Missing in action :Alles für die Katz! Ein Rettungsversuch


  • Saba hatte kein Grund zur Klage. Sie hatte alles, wovon andere ihrer Artgenossen nur träumen konnten. Bei ihrer flavischen Herrin lebte sie vollkommen sorgenfrei im Luxus, so wie es die Tempelkatzen in ihrer alten Heimat auch tagein tagaus taten. Täglich servierte man ihr auf einem silbernen Tellerchen ein frisches schmackhaftes Mahl. Ein Sklave war speziell für ihre Fellpflege herangezogen worden und die Flavia hatte ihr ein goldenes, mit Lapislazuli besetztes Halsband angelegt, das sie nun jeden Tag trug. Wenn ihre Herrin sie auf ihre Ausflüge in die Stadt mitnahm, befestigte man eine feine Lederleine an dem Halsband, damit die Katze nicht verloren ging.
    Doch einer Sache trauerte Saba nach. Das, was jede Katze liebte, blieb ihr verwehrt. Nach draußen gehen, im Garten umherschleichen und entdecken, was es für eine Katze dort zu beschnuppern gab, auf Bäume klettern und ihren Jagdtrieb ausleben, all das für sie tabu. Ihr Reich beschränkte sich lediglich auf das cubiculum der Flavia Celerina und wehe, einer der Sklaven, der darin zu tun hatte, achtete nicht peinlichst genau darauf, jeden Fluchtversuch der Katze zu unterbinden. Die Flavia konnte dann sehr ungemütlich werden!


    Heute schien allerdings Sabas Glückstag zu sein. Ausgerechnet die Flavia selbst war es, die unachtsam war und Saba unbemerkt entwischen ließ. Saba nutzte ihre Chance und huschte nach draußen auf den Flur, dann schlich sie sich auf ihren weichen Samtpfoten die Treppe hinunter, sah sich um. Als die Luft rein war, huschte sie mit einem Satz hinaus in den Garten. Dort vor ihr lag ein wahres Paradies für Katzen, das keinen Wunsch unerfüllt ließ! All die Gerüche, das viele grüne Gras, die hohen Bäume und die Vögel und Mäuse, die hier ihr Zuhause hatten, lagen hier zu ihren Pfoten. Unglaublich, es war, wie im Traum! Nach Herzenslust stromerte sie durch den Garten und beschnupperte alles, was sie auf ihrem Weg sah. Dann, aus einer Laune heraus, die Katzen manchmal zu Eigen war, begann sie wie wild zu rennen. Sie sprang mit einem Satz über ein Blumenbeet und blieb schließlich vor einem hohen Baum, mit einer rauen Rinde stehen. Hier hatte sie das plötzliche Bedürfnis, ihre Krallen zu schärfen und das tat sie dann auch ausgiebig. Ach, das war ein Gefühl! Endlich durfte sie wieder Katze sein! Sie war so verzückt, daß ihr ein Schauer über ihre Rücken lief. Eine unbändige Lust durchfuhr sie und mit einem Satz kletterte sie den Baum hinauf, bis zu den obersten Zweigen. Dort verharrte sie und ließ sich den Wind um ihr zartes Näschen wehen. Von hier aus konnte man unglaublich weit schauen. Sie sah die Vögel, die zwischen den Bäumen umher flogen und die Bienen und Schmetterlinge, die im Blütenmeer der Rosenbeete tanzten. Als sie plötzlich merkte, wie allmählich der Zweig nachgab, wollte sie wieder umkehren. Doch einen Baum wieder hinunterzuklettern war eine weitaus schwierige Angelegenheit und erschwerend kam noch hinzu, daß Saba damit noch keinerlei Erfahrung gesammelt hatte. Das dumpfe Gefühl der Angst befiel sie. Nur nicht mehr bewegen! So verharrte sie angespannt in der Krone des Baumes und nur ihr klagendes Maaaauuu kündete davon, daß es eine Katze war, die da im Baum gefangen saß.

