  • Die Gesichtszüge des Hadrianus entspannten sich etwas, als man sie so nahm wie sie waren und sie nicht in jene aussichtslose Situation führte, die sie so fürchteten und die sie fast täglich in leichten Träumen verfolgten. Es mochte vielleicht keine Angst vor dem Feind sein, aber als Furcht durfte man es wohl verstehen. Furcht vor den barbarischen Methoden des Feindes zu foldern, zu quälen und dabei immer ein gutes Maß zur Schaustellung dabei anzuwenden. Kein Römer konnte dies über sein Ego gestreckt ertragen und natürlich wäre jeder Soldat lieber tot und im Elysium, als auf der parthischen Streckbank.


    Herius gelang es noch immer nicht die verschlossenen Gestalten zu ergründen. Wie standen SIE zu dem Nachbarn. Wie fanatisch zu ihren Königen? Er würde trotz aller Offenheit so verschlossen wie möglich bleiben, um am Ende nicht doch noch an eine gut bezahlende Wachmannschaft ausgeliefert zu werden. "Rosenwasser klingt gut. Mach uns ein paar Becher davon."


    Das Gespräch mit dem Wirt hätte ihm sicherlich auch schon weiter geholfen. Doch für eine gelöste Schänkenstimme war es noch viel zu früh und außerdem stand just in diesem Augenblick auch der Bub wieder im Raum. "Gut, gut Aradschir also..." Herius fuhr sich mit der Hand über das Kinn, ganz so als würde er Nachdenken. " Er ist groß gebaut, hat ein steifes Rückrat und eine hohe Stirn. Er ist nicht von hier, aber er ist ein großer Mann fremder Abstammung. Er wird in einer Stadt fern über das große Meer gesegelt viieeeeel Geld einbringen und wir sind gewillt einen guten Preis hier zu zahlen." Umschrieb der 'Mann ohne Namen' die gesuchte Ware. Seine Eindrücke am Anfang sollten dem parthischen Aradschir die fremdländische Sichtweise einem Römer gegenüber vermitteln und unterstreichen, das auch andere, als derer des parthischen Volkes die Römer genauso betrachteten. "Um diesen Mann zu kaufen, müssen wir natürlich wissen wo er zu erwerben ist. Du verstehst, Aradschir?!" Den Namen des Parthers ließ Herius immer besonders betont über die Zunge rollen. Es sollte ihm Respekt zollen, wo er sich schon so artig dem 'Mann ohne Namen' vorgestellt hatte. 8)


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Der Wirt notierte im Geiste fleißig in Gedanken. Es war ja zum Glück nicht viel und somit keine große Herausforderung für ihn. Es dauerte nicht lang und die Männer hatten ihr Rosenwasser vor sich stehen und konnten sich damit erfrischen.
    Er selbst war ein großgebauter Mann. Zumindest im Vergleich mit anderen Südländern. Verglich man ihn mit anderen aus den Norden stammenden war er doch wieder verhältnismäßig mittelgroß gebaut. Er hatte eine dunkle Lockenpracht, welche er zusammenband. Sein Körperbau war kräftig und normal. Er konnte sich durchsetzen wenn er musste, doch dies sah man ihm nicht an. Seine Art war freundlich, verbindlich und aufgeschlossen. Er konnte wachsam beobachten ohne das sein gegenüber dies merkte. Er hörte sich die Beschreibung an, nahm währenddessen am Tisch Platz und schwieg einen Moment nachdem der Mann ohne Namen geendet hatte.
    "Ein Mann fremder Abstammung. Welcher Abstammung denn? Aus dem Norden? Ein dunkler Nubier? Gut gebaute Männer gibt es viele. Deine Beschreibung passt auf einige. Hier bei uns gibt es mehr Nubier, im Süden gibt es exotischere Männer. Kannst du ihn noch etwas genauer beschreiben, Fremder?"
    Da Aradschir nicht wusste welchen Namen der Mann trug mit dem er verhandelte, blieb ihm nur das Fremder als Anrede übrig. Vielleicht würde er ja nun einen Namen erfahren?

