Nuala

  • Der verfluchte Gestank war heute kaum auszuhalten. Rom war ein Pestbeutel am steifen Bein eines Veteranen. Eine Stinkmorchel am schmuddeligen Tiberfluss. Titus genoss jeden Tag, den er außerhalb der Stadt verbrachte. Heute war ihm das allerdings nicht vergönnt. Heute stand er auf dem Verkaufspodest mitten in der Stadt, wo die Luft stand und der Geruch von Ausdünstungen sich mit dem Duft vom Schmodder in der Gosse vermischten. Dazu die Hitze, die jeden gar kochte, der ohne Behutung da kreuchte und fleuchte. Titus war froh, dass er einen Turban trug.


    "Verehrtes Publikum, hoch geschätzte Interessenten..." fuhr er fort. Seine Handlanger schoben gerade einen verkauften Numidier von der Bühne. "Was ich euch nun zu bieten habe, ist ein Schmuckstück sondergleichen. Siebzehn Sommer hat diese Sklavin gesehen", sagte Titus und deutete auf das Mädchen, welches Maechticus soeben vor sich her gehen ließ. Sie war nur leicht gebunden, da man auf der Reise hierher hatte feststellen können, dass sie eher kooperativ als aufsässig war. Dieser Tage etwas Seltenes. "Spielt die Kithara und hat flinke Hände - nicht nur beim Schreiben, wenn ihr versteht!" Ein einstudiertes Zwinkern in die Runde. "Sie spricht fließend Latein und Germanisch, aber jetzt kommt's: Sie ist weder Römer noch Germane! Bietet, meine Freunde! Bietet, und holt euch ein Stück Mystik ins Haus. Wir steigen mit sechshundert ein."



    Sim-Off:

    Angebot zeitlich befristet bis zum Sonntag, 18:45:00 Uhr. Nur solange der Vorrat reicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
    :D

  • Ein wenig freie Zeit hatte sich Orestes durch ein schnelles Vorbereiten der nächsten Unterrichtsstunden erarbeiten können. Daher schlenderte er durch die Märkte und kam am Sklavenmarkt vorbei. Auch wenn er nicht unbedingt wusste, ob er bei dem Überangebot in der villa Aurelia wirklich noch einen eigenen Sklaven oder eine Sklavin gebrauchen konnte blieb er bei dem Satz "Spielt die Kithara..." stehen. Das wäre schon ein Argument. Allerdings würde er zunächst einmal noch mehr erfahren und sehen wollen. Er blieb also zunächst einmal stehen und schaute sich die feilgebotene Sklavin genauer an.

  • Nuala saß zusammengekauert in einer Ecke. Eine graue schmuddelige tunica bedeckte ihren zarten schlanken Körper. Die nackten Füße waren mit einer dünnen Staubschicht verdreckt. Ihr Haar wurde mit einem ausgeblichenen Stoffband zusammengehalten. Sie wartete, bis man auch sie holte. Die anderen vier Frauen, mit der sie sich den Platz geteilt hatte, waren bereits alle geholt worden. Zuerst die Nubierin, sie hatte zuerst Widerstand leisten wollen. Dann hatte man sie doch brutal herausgezerrt. Wenig später war das parthische Mädchen an der Reihe. In einer für sie fremden Sprache schreinend, hatte man auch sie geholt. Gleich danach hatten sie die Griechin geholt, die nur widerwillig aber umso mehr fluchend, mitgegangen war. Zuletzt war es nur noch Nuala und eine Germanin, die sich die Enge teilen mussten. In den letzten Tagen hatten sie sich einander kennengelernt. Wissend, dass sich ihre Wege bald trennen würden, nutzen sie noch die kurze Zeit, die ihnen blieb, um miteinander zu reden. Dann war auch die Germanin verschwunden. Jetzt war sie alleine. Jetzt war der Platz ausreichend, wenngleich die Bedingungen haarsträubend waren. Die Luft war stickig und die Hitze wurde unerträglicher, je länger sie nun warten musste.