  • "Ahhhhhhhh!"
    Ein markerschütternder Schrei, der seinen Ursprung in meiner Kehle genommen hatte, erschütterte mein cubiculum. Es war zu erwarten, daß er nicht vor meiner Tür haltmachen würde, sondern sich bis hinaus auf den Korridor und in die benachbarten Räume fortsetzen würde.
    "Ihr unfähigen Nichtsnutze! Wo ist sie? Wo ist meine Katze? Saaabaa?"
    Wie von der Tarantel gestochen, lief ich hin und her, überall suchend, Dinge, die mir im Wege standen, umher wirbelnd. Ich war zornig! Auf alles, was sich momentan in meiner Nähe befand. Diese dummen und unnützen Sklaven! Sie hatten meine geliebte Katze entwischen lassen! Meine Saba! Mein wertvollstes Geschenk, welches ich jemals erhalten hatte! Mein Ein und Alles! Mein Schatz! "Sucht sie! Steht nicht so dumm herum! Sie muß irgendwo sein! Wenn ihr sie nicht findet, dann lasse ich euch alle der Reihe nach auspeitschen!" Das war nicht nur so daher gesagt, mir war damit vollkommen ernst!
    "Wer von euch hat sie entwischen lassen? Mhm?" Neben Ylva hielten sich noch zwei weitere Sklavinnen in meinen Räumen auf, die dafür sorgten, daß alles wieder an seinen Platz geräumt wurde und die für die Entsorgung des Staubes zuständig waren. Von einer der beiden wußte ich, daß sie meine Katze nicht mochte. Sie hatte ich schon im Verdacht gehabt. Ja sie mußte es sein!
    "Herrin, bitte glaub mir, als ich herein gekommen bin, lag Saba noch auf ihrem Kissen und schlief! Seitdem habe ich dein cubiculum nicht wieder verlassen, Herrin. Bitte glaube mir doch!" Ich glaubte ihr kein Wort! Sklaven logen im Allgemeinen, wenn ihnen die Peitsche drohte. Doch wenn ich es mir recht überlegte, war ich es, die als Letzte in mein... ach papperlapapp! Sie war es!
    "Du hast noch eine letzte Chance! Ihr alle habt noch eine letzte Chance! Und zwar, indem ihr sie findet! Sofort! Schafft mir Chimerion herbei, schafft mir Olorion herbei! Schafft mir jeden Sklaven herbei, der verfügbar ist und dann sucht sie! Oder ich werde mich vergessen!"


    Sim-Off:

    Die Jagdsaison ist eröffet, wer mit jagen will, darf gerne! :D

  • Schon von weitem waren die Schreie zu hören. Chimerion, der gerade die Sklavenunterkunft besucht hatte und eine Pritsche für sich zugeteilt bekommen hatte, wurde von Ylva gestört, die ihn aufgeregt zur Herrin rief.


    Der Weg war nicht schwer zu finden, man musste nur dem hysterischen Schreien und Schimpfen nachgehen. Scheinbar hatte sich die Herrin etwas getan, aber sicher war sie nicht am Mund verletzt, dachte sich Chimerion, als er um die letzte Ecke bog.


    Sichtlich aufgelöst und wütend stand seine Herrin vor ihm. Und wieder konnte er die Augen fast nicht von dieser Gestalt nehmen. Bevor sie es merkte, schlug er den Blick nieder.
    "Du hast gerufen Herrin?", fragte er sie höflich.


    Sie hatte sogar geschrien, man hatte es sicher bis zur nächsten Villa gehört. Trotz allem sah sie doch gesund aus.

