Auf der Rückseite des Serapeions – nicht direkt an der Via Serapis gelegen, aber auch nicht weit von ihr entfernt – befand sich ein staubiger und wenig ansehnlicher Platz.
Hier tummelte sich tagtäglich allerlei windiges Volk. Es gab verschiedenste Händler, die aber allesamt wenig vertrauenswürdig aussahen. Woher ihre Waren stammten, dass fragte man sie besser nicht. Manche von ihnen hatten richtige Verkaufsstände und lockten die Kunden mit lautem Rufen. Das waren jene, die einen guten Draht zu den alexandrinischen Stadtwächtern hatten, entweder weil sie mit ihnen verwandt waren, oder weil sie ihnen regelmäßig ein paar Münzen zusteckten. Andere drückten sich in den dunklen Ecken des Platzes herum, in den Hauseingängen, oder den benachbarten Gassen. Ihre Kunden kamen aus der ganzen Stadt hierher, aber vor allem natürlich aus dem ärmlichen Rhakotis.
Wer hierher kam, der war in der Regel eingeweiht und wusste, was er hier fand: Den wichtigsten Schwarzmarkt der Stadt und bedeutendsten Umschlagplatz für Diebesgut.
Es war ein Ort, an dem man auf sich Acht geben musste, wo man keine falschen Fragen stellte und seine Geldbörse gut verborgen trug. Denn es wimmelte hier vor Taschendieben, Beutel- und, noch schlimmer, Halsab- und -durchschneidern.