Musikalische Stadtführung mit Harmonia

  • Das ließ er sich nicht zweimal sagen und kniff ihr in den Hintern. Nicht fest, aber spürbar. "Das wollte ich eh die ganze Zeit schon einmal machen.", meinte er mit einem anzüglichen Grinsen.


    "Du bist wirklich fit. Ich habe selten eine Frau so rennen sehen und dein Körper macht mir einen sehr durchtrainierten Eindruck. Viele Frauen würden wahrscheinlich alles dafür geben um solche Anlagen wie du zu haben."

  • "Whu!" Penelope machte einen kleinen Hüpfer, als Anthi ihr in den Po kniff.
    "Die ganze Zeit? Schon als ich ins Gasthaus gekommen bin? Soso. Und ich hatte schon Angst, ich hätte dich verführt."
    Lachend machte sie sich mit ihm wieder an den Abstieg. Was er über ihren Körper sagte, ließ sie verlegen lächeln.
    "Meinst du wirklich? Meine Nachbarin, also, sie ist Hebamme. Sie meint immer, meine Hüften wären zu schmal, und ich wäre zu mager für Kinder."
    Wörtlich hatte sie eigentlich gesagt, dass wenn man Penelope die Haare schneiden und die Brust noch vollends mit Bandagen platt binden würde, sie jederzeit als junger Mann Geld verdienen gehen könnte. Die „reichen Pinkel“ würden den Unterschied nicht merken. Und dass sie bei einer Geburt wahrscheinlich leiden würde müssen. Sie hoffte, dass das Ánthimos nicht davon abhielt, sie zu heiraten.
    "Willst du das eigentlich? Kinder, meine ich."

  • Anthi verstand die Frage irgendwie nicht. Wie konnte man keine Kinder wollen?
    "Ich denke da wollte dich deine Nachbarin nur aufziehen. Meine Mutter war auch sehr schmal, und sie hat drei Prachtburchen das Leben geschenkt." Und nun war sie tot, schoss es ihm durch den Kopf. Daher stockte er kurz. "Ob ich Kinder haben möchte? Natürlich möchte ich Kinder haben. Wie kann man denn keine Kinder haben wollen? Sie sind doch ein Zeichen für die Liebe zwischen Mann und Frau."


    Verbindungen ohne Kinder waren meistens ein Zeichen dafür, dass die Götter einem Paar nicht gewogen waren.

  • Penelope war beruhigt und schmiegte sich kurz dichter an Ánthimos.
    "Ich weiß nicht. Ich finde Kinder auch wundervoll. Es ist nur… ach, meine dumme Nachbarin redet dummes Zeug und ich mach mir wahrscheinlich viel zu viele Sorgen. Ich frage mich, welcher Gott so wohlwollend auf mich herablächelt, dass ich dieses Glück verdient habe."
    Wieder sah sie verliebt zu Ánthimos hinüber. Er schien sich über gar nichts Sorgen zu machen, als wüsste er ganz bestimmt, was er tun musste. Penelope ließ sich von so viel Zuversicht nur zu gerne führen.

  • "Ich kann verstehen, dass dir das Angst macht. Ich als Mann hab da ja leicht reden. Aber sich wegen Dingen Sorgen zu machen, die man nicht beeinflussen kann, macht einem nur das Leben schwer. Wir sind zwei junge und gesunde Menschen, worüber sollten wir uns