  • "Ich kann nicht verstehen, wie so etwas passieren konnte! Habe ich euch nicht oft genug gesagt, ihr sollt auf Saba aufpassen? Bin ich denn nur von..." Ich war richtig in Fahrt und schrie vor Zorn, obwohl ich mir insgeheim bereits selbst eingestehen musste, daß ich selbst die Übeltäterin war. Doch davon durfte niemand erfahren!
    Ylva war sofort losgesprintet und hatte Chimerion herbeigeholt, der schließlich eintraf, bevor ich meinen letzten Satz zu Ende schreien konnte. Der Sklave war noch keinen Tag in meinem Besitz gewesen. Nun sollte sich bereits erweisen, ob ich einen Fehlkauf getan hatte oder ob es glückliche Fügung war, den Sklaven erworben zu haben.
    "Ah, Chimerion! Sehr gut! Meine Katze ist entwischt! Meine geliebte Saba! Sie ist weg! Du mußt sie finden und sie mir wieder zurück bringen!" Ich mußte mit den Tränen kämpfen und konnte es noch rechtzeitig verhindern, ein bitte an meine Anweisung zu hängen. Doch gegenüber dem Sklaven galt es Contenance zu bewahren. Allerdings konnte ich es nicht unterbinden, daß man meiner Stimme einen gewissen Leidensdruck entnehmen konnte.
    "Nimm alles, was du brauchst und finde sie! Bring sie mir zurück! Hörst du!" Und bring sie mir in einem Stück zurück, möglichst lebend! Nein! Ich sprach es nicht aus! Daran wollte ich nicht einmal denken. Es war schon schlimm genug, wenn ich mir vorstellte, was die arme Katze da draußen entbehren mußte. Sie war von ihrer Neugier geleitet worden und war dadurch in ihr vermeintliches Unglück gelaufen, in eine feindliche Umwelt.
    "Geh nun und bring sie mir wieder! Und sieh zu, daß ihr kein Leid geschieht!" Wehe, der Katze wurde auch nur ein Haar gekrümmt! Dann konnte er sich warm anziehen!

  • Einen Moment lang glaubte Chimerion, sich verhört zu haben. Seiner neuen schreienden Herrin fehlte also körperlich nichts, das einzige was sie suchte war eine KATZE???
    Wieder einmal wurde Chimerion bewusst, welche seltsamen Probleme die wohlhabenden Römer manchmal hatten. Er selber hatte Einbrecher oder ähnliches vermutet und jetzt sollte er eine Katze suchen.


    Er verdrehte die Augen ob dieser erniedrigenden Aufgabe. Seit seiner Ankunft hatte er sich gefragt, ob die Herrin wohl Kinder hatte, gesehen hatte er zumindest keine. Chimerion hegte den Verdacht, dass die Katze eine Art Kinderersatz war.


    Trotzdem glaubte er, aus der Stimme der Herrin ein wenig Sorge zu hören. Scheinbar war ihr das Tier also wichtig.
    Chimerion nickte. "Gut Herrin, ich werde mit den anderen Sklaven die Villa und den Garten durchsuchen"


    Auf dem Weg zur Tür hinaus, überlegte er, was wohl passieren würde, wenn die Katze das Anwesen bereits verlassen hatte? Immerhin war die Stadt riesig... Stöhnend machte er sich auf einen langen Tag gefasst.

  • Der Tag hatte für Cassim gut angefangen. Wie fast jeden Tag verbrachte er auch heute seine Zeit bei dem Falken. Das Tier machte bereits gute Fortschritte, auf die er sehr stolz sein konnte. Nach dem morgendlichen Training wollte er sich und dem Tier eine Pause gönnen. Er machte den Falken an seiner Leine fest und gab ihm zur Belohnung eine tote Ratte, über die sich der Vogel auch sofort hermachte.
    Cassim selbst, beschloss, sich selbst etwas die Beine zu vertreten. Er hatte bereits einige Plätze im Garten gefunden, wo er für eine gewisse Zeit ungestört sein konnte und die er immer wieder gerne ansteuerte. Dort kam selten einer der Sklaven oder der Römer vorbei. Wobei er von diesem Standort sehr gut beobachten konnte, was in diesem Teil des Gartens so vor sich ging.
    Seine Aufmerksamkeit wurde durch einen, für ihn bis dahin unbekannten Mann erregt, der in seinem Aussehen sehr seltsam wirkte. Seine Haare waren auf merkwürdige Weise am Hinterkopf zusammengebunden. Der Parther konnte sich schon denken, dass es sich um einen neuen Sklaven handeln musste. Die Römer hatten bisweilen den Hang zum exotischen, wie auch dieser Mann hier einmal mehr bewies.
    Cassim beobachtete ihn. Er suchte etwas. Was es auch war, was der Mann suchte, er wirkte nicht sehr motiviert dabei. Der Parther beschloss, zu ihm zu gehen.
    Er trat aus dem Gebüsch hervor und stand nun direkt vor dem Sklaven. "Kann ich dir helfen? Suchst du etwas?"