    Feste Pranken packten sie und zerrten sie aus dem Bretterverschlag, der sich, für das Publikum nicht sichtbar, hinter dem Podest befand. Es gab keinen Grund, grob zu werden. Sie ging bereitwillig mit, ließ sich die Hände binden und sträubte sich nicht, als man sie nach vorne auf das Podest schob. Diese Szenerie hatte sie bereits mehr als einmal erlebt. In ihrem kurzen Leben hatte sie schob dreimal den Besitzer gewechselt.
    Damals in Germanien war es schön gewesen. Dort war sie aufgewachsen und dort hatte man ihr auch echte Zuneigung entgegengebracht. Doch die Götter gönnten ihr das schöne Leben nicht. Sie wurde verkauft und musste fortan in einer anderen Stadt leben, weit unten im Süden, dort wo die hohen Berge waren. Da war das Leben wesentlich härter gewesen und zum ersten Mal in ihrem Leben, musste sie hart arbeiten. Als ihr Herr ihr überdrüssig wurde, verkauft er sie einfach und so kam sie mit ihrem neuen Herrn nach Italia und schließlich auch nach Rom. Er war ein Taugenichts gewesen und behandelte sie oft schlecht. Nachdem er in einer durchzechten Nacht alles verloren hatte, war er gezwungen, sie zu verkaufen.
    Jetzt war sie hier. Sie erwartete gar nichts und hoffen wollte sie auch nicht, damit am Ende die Enttäuschung nicht zu groß war.
    Nuala vernahm die Anpreisungen des Sklavenhändlers, der ihre Fähigkeiten in den höchsten Tönen lobte. Sie blieb davon völlig unbeeindruckt und blie letztendlich mit gesenktem Blick auf dem Podest stehen. Verschämt riskierte sie dann doch einen Blick in die Menge, hielt diesem aber nicht lange stand. Wäre doch nur schon alles vorbei!

  • Die letzten Exemplare des Titus Tranquillus hatten sich durchaus als sehr unbrauchbar erwiesen. Vielleicht war es diesmal anders. Wahrscheinlich aber genauso. Trotzdem wollte der Senator Avarus sehen, ob das Ding nicht doch anders tickte als letzte Erwerbungen. Da es ihm außerdem vergönnt war sein Vermögen mit ins Grab zu nehmen, bot er eben mal mit. 8)


    "Neun Aureus, Titus Tranquillus... zehn wenn du uns verrätst welchem Leib sie entstammt."


    Bot und witzelte der Senator.

  • Auch Phelan war an diesem Tag auf dem Markt unterwegs.
    Er schaute an vielen Ständen vorbei, war aber wenig interessiert. Is steigerte mehr sein Heimweh, als das er sich daran erfreuen könnte etwas zu kaufen. Doch dann ertönte eine laute Stimme.
    Der junge Duccier drehte sich um und sah den Stand eines Sklavenhändlers. Es war nicht ein Sklavenhändler, es war der Sklavenhändler schlecht hin, man kannte ihn über die Grenzen des rhenus hinaus, selbst in der regia hatte man von ihm gehört, sein Name war Titus Tranquillus. Phelan trat heran und beschaute sich die Sklavin, die eng zusammengekauert in einer Ecke saß.
    Eine hübsche Frau. Als Phelan ihre Eigenschaften und Fertigkeiten hörte, machte es Klick in seinem Schädel.


    "Habe ich da richtig gehört? Römisch und Germanisch spricht sie? Sag, welches Germanisch spricht sie denn? Es gibt viele jenseits des Rhenus


    Er bemerkte noch zwei andere Männer, den einen kannte er nicht und er andere war sein Lehrer. "Orestes! Welch ein Zufall, ich Grüße dich." Phelan trat neben ihn und begrüßte ihn mit einem freundlichen Lächeln.

