equile | Nemo enim potest personam diu ferre

  • Draußen begann es zu regnen, schwere Tropfen fielen zu Boden. Hin und wieder erhellten Blitze die Umgebung und der grollende Donner brachte so manche kostbare Dekoration zum Schwingen und Klirren. Tilla verliess das Haus durch das nächstbeste ebenerdige Fenster, erreichte den Garten und floh rasch regendurchnässt in den Stall zu den Pferden, bis sie Lunas Box erreichte. Flink kletterte sie hinein, begrüßte die verwundert aufschnaubende Stute stumm und streichelte ihren Hals. Tilla umarmte die Stute und weinte leise aufschluchzend in ihr seidig schimmerndes Fell hinein. Im servitricuum der Männer hatte sie auf ihrem Weg nach draußen hineingeschaut, aber des Bett des 'speziellen' Sklaven war leer. Daraufhin hatte sie im cubiculum seines Herrn nachgeschaut.. auch dieses Bett war leer! Sie waren wieder fort! Erneut ohne Verabschiedung fortgegangen! Er hatte sie abermals ganz unerwartet und erneut alleine gelassen!


    Die wenigen Stunden die sie mit Maron am Tümpel verbracht hatten, schienen bloß ein süßer Traum gewesen zu sein, in den sie sich zu sehr hinein geträumt hatte. Ihre Tränen netzten Lunas helles Fell ein, die Schimmelstute blieb ganz still stehen, schien zu wissen, dass Tilla Trost brauchte. Die Papyrus-Rollen, die sie aus Avianus Zimmer mitgenommen hatten, fielen aus ihren Händen und segelten auf dem strohbelegten Stallboden. Noch hatte das stumme Mädchen keine sofortige Lösung parat was sie mit dieser niedergeschriebenen Geschichte anfangen sollte. Ihr wurde wieder einmal alles viel zu viel! Sie konnte und wollte nicht mehr der immerzu gut aufgelegte kleine Irrwisch sein, der immerzu fröhlich war und lachte. Die Menschen in ihrer nächsten Umgebung enttäuschten sie immer wieder und brachten Dinge hervor, von denen sie nie hätte träumen können und wollen. Irgendwann bewegte sich Luna, löste sich aus Tillas Umarmung und legte sich auf den Boden. Tilla kroch zum Hals der Stute und kuschelte sich an. Nein, sie würde nicht mehr zu den anderen Sklavinnen zurückkehren. Sollten die sich doch ruhig wundern, wo sie bloß schon wieder abgeblieben war. Von weiteren heftigen Schluchzern durchgeschüttelt schlief sie, der vertrauten Nähe von Luna gewahr, ein.


    Sim-Off:

    Wer mag, der darf.

  • Mitten in der Nacht wachte Siv auf, schweratmend und mit rasendem Herzen. Im nächsten Moment krachte ein Donnerschlag und ließ sie vor Schreck einen Satz machen, der sie beinahe aus ihrem Bett zu Boden befördert hätte. Sie hatte geträumt, sie wusste nicht mehr was es war, aber die Angst, die sie im Traum gehabt hatte, verfolgte sie bis ins Wachsein. Einen Moment saß sie einfach da, starrte ins Dunkle und schloss dann geblendet die Augen, als der nächste Blitz vor dem Fenster aufloderte, das Servitriciuum aus der Finsternis riss und für den Bruchteil eines Augenblicks beinahe taghell erleuchtete. Wieder dröhnte Donner, und als der nächste Blitz einschlug, war Sivs Bett leer. Der Alptraum lastete schwer auf ihrem Gemüt, so sehr, dass sie Angst hatte sie würde gleich weiterträumen, wenn sie jetzt sofort wieder einschlief. Davon abgesehen gefiel ihr das Wetter. Sie war Siv, sie trug den Namen der Frau Thors, des Donnergotts! Wenn sie bei ein solches Wetter nicht genoss, wer dann? Also schlich sie sich hinaus, in den Garten, und blieb dort stehen, mitten im Regen, mit ausgebreiteten Armen. Um sie herum krachte und blitzte es. Die Germanin wusste um die Gefahr, die von den Blitzen ausging, aber sie ignorierte sie. Wenn es Thor gefiel, sie mit einem seiner Blitze zu treffen, sollte es so sein. Aber sie glaubte nicht, dass das passieren würde, hielt der Donnergott doch das Zentrum des Gewitters fern von ihr. Sie legte den Kopf in den Nacken und begann langsam, sich zu drehen, hieß den Regen willkommen wie ein Geschenk.