  • Nach zweistündiger Suche fielen Chimerion keine thrakischen Schimpfworte mehr ein, die er noch verwenden konnte.
    Er hatte die ganze Villa auf den Kopf gestellt, hatte unter allen Betten und Möbeln nachgesehen, war im Keller herumgeirrt und hatte sich etliche Male gestoßen.
    Nun blieb als letzte Möglichkeit nur noch der riesige Garten. Als er das weite Grün betrat, staunte er nicht schlecht. Es gab Beete mit Blumen, fließende Rinnsale und Bäume. Die Wege waren sauber und es roch nach Sommer, nach Jasmin und ein wenig schwerer, nach einer Pflanze, die der Thraker nicht benennen konnte.


    Aber es gab hier auch viele Büsche und Stäucher, in denen sich dieses Katzenvieh verstecken konnte. Chimerion bewaffnete sich mit einem Stock und machte sich daran, die Zweige der Büsche auseinander zu schieben, als er angesprochen wurde.


    Er musterte den Mann kurz, nach seinem Aussehen mochte er in die östlichen Gebiete des Imperiums gehören.
    "Ich suche die Katze der Herrin, sie ist ihr weggelaufen."

  • ~ Derweil im Baum ~


    Der Ast, auf dem Saba saß, begann gefährlich zu knacken. Die Katze hatte große Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Wofür war eigentlich noch dieser Schwanz gut, dachte sie sich. Da war doch was! Ach, habe ich vergessen! Ihre grünen Augen blickten suchend nach unten. Die Höhe, in der sie sich befand, machte ihr Angst. Sie hielten nach einer Möglichkeit Ausschau, wie sie wieder wohlbehalten von diesem Baum herunter kommen konnte. Hinaufzuklettern war sehr einfach gewesen. Hinunterzukommen gestaltete sich dagegen äußerst schwierig und verlangte einiges an Mut. Der war ihr leider abhanden gekommen. Nun saß sie, wie ein Häufchen Elend im Baum fest. Ihr Miauen glich nun fast schon einer jämmerlichen Klage. Sie hoffte auf einen Menschen, der ihr zur Hilfe kommen würde. Bislang hatte sie nur Vertrauen zu ihrer Herrin gefaßt, weil sie sie vergötterte und sie liebkoste, und zu den Sklaven, die sie tagtäglich umsorgten, sie kämmten und fütterten. Wollte sie hier heil herunterkommen, mußte sie sich notfalls auch in die Hände wildfremder Menschen begeben. Vielleicht sogar in die Hände derer, die Katzen gar nicht mochten. Für diesen Fall hatte die Natur und Saba selbst vorgesorgt. Wenn sie ihre scharfen Krallen ausfuhr, konnte sie sich damit verteidigen. Saba schärfte täglich ihre Krallen, nicht zuletzt zum Leidwesen ihrer Herrin an den Möbeln in ihren Räumen. Das war alles besser, als aus dieser Höhe herunter zu stürzen. Unglücklicherweise war sie noch so unerfahren, sonst hätte sie gewußt, Katzen konnten gar nicht stürzen!
    So blieb ihr nichts anders übrig, als auszuharren und zu warten. Sie dachte an die schöne Zeit im cubiculum ihrer Herrin. Da hatte sie alles, was ein Katzenherz begehrte, außer der Freiheit, versteht sich. Ach, wäre sie nur nicht entwischt!

  • Olorian war am diesem Tag zu einer Versammlung der Christen gegangen und betritt das Anwesen der Flavia und erlebt das ganze Haus in heller Aufregung! Olorian konnte in den ersten Augenblicken nicht wirklich greifen, um was es eigentlich geht! Ist etwas schreckliches geschehen? Gab es einen Unfall? Ist jemand erkrankt?


    Schliesslich stand er vor dem neuen Sklaven dessen Namen er noch nicht wirklich gelernt hatte und fragte...


    " Sag mir schnell was hier geschehen ist! Wie geht es der Herrin?"

  • Chimerion war ganz erschrocken, als er... wie hieß dieser Mann noch mal? Es war jener Schreiber oder so der Herrin, der den Kaufpreis für ihn mit nur 100 Sesterzen angesetzt hatte.


    Chimerion sprach langsam, damit der Mann ihn auch verstand: "Die Katze der Herrin ist weggelaufen und nun suchen alle nach ihr. Meine Herrin macht sich Sorgen und wütet gegen alle, die ihr zu nahe kommen."