  • Es war an der Zeit gewesen, Rom zu erkunden. Wo lernte man eine Stadt besser und scheller kennen, als auf ihren Märkten? Gegenüber den römischen Märkten, konnte Augustodunum glatt einpacken! Auch das Angebot an Waren war hier viel größer. Jetzt erst konnte ich Iustus verstehen, wenn er mir immer von Rom vorgeschwärmt hatte.
    Heute war besonders viel los. Das musste an dem einen Händler mit dem komischen Turban liegen, der lauthals seine Waren anbot. Er stand auf einem Podest. Neben ihm stand ein junges Mädchen. Siebzehn Sommer war sie alt. Fast so alt, wie ich es war. Langsam begriff ich, dass sie die Ware war, die der Händler anbot.
    Das wollte ich mir jetzt genauer anschauen und schritt noch etwas weiter nach vorne, zum Podest hin. Klar, in Augustodunum gab´s einmal im Monat auch ´nen Sklavenverkauf. Dann kam immer ein Sklavenhändler mit einigen bedauernswerten Gestalten in die Stadt und brachte sie unter die Leute. Das hier war aber mindestens zwei Nummern größer. Alles war viel anspruchsvoller und das Mädel sah auch viel besser aus, als die Sklaven, die man so in der tiefsten Provinz an den Mann, bez. an die Frau brachte. Der Turbanheini hatte sich halt auf sein Publikum eingestellt.
    Es bereitete mir aber trotzdem eine Gänsehaut, wenn ich daran dachte, dass meine Schwester auch mal da oben gestanden hatte. Das wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ob Ursus meine Schwester hier auch gekauft hatte?
    Das erste Gebot kam. Ich versuchte den Bieter in der Menge auszumachen. Aber vergeblich, es war aber einfach zu viel los. Echt irre, neun Aurei! Das war verdammt viel Kohle! War Caelyn auch so teuer gewesen?
    Upps, wen sah ich denn da? Das war doch der Oberchef der Aurelier, den ich kürzlich in der Bibliothek getroffen hatte. Na, ´ne neue Sklavin gefällig? Ich überlegte, ob ich mich langsam anpirschen sollte. Oder war´s vielleicht doch besser, so zu tun, als ob? Ich überlegte noch.

  • Orestes hörte das Gebot des sprichwörtlich reichen Germanicus Avarus. 10 Aurei als Einstieg. Nun gut - wenn jemand in dieser Stadt Geld hatte, dann war es dieser Senator. Nicht dass Orestes den Senator kannte, aber die Menge raunte seinen Namen als er die Stimme erhob. Somit konnte er es fast vergessen diese Sklavin zu kaufen - da der neue Crassus ihn immer würde überbieten können. So wäre er fast schon weiter gegangen, wenn nicht sein Schüler auf ihn zu gekommen wäre. Ah, salve Verus. Das ist wirklich ein Zufall. Da laufen wir uns in der größten Stadt der Welt einfach so über den Weg.. Sein discipulus hatte eine gute Frage gestellt, mit der wenigstens zum Teil herausgefunden werden konnte wie viel Titus Tranquillus - der wie alle Sklavenhändler unter dem üblichen Verdacht stand seine Ware höher zu preisen, als sie es wert - diesmal zu den wirklichen Fähigkeiten hinzugedichtet hatte.


    Ich hatte gerade die Vorbereitungen für die morgige Lektion abgeschlossen und lief so durch die Stadt. Da kam ich hier am Sklavenmarkt vorbei und blieb stehen. Diese Sklavin soll die Kithara spielen können, das könnte ich gut gebrauchen für die Entspannung. Allerdings rechne ich mir nicht viele Chancen aus, wenn der Germanicer dort drüben echtes Interesse hat. Du kennst doch das Sprichwort - der ist reich wie Germanicus. Das bezieht sich auf ihn. , sagte Orestes und deutete auf Germanicus Avarus.

  • "Nanana", sagte dann plötzlich jemand hinter Orestes und Verus. Ich trat hervor und grinste. "Habe ich da eben richtig gehört, dass sich jemand keine Chancen ausmalt, nur weil Senator Avarus Interesse bekundet?" Amüsiert sah ich Orestes an, dann wandte ich mich zu Verus, um auch ihn zu grüßen. "Manius, Duccius. Wie läuft die Ausbildung? Und wie viel ist eigentlich geboten?" Zum zweiten Mal an diesem Tage wanderte mein Blick zum Podest hinauf. Interessante Fragen waren bereits gestellt, die Antworten darauf würden hoffentlich etwas mehr Aufschluss geben. Die Sklavin wirkte ganz annehmbar, endlich mal nicht wieder so eine kleine Kratzbürste, wobei die ja auch ihre Vorzüge hatten. Ihr Instrument würde sicher hervorragend zu Sofias kunst passen. Allein deswegen war ein Gebot schon eine Überlegung wert.