    Wie lange sie dastand, wusste sie nicht, aber irgendwann war das Gewitter vorübergezogen, und auch der Regen wurde langsam schwächer. Siv begann die Kälte zu fühlen, aber sie verspürte immer noch keine Lust, sich wieder schlafen zu legen, also wandte sie sich dem Stall zu. So selten hatte sie Gelegenheiten gehabt, sich dorthin zu schleichen, zu Idolum… Ohne einen überflüssigen Laut zu verursachen schlüpfte sie hinein, ging an den Boxen vorbei, begrüßte die Tiere, die wach waren, und rief leise Idolums Namen. Der Hengst wieherte leise, und Siv strahlte, während sie ihn liebkoste. Eine Weile stand sie so da, versunken, dachte an nichts und spürte nichts, bis langsam die Kälte so sehr in ihre Knochen kroch, dass sie sie aus ihrer Versunkenheit herausriss. Siv löste sich von Idolum und ging zum Ende des Stalls, wo sie sich eine der rauen Decken holte, die für die Pferde gedacht waren, wenn sie nass in den Stall kamen. Fest wickelte sie sich darin ein und wollte gerade zurückgehen zu Idolum, als ihr auffiel, dass Luna nicht stand. Siv runzelte die Stirn. Pferde schliefen im Stehen, sie legten sich in der Regel nur hin, wenn sie alt waren oder krank. Besorgt trat sie an die Box heran und spähte hinein, um zu sehen, was mit Luna los war – sah im spärlichen Licht, das von außen herein drang, einen Menschen an die Stute gekuschelt liegen. Die Germanin öffnete die Tür, trat auf eine der Papyrus-Rollen, die über das Stroh verteilt herumlagen und die sie nicht gesehen hatte, und kniete sich hin. Betroffen stellte sie fest, dass es Tilla war, die dort lag. Vorsichtig berührte sie das Mädchen an der Schulter. "Hey. Hey, Tilla!" Luna schnaubte leise, und Siv tätschelte ihr kurz den Hals. Wenn die Stute schon lange so dalag, dann musste sie langsam steif werden. Vorsichtig schob Siv einen Arm unter Tillas Rücken, zog sie zu sich und lehnte sich dann an die Boxenwand, das Mädchen im Arm. Luna schnaubte erneut, etwas lauter diesmal, und rappelte sich auf. Sie schüttelte sich ausgiebig, dann trat sie einen Schritt vor, reckte den Hals und schnupperte an Tillas Haaren.

  • Sie träumte gar nichts, liess sich einfach fallen in die Schwärze eines bedeutungslosen Traumes, welches asbald vor ihrem inneren Auge den aurelischen Tümpel mit den winzigen Kaulquappen sichtbar und wiederauferstehen werden liess. Tilla erlebte die Begegnung mit Maron noch einmal, lächelte traurig vor sich hin. Lunas Hals war ein tolles Kopfkissen. Das Stroh piekste sie hin und wieder, aber nur wenn sie sich im Schlaf bewegte. Tilla war das gewöhnt.. nur so ein weiches Kopfkissen eben nicht.


    Irgendwann nahm man ihr das Kopfkissen weg und bettete sie auf ein noch weicheres Kopfkissen. Tilla kuschelte sich an Sivs warmen und viel kräftigeren Körper. Du bist wieder da.. toll! gebärdete sie im Schlaf, verwechselte Siv ganz offensichtlich mit dem Sklaven Maron, den sie im Traum sehr vermisste. Die Tränenspuren auf ihrem verweinten Gesicht zeugten von ihrem vorherigen Weinkrampf. Das laute Schnauben irritierte sie. Was denn? Die Kaulquappen sind sehr wohl noch da...!


    Aber irgendwas passte nicht zum Traum. Langsam wachte sie auf, fand sich in Sivs Armen wieder. Neue Tränen bildeten sich in Tillas rotgeweinten Armen. Ach. du bist es. gebärdete sie, fügte dem Sivs Namensgeste hinzu. Irgendwie hatte sie doch glatt erwartet, dass Maron sie trösten würde. Sie befreite sich aus Sivs gemütlicher Umarmung, stellte sich neben Luna auf. Das Tier mit braunem Fell und Puschelhörnern auf dem Kopf und das Walnüsse so gerne wie du isst, nennt man Eichhörnchen Tja.. irgendwie war sie noch gar nicht so richtig wach, teilte Siv aus dem Unterbewusstsein heraus die Lösung eines verzwickten Rätsels aus dem Munde der Köchin Niki mit. Tilla streichelte Luna am Hals, kraulte deren Mähne durch. Was würde jetzt geschehen? Sie sah Siv hilflos an, wusste keinen Ausweg aus ihrer Misere, immer wieder enttäuscht zu werden, sobald sie sich jemandem anvertraute.