  • Dann sollten wir sie schnell finden! Das wäre besser für uns alle ;)


    Olorian war sich nicht ganz sicher, ob der neue Sklave ihn verstanden hatte. Aber so lange war es noch nicht her das er selbst ein Sklave war und er ahnte, wie es ihm gehen würde. Er hat einfach ein wenig Freindlichkeit verdient.


    Olorian suchte kurz nach dem Gesicht von Ylva was aber in dem trubel der Suchaktion recht schwierig war und so blieb ihm nicht wirklich etwas anderes übrig, als seine wenigen Dinge noch schnell in seine Unterkunft und beteiligte sich, wie alle anderen auch, an der Suche nach der guten Saba.
    Vorher schaute er noch in der Küche des Hauses vorbei um nach einer Möglichkeit zu fragen, ob es vielleicht ein paar wenige Fischreste geben könnte, die in der Küche nicht mehr gebraucht werden würden. Er hatte ein bißchen die Hoffnung, Saba dadurch vielleicht leichter aus ihrem Versteck zu bekommen.

  • Zitat

    Original von Chimerion


    Er musterte den Mann kurz, nach seinem Aussehen mochte er in die östlichen Gebiete des Imperiums gehören.
    "Ich suche die Katze der Herrin, sie ist ihr weggelaufen."


    Cassims Mine erheiterte sich. Diese Römer kamen auf die abwegigsten Ideen, wie sie ihre Sklaven beschäftigen konnten!
    "Wie bitte? Die Katze deiner Herrin ist weggelaufen? Und du musst sie jetzt suchen?" Cassim konnte ein spöttisches Grinsen nicht verhindern. Der Mann, der Sklave, den er vor sich hatte, machte einen verwegenen Eindruck auf ihn. Ein solcher Mann suchte doch nicht nach einer Katze! Er wusste, es war unter seiner Würde, es ihm gleich zu tun. Der Parther glaubte, wichtigeres zu tun zu haben, als nach dem Spielzeug einer Römerin zu suchen. Verächtlich schüttelte er den Kopf und wollte schon wieder zu seinem Falken zurückkehren. Doch dann kam auch schon der Nächste, der seine Aufmerksamkeit errang. Das Kerlchen war ganz aufgelöst! Die ganze Sache mit der Katze war anscheinend doch schwerwiegender, als er gedacht hatte.
    Der Sklave mit der merkwürdigen Haarpracht wiederholte das, was er zuvor auch Cassim erzählt hatte und ergänzte das Ganze mit etwas, was Cassim zu einer beißenden Bemerkung hinreißen ließ.
    "Sie wütet gegen alle, die ihr zu nahe kommen? Ha! Das würde ich gerne sehen! Diese römischen Weiber haben alle keine Manieren!" Der Parther fragte sich, wie dieses Volk zu dem werden konnte, was es war. Doch der Untergang war ihnen sicher! Irgendwann!
    "Wie sieht es denn aus, das liebe Kätzchen? Nur damit wir auch wissen, wonach wir suchen müssen."

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    "Wo bloß des dabbisch Vieh hockt!" Ylva, die sich in einem Moment, in dem sie sich unbeobachtet gefühlt hatte, sich verbal erleichterte, war alles andere als gut gelaunt. Ebenso wie Chimerion war sie nun auch schon seit Stunden auf der Suche nach besagter dabbischen Katze. Zum Glück hatte ihre Herrin diese Titulierung ihres neueseten Allerliebsten nicht vernommen, sonst wäre sie zu sehr unkonventionellen Maßnahmen fähig gewesen.
    Ylva hatte nun auch längst den Garten erreicht. Das unüberschaubere Areal erschien ihr als unlösbare Aufgabe. Dies würde noch ein langer unangenehmer Tag werden, wenn man die Katze überhaupt jemals wieder finden würde.
    Ihr fiel jene Ansammlung von Sklaven auf, bei der sie auch Chimerion und Olorian erkannte. Hatten die nichts besseres zu tun, als Volksreden zu halten? Na, die konnten jetzt etwas erleben!
    Wütend stampfte sie auf die Männer zu und konnte schon bald hören, worum sich ihre Unterhaltung drehte.
    "Die Katz ist beige, ungefähr so groß und sieht aus, wie ä Katz halt aussieht!" Ylva machte keinen Hehl daraus, daß sie den netten Plausch der Herrn als unangemessen empfand. Dann wandte sie sich zu Cassim, dessen Äußerung sie natürlich auch gehört hatte.
    "Kää Problem! Des kanscht habbe!" :D

  • Olorian sah Ylva schon aus der Ferne und er ahnte, was jetzt kommt, konnte sich aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.