  • Eine ermahnende Stimme aus dem Hintergrund - Corvinus? - ja Orestes hatte richtig gehört. In der Casa waren sie sich seit jener nächtlichen Szene des Grauens nur sehr selten über den Weg gelaufen - und jetzt trafen sie sich auf dem Sklavenmarkt. Nein, es ist nicht so dass ich sofort den Bogen ins Korn werfe, Corvinus. Ich wollte damit nur ausdrücken, wenn er sie wirklich haben will, bekommt er sie auch.. Es kalng ein wenig trotzig, aber der Gesichtsausdruck des jungen Aureliers zeigte, dass er scherzte. Nach der Ausbildung frag mal lieber den Schüler. Als Lehrer kann ich nur sagen, dass er sich nicht so schlecht macht wie man es sich hätte ausmalen können. Und was das Gebot anbelangt - man kann sich nicht so sicher sein 9 oder 10 Aurei waren das Anfangsgebot des Germanikers. Orestes überlegte kurz - Ich hätte gedacht die Antworten abzuwarten und dann mit einem Gebot von sagen wir 11 Aurei und 10 Denare einzusteigen. Was denkst Du Corvinus?

  • Ich überlegte, ob ich mich wirklich zu dem aurelischen Togaträger dazugesellen sollte. Den anderen Typen, der neben ihm stand, kannte ich doch auch! Klar, das war auch einer von denen! Ich hatte zwar keinen blassen Schimmer, wie er hieß. Aber das würde ich schon noch heraus bekommen.
    Jetzt war´s die pure Neugier, die mich trieb. Es war ja auch das normalste auf der Welt, dass man sich kennen lernte. Denn eigentlich war´n wir ja Nachbarn, wenn man so wollte. Wir lebten ja in der gleichen Hütte und von meinem Großvater hatte ich mal gelernt, dass man sich mit seinen Nachbarn gut stellen sollte, wenn man keinen Stress haben wollte. Na dann! Worauf wartete ich also noch?
    Ich drängelte mich noch ein Stück weiter nach vorne durch die Menschenmassen. Mannomann, war das ein Andrang! Die waren anscheinend alle nur wegen dem Mädel da, das auf dem Podest stand.
    Jetzt war´s nicht mehr weit. Ich hatte es fast schon geschafft. So ´ne fette Frau stand mir noch im Weg. An der schob ich mich noch vorbei, et voilà! Hier war ich.
    "Hey, salve! Das ist aber ein Zufall! Wer hätte das gedacht? Aber so trifft man sich wieder!" Das rief ich übertrieben freundlich, damit die beiden auch ja auf mich aufmerksam wurden.

  • Orestes schaute gerade zu Corvinus und wartete auf eine Antwort als sich jemand zu ihnen drängelte. Der Aurelier war sich nicht sicher - kannte er diesen (wenn er nicht selber höchsten vier, fünf Jahre älter gewesen wäre hätte er jetzt Bengel gedacht) Jungen? War es auch einer aus der riesigen Sklavenschar der Aurelier? Nein. Dann hätte er sie gewiss nicht SO angesprochen. Wer war es also? Aus dem auf eine Antwort wartenden Blick war, etwas verstört-ratloser Blick geworden. Ähm, salve. Eheu Corvinus - kannst Du mir sagen, wer sich uns da so 'freundlich' nähert?

  • Titus stemmte die Hände in die seiten und grinste den vorwitzigen Senator breit an. "Sie kroch aus dem Balg ihrer Mutter, Senator! Zehn aurei sind also geboten von Senator Avarus!" Eigentlich eine ziemliche Unverschämtheit von Titus, doch dieser störte sich nicht im Geringsten daran. Mehr wusste er schließlich auch nicht, und im Grunde war es ihm auch herzlich egal. Da war die Frage des jungen Mannes weiter seitlich schon etwas kniffliger. "Die haben da mehrere Sprachen? Oder meinst du Dialekte, Bursche? Na, ich kenne mich damit nicht so aus. Aber sie hat im zivilisierten Germanien gelebt, nicht im freien, bei den Barbaren. Ach, komm schon, Mädchen, antworte dem Herrn!" gab er die Frage einfach weiter, denn die Sklavin würde schon wissen, welche Sprache sie sprach."Ahem, höre ich da mehr als zehn läppische aurei?" 8)

