Nuala

  • "Zwaaaanzig aurei sind geboten!" verkündete der Sklavenhändler. "Mit Kindern kann sie selbstredend umgehen, mein Herr, immerhin hat sie jahrelang bei einer Familie mit Kindern gelebt!" Das stimmt voill und ganz, aber was Titus natürlich nicht erwähnte, war dass die Sklavin als Spielgefährtin und nicht als Amme oder Lehrerin für die Tochter des Hausherren da gewesen war.
    "Kommt, meine Herrschaften, sie ist doch viel mehr als zweitausend Sesterzen wert!"

  • Es war langsam still geworden auf dem Skalvenmarkt, das normale Gerde ging weiter, aber Orestes meinte zu bemerken, dass die Spannung etwas anzog und dass es nicht mehr lange dauern würde bis der Sklavenhändler dne Sack zu machen würde. Daher achtete Orestes nicht mehr auf die Kabbeleien seiner gemranisch-galiischen Umgebung und auch Corvinus Einladung, dass man dann danach ja auch noch etws trinken gehen könnte beantwortete er nur mit einem zustimmenden Nicken. Als ihm der Moment günstig schien, hob er seine Hand und zeigte dem Sklavenhändler drei ausgetreckte Finger, las Zeichen seines nächsten Gebotes. Auch wenn dieses Zeichen alleine schon ausgereicht haben sollte, unterstrich er es noch mit den Worten: "30 Aurei!"

  • Orestes schaute etwas verwirrt. Der Aktionator hatte - so meinte er schon die Hände erhoben. Da hörte der Aurelier aus der Ecke der Germaniker, etwas was er nicht ganz deuten konnte :D


    "35 durch das Ohr", so meinte er zu vernehmen. Wahrscheinlich hatte sich der andere Bieter nur versprochen und er meinte 35 Aurei. Nun: auch wenn es Orestes durchaus gefallen würde, wenn der Auktioniator dieses Gebot entweder aus Zeitgründen oder aus anderen nicht mehr annehmen würde, packte ihn wieder einmal ein Selbstzweifel. Um diesen zu übergehen hätte er am liebsten gerufen: 36 - durch die Nase. Die Zeichen des Titus Tranquillus nicht zu deuten wissend, sagte er stattdessen: 3600 Sesterzen! - nur zur Sicherheit.

  • Dreißig, fünfunddreißig... Titus machte große Augen, das war ja wie beim Pingpong! Schon öffnete der Sklavenhändler den Mund. "Zum Ersten! Zum Zweiten und zum Dr..." Da stockte Titus, denn auf den allerletzten Drücker kam noch ein Gebot: Sechsunddreißig aurei! "...und zum Dritten! Verkauft an den jungen Herrn dort hinten" , verkündete Titus und wies auf Aurelius Orestes, dessen Namen er freilich nicht kannte.


    Er wartete, bis der Mann nach vorn gekommen oder jemanden geschickt hatte. "Sechsunddreißig aurei, ein guter Preis für eine fabelhafte Sklavin" , kommentierte er und nickte. "Wenn du bitte das Siegel hier hineindrücken würdest? Meine Männer bringen die Kleine heute Abend vorbei und holen dann das Geld ab...oder willst du sie augenblicklich mitnehmen?"



    Sim-Off:

    Nach Rücksprache mit der Spielleitung geht die Sklavin wegen Editierens im entscheidenden Bietposting an Aurelius Orestes.
    3600 Sesterzen bitte an die Staatskasse II

  • Tja so was nannte man halt Pech. Sein Weibi hätte des Mädel gut zur Unterstützung zwecks der kleinen Sabina brauchen können.
    Was ihr neuer Herr nun mit ihr anstellen würde, das konnte man nur erahnen. Wahrscheinleich einfach flachlegen wann und wo er nur wollte.
    Das arme Ding! In ihrer Haut mochte Sedulus jetzt nicht stecken... 8)

  • Orestes ging selbst nach vorne und tat wie ihm geheißen. Er war verwundert, aber doch nicht unglücklich, dass er diesen Kauf hier gemacht hatte. Es war am Ende wohl doch eine Sache der Fortuna gewesen. Die Frage des Sklavenhändlers beantwortete er: "Bringt sie heute abend in die Villa Aurelia, zu Händen von Manius Aurelius Orestes.". Er nickte dem Sklavenhändler dabei noch freundlich zu und ging dann zu seiner Gruppe zurück. ""Jetzt sollten wir aber tatsächlich auf diesen Kauf einen Trinken gehen. Corvinus weißt Du ein Plätzchen?"

