Atrium | MTD et Arvinia

  • Durus war zufrieden. Crista hatte tatsächlich schon eine Weile in Rom gelebt und schien sich außerdem gut mit Arvinia zu verstehen. Er selbst hatte eine so gute Beziehung nur zu Jakobus, seinem Sklaven aus Kindertagen gehabt. Leider hatte er diesen jedoch zur Verwaltung eines Landguts versand. Seitdem ging es ihm vermutlich deutlich besser (er hatte eine ganze Schar Sklaven unter sich), dennoch vermisste Durus ihn zeitweilig.


    "Das beruhigt mich."


    erwiderte er schließlich und wurde nicht nur von Arvinias Worten, sondern auch einem Tropfen auf seiner Tunika daran erinnert, dass er gerade aus dem Bade gekommen war.


    "Ich hole den Maiordomus. Er wird dir ein Zimmer zuweisen."


    Wie es das Glück so wollte, erschien der alte, gestrenge Mann in diesem Augenblick im Atrium. Offensichtlich hatte er gehört, dass ein Tiberier eingetroffen war. Durus winkte ihn herbei.


    "Gib Tiberia Arvinia ein Zimmer, sie ist ein Mitglied der Familia - etwas, das sie länger bewohnen kann!"


    Damit erhob er sich und stellte fest, dass er sich ziemlich schlecht abgetrocknet hatte, denn an seinem Rücken klebte die Tunica ein wenig fest.


    "Dann wünsche ich dir eine gute Erholung! Wenn du etwas an deinem Zimmer ändern willst, kannst du es dem Maiordomus mitteilen - er wird sich um alles kümmern!"


    Damit ging Durus zurück in Richtung Bad. Er wollte es noch ein wenig fortsetzen und außerdem eine Massage. Der Maiordomus hingegen deutete eine kleine Verneigung in Richtung Arvinia an und führte sie dann zu einem der Zimmer.

  • Nacheinander wurden einige Themen erwähnt bei denen Crista ebenfalls persönlich anwesend gewesen war. Sie spitzte die Ohren als der Name des Legaten und der von Mania fiel. Immer noch war sie nicht aus der Beziehung von Mutter Mania zu Sohn Cato und zurück schlau geworden. Die beiden gingen sich aus dem Weg und konnten sich gar nicht mehr über den Weg laufen, da Mania in Mantua zurückgeblieben war.


    Irgendwann fiel auch ihr eigener Name in Verbindung mit Begleitung von Arvinia. Und ob sie die junge Dame durch Rom begleiten würde.. sie kannte sich in der Stadt aus. Leise trat sie näher, als deutlich wurde, dass die Begegnung sich dem Ende zuneigte und trat an Arvinias Seite, um ihr eventuell beim Aufstehen oder Richten der Kleidung behilflich zu sein. Mit einem amüsierten Schmunzeln sah sie Durus nach und folgte ihrer neuen Herrin hinterher in ihre Zimmer. "Soweit so gut..." murmelte Crista leise.

  • Tiberius Durus hatte nach seinem privaten Mahl mit Corvinus zuerst ein wenig hinter dem Berg gehalten mit seinem Gespräch. Nun jedoch raffte er sich auf und ließ nach Arvinia schicken - leider noch immer in einer ehemaligen Abstellkammer, die zu seinem Tablinium umfunktioniert worden war, bis die Villa neu aufgebaut war.


    Ein wenig nervös war er schon...offenbahrte er ihr doch immerhin ihre Zukunft!

  • Zwei Sklaven kamen wohl gleichzeitig in ihren Räumligkeiten an, beide schienen das gleiche gewollt zu haben, sie sollte zu ihrem Cousin Manius in das provisorische Tablinium kommen, was sie auch mit freudiger Erwartung tat, da sie ihn schon länger nicht mehr gesehen hatte, viel Arbeit stand an wegen der Renovierung und auch sonst war ihr Cousin schon recht beschäftigt.


    Als sie das Tablinium betrat lächelte sie "Sei gegrüßt lieber Cousin, du hast nach mir schicken lassen?"


    Sollte das nur ein Small-talk werden über die Renovierung, ob ihr auch noch etwas dazu einfallen würde?