  • Gerade, als Orestes bekundete, dass neun oder zehn Goldmünzen geboten waren, pickte sich der Sklaventreiber natürlich die bessere Zahl von beiden heraus. Amüsiert schmunzelnd nahm ich die pfiffige wie ebenso nichtssagende Antwort zur Kenntnis und war gespannt, wie der Senator darauf reagieren würde. "Nun, Duccius, wie-" begann ich, als jemand auf uns zu steuerte, der mir gerade noch gefehlt hatte. Ich hielt inne und seufzte leise. Allein die Begrüßung war schon wieder ein Grund, den Knaben achtkantig hinauszuwerfen, sobald wir wieder zu Hause waren. "Sein Name ist Louan. Ursus hat ihn angeschleppt", erwiderte ich leise, während der Knabe noch im Anmarsch war. Natürlich blickten wir ihm jetzt beide entgegen.


    Als er endlich bei uns angelangt war, was nicht einmal so einfach war angesichts der vielen Menschen, lehnte ich mich ein wenig zu ihm hin. "Louan, es wäre wirklich fabelhaft, wenn du hier nicht so einen Aufriss machen würdest. Ein paar Manieren täten dir ganz gut." Und zu Orestes gewandt fügte ich dann an: "Willst du sie? Nur zu, biete mit."

  • Es war wieder ein Zufall, denn heute schien sie vom Mercatus gar nicht wegzukommen und immer noch hatte sie nicht das gefunden wegen dem sie eigentlich her gekommen war. Elenna an ihrer Seite und den anderen Sklaven der recht stumm war hintenan lief sie an dem Sklavenstand vorbei, an dem sich schon einige Menschen versammelt hatten. Neugierig wie sie war blieb sie, und die anderen beiden auch, stehen um zu gucken. Natürlich hatte sie so viel Geld nicht um sich eine Sklavin zu kaufen und vor hatte sie das auch nicht, aber sie konnte sich ja ein wenig die Neugierde befriedigen die sie hatte und davon reichlich wie ihr Cousin schon hatte bemerken müssen.


    Philogena zog sich die Palla ein klein wenig zurecht und schob sich dann langsam aber sicher zwischen den vielen Leuten hindurch um etwas besser sehen zu können. "Verzeihung......danke.....oh entschuldigung.......," konnte man immer wieder die leise und zurückhaltende Stimme von der jungen Frau hören während sie sich zwischen den Stehenden hindurchzwängte. Ihre Begleiter versuchten natürlich stets bei ihr zu bleiben. Elenna versuchte natürlich dicht bei ihrer Herrin zu bleiben und fragte sich was sie so interessant daran fand wenn sie doch eh keine Sklavin kaufen konnte. Elenna selber wusste wie es war dort oben zu stehen und sicher war es kein schönes Gefühl, aber etwas dagegen machen konnte man auch nicht.


    Schon bald schaffte es die zierliche Philogena auch an dem letzten Mann vorbeizukommen um nun ganz vorne zu stehen und sich die SKlavin ein wenig genauer betrachten zu können. Die Geschichte der Sklavin, so sie denn stimmte, klang traurig in ihren Ohren und mit einem mitleidigen Blick schaute sie die junge Frau an. Sie mochte es nicht wenn man Sklaven wie Vieh behandelte und hätte sich gewünscht etwas für sie tun zu können, doch waren ihre Mittel zu begrenzt als, dass sie etwas hätte machen können. Einen kurzen Moment schweifte ihr Blick über die anwesenden Männer. Keinen von ihnen kannte sie und sie wusste nicht wie man die Sklavin behandeln würde. Armes Ding, war ihr Gedanke.

