Der Schwarzmarkt hinter dem Serapeion

  • Auf der Rückseite des Serapeions – nicht direkt an der Via Serapis gelegen, aber auch nicht weit von ihr entfernt – befand sich ein staubiger und wenig ansehnlicher Platz.


    Hier tummelte sich tagtäglich allerlei windiges Volk. Es gab verschiedenste Händler, die aber allesamt wenig vertrauenswürdig aussahen. Woher ihre Waren stammten, dass fragte man sie besser nicht. Manche von ihnen hatten richtige Verkaufsstände und lockten die Kunden mit lautem Rufen. Das waren jene, die einen guten Draht zu den alexandrinischen Stadtwächtern hatten, entweder weil sie mit ihnen verwandt waren, oder weil sie ihnen regelmäßig ein paar Münzen zusteckten. Andere drückten sich in den dunklen Ecken des Platzes herum, in den Hauseingängen, oder den benachbarten Gassen. Ihre Kunden kamen aus der ganzen Stadt hierher, aber vor allem natürlich aus dem ärmlichen Rhakotis.


    Wer hierher kam, der war in der Regel eingeweiht und wusste, was er hier fand: Den wichtigsten Schwarzmarkt der Stadt und bedeutendsten Umschlagplatz für Diebesgut.
    Es war ein Ort, an dem man auf sich Acht geben musste, wo man keine falschen Fragen stellte und seine Geldbörse gut verborgen trug. Denn es wimmelte hier vor Taschendieben, Beutel- und, noch schlimmer, Halsab- und -durchschneidern.

  • Es war noch früher Morgen, als sich eine Gruppe Männer dem Platz hinter dem Serapeion näherte. Sie kamen durch eine schmale Gasse und bemühten sich, nicht weiter aufzufallen. Das war natürlich unmöglich, denn zu dieser Stunde waren nur wenige Passanten unterwegs und jeder sah sofort, dass diese Männer nicht hierher gehörten. Es waren Rhomäer, zweifellos Soldaten, und man sah es ihnen an, obwohl sie zivile Kleidung trugen und ihre Waffen zu verbergen suchten. Ein Alexandriner war unter ihnen und sie wurden von einer großen, ungeschlachten, abstoßend hässlichen und vor Schmutz starrenden Gestalt angeführt. Das war Iucha, der Grabräuber.



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    “Vorsicht, jetzt! Leise! Sonst verscheuchen wir sie, ja, wir werden sie verscheuchen.“, flüsterte er warnend, als sie sich dem offenen Platz näherten. Im Schatten einer Toreinfahrt, die zu einem großen Haus gehörte, welches jedoch schon sehr viel besser Tage gesehen hatte, hieß er sie Halt machen. Hinter der nächsten Straßenecke war der Platz. Dort hofften sie die Männer zu finden, die aber nicht gefunden und gefangen werden wollten.

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    Festus schaute den Festus folgte dem Strategos und Iucha, schaute sich dabei immer mal wieder um und hatte ein ungutes Gefühl gehabt. Doch so war es besser gewesen. Lieber hatte der Decurio ein ungutes Gefühl und war vorsichtiger, als ein gutes Gefühl bei der ganzes sache zu haben. Denn wenn er sich zu sicher fühlte, wäre er ein leichtes Ziel für diese Ganoven.




  • Cleonymus war unbehaglich zumute diese Gegend kannte er noch aus seiner Jugend jedesmal wenn sein Vater ihn hier erwischt hatte gab es daheim Prügel und das nicht zu knapp ... und dennoch war er hier sehr oft gewesen ...


    Iucha schien ebenfalls nervös und das man sie bemerkt hatte war dem Strategos ohnehin klar, die Frage war nur auf welcher Seite die Schwarzhändler Alexandrias nun standen, auf der Seite der Wüstenräuber? Lumpiges Pack das mittelmäßige Ware verkaufte nach der offensichtlich bereits gesucht wurde. Oder auf der Seite des Cleonymus, der Startegos hatte die kleine Gemeinschaft bisher in Ruhe gelassen, jeder wusste das man sie nicht ausräuchern konnte ohne dem Geschäft im allgemeinen zu schaden, aber sich mit dem Strategos auf einen Streit einlassen wollten die Händler doch bestimmt auch nicht, immerhin lag es in seiner Macht den Jungs hier ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen, und zwar nicht nur einmal.


    Die Frage war also nicht ob man sie bemerkt hatte, sondern ob man die Wüstenräuber warnen würde, oder ob man sie als Unterpfand für ein weiterbestehendes Patt zwischen Licht und Schatten opfern würde ...