  • Siv strich sacht über Tillas Haar, während diese in ihrem Arm lag. Sie hielt sie, beobachtete wie sie gestikulierte im Schlaf, hatte aber im Dunkeln Mühe zu verstehen, was sie ausdrücken wollte. Jemand war da? Siv strich ihr weiter über das Haar und dann über das Gesicht des Mädchens. Im nächsten Moment hielt sie irritiert inne. Unter ihren Fingern spürte sie Feuchte – Tilla schien aber schon länger im Stall zu sein und war auch sonst trocken, als konnte es nicht vom Regen sein. Hatte sie etwa geweint? Bevor Siv irgendwie auf diese Erkenntnis reagieren konnte, gestikulierte Tilla wieder, dann wachte sie auf. Sie sah zu Siv hoch, und in ihren Augen schienen Tränen zu schimmern. Sie begrüßte sie, dann löste sie sich aus den Armen der Germanin und stand auf, ging hinüber zu Luna. Siv beobachtete sie, blieb aber selbst am Boden sitzen. Sie zog die Knie an den Körper und musterte das Mädchen, das ihr daraufhin die Lösung eines Rätsels gab, an dem sie damals im Baum herumüberlegt hatten. Wie lange war das schon her? Es musste inzwischen über ein Jahr vergangen sein. So viel war seitdem passiert… Siv seufzte, lächelte Tilla dann an und legte ihre Arme locker auf ihre Knie. "Ein Eichhörnchen? Ja, das passt." Ihr Latein war auch wesentlich besser geworden seit damals. Wieder sah Tilla sie an, und sie schien sich so hilflos zu fühlen wie Siv in letzter Zeit selbst viel zu oft. Die Germanin dachte zurück an den Alptraum, der sie überhaupt erst geweckt hatte, und sie unterdrückte ein Schaudern, als sie an die Hilflosigkeit gedacht hatte, die damit einher gegangen war. Dann schob sie die Gedanken weg und konzentrierte sich wieder auf Tilla. Sie fragte sich, ob sie zu ihr gehen und sie erneut in den Arm nehmen sollte, aber das Mädchen hatte sich gerade erst von ihr gelöst, und Siv wusste nicht so recht, ob sie nicht etwas Abstand wollte. "Was ist los, Tilla?"

  • Die Wärme von Sivs Armen war noch auf ihren eignen Armen zu spüren. Tilla rieb sich über die warme Haut, lächelte schwach, als Siv dem Rätsels Lösung zustimmte. Ein kurzes Nicken zeigte, dass sie ebenfalls zustimmte. Tilla griff in die Mähne von Luna und hielt sich an der Stute fest. Leicht zuckte sie zusammen, wie Siv sie fragte was los war. Tilla kniff die Augen zusammen, musterte die sitzende Mitsklavin und sah schniefend zu Boden. Wie sollte sie ihr alles erzählen können? Eine Tafel samt Kreidestückchen war hier nicht zur Hand.. sowas brauchte man im Stall nicht. Auf einmal fiel ihr das Abenteuer mit dem kleinen claudischen Nero ein, wo sie einen Zauberer besucht hatten und dieser geheimnisvoller Mann sie aufgefordert hatte zu flüstern, wenn sie etwas zu sagen hatte.


    Sie atmete tief durch, griff fester in Lunas Mähne und bewegte deutlich die Lippen, um ja keinen Buchstaben zu verschlucken. Ich bin traurig. Lange war ich fieberkrank und entdeckte danach vieles ganz arg verändert. Herr Ursus fuhr mit einer großen Sklavengruppe nach Germania und brachte euch allesamt ganz verändert zurück. Pferdeflüsterer Hektor, Kämpferin Cadhla und Koch Sertorio sind auf einmal futsch. Du läufst schon sehr lange mit zitronensaurer Miene rum. Caelyn dagegen zeigte ein fröhliches Gesicht, bevor sich ihre Miene der deinigen anglich. Fhionn ist neu bei uns und ich kenne sie nicht. Plötzlich ist Matho ist tot. Herr Cotta und sein Begleitsklave Maron tauchen kurz in dieser schönen Villa auf und verschwinden ohne ein Wort wortlos.


    Es war ungewohnt so zu 'sprechen' und sie brauchte einige Atempausen mehr als ein normaler Sprecher. Wieder sog sie zischend die Luft ein und 'sprach' stimmlos flüsternd weiter. Maron hat verstanden warum ich nicht mehr in die Küche gehen mag und wollte mit mir zusammen Brot backen, damit wir Köchin Niki zeigen, dass ich ihr helfen mag. Aurelia Prisca verlangt nicht mehr mit mir, dafür aber Duccia Clara. Sie ist sehr nett und hat mir eine Kiste voller Holztiere geschenkt. Über Herr Marcus kann ich gar nichts sagen, dabei gehöre ich doch ihm... Wieder wischte sie über ihr Gesicht, weil neue Tränen hinabrollten. Ich bin wieder genauso alleine wie früher.

  • Siv zog die raue Decke fester um sich, als ihr in ihrer nassen Tunika kalt zu werden begann, sog den herben Geruch nach Pferd tief in sich ein und musterte weiter Tilla. Die blieb an Luna geschmiegt stehen. Sie gestikulierte nicht, stattdessen bewegte sie ihre Lippen, so als ob sie sprechen würde. Siv kniff etwas die Augen zusammen und stand schließlich auf, um in dem schwachen Licht die Lippenbewegungen besser erkennen zu können, aber trotzdem hatte sie Mühe, und sie verstand bei weitem nicht alles. Trotzdem konnte sie sich grob den Sinn zusammenreimen. Und sie wusste nicht so recht, was sie darauf sagen sollte. "Weißt du… Dinge… ändern sich. Menschen ändern sich. Ich weiß, es viel passiert ist." Matho, ja… Sie zwang sich nicht daran zu denken, sah sie doch immer noch in ihren Alpträumen, wie die Klinge in Matho versank, wieder und wieder, und wie ein See aus Blut sich ausbreitete, bis er ihre Zehen berührte. Und Maron… Maron hatte sie nur einmal getroffen, aber über ihn wollte sie auch nicht nachdenken. Immer noch ging ihr nach, was er ihr gesagt hatte, am Tag seiner Ankunft, nachdem sie seinen Herrn in sein Cubiculum getragen hatten. Ich denke, dass du hier sehr unglücklich bist. Oh nein, darüber wollte sie nicht nachdenken. Auch nicht, was er ihr geraten hatte.