  • "Ich denke schon", antwortete ich und verfolgte dann ein wenig perplex das seltsame Gespräch zwischen Verus und Louan. Obwohl es zunächst so aussah, als müsste man einen Sklaven sich zwischen die beiden werfen lassen, schienen sie ganz urplötzlich ein Herz und eine Seele zu sein. Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich erst Louan, dann Verus. Und ehe ich etwas sagen konnte, brachte der Sklavenschinder dort vorn diese Versteigerung zum Abschluss. Der Germanicer bot ein letztes Mal, Orestes hielt mit - und bekam letztendlich den Zuschlag. Ich grinste schief und klopfte ihm auf die Schulter. "Glückwunsch, Manius, deine erste echte Sklavin", kommentierte ich, dann war er auch schon fort, vorn beim Händler. Das Prozedere kannte ich ja bereits.


    "Willst du noch zu den Germanicern hinüber gehen? Ansonsten würde ich die Apicia vorschlagen, dort bekommen wir um diese Zeit sicher noch einen Platz", sagte ich, kaum dass er wieder da war. "Mich würde ja interessieren, was Tranquillus heute noch so im Angebot hat. Aber...ah, gehen wir besser, sonst wird das noch teuer für uns." Ich zwinkerte Orestes zu und ging los. Die übliche kleine Schar Sklaven sorgte um uns herum für ein wenig Platz.

  • Nach genauem hinsehen, hatte ich mitgekriegt, dass der schwarze Schrank gar nicht sooo gefährlich war. Wenigstens dann, wenn sein Herrchen in der Nähe war.
    "Ja, also ich komm aus Augustodunum*. Das ist so ´ne kleine Klitsche in Gallia Lugdunensis südlich von Lugdunum**, an der Via Agrippa gelegen. Und du, woher kommst du?"
    Währenddessen wir so quatschten, hatte mein Freund Eheu-Orestes die Schnalle dort oben gekauft. Das war ja Klasse! Dann würde ich ja das Mädel demnächst auch mal aus nächster Nähe sehen können.
    "Glückwunsch!" rief ich Orestes zu.
    Hatte ich mich da verhört, oder hatte er da was von Trinken gehen gefaselt! Das war doch ´ne tolle Idee. Allerdings hatte ich keine müde Sesterze in meinem Geldbeutel. So was blödes aber auch! Ich hätte zu gerne dem Germanen beim trinken zugesehen.
    "Ja, also ich werd dann mal wieder!" Insgeheim hoffte ich natürlich darauf, dass mich einer von denen einladen würde. :D


    Sim-Off:

    * das heutige Autun; ** das heutige Lyon

  • "Nein nein Silko, danke. Es ist alles in Ordnung." Er wandte sich an Orestes, nachdem er wieder zu ihnen stieß und beglückwünschte ihn ebenfalls. "Herzlichen Glückwunsch Manius, das war ein sehr sehr guter Kauf, ich denke du wirst es nicht bereuen." Danach schaute er Corvinus an "Das klingt doch sehr einladend. Wenn ich übrigens vorstellen darf, nicht das ihr euch wundert, das ist Silko." Er deutete auf den schwarzen Schrank "Custos Corporis meiner Familie, Silko, dass sind der Septemvir Marcus AUrelius Corvinus, der meine Anmeldung als Priester genehmigt hatte, Manius Aurelius Orestes, mein Lehrer und .. Louan, ein Gallier.
    Er blieb an den Nuber gewand "Ich gehe mit den Herrschaften noch einen trinken Silko, du brauchst nicht mitkommen."
    Der Gallier hatte kein Geld? Zu schade, er hätte ihn gerne unter den Tisch getrunken. :D "Ich komme aus Mogontiacum in der Regia Germania, allerdings liegen meine Wurzeln im Stamm der Amsivarier." antwortete Phelan Louan auf seine Frage.

  • "Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen." meinte Silko mit einer kleinen Verbeugung. Offenbar hatte er die Situation falsch eingeschätzt, denn Phelan und der Gallier namens Louan schienen sich nur gegenseitig zu foppen.
    Der Gallier kam offenbar aus Augustodunum. Silko kannte das kleine Städtchen gut, war Lugdunum doch fast zehn Jahre seine Heimat gewesen. Sein damaliger Herr war oft in Augustodunum gewesen...ein wenig vermisste er die alten Zeiten. Lugdunum, Mogontiacum, Rom-in letzter Zeit änderten sich seinen Wohnorte recht schnell.


    "Gut Herr, dann werde ich jetzt weiter nach einem Architekten suchen." Silko nickte Verus zu und machte sich auf den weg. Schnell hatte er sich in den Personenstrom eingeordent und verschwand bereits nach kurzer Zeit um die nächste Ecke.

  • Die Gebote überschlugen sich, doch Nuala rührte sich nicht. Einzig ihre Augen schloss sie ab einem bestimmten Moment, in dem sie sich fort wünschte. Wie anders wäre ihr Leben verlaufen, hätte es das Schicksal mit ihr besser gemeint? Sie konnte sich kaum noch an die Zeit davor entsinnen. Diese Ereignisse lagen zu lange zurück. Sie selbst war damals ein kleines Kind gewesen, das nicht begreifen konnte, was um es herum geschehen war. In ihrer Kindheit hatte sie ihr Schicksal auch noch nicht richtig greifen können. Sie wurde fast wie ein leibliches Kind der Familie, in die sie gekommen war, aufgenommen. Nur wenig hatte daran erinnert, was sie war.