  • Mit den Bechern waren sie an einen Tisch gegangen. Weit genug von allen anderen belebten Tischen weg und nah genug an einer Nische, um vom Schutz der Mauern profitieren zu können. Herius merkte schnell, das der Parther entweder sein Wissen nicht leichtfertig teilen wollte oder noch nicht wußte, was für besondere Ware er suchte. Er nahm zudem an, das dieses Gespräch noch Stunden dauern würde, begann er nicht sich zu öffnen. Sollte es notwendig werden, half es für ihre Tarnung im Blutrausch zu vollenden, was geistig schon in dem Hinterhof existiert hatte. "Wir suchen einen Römer, DEN Römer. Kannst du uns darüber berichten?" Der Hadrianus hatte sich weit vorgebeugt, so weit, das nur sein Gegenüber nämlich Aradschir die Frage hören konnte. Der Blick war dabei teilnahmslos. Jetzt blickte er zu Magnus und seine Augen sprachen Bände. Alles auf eine Karte zu setzen war nie mit Sicherheit verbunden. In dieser Stadt schon garnicht, aber vielleicht wachten die Götter gerade jetzt über sie und spielten mit den Figuren der Anderen.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Nachdenklich rieb sich Aradschir seinen ordentlich gestutzten Bart. Einen Römer, er hatte ja einige gesehen, aber als Sklaven und dann so wichtig, dass sich Leute für ihn interessierten, die sehr weit weg beheimatet waren.
    "Ihr sucht einen Römer? Von denen gab es einige hier, aber vermutlich meint ihr diese nicht. Einen Römer...hmmm..."
    Sein Gehirn arbeitete noch immer und man konnte sehen wie ein Geistesblitz sein Gesicht erhellte. Hätte man schon eine andere Lichtquelle gekannt als Öllampen umd Kerzen, wäre jener anderer Lichtspender gerade über dem Kopf des Mannes erschienen.
    "Ahhh....den Römer. Vielleicht meint ihr jenen, der von Osroes gefangen gehalten wird. Allerdings ist er weniger ein Sklave und vermutlich wird er ihn nicht verkaufen wollen. Angeblich sei er ein nicht ganz unwichtiger Römer gewesen und bei einer der vielen Schlachten gefangen genommen worden. Man sagt sich vieles wenn ihr versteht, was ich meine."
    Er wollte damit sagen, dass die Gerüchteküche ordentlich brodelte und er schon wesentlich mehr gehört hatte. Hier gab er nur das wieder, was er häufiger gehört hatte und aus zuverlässigen Quellen.

  • Diese Antwort kam der Hoffnung nach einer Spur schon deutlich näher, als all das Andere was sie der Tage im Feindesland erlebt hatten. Herius überlegte, ob er seine Tarnung aufgeben sollte, aber er entschied sich dagegen. Wieviel konnte er dem Mann vor sich schon trauen, wie wirkte sich Vertrauen auf das Gespräch aus? Er blieb erstmal der 'Mann ohne Namen' es war besser so. "Osroes hat also die wertvolle Ware, na ob er ihn verkaufen wird, das fragen wir ihn gern selbst, jeder hat seine preisliche Schmerzgrenze." Herius überlegte und fragte dann einfach weiter: "Finden wir Osroes in der Hauptstadt Ktesiphon?" Mit der ersten gescheiten Antwort dieser Tage kam dem Hadrianus auch die Gewissheit, das der Römer Decimus Livianus ganz in der Nähe des Sháh sein mußte. War er für den Großkönig Osroes wirklich von derart unschätzbaren Wert, dann galt es diesen 'Wert' auch gebührend auszuschöpfen. Keine gute Vorstellung, die sich da in des Subdolus Geist schlich. Ein Grund mehr den Decimus schnell zu finden und wenn möglich zu befreien.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Das Fragen soll euch unbenommen sein. Das könnt ihr gern tun, aber nicht in Ktesiphon. Ihr müsst dazu nach Assur. Dies wird euch sicher entgegenkommen. Es liegt näher. Wenn ihr schnell seid, ein Zweitagesritt."
    Damit hatte Aradschir alles Preis gegeben was er wusste und den Männern die Informationen kundgetan, die sie benötigten um den Sklaven zu finden, den sie suchten. Oder wahrsheinlich suchten.
    "Kann ich noch etwas für euch tun?"
    Er ließ sich ein Wasser bringen und wartete die Antwort des Mannes ohne Namen ab.