    Siv richtete ihre Konzentration wieder auf Tilla. "Sag Niki, du magst helfen. Sie ist… manche Mal… ruppert? Ruppig? Aber sie ist lieb, innen." Siv lächelte dem Mädchen aufmunternd zu. "Du nicht bist allein. Fhionn da, du nur gehst zu ihr. Sie auch lieb. Und Caelyn. Und Dina und Sofia… Hektor kommt, irgendwann wieder, ich denke, und wird haben Zeit für dich." Sie legte den Kopf etwas schräg und musterte sie.

  • Tillas verweinten Augen ruhten auf Sivs Gesicht, bemerkten nebenbei Sivs blonde Haarpracht. Sie versuchte sich von ihrme anhaltenden Weinkrampf zu lösen, was ziemlich schwer war, weil sie jetzt so vieles ansgesprochen und erwähnt hatte. Irgendwie fürchtete sie jeden Moment großen Ärger von der um so vieles älteren Siv zu bekommen und von eben jener zurechtgewiesen zu werden, weil sie sich doch nicht so anstellen sollte. Tilla wartete angstvoll auf Sivs Antwort, hielt sich noch ein bisschen mehr an Lunas Mähne fest. Und warum ändern sich die Dinge? Ich weiss dass es die Jahreszeiten gibt und sie nun mal stattfinden. Und die Menschen? Warum müssen sich die Menschen ändern? Mein alter Herr tat dies im Gegensatz zu deinem Satz nicht und hielt stur an den vorherrschenden Traditionen seines Hauses fest, bis ich endlich von dort fliehen konnte. Ich vermisse die alten Menschen, die ich zurücklassen musste und die wegen meiner Flucht sterben mussten, nur weil sie mir geholfen haben. Es passiert immer etwas änderbares, wenn man was macht und egal was man dafür oder dagegen tut und egal ob man es will oder nicht. erwiderte Tilla stockend, sah Siv stetig an.


    Ja, sie ist ruppig, du triffst das passende Wort. Ein schwaches Lächeln huschte zaghaft über ihr Gesicht. Köchin Niki würde das Wort sicher in Verlegenheit bringen, oder? Mit nun leicht schiefgelegtem Kopf hörte sie Siv zu. Fhionn? Ja.. vielleicht irgendwann sie mal kennenlernen. Die anderen sind Namen, haben immer arg viel zu tun. Ich wünsche mir sehr, dass Hektor zurückkommt.. und Maron natürlich auch. Das stumme Mädchen hustete, klärte ihre trockene Kehle mit einem stimmlosen Räuspern. Warum hast du plötzlich Zeit und hörst mir zu?? Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass jemand ihr Siv hinterher geschickt hatte. Denn die gesamten Erwachsenen waren selbst mit sich beschäftigt, sodass sie beinahe unterging in der Sklavengemeinschaft. Die Papyrusrollen, die sie aus Avianus Zimmer entwendet hatte, fielen ihr ein. Es gab noch einen Mord- und Totschlag...

  • Siv fühlte sich hilflos angesichts Tillas Tränen, und genauso hilflos zuckte sie leicht mit einer Achsel, während sie das Mädchen ansah. Wieder verstand sie nicht alles, konnte nicht alles erkennen, was Tilla 'sagte', aber wieder reichte es, um sich wenigstens manches zusammenzureimen. "Warum? Ich weiß nicht. Das, das ist Leben. Leben ist ändern. Wie Natur, und… anderes." Sie wusste selbst am besten, dass Dinge sich änderten, und sie wusste auch was es hieß, wenn man das nicht wollte, wenn man sich an dem festklammern wollte, was früher gewesen war – gerade Sklaven wussten das, die, die zuvor frei gewesen waren jedenfalls. Und sie selbst hatte noch mehr Veränderungen erlebt, die sie lieber vermieden hätte, zu jenem Zeitpunkt zumindest, allen voran ihre Heirat mit Ragin… Sie löste sich von der Boxenwand und trat zu Tilla und Luna, fuhr erst der Stute durch die weiche Mähne und tätschelte ihren Hals, dann strich sie Tilla leicht durchs Haar, während ihre andere Hand die Nüstern der Stute liebkosten. "Menschen ändern sich. Dinge ändern sich. Nicht aller, aber… viel. Nicht muss schlecht sein, das. Aber schwer, manchmal, ich weiß das."