    " Du hast ja Recht! :P Wir sollten sehen das wir das Tier finden! Vielleicht macht es Sinn, zu überlegen, was Katzen gerne tun und darauf unsere Suchaktionen konzentrieren.

  • Chimerion fuhr herum, als er von der Seite angesprochen wurde. Die Frau, die die Männer wütend anfunkelte, schien ähnlich wie ihre Herrin in Rage zu sein.
    Ob wohl alle Frauen in diesem Haushalt so waren, fragte sich Chimerion.
    Er schmunzelte noch über die Worte des ostländischen Sklaven.


    Doch die Freude war jäh zu Ende, als die "Neue" im Garten schon versuchte, sie wieder auf Trab zu bringen.
    Beschwichtigend hob er die Hände. "Schon gut, schon gut, mit deinem Gezeter verschreckst du die Katze nur, wenn sie noch irgendwo ist." Dann blickte er in die Runde.
    "Und für alle, die mich noch nicht kennen, ich bin Chimerion, der neue Sklave der...Herr..in.."
    Dieses Wort wollte ihm immer noch nicht richtig über die Lippen kommen. "Wir sollten alle zusammen suchen, vielleicht finden wir sie dann schneller", meinte er dann.

  • Olorian mein Name, aus Germanien, sei gegrüsst und auch wenn es gerade nicht danach aussieht lass dir sagen, das du auch ein wesendlich härteres Los hättest ziehen können! Wir versuchen hier alle irgendwie an einem Strang zu ziehen und das Beste aus der Situation zu machen!

  • Dem Parther war das Heranrauschen der blonden Sklavin auch nicht entgangen. Wie hätte er sie auch nicht bemerken sollen? So wie sie zeterte. Von dieser Sorte schien es noch mehr zu geben.
    Die Sprache, derer sie sich bediente, klang sehr befremdend in seinen Ohren. Er konnte ihr kaum folgen. "Wie meinen?"
    Das einzige, was er halbwegs aus dem Gebrabbel der Sklavin entnehmen konnte, war die Beschreibung des gesuchten Tieres.
    Da sich nun alle einig schienen, man müsse sich gemeinsam auf die Suche nach dem Katzentier machen, wollte sich auch Cassim nicht länger verweigern. Diese Jagd nach der Katze würde für ordentlich viel Abwechslung sorgen und für noch vielmehr Spaß, mutmaßte er.
    "Na dann nichts wie los! Mein Name ist übrigens Cassim."
    Der Parther zwinkerte der Sklavin in seiner unnachahmlichen und entwaffnenden Manier zu. Normalerweise schmolzen die Damen hernach dahin, wenn er das tat. :D
    "Das ist eine gute Idee, Olorian! Wozu neigen Katzen häufig? Zum Mäusefangen?" Cassim hatte für Katzen nur wenig übrig. Daher kannte er sich mit ihren Gewohnheiten auch nicht sehr gut aus.

  • Olorian bemerkte die avancen die Cassim in Richtung Ylva machte und es gefiel ihm gar nicht was in seinem Gesicht, wenn man ihn gut kannte, auch sah! Aber dafür konnte später noch genug Zeit sein, ausserdem schien Cassim ein vernünftiger Kerl zu sein.


    Mäuse und wenn ich mich nicht irre Fisch! Ich überlege, ob es Sinn macht diese Fischreste von heute als Hilfe zu nehmen?

