Mit dem Trinken das wollte sie sich nun auch gut merken und es sich zu Herzen nehmen. Einen solchen Tag mochte sie so schnell nicht noch einmal erleben, denn das Gefühl wenn um einen rum alles schwarz wird, war einfach nur bedrohlich und sie hatte regelrecht Angst gehabt. Wer so etwas noch nicht erlebt hatte konnte nicht wissen wie man sich in einem solchen Moment fühlte, denn es fühlte sich an als wäre man in seinem eigenen Körper gefangen und kam einfach nicht mehr raus, musste zusehen wie man immer weiter in die Tiefe gerissen wurde. Das etwas auf der Strasse passieren konnte das hatte sie schon das letzte Mal gehört als sie mit einem Praetorianer zusammengetroffen war. Diese Soldaten schienen sehr um das Wohl der Mitmenschen besorgt zu sein, glaubte sie, aber sie hatten ja Recht. Aus diesem Grund nahm sie nun immer Elenna mit und hin und wieder noch einen anderen Sklaven der ziemlich still war. Natürlich wäre es besser sie hätte immer eine männliche Begleitung an ihrer Seite, aber manchmal dachte man darüber einfach nicht nach. „Ich bin froh, dass es anders gekommen ist. Ich wusste nicht so recht, dass Rom so wahnsinnig gefährlich ist. Natürlich sicher gefährlicher als bei mir zu Hause, aber so….“ Sie schwieg einen Moment, denn erst jetzt konnte sie darüber nachdenken, dass es wirklich sehr gefährlich war hier zu leben, aber dennoch zog diese Stadt einen fast magisch an. „Ich bin froh, dass meine Sklavin dich angesprochen hat,“ sagte sie dann mit einem Lächeln. Da dachte sie etwas gelernt zu haben du im nächsten Moment wurde sie eines Besseren belehrt, aber darüber war sie auch froh, denn so konnte sie das alles beim nächsten Mal verhindern.
„Irgendwann einmal werde ich vielleicht Alexandria besuchen, aber bis dahin ist noch eine Menge Zeit, zumindest habe ich nicht vor in naher Zukunft zu verschwinden….ich bin ja noch jung,“ schmunzelte sie vor sich hin, denn Eile hatte sie wirklich nicht, aber er hatte Recht. Sie konnte sich noch viele Städte ansehen. „Rom ist wirklich eine glanzvolle und sehr beeindruckende Stadt. Ich war sehr überrascht als ich angekommen bin und hoffe hier noch sehr viel zu entdecken.“ Mit leicht geneigtem Kopf hörte sie ihm zu und hatte wieder einmal den Beobachterposten eingenommen. Genau so hatte sie ihren Cousin bei ihrem Gespräch auch beobachtet. Eine kleine Eigenart von ihr, als würde sie ihren Gesprächspartner studieren wollen. Bis jetzt hatte dies aber noch nie jemand aufdringlich empfunden.
„Du hast schon viel erlebt,“ stellte sie fest „Und sicher hast du tausend Geschichten dazu die du erzählen könntest. Es hört sich spannend an den Kaiser zu begleiten oder eben hier alles zu leiten, denn die Praetorianer sind sicher keine kleine Einheit.“ Ihre Augen leuchteten auf als sie davon redete. Sie war sehr wissbegierig, vielleicht konnte man es sogar in ihren Augen sehen, aber sie wollte Crassus nicht ausfragen, nicht hier und jetzt…..vielleicht ein andermal, aber im Moment war ganz sicher nicht der passende Augenblick auch wenn ihr ganz sicher sehr viele Fragen unter den Fingernägeln brannten.
„Ich glaube wenn man in Rom geboren wurde kann man es auch nicht aufgeben. Diese Stadt zieht einfach an, auch wenn es so ist wie du sagst, dass man sie hasst und gleichzeitig liebt. Es ist eine Hassliebe, einer der man nicht entkommen kann,“ sagte sie und trank ebenfalls noch einige kleine Schlucke aus dem Becher. „Ich finde Rom wunderschön, doch leider hat es bis jetzt mit einer Besichtigung direkt noch nicht geklappt. Mein Cousin wollte mit mir zusammen auf den Markt gehen, aber von der Zeit hatten wir bis jetzt noch keine Gelegenheit dazu. Ich würde mir auch gerne die Stadt noch weiter ansehen. Die ganzen Gebäude, Statuen und die ganzen wichtigen Plätze. Hier gibt es so viel zu sehen und zu erkunden, ich denke da wird nicht einmal ein Tag ausreichen,“ lachte sie leise auf. Wahrscheinlich könnte sie mit zehn Begleitern durch Rom gehen und würde mit jedem etwas Neues entdecken. Aber sie wünschte es sich wirklich….ein Rundgang durch Rom zu den ganzen wichtigen Plätzen….irgendwann…..
Zu spät bemerkte sie, dass sie einen Fehler begannen hatte. An seiner Reaktion konnte man deutlich merken, dass das Thema wegen einer Frau unpassend war. Ihre Wangen begannen etwas zu glühen, wie immer wenn sie in solche Situationen tappte. Warum musste auch immer sie in ein Fettnäpfchen treten? Wobei dieses mal kam es ihr so vor als wäre sie in einen See gefallen. Philogena schaute ihn direkt an und entweder täuschte sie sich oder sie konnte in seinen Augen doch lesen, dass es ihm näher ging als er zugab. Natürlich konnte sie sich auch täuschen und es war ein Blick wie jeder andere, aber es gab Dinge die entgingen der jungen Frau nur selten, aber natürlich gab es auch Dinge bei denen täuschte sie sich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Frau gibt die nur darauf wartet deine Frau zu werden,“ sagte sie dann von ihren Worten überzeugt. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass dem nicht so war. Gut sie kannte ihn nicht, aber sie hatte, zumindest behauptete sie das von sich gerne, eine gute Menschenkenntnis. Nur selten täuschte sie sich in einem Menschen und sie mochte den Caecilier, auch wenn sie ihn nicht wirklich kannte.
"Ich wollte dir nicht zu nahe treten mit meinen Fragen," fügte sie dann noch leise an. Für Philogena würde es irgendwann in naher Zukunft auch Zeit werden zu heiraten, das war der Lauf der Dinge, aber sie hatte keine Angst davor, was wohl auch viel mit ihrer Erziehung zu tun hatte, auch wusste sie, dass die meisten Ehen nicht aus Liebe geschlossen wurden....oftmals entstand mit der Zeit aber sehr viel mehr daraus...dann wenn man sich besser kannte.