    Sie erwiderte Tillas schwaches Lächeln. "Geh zu Niki. Sie mag dich. Nicht, nicht achten auf Worte von ihr. Du weißt sie doch. Und Fhionn auch nett." Ihre Hand fuhr von Lunas Nüstern hoch, zu dem kleinen Stern zwischen ihren Augen, strich darüber und kraulte sie dann zwischen den Ohren. "Zeit? Es ist Nacht. In Nacht ich muss nicht arbeiten. In Tag…" Siv zögerte. Tilla hatte doch sicher genauso wie alle anderen mitbekommen, wie ihr Stand derzeit war. Es war etwas besser geworden, seitdem Matho sie nicht mehr tyrannisieren konnte – der hatte sie von früh bis spät arbeiten lassen, freie Zeit war da ein Fremdwort für sie gewesen. Allerdings hatte sie das auch nicht allzu sehr gestört, hatte sie sich doch gern in Arbeit gestürzt, um sich abzulenken. Genau das tat sie immer noch, auch wenn Brix darauf achtete, dass sie sich nicht überforderte, was Matho gleichgültig gewesen war. "In Tag, viel Arbeit. Schweres Arbeit, für mich. Da nicht ist viel Zeit für anderes. Für nichts." Dann legte sie den Kopf etwas schräg und sah das Mädchen fragend an. "Noch Tod? Was noch?"

  • Es war also das Leben, dass sich änderte! Hatte sie sich hier auch verändert? Tilla konnte es nicht sagen oder bestimmten, weil sie noch nicht drüber nachgedacht hatte. Sie spürte an ihren kräftiger werdenden Muskeln sowie kaum noch knurrenden Magen, dass sie keinen unnötigen Hunger mehr leiden musste. Siv kam zu ihr, streichelte Luna und dann auch ihre eignene Haare. Wie immer, wenn sie liebevolle Berührungen bekam, schloß Tilla die Augen, saugte diese in sich auf, um davon zu zehren Es IST schwer... Siv. stellte Tilla flüsternd fest. Ich möchte so vieles festhalten, damit es wenigstens eine Weile bleibt wie es gerade ist. Doch kaum habe ich mich daran gewöhnt, tritt wieder eine Änderung ein, die mir des Festhalten schwer macht. Sie zuckte hilflos mit den Schultern... des war ein Thema des man soweit ausdehnen konnte wie der Sternenhimmel. ZU Niki gehen? Ich würde so gerne des tun... und ihr helfen. Fhionn ist nett? Ich gucke gerne nach ihr.


    Tilla öffnete ihre Augen, sah Siv an. Im Tag bist du bei Marcus.... ich weiss. Und nebenbei versuchst du deine Dinge wie immer zu erledigen... ich weiss. Und ich weiss, was du bestimmt auch schon weisst, du magst Blumen und Pferde... wie ich! Und Nüsse und auf Bäum klettern Ein neues Lächeln streifte Tillas traurige Miene. Achja.. der Brief von Avianus. Sie löste ihre verkrampfte Hand aus Lunas Mähne, schüttelte sie durch und hob des fallengelassene Papyrus auf. Da steht alles drin.. es ist aus der Kammer von dominus Avianus. Ich sollte Kerzen auffüllen.. und da war alles zu lesen. Ich habe Angst bekommen und bin rausgelaufen. versuchte sie flüsternd zu erklären, stand mitten in der Box und schlang die zitternden Arme um ihren Körper.


    Von Vätern und Gesetzen
    Ich weiß bis heute nicht, was meinen Vater das Leben gekostet hat. Ich weiß auch nicht, wer ihn mir genommen hat. Jedoch weiß ich, was er mich gelehrt hat. Er hat mir beigebracht, ein Mann zu sein und was es heißt. Die Verpflichtungen doch auch die Rechte und die Ehre, die es mit sich bringt. Und sogar sein Tod hat mir etwas beigebracht, was Regulus als Richter selbst nicht wusste. Nicht Gesetze regieren die Welt, welche auf Papier niedergeschrieben wurden. Es sind Menschen, die die Welt regieren. Nichts hat Einfluss auf sie. Keine Gesetze auf Papier, kein Richter, habe er die lauteste Stimme und die strengsten Urteile. Es sind auch Menschen, welche mir meinen Vater genommen haben. Und ich kann damit nicht leben. Dass ich selbst nichts machen kann und dass ich so wehrlos bin, mich nicht stützen kann auf diese Gesetze auf Papier. Denn sie sind doch nichts weiter als moralische Grundlagen, an die sich niemand halten muss...

  • Siv dachte daran wie es gewesen war, bevor sie nach Germanien hatte reisen dürfen. Oh ja, sie verstand Tilla. Sie hätte auch gern so manche Zeit festgehalten… "Ich weiß", seufzte Siv leise. "Ich weiß. Aber du kannst nicht hindern, verhindern, was ändert. Geh zu Niki", bekräftigte sie dann noch einmal. "Und geh zu Fhionn. Und andere."