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    Wie ein Schatten und überraschend behände löste sich Iucha von seinen Begleitern und schlich zur nahen Straßenecke. Er späte vorsichtig in Richtung des Platzes. Dann kehrte er geräuschlos zurück. Vermutlich gehörte es zum Handwerkszeug eines Grabräubers, sich trotz seiner auffälligen Gestalt leise und unbemerkt bewegen zu können. Bestimmt hätte Iucha auch einen guten Meuchelmörder abgegeben.


    “Sie sind da.“, flüsterte er. “Zwei Männer. Zu zweit, ja, wie Iucha es voraus gesagt hat, Herr. Sie sind es. Sie tragen die Kleidung der Wüstenmänner. Zwei, es sind zwei!“


    Er hielt zwei Finger hoch, was angesichts seiner ständigen Wiederholungen wohl kaum nötig gewesen wäre. Seine Fingernägel waren wie die Krallen eines Raubtieres: Lang und schwarz.

  • CLeonymus nickte zufrieden und versuchte einige der verkleideten Stadtwächter in den Nebenstraßen zu erspähen damit er ihnen das zeichen zum Zugriff geben konnte ...


    Als er schließlich Kleios, den Primus der schwer Bewaffneten erspähte signalisierte er ihm mit seinen Händen das sie sich bereithalten sollten.
    Dann drehte er sich zum Decurio um und versuchte dessen Gedanken zu erhaschen ...


    "Wie siehts aus? Bereit für etwas Spaß?"


    Cleonymus war zufrieden, scheinbar hatten sich die Schatten für das Patt entschieden, ansonsten wären diese Typen wahrscheinlich nie hier aufgetaucht ... oder es war eine Falle, dann sollte er besser vorbereitet sein und dafür sorgen das jeder den er auf seiner Seite wähnte es nicht wagen würde sie zu wechseln ...


    "Iucha? Lass dir gesagt sein das meine Großzügigkeit und meine Rachsucht gleichermaßen erschreckende Ausmaße annehmen können, also sollten das dort nicht unsere Zielpersonen sein, wirst du der erste sein der das zu spüren kriegt! Und jetzt macht euch bereit!"


    Cleonymus legte die behindernden Kleider ab, so das seine Stadtwächterrüstung gut zu sehen war, und zog seine Klinge, bevor er, dicht an die Wand gedrückt, zur nächsten Ecke schlich um selbst einen Blick auf die Wüstenbewohner zu werfen ...

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    Der Decurio scahute den Strategos an, als er ihn fragte, ob er bereit sei. Einen Moment lang wartete er, als er eine Geräusch hörte, welches er mit seinen Männer ausgemachte hatte, ohne dass der Strategos davon wusste. Ein leichtes lächeln trat in seinem Gesicht, als er Cleonymus antwortete.


    " Es ist alles bereit.... "


    Dann schaute er Iucha an, der diesmal stumm blieb, als der Strategos ihm drohte. Er beugte sich leicht zu Iucha und sagte ihm leise.



    " Wage es ja nicht uns in eine Falle zu locken. Meine Männer stehen bereit und werden keine Sekunden zögern, dich zu töten... "


    Der Decurio traute diesen kleinen Ganoven ohnehin nicht, darum glaubte er auch nicht, dass er ihnen groß helfen würde, wenn es soweit war. Wahrscheinlich war sogar Iucha der erste, der flüchten würde, doch die Männer der Turmae II waren auch darauf vorbereitet....





  • Nach nur wenigen Schritten erreichte der Strategos die Hausecke und spähte herum auf den Schwarzmarkt ... zuerst wollte er sofort auf die beiden Männer zueilen aber dann hielt er inne ...


    Er versuchte sich einen genauen Überblick zu verschaffen, irgendetwas war nicht richtig ... waren Händler auf ihren Posten lauerten Feinde hinter einer der anderen Ecken ... Cleonymus konzentrierte sich und lauschte in den frühen Morgen ob er irgendetwas abnormales, abgesehen von Iucha, entdecken konnte ...

  • Der Platz war noch fast leer. Nur ein paar Händler bauten auf seiner Mitte ihre Stände auf und schwatzten dabei lautstark miteinander. Leiser ging es dahinter, an der Rückseite des Serapeions zu, wo sich ein ein paar Gestalten herumdrückten. Zwei von ihnen trugen weite, weiße Gewänder und Tücher, die ihre Gesichter verbargen.


    Niemand schien etwas zu ahnen, aber dass konnte natürlich auch täuschen.

  • Cleonymus war sich nicht sicher ob das nun mehr nach einer Falle aussah oder ob es dem gewoenlichen Bild dieses Marktes entsprach, dafuer war er eindeutig zu selten hier gewesen ...