  • Eheu! Klasse, das musste ich mir merken. Blitzschnell hatte ich das erreicht, was ich wollte. Die beiden Römer schauten zwar noch etwas verdutzt aus der Wäsche, aber ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit errungen. Logisch, Aurelius Corvinus belehrte mich gleich wieder. Naja, es stimmte ja auch. Ursus hatte ich ja versprochen, mich zu bessern.
    "Öhm, ja ´tschuldigung. Hey, sagt mal, wollt ihr die da oben tatsächlich kaufen? Echt?" Ich drehte mich nochmal zu der Sklavin um und zeigte mit meinem Finger auf das sie. So schlecht sah die gar nicht aus. Naja, wenn einer das nötige Kleingeld hatte, sich so ´ne Schnalle zu kaufen, dann doch die beiden. Das dachte ich jedenfalls mal. Zehn Aurei waren ganz schön viel Holz. Dafür musste ´ne alte Frau ganz schön lange für weben.


    Ich wusste ja immer noch nicht, wer dieser "Eheu"- Aurelier war. Klar, das wollte ich noch rauskriegen! Ich drehte mich wieder zu ihm um.
    "Ach Mensch, wo bleiben denn meine Manieren!? Ich bin Louan! Vor´n paar Wochen bin ich mit Ursus zusammen aus Germanien gekommen. Und jetzt wohne ich derzeit noch bei euch! " Und so wie´s aussah, würde dieser Zustand auch noch ´ne Weile andauern!
    Es sei denn, ach nein, daran wollte ich gar nicht erst denken.

  • Und da trat auch klein Sedi auf die Bildfläche und wen mußte er da sehn, genau seinen herzallerliebsten Onkel Avarus. :D


    Er trat auf ihn zu und meinte zu ihm.


    Psst lass sie mir Onkel. Wir benötigen eine Sklavin die sich um die kleine Sabina kümmert und sie schaut mir doch recht brauchbar für diesen Part aus...


    Dann wandte sich Sedulus an den Sklavenhändler.


    Titus Tranquillus, kann sie auch mit Kindern umgehen? Ich meine, sie ist ja eigentlich selbst noch ein Kind. Ich könnte nähmlich ein Kindermädchen gebrauchen. Kann sie eigentlich auch ein paar Worte sprechen? Ich möchte gerne ihren germanischen Slang hören wenn es denn machbar wäre...


    Mal sehn ob Sedi den Dialekt würde heraushören können...

  • Die Antworten waren zwar nicht besonders ertragreich, aber die Ermutigung von Corvinus genügte, dass Aurelius Orestes laut und vernehmlich sagte: "11 Aurei und 10 Denare!". Das war keine läppische Summe, für ihn - aber als Aurelier konnte man sich schon etwas leisten. Dann wandte er sich an Louan - der was auch immer das heißen sollte, von Ursus angeschleppt worden war - "Ich bin Manius Aurelius Orestes. Aus Germanien, soso - aber ein Germane bist Du nicht, oder?". Bei sich überlegte er, wann er mal alle aktuell in der Villa lebenden Personen kennen würde. Aber einen Vorteil hatte das ganze es war Leben in der Bude.


    Orestes Aufmerksamkeit oszillierte so immer zwischen dem Geschehen auf dem Sklavenmarkt und dem Gespräch der kleinen Runde hin und her - um kein Gebot oder keine Frage oder gar Antwort zu verpassen.

  • Bei Odin, das gibts doch nicht.dachte sich Phelan, als immer mehr Männer, die nicht so aussahen als hätten sie einen kleinen Geldbeutel, dazu stießen.
    "Sei gegrüßt Corvinus!" dennoch freute er sich neben Orestes auch den Septemvir zu treffen. Doch die Begegnung wurde von einem weiteren unterbrochen. Louan also. Germanisch sah er aber nicht aus. Phelan sagte vorerst nichts dazu und beantwortete lieber Corvinus angebrochene Frage, da er eh wusste wie sie lauten würde.
    "Ich kann nur positives über die Ausbildung verkunden, Orestes ist ein guter Lehrer wie ich finde." Das war nicht einfach so daher gesagt, um Manius einen Stein im Brett bei Corvinus zu verschaffen, er meinte es wirklich so, er verstand alles, das Arbeitsklima war fantastisch und voran ging es auch ziemlich gut. "So eine Schande, diese Sklavin zieht ja so viele Interessenten an wie Honig Bienen. Da ist endlich mal eine Sklavin, die sowohl Germanisch als auch Römisch spricht und zudem noch hübsch ist. Das kann ich mir wohl abschminken, so viel Geld leihen könnte ich mir noch nicht einmal."