    Als Tilla dann weiter die Lippen bewegte, hielt Siv plötzlich inne beim Kraulen von Lunas Ohren. Sie war tagsüber nicht bei Corvinus, und sie hatte keine Ahnung, wie Tilla darauf kam – sie schuftete tags, sie arbeitete im Garten, sie putzte die Latrinen, sie schleppte Wasserfässer und wischte Böden und machte die Wäsche. Wenn Corvinus ihr mal über den Weg lief, hatte er nicht einmal einen Blick für sie übrig. "Nein, ich… arbeite. Du weißt doch. Garten, Latrinen…" Siv verstummte wieder, bevor sie auf das zu sprechen kam, was sie eigentlich so schockierte. "Du nennst ihn mit Praenomen? Du sagst Marcus?" Siv wusste gar nicht, was sie davon halten sollte. Nur den engsten Familienmitgliedern und Freunden war es vorbehalten, einen Römer beim Praenomen zu nennen, das wusste die Germanin. Sklaven dagegen… durften oft nicht einmal das Cognomen verwenden. Sagten nur Dominus, wogegen Siv sich sträubte und es vermied, so oft es ging. "Du nicht kannst sagen Marcus, Tilla. Wenn Römer das hört, irgendein Römer…" Was Tilla noch mitgeteilt hatte, hatte Siv gar nicht wirklich mitbekommen, erst als das Mädchen ihr einen Papyrus in die Hand drückte, schob sie die Sache mit dem Namen beiseite. Sie hoffte, Tilla hatte verstanden, was sie sagen wollte. Das Mädchen würde kaum bestraft werden dafür, nicht bei den Aureliern, aber Siv wusste, dass es den Römern nicht gefallen würde, wenn eine Sklavin sie beim Praenomen nannte – Corvinus am allerwenigsten. Und so empfindsam, wie das Mädchen war, war ein simples Wort, das nur scharf genug ausgesprochen war, vermutlich genug, um sie zu verletzen.


    Sie warf einen Blick auf den Papyrus und trat ans Fenster, um das spärliche Mondlicht voll nutzen zu können, aber es war immer noch wenig – und Sivs Kenntnisse, was die Schrift betraf, nicht sonderlich gut. Sie kannte inzwischen die Buchstaben, konnte auch einfache Sätze lesen, so viel hatte ihr der Unterricht bei den Flaviern immerhin gebracht, aber das hier… Siv runzelte die Stirn und bemühte sich angestrengt, zu verstehen, was da stand, aber viel brachte es nicht. Lautlos bewegten sich ihre Lippen. V - - - ooo - n… Vä, Väät - - t - er – n… Weiter quälte sie sich durch die Buchstaben, die teils gar keinen Sinn zu ergeben schienen, was Siv aber bequemerweise nicht auf ihr mangelndes Können, sondern auf das mangelnde Licht schieben konnte. Schließlich, sie war gerade beim dritten Satz und konnte beim besten Willen nicht sagen, was sie bis eben gelesen hatte, ließ sie den Papyrus sinken und sah zu Tilla. "Tut leid. Ich kann nicht lesen, nicht gut, noch nicht. Was ist da?"

  • "Ja, du arbeitest mehr für Haus und Garten als für Corvinus, das weiss ich. Ich finde es schade." entgegnete Tilla, sah Siv verwundert an, wie sie so nach der Namensbezeichnung von ihrem Herrn fragte. Vorhin schon hatte sie ihren Herrn Marcus genannt... des war irgendwie falsch Marcus zu sagen? Gar keiner von allen wird es außerhalb vom Stall hören. Ich kann nicht sprechen. Nur mit dir flüstere ich. Sie würde auf ihre Stummheit beharren und abstreiten, dass sie sprechen beziehungsweise flüstern konnte.


    Tilla flüsterte, weil ihr dies als Idee zur besseren Verständigung mit Siv eingefallen war... aber ob sie des im üblichen Alltag machen würde? Keine Ahnung! Für Tilla war es eine Notlösung. So hell war es nun auch wieder nicht im Stall, in Lunas Box, dass man ihre stummen und lautlosen Gebärden sehen und erkennen konnte. Es gibt viele Aurelier im Hause, einer heisst wie der andere Aurelier. Wie soll ich sie sonst nennen? legte Tilla mit dieser einen Frage nach, um eventuell zu einer Lösung zu kommen. Die Ältere wusste es aus Erfahrung bestimmt besser und Tilla würde ihre Lösung dann eben übernehmen.


    Siv bemühte sich sichtlich vom Papyrus zu lesen. Tilla liess ihre zitternden Arme fallen, stellte sich neben der Stute auf auf und sah Siv an. Tief Luft holend und aus atmend setzte sie ihr 'Flüstern' fort. Luna kitzelte mit einem warmen Schnauben ihren Nacken. Das ist ein Bericht von Avianus. Über seinen Vater, der ist durch andere Menschen zu Tode gekommen. Sein Vater hiess Regulus, war Richter und Gelehrter und hat es geschafft Gesetze zu erstellen. Die wurden niedergeschrieben und doch regieren Menschen die Welt. An diie Gesetze sollen sich die Menschen halten. Und Avianus kann nichts machen, um die Mörder seines Vaters zu finden. Irgendwie wurde Tilla nicht schlau aus dem Text, aber es gab einen Toten.. wie lange war dieser Vorfall nun her? Bestimmt noch bevor Tilla auf die Welt gekommen war, oder? Du bist doch so alt wie Avianus, oder? Wie alt wäre denn sein Vater wenn er noch leben würde? So alt wie Marcus? Ich kenne mich mit 'Eltern haben' nicht aus... gestand Tilla und fühlte, wie sie schon wieder traurig wurde.