    Nualas Aufmerksamkeit kam mit einem kräftigen rütteln an ihrem Arm wieder zurück. Der Sklavenhändler hatte sie an ihrem Oberarm gegriffen und verkündete nun euphorisch den Ausgang der Auktion. Sie schlug wieder die Augen auf und sah in die Richtung, aus der das letzte und entscheidende Gebot gekommen war. Sie erkannte einen gutgekleideten jungen Mann. Manius Aurelius Orestes- glaubte sie, vernommen zu haben. Der Name ihres neuen Herrn. Heute Abend sollte sie ihm überstellt werden. Sie blieb deswegen ruhig. Bislang war er für sie nur ein weiterer Herr, den sie im Laufe ihres Sklavendaseins haben würde. Ob er sich als guter Herr erweisen würde, konnte und wollte sie rein vom bloßen betrachten nicht sagen. Niemand wusste, was die Zukunft bringen würde. Dieses Wissen war alleine den Göttern vorbehalten.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Willst du noch zu den Germanicern hinüber gehen? Ansonsten würde ich die Apicia vorschlagen, dort bekommen wir um diese Zeit sicher noch einen Platz", sagte ich, kaum dass er wieder da war. "Mich würde ja interessieren, was Tranquillus heute noch so im Angebot hat. Aber...ah, gehen wir besser, sonst wird das noch teuer für uns." Ich zwinkerte Orestes zu und ging los. Die übliche kleine Schar Sklaven sorgte um uns herum für ein wenig Platz.


    Zu Corvinus sprach Orestes, als er von vorne zurückkam. "Ich kenne mich da nicht so aus. Ist es angemessen bei den Germanikern vorbei zu gehen? Und wenn ja, was sage ich - haha- Pech gehabt, wahrscheinlich nicht. Nun. Ich folge Dir einfach mal. Und was unsere gallisch-germanischen Freunde anbelangt - ihr kommt doch mit?" Er wusste, dass es Corvinus wahrscheinlich recht gewesen wäre, wenn sie Louan hätten loswerden können, aber der Lehrer kam in ihm durch - wie sollte der Junge Benehmen lernen, wenn man es ihm nicht zeigte wie es richtig ginge?


    Als sie noch einmal an der Tribüne des Sklavenhändlers vorbeigingen, wo schon die nächste Sklavin, eine Griechin anscheinend angeboten wurde, fiel sein Blick noch einmal auf seinen Einkauf, der gerade vom Podest geführt wurde. Ja, er war zufrieden.

  • Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus
    Der Gallier hatte kein Geld? Zu schade, er hätte ihn gerne unter den Tisch getrunken. :D "Ich komme aus Mogontiacum in der Regia Germania, allerdings liegen meine Wurzeln im Stamm der Amsivarier." antwortete Phelan Louan auf seine Frage.


    "Ach ja, aus Mogontiacum! Da war ich auch schon. Tja, die Welt is echt klein, was!" Echt schade, dass ich jetzt den Rückzug antreten musste, denn keiner von denen sagte was, damit ich mitkommen konnte. Das war ja auch logisch! Was wollten die, mit ´nem Kerl, wie mir?


    Als der schwarze Schrank, der Silko hieß, etwas von ´nem Architekten redete, musste ich mich echt zusammenreißen, damit ich nicht laut schrie, den brauchste nicht zu suchen, der is schon da! Naja, ich war ja noch kein Architekt, aber ich konnte gut zeichnen.
    "Ja, also ich werd dann mal!" Ich war schon voll auf´s gehen eingestellt, da kam der ersehnte Spruch, den ich hören wollte. Orestes hatte sich meiner erbarmt!
    "Na klar komm ich mit! Wo geht´s hin?" Ich zwinkerte dem Germanen zu. Man würde schon noch sehen, wer beim Trinken die Nase vorn hatte!

  • Schon öffnete ich meinen Mund, um Louan zu verabschieden - ich war froh, dass er selbst darauf anspielte - als Orestes ihn einlud. So schloss ich den Mund wieder, räusperte mich und deutete wahllos nach vorn. "Die Apicia, denke ich", sprach ich, und schon liefen wir los. Vorbei an den Germanicern... "Nun ja, Avarus scheint mir bisweilen Wert darauf zu legen, ein Wort zu wechseln, wenn man ihm einen Sklaven wegschnappt. Zumindest bei den letzten beiden Malen." Ich grinste flüchtig. Dann hatten wir auch schon den Sklavenmarkt verlassen.

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