  • "Arvinia, schön, dass du Zeit hast!"


    begrüßte Durus das Mädchen, obschon er selbstverständlich sowieso davon ausgegangen war, da sie als Frau wohl wenige Aufgaben außerhaus wahrnehmen musste! Er hatte sich bereits überlegt, auf welche Weise er es dem Mädchen erklären wollte, wie ihre Zukunft aussehen würde. Sollte er zuerst ein belangloses Gespräch führen, bei dem er dann letztendlich auf den Punkt kam? Oder direkt? Er hatte sich für letzteres entschieden, daher begann er sofort


    "Arvinia, ich habe etwas Wichtiges mit dir zu erörtern. Du bist in der Blüte deiner Jahre."


    Diese Feststellung war relativ belanglos, doch im Grunde leitete sie bereits ein, was nun folgte:


    "Ich bin der Meinung, dass du alt genug bist, um einen eigenen Haushalt zu führen - kurzum: Ich denke, es ist Zeit für dich, verheiratet zu werden."


    Abschätzend blickte er das Mädchen an - wie würde sie reagieren? Schockiert? Überrascht? Erfreut?

  • 'In der Blüte meiner Jahre?' die kleine Arvinia vertand nicht ganz, naja so klein war sie mit ihren 17 Jahren ja nicht mehr, aber sie war gespannt was nun folgen würde.


    'Ich? Einen eigenen Hausha.. heiraten?!' etwas schockiert im ersten Moment schaute sie Manius an. Doch dann fiel ihr etwas ein, was sie vor wenigen Tagen gelesen hatte von ihrem Liebsten Orestes ..
    Ihr schockierter Blick nahm ab und ihr Gesicht formte sich in einen fragenden Ausdruck. 'Meint er etwa .. Orestes?' Innerlich schimmerte die Hoffnung in ihrem Herzen! Doch zu gleich hatte sie Angst .. sie wusste von dem Gastmahl, dass Purgitius Macer auch eine Frau suchte..und er war überhaupt nicht ihr Fall!


    "Danke, es ist ein Wohlklang so etwas von dir zu hören." sagte sie, wie es der Anstand und die Sitte verlangte.
    "Willst du mir verraten an wen du gedacht hast?" sie krallte sich mit ihren Fingern hinter ihrem Rücken in den feinen Stoff, aus dem ihre Palla gemacht war und hoffte, sie würde den richtigen Anfgangsbuchstaben schon von seinen Lippen ablesen können 'Manius...'

  • Sie wirkte erwartungsgemäß überrascht bis geschockt. Doch dann schien sie gar nicht so abgeneigt - ja, das Mädchen war sehr, sehr vernünftig! Durus hatte es immer gewusst! Er lächelte schmeichelnd und meinte


    "Natürlich haben bereits viele junge und vielversprechende Herren aus edlen Häusern um deine Hand angehalten. Ich habe daher die würdigsten ausgewählt, bin jedoch nicht ganz sicher, wer deiner am würdigsten ist. Einerseits haben wir hier Marcus Bellicius Natalis, der Sohn eines Suffektkonsuln, der jedoch noch keine Laufbahn vorzuweisen hat und außer seinem Vater keinen besonders herausragenden Vertreter in seiner Familie hat. Dann Gavius Apicius, der allerdings eine ritterliche Karriere beschritten hat - auch wenn sie sehr erfolgversprechend ist. Weiterhin Aurelius Orestes, der zum Vigintivirat kandidieren wird - vielleich erinnerst du dich, er war bei meinem letzten Gastmahl. Zuletzt haben wir noch Duilius Macer, ein frischer Senator, der gerade eben seine Quaestur gebracht hat."


    Schließlich hatte er alle aufgezählt. Nach Durus' Geschmack waren vor allem die beiden letzten gute Partien, wobei die vorletzte möglicherweise etwas überflüssig war, wenn er selbst schon eine Aurelierin heiratete...

  • Immer knüddeliger kniff sie die Rückseite der Palla..Durus fing an die Anwärter um ihre Hand aufzuzählen. Zuerst war sie sehr überrascht und geschmeichelt, als sie hörte das ja schon viele um ihre Hand angehalten hätte, aber was nun kam würde eine Qual für sie werden.
    Bei jedem Namen der nicht nach Aurelius klang hatte sie ihr Gehirn ausgeschaltet. 'Marcus Belli..dings.. nein.., Gavius Aprikus..nein ..' und da fiel er ! Aurelius Orestes! Die Kraft die von ihren Fingerspitzen ausging vervielfachte sich und fast wäre sie vor Begeisterung in Ohnmacht gefallen, aber der Gedanke, dass sie vielleicht mit ihrem Manius glücklich werden konnte hielt sie viel zu wach!