  • Siv musterte Tilla einen Moment lang und schüttelte andeutungsweise den Kopf. Sie verstand nicht ganz, was das Mädchen meinte. Siv arbeitete derzeit nur im Haus und im Garten, mit Corvinus direkt hatte sie gar nichts zu tun, und so wie er sie behandelte – oder besser ignorierte – war sie sich gar nicht mal so sicher, ob es nicht gut so war, dass sie ihm kaum begegnete, auch wenn sich ein Teil von ihr nach ihm sehnte. Und diesem Teil war es egal, wie abfällig er sich gab. Diesem Teil war es egal, wie sehr sie sich dadurch selbst reduzierte, wie erbärmlich und klein sie sich dadurch fühlte. Siv presste die Zähne aufeinander und ließ sich nur zu gern von Tilla ablenken. "Sag nicht den Namen mehr. Nicht Praenomen. Sag Cognomen. Sie alle haben Cognomen verschieden, Corvinus, und Ursus, und Orestes…" Siv lächelte ihr kurz zu, dann wandte sie sich dem Papyrus zu.


    Den sie nicht lesen konnte. Es ärgerte sie etwas, und sie beschloss, noch mehr zu lernen, um es so schnell wie möglich zu können, aber im Moment half ihr dieser Entschluss wenig. Sie sah Tilla an und bemühte sich, anhand ihrer Lippenbewegungen die Worte zu erkennen, die sie von sich gab, aber sie verstand nur die Hälfte. "Avi…" Wen meinte Tilla damit? In letzter Zeit waren einige neue Aurelier in die Villa eingezogen, da Siv aber so weit unten in der Hackordnung stand derzeit, dass sie noch nicht einmal dazu herangezogen wurde, Zimmer herzurichten oder beim Essen zu servieren, so hatte sie die Neuen auch nie wirklich kennen gelernt, sondern war ihnen nur zufällig mal über den Weg gelaufen. Aber sie begriff, dass es um einen Mord ging, dass der Mann offenbar Vater von irgendwem war und dass er etwas mit Gesetzen zu tun hatte. Etwas hilflos konzentrierte Siv sich noch mehr und verstand von den letzten Sätzen etwas mehr. Aber sie hatte keine Ahnung, welcher von den Neuen dieser Avianus war, geschweige denn wie alt er sein mochte. "Ich… ich weiß nicht. Eltern sind… verschieden alt. Mein Vater ist viel mehr alt gesein als Corvinus." Was kein Wunder war, immerhin war Siv die Jüngste gewesen, mit einer Menge älterer Brüder. "Eltern sind… ich weiß nicht. Manchmal da. Manchmal nein. Das ist normal." Bei ihr war es jedenfalls normal gewesen. Das raue Leben in Germanien forderte seinen Preis, von allen – es war keine Seltenheit, dass ein Kind ohne Vater oder Mutter aufwuchs, oder sogar ohne beide, und von der Familie, von Brüdern und Schwestern der Eltern oder den Großeltern großgezogen wurde. Sie selbst war auch ohne Mutter aufgewachsen, und abgesehen von der Tatsache, dass sie damit das einzige weibliche Familienmitglied gewesen war, war das nichts Ungewöhnliches gewesen, und Siv hatte nie sonderlich viele Gedanken daran verschwendet.

  • Sie hörte Sivs Hinweis und musste nicht lange überlegen, bis bei ihr der Groschen fiel. Alle anderen Aurelier hatte sie wie üblich mit dem Cognomen angesprochen und nur Marcus mit seinem Praenomen erwähnt. Uh.. was für ein doofer Patzer, wie dumm von ihr! Eilig nickte Tilla. Nicht mehr Marcus nennen, besser Corvinus. versprach sie ihr mit dem stummen Flüstern, des eher einem stillen Gebet ohne laut ausgesprochenen Worten glich. Gespannt sah sie zu, wie Siv sich bemühte vom Papyrus abzulesen und nickte abermals. Genau.. Avianus!Tiberius Aurelius Avianus. Schwarze Haare, bisschen Bart am Kinn, braune Augen, groß und schlank, trägt immer elegante Kleidung! fügte sie hinzu, zeigte die Haar- und Augenfarben an ihrem eigenen Gesicht an.