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    Ylva verzog säuerlich ihr Gesicht. Der Kerl wollte sie wohl für dumm verkaufen! Man konnte aber auch nicht von jedem dahergelaufenen Sklaven verlangen, dass er Ylvas ganz eigene Sprache verstand.
    "Des saag ich der gleich, wie ichs mään," murmelte sie. Cassims anzüglche Augenzwinkerei übersah sie dabei vollkommen. Ylva hatte in ihrem Leben schon so einiges erlebt. Von solch einem Balzgehabe zeigte sie sich nur wenig beeindruckt. Damit konnte er vielleicht die jungen Küchenmädchen sprichwörtlich hinter dem Ofen hervorlocken, aber keine gestandene Sklavin, wie Ylva.
    Eines hatte aber Cassims Verhalten bewirkt. Ylva besann sich wieder und versuchte etwas deutlicher zu sprechen.
    "Die Katz neigt häufig dazu, um dummes Zeug zu mache! Deswege is se ja auch abgehaue! Des dabbisch Vieh! Ich würd mich ned wundern, wenn se irgendwo hockt, wo se ned mer fort kommt oder wo se eingeschlosse is." Ylva konnte nur mutmaßen. Sie selbst hatte keine Erfahrung mit Katzen, nicht mit dieser Art von Katzen. Für sie waren Katzen nützliche Tiere, die das Haus von Mäusen und Ratten frei hielten. Das war allerdings nicht Sabas Aufgabe gewesen. Saba machte nämlich gar nichts. Ihre Aufgabe war es, Katze zu sein und ihre Herrin allein mit ihrem Aussehen und ihrer Fähigkeit, schnurren zu können, zu bezaubern.
    Olorians Vorschlag klang eigentlich ganz vernüftig und unter normalen Umständen, wäre sein Plan auch aufgegangen. Allerdings nicht bei dieser Katze! Bei Saba galten andere Regeln.
    "Fischreste? Bist du wahnsinnig? Wenn des die Herrin hört! Die reißt dir de Kopp ab und bappt en widder droh!* Die Katz frisst keine Fischreste! Höchstens ä Lachsfilet!"


    Sim-Off:

    * Sie reiß dir den Kopf ab und kleb in wieder dran. :D

  • "Interessante Theorie! Ich wusste gar nicht, mit was für einem anspruchsvollen Tier wir es hier zu tun haben!" Der Parther rang mit sich selbst, nicht lachen zu müssen. Dafür war die Lage offenbar viel zu ernst. Weswegen man einen solchen Aufruhr nur wegen einer Katze machte, war ihm unverständlich. Die Dame, der die Katze gehörte, musste zu jener Sorte gehören, die nicht lange fackelten. Wie war es sonst zu erklären, weshalb diese Sklaven so beflissen nach der Katze suchten. Cassim hatte sich im Grunde bereits dazu entschlossen, sich der Suche anzuschließen. Alleine des Spaßfaktors wegen. Im Gegensatz zu den anderen Sklaven, fand er es sehr amüsant, im Garten herum zu streifen und nach dem gesuchten Tier Ausschau zu halten.
    "Wo habt ihr denn schon überall nachgesehen? Der Garten ist ja sehr groß. So wie ich es einschätze, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens wir warten, bis sie von selbst wieder kommt. Sobald die Katze der Hunger plagt, wird sie wieder kommen. Zweitens, wir teilen uns auf und suchen den Garten systematisch ab. Ich persönlich würde natürlich eher zu der ersten Möglichkeit tendieren. Allerdings kann dies mehrere Tage dauern. Vielleicht sollte ich aber auch anfügen, eine Suche in diesem riesigen Garten kann sich im schlimmsten Fall auch mehrere Tage hinziehen, von daher wäre es da nicht besser, vielleicht doch zu... warten? Nein, nein! Ihr habt völlig recht! Auf zur Katzenjagd!" Er schaute in die Gesichter seiner Mitstreiter. Zwar blickte aus ihnen alles andere, als pure Entschlossenheit, aber wer suchte auch schon gerne nach einer Katze! Ohne eine ordentliche Führung war dieses ganze Unternehmen eh zum Scheitern verurteilt! Als Soldat war er natürlich wie geschaffen, eine Führungsrolle zu übernehmen.
    "Gut! Olorian, du könntest den östlichen Teil des Gartens übernehmen. Dort gibt es viele Sträucher. Vielleicht hat sie sich ja da verkrochen. Ylva, was hälst du davon, zwischen den Blumenbeeten und Rabatten zu schauen. Katzen haben dort manchmal ihre Plätze, wenn sie sich sonnen wollen. Chimerion, du uns ich, wir werden uns den Rest des Gartens vornehmen. Hier wimmelt es nur so von Sträuchern, Bäumen und Hecken. Also los jetzt! Damit wir die arme Katze finden!"

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