    Arvinia ging auf ihren Cousin zu "Aurelius..Or..?" ihre Schritte beschleunigten sich "Aurelius Ores..?" fast wie ein kleines Kind tappste sie auf Durus zu, völlig absent von dem Gedanken eine junge patrizische Frau zu sein, aber niemand sonst war im Raum! Als sie vor ihm stand fragte sie ihn erneut "Aurelius Orestes?" seinen Augen enttnahm sie die Bestätigung, es war auch viel mehr eine rethorische Frage :D, und so stieß sie unter großer Freude aus "Oh bitte Manius! Ich möchte Orestes!" ihre Handballen vor ihrem Kinn anneinander gedrückt wartete sie auf die Antwort..

  • Zuerst fragte er sich, ob er sich undeutlich ausgedrückt hatte oder ob er der einzige war, den Arvinia nicht kannte und deshalb so fassungslos wirkte. Dann plötzlich brachen die Emotionen aus dem Mädchen hervor wie die glühende Asche aus dem Vesuvius (zumindest in Durus' Vorstellung, denn er war nicht dabei gewesen): Sie schien ja geradezu vernarrt zu sein in die Idee, Orestes zu ehelichen! Woher kannten sie sich nur? Und vor allem: Woher liebten sie sich? Oder war dies nur eines dieser mädchenhaften Verliebtheits-Phasen? Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet! Damit hatte er wirklich nicht gerechnet...


    Im Grunde war es einfach: Er konnte es ihr erlauben, dann würde sie glücklich sein. Oder war es vielleicht doch etwas vorschnell? War Duilius Macer nicht bereits erfolgreicher als Orestes? Doch dafür hatte er keinen patrizischen Status...noch einmal blickte er prüfend in Arvinias Augen. Das Mädchen war gespannt wie die Sehne eines parthischen Bogens. Und so viel bange Freude lag in ihren Augen, dass sie das sonst eher kalte Herz des Tiberiers erweichte. Ein Lächeln malte sich auf seine Lippen und er breitete abwehrend die Hände aus.


    "Du sollst ihn ja haben - aber beende deinen Ausbruch an Emotionen! Das ist äußerst unmatronenhaft!"


    Seine Worte klangen mehr belustigt als mahnend - so etwas hatte er noch nie erlebt: Eine Liebesheirat, wie sie sonst nur in der Plebs vorkam!

  • Er hat es gesagt! Arvinia würde in die Hand von ihrem Liebsten Manius gegen werden! In ihrem Gesicht malte sich die schönste Freude ab, die sich ein Mann nur vorstellen konnte. Sie drückte sich an die Brust ihres Cousins und umarmte ihn kurz. Dann nahm sie wieder Haltung an und stand vernünftig vor ihm mit einem riesigen Schmunzeln.


    "Das ist wundervoll Manius!.." sie strich die Falten in ihrer Palla wieder glatt, zumindest versuchte sie es .. vergebens, aber das war ihr egal!


    "Du .. du musst wissen wir kennen uns .. und .. ich habe Gefühle für diesen Mann."
    damit es ihr Cousin nicht als Verliebtheit oder gar Spinnerei interpretierte, setzte sie einen Blick auf, den man sonst nicht aus ihrem harmonischen Gesicht entnehmen konnte.. "es .. ist mir wirklich ernst Manius.."

  • Durus musste noch einen Gefühlsausdruck über sich ergehen lassen, der ihm jedoch auch ein wenig seine Mitfreude verstärkte. Eigentlich war es wirklich schön, wenn die beiden Gefühle füreinander empfanden - die würden zwar vergehen, doch bis dahin konnten sie sicher die schönste Zeit miteinander verbringen. Und dies war eine Sache, die die wenigsten Sprösslinge vornehmer Häuser genießen konnten!


    "Das glaube ich."


    bestätigte er daher, obwohl er nicht an ewige Liebe glaubte - sehr wohl aber an ewige Treue. Und wenn die Liebe eines Tages vergehen sollte, war dieses Erlebnis sicher immerhin eine schöne gemeinsame Erinnerung. Und abgesehen davon hatte Durus gehört, dass Verliebte besonders fruchtbar waren...

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