    Achso... vielleicht ist es eben mein Schicksal keine Eltern oder Geschwister um mich herum zu haben. Ich bin einfach da! So ist das also! meinte Tilla dann noch ziemlich betrübt dreinschauend über die Elternfrage, blickte ratlos auf die Blätter in Sivs Hand. Was machen wir mit dem Mord? Zurück ins Zimmer bringen? Nichts gesehen und gehört haben? Oder einem anderen zeigen? Hilfe holen? Vielleicht mehr auf Avianus aufpassen? Mörder seines Vaters wissen vielleicht längst wo er wohnt und kommen dann hierher.. Sie drängte sich näher an Siv und Luna heran.Und wieder gibt es viel Ärger wie bei Mathos Tod im Hause.

  • Siv nickte Tilla zu, als diese die Sache mit dem Namen bestätigte. Dann sah sie sie rätselnd an, immer noch nicht begreifend, wen der Aurelier Tilla genau meinte. Die Beschreibung, so weit sie verstand zumindest, passte auf mehrere, und auch den Namen verstand sie nicht ganz. Aber wenn sie feststellte, dass es wichtig war, um welchen der Aurelier es sich handelte, konnte sie immer noch genauer nachhaken. So sah sie das Mädchen nur an, während Tilla nun über Eltern und Geschwister sprach. Mit einer Hand strich Siv abwesend über Lunas weiche Nüstern, die andere zog die Decke enger um ihren nassen Körper, der inzwischen fror, während sie die kleine Sklavin nachdenklich musterte. Sie alle hatten hier keine Eltern und keine Geschwister. Sie alle teilten dieses Schicksal. Aber die Germanin konnte nicht ganz entscheiden, ob es leichter war, wenigstens in der Vergangenheit Familie gehabt zu haben – oder eben nicht. Sicher stellte sie es sich schwierig vor, nicht zu wissen, von wem man stammte, aber versklavt zu werden mit der Gewissheit, die, die man liebte, nie wieder zu sehen…


    "Du musst… hier suchen, nach Platz. Nicht in Vergangenheit leben." Ein seltsames Funkeln blitzte kurz in ihren Augen auf. Genau das hatte sie versucht. Genau das hatte sie geglaubt, zu haben – einen Platz, an den sie gehörte, hier. Und jetzt? Sie schüttelte den Gedanken ab. "Du sonst bist unglücklich. Vergangenheit, was gewesen, was erlebt, das ist wichtig, aber nur für in Erinnerung. Nicht für leben." Sie hoffte, Tilla verstand, was sie sagen wollte. Man durfte nicht vergessen, wo man herkam. Aber man durfte auch nicht zulassen, dass es einen bestimmte. "Der Mord?" Siv zuckte hilflos die Achseln. Sie wusste ja noch nicht mal, wann das passiert war, und wie… "Geh zu Aurelier. Zu Av… Avi… ianus? Geh zu ihm. Frag ihn. Er weiß, was gesein ist, mit sein Vater, und wann." Das zumindest war für sie die einzige Alternative. Wenn sie etwas beschäftigte, wenn ihr etwas auf dem Herzen lag, dann ging sie in der Regel schnurstracks zu demjenigen, den es betraf. Siv strich dem Mädchen leicht über den Kopf. "Und wir gehen rein, ja?" Inzwischen ließ sich nicht mehr leugnen, dass Siv eine längere Zeit mitten im Regen gestanden hatte. Sie war klatschnass geworden, auch die Decke war inzwischen durchgeweicht, und sie schlotterte mittlerweile. "Rein, und schlafen. Und morgen, du gehst zu Aurelier und fragst."

  • Ja sicher.. Vergangenheit ist Vergangenheit. Zugleich aber auch wertvolle Erinnerung die nicht vergessen werden darf und soll. Egal ob es damals vorteilig oder nachteilig war. erwiderte Tilla auf Sivs Worte, die schon mal gehört hatte aber von wem konnte sie jetzt nicht sagen. Für Leben ist Erinnerung auch wertvoll, aus ihr weiss man woran du oder ich sind. beendete Tilla ihr Kommentar.


    Sie nickte und lächelte über Sivs Berührung auf ihren dunklen Haaren, umarmte die Ältere ganz ganz feste, damit die auch endlich einmal lachen tat. Danke.. nun weiss ich was ich tun werde. Ob sie während dieser Mord-Geschichte auch zum Messer greifen würde wie Fiona es getan hatte? Keine Ahnung. Zum Abschied umarmte Tilla die Stute und erfasste die Boxentür... sie schlüpfte nach draussen auf den Gang und kehrte mit einer extragroßen Portion Heu zurück, zum dank an Luna, das diese sie gewärmt und getröstet hatte. Eilig stopfte sie alles in die Heuraufe und folgte Siv nach dem Verschliessen der Box hinterher aus dem Stall. Die Papiere hielt sie in den Händen. Stute Luna ist dir bestimmt nicht böse, wenn du ihr ihre Decke morgen zurückgibst. Sie mag dich auch.. gebärdete Tilla, erleichtert wirkend über das was sie morgen machen konnte. Noch einmal drückte sie Siv und sah zu ihr auf. Ich wünsche dir eine gute Nacht, bis morgen. sprachs, nahm Sivs Hand und verschwand mit ihr in den Sklavenräumen der Frauen.

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