    "Ich denke wir sollten direkt zuschlagen und sie uns gleich hier greifen! Was denkst du dazu Decurio?"


    Hierbei war die Meinung des Decurio von Bedeutung fuer Cleonymus denn Fehler durften sie sich nicht erlauben ....

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    Festus wagte eine kurzen Blick um die Ecke, er sah einige Gestalten dort rumlaufen, wobei ihm aber zwei besonders auffielen.


    " Ich denke, dass die Beide dies sein könnten... wenn nicht, dann haben wir ein Problem... "


    Dann schaute er sich nochmals kurz um, um sich auch ganz sicher zu sein.


    " Lass uns die Typten schnappen... "


    Die Männer vom Strategos sowie seine, standen ja bereit, falls irgendwas schief laufen würde....





  • Cleonymus nickte bestaetigend und richtete sich auf ...


    "Erstmal ganz in Ruhe! Wenn sie weglaufen koennen wir immer noch die Klingen ziehen!"


    Cleonymus gab ein Zeichen an seine Maenner die etwas weiter hinter ihnen warteten, woraufhin diese in eine Seitengasse einbogen um den Markt zu umrunden und sich den Banditen von der anderen Seite zu naehern ...

  • Die ahnten scheinbar noch immer nichts. Der Schwarzmarkt hinter dem Serapeion hatte schon lange keine Razzia mehr erlebt und obwohl seine Akteure zur Vorsicht neigten, fühlten sie sich wohl sicher. Das war ein Trugschluss, doch niemand hatte sie davor gewarnt. Zumindest deute nichts darauf hin.

  • "Und los!


    Cleonymus ging langsamen Schrittes ueber den Platz und behielt die Zielpersonen im Auge, dessen Bewusst das ihm eine gute Summe Bewaffneter zur Seite stand die jeder Zeit zuschlagen konnten sollte es erforderlich sein ...


    Waehrend er sich dem jeweiligen Marktstand naeherte versuchte er soviel wie moeglich zu beobachten, immerhin war dieses Viertel immer fuer eine Ueberraschung gut.
    Cleonymus begann moegliche Fluchtwege zu errechnen wolang wuerden die Wuestenmaener fliehen oder wuerden sie vielleicht sogar kleinbei geben?


    Als Cleonymus nur noch wenige Meter vom Stand entfernt war sah er sich nocheinmal nach dem Decurio um ...

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    Nachdem der Strategos den Befehl gab, einzugreifen, ging er langsam hinter ihm her. Doch versuchte er nicht ganz so aufällig zu gehen und lächelte hier und dort zu den wenigen Bürgern, die dort waren.


    Es gab hier einige Fluchtwege und Festus wäre froh gewesen, wenn er sich vorher diesen Ort hier genauer häte anschauen können, aber naja, dafür war die Zeit zu kurz gewesen... mussten sie also sehen, wie sie das Beste nun daraus machten.





  • Verwundert und mit feindseligen Blicken wichen die Händler vor den Männern zurück. Niemand wagte sie jedoch anzusprechen, oder gar eine Waffe gegen sie zu erheben. Einige stahlen sich unmerklich davon.
    Aber die beiden, auf die es Cleonymus und die Soldaten abgesehen hatten, taten so, als ginge sie das Ganze gar nichts an. Doch plötzlich ließen sie, wie auf ein geheimes Zeichen hin, alles was sie in Händen hielten fallen, und rannten davon; der eine nach links, der andere nach rechts. Sie versuchten die angrenzenden, schmalen Seitengassen zu erreichen.

  • Atmen ... Cleonymus hatte gerade im Bruchteil einer Sekunde von Gehen zu Rennen beschleunigt und folgte nun dem Wüstenbewohner der nach links lief, genau auf seine Männer zu ...


    "Stehen bleiben im Namen des Alexanders! Schnapt sie euch!


    Mehr war hoffentlich nicht nötig um allen klar zu machen das es jetzt losging, das der Decurio sich um den rechten der beiden Männer kümmern würde setzte Cleonymus als selbstverständlich vorraus, doch was seine Männer anging hoffte Cleonymus das alles glat laufen würde ...


    Für mehr Gedanken war keine Zeit mehr er musste den Mann einholen und das ohne ihm blindlinks in eine Falle zu folgen ...

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    Der Strategos lief los und der Decurio rannte sofort, einen Bruchteil von einer Sekunde später, ebenfalls los. Schnell registrierte er, dass Cleonymus sich um den linken Mann kümmerte, darum rannte er zu dem rechten. Er sparte sich, irgendwas zu sagen, denn die beiden Mäner würde auch schon so merken, dass sie damit gemeint waren, als der Strategos ihnen zurief.





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