  • Das erste Gebot ging ein. Nuala sah vorsichtig auf, um den Mann zu finden, der für sie geboten hatte. Sie konnte ihn in einer der vordern Reihen ausmachen. Von seiner Aufmachung her konnte sie darauf schließen, dass es sich um einen wohlhabenden Mann handeln musste. Aber zu diesem Zeitpunkt wollte sie noch nicht darauf hoffen, dass ihr das große Glück zuteil werden würde und sie in einem reichen Haushalt landete.


    Fast regungslos verharrte sie neben dem Sklavenhändler, der das Gebot freudig begrüßte, allerdings damit noch lange nicht zufrieden war.
    Ein junger Mann aus der Menge, der aus Titus Tranquillus Anpreisungen entnommen hatte, dass Nuala des Gemanischen mächtig war, meldete sich mit einer Frage zu Wort. Und wieder sah sie auf. Bald fiel ihr scheuer Blick auf jenen jungen blonden Mann, der die Frage gestellt hatte. Sie wollte antworten, doch sie hatte nicht den Mut dazu. Nachdem aber der Sklavenhändler sie dazu aufgefordert hatte, begann sie leise und zögern zu sprechen.
    "Ich bin auf einer villa rustica, nahe Mogontiacum aufgewachsen. Dort habe ich das Germanisch der dort lebenden Kinder gelernt." Ihre Antwort kam in einem akzentfreiem Latein, der Sprache, die sie bereits seit ihrer frühesten Jugend sprach. An ihre eigene Sprache, die sie von ihrer Mutter einst gelernt hatte, konnte sie sich nicht mehr erinnern. Sie war genauso verblasst, wie die Erinnerungen an ihre ursprüngliche Heimat.


    Eine weitere Frage ging an den Sklavenhändler ein, ob sie mit Kindern umgehen konnte. Sie war doch noch selbst fast ein Kind. Einst war sie die Gefährtin der jungen Drusilla gewesen, der gleichaltrigen Tochter ihres Herrn. Als Drusilla bei einem Unfall zu Tode kam, hatte er sie verkauft. Dies war ihr letzter Kontakt zu Kindern oder Gleichaltrigen. Durfte sie nun auch sprechen, oder war es nicht gut für das Geschäft des Sklavenhändlers, diese Frage mit nein zu beantworten?


    Wieder ging ein Gebot ein. Diesmal von der anderen Seite des Platzes. Ein Mann, nur wenige Jahre älter als sie selbst, der neben dem blonden jungen Mann stand, der sich nach ihrem Germanisch erkundigt hatte. Schüchtern sah sie zu ihm hinüber, senkte aber sogleich wieder ihren Blick.

  • "Hm? Ah. Na, das freut mich zu hören. Als septemvir wie als Verwandter", erwiderte ich. Ob Verus sich nur nicht traute, schlecht von Orestes zu sprechen? Nein, das war unsinnig, schoss es mir durch den Kopf. Der Duccier hatte schließlich schon bei unserem ersten Zusammentreffen seinen Ehrgeiz durchscheinen lassen, sicher würde er nicht damit hinter den Berg halten, wenn Orestes wider erwarten die Dinge schleifen ließ.


    Bei Verus' Worten wandte ich meinen Blick erneut der Sklavin zu. Ansehnlich war sie, aber hübsch fand ich sie nicht so sehr. Sie entsprach nicht meinem Geschmack, aber das war ja nicht weiter schlimm. Orestes bot soeben die Summe, die er zuvor vorgeschlagen hatte. Ich war gespannt, wann das Erwiderungsgebot von Senator Avarus folgte, und sah flüchtig zu ihm hin. Derweil fragte Orestes Louan aus. Aha, also waren sie sich auch noch nicht begegnet. "Hast du denn Verwendung für eine solche Sklavin?" fragte ich Verus. Nicht, dass sie bei uns etwas Außergewöhnliches würde zu tun haben, aber wenn Orestes sie kaufen wollte, würde er schon Aufgaben für sie haben. Und eine Sklavin, die schreiben und die Kithara spielen konnte, war sicher für vieles zu gebrauchen.

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