  • "Du sagtest vorher, das man sich so einiges erzählt... vielleicht kannst du diese Gerüchte noch an uns heran tragen. Es intressiert mich wirklich." Mit ein wenig Glück erhielten sie so noch zusätzliche Informationen. Auch wenn sie meist nur teilweise der Wahrheit entsprachen, kamen so meist noch kleine Details zum Vorschein, die auch etwas über die Qualität und den Zustand der Ware berichteten. Herius hatte sich derweil entschieden die Informationsquelle am Leben zu lassen. Erstens waren sie in der Taverne nicht missbilligend aufgenommen worden, hieß man hatte wohl keinen Verdacht geschöpft oder die anwesenden Personen hielten nicht all zu viel vom langen Arm des Gesetzes. Zweitens würden sie die Stadt so oder so ohne weiteres Aufsehen verlassen können. Also gab es keinen Grund barbarisch zu werden.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Aradschir trank einen Schluck seines Wassers, rieb sich dann wieder den ordentlich gestutzten Bart und wog den Kopf sacht von einer Seite zur anderen.
    "Du weißt was Gerüchte sind. Sie haben immer irgendwo einen wahren Kern, doch vertrauen sollte man auf jene nicht. Aber wenn du es wünscht, so sollst du sie von mir erfahren. Es soll ein nicht unwichtiger Römer sein, sagt man sich. Sehr wichtig für Osroes und man hält ihn wohl schon lange Zeit gefangen. Es gab wohl vor einiger Zeit eine öffentliche zur Schaustellung. Seitdem hat man von dem Römer nichts mehr gesehen. Wächter berichten noch hin und wieder von ihm wie er in einem dunklen Verließ hockt. Er ist Osroes wohl nicht ganz unwichtig allerdings auch nicht so wichtig, dass er sich ständig um ihn kümmert. Mehr weiß ich nicht mein Fremder."
    Er hatte seine Ohren immer weit offen und genug Leute, die für ihn sammelten. So hatte er sich diesen stolzen Fundus an ungesucherten Informationen in diesem Fall zu legen können und nicht sleten führten seine Geschäfte einige seiner Vertreter nach Assur um dort auch wieder genauer hinzuhören.

  • Herius hatte genug gehört. Er kramte in einer Tasche und legte drei-vier Silbermünzen auf den Tisch. Sie waren keine Römischen. Auf der Oberfläche prangte das tylusische Münzzeichen. Vielleicht verwirrte das die Informationsquelle, aber dem Hadrianus war das herzlich egal. Er verabschiedete sich. Sie würden den Weg alleine heraus und durch die Straßen finden...


    Erst als sie ein Stückchen fort waren, wand er sich an Magnus. "Na so schwer war das doch garnicht. Wir sollten noch heute nach Assur aufbrechen. Vorher die Proviantreserve auffüllen und sehen, ob wir was brauchbares zu Essen bekommen. Ich hab richtigen Hunger nach dieser Odysee durch diese Stadt." Er grinste erleichtert und folgte der Gasse auf den Basar zu. Dort würden sie was zu Essen bekommen, wie auch die trockene Kehle anfeuchten können. Danach hieß es Nahrung, Öl, Holz und Wasser beschaffen, die Kamele und Pferde bestücken um letztlich noch einige helle Stunden nutzend in Richtung Assur aufzubrechen.


    Sie konnten ja nicht wissen, das dort bereits eine Verlegung des Gefangenen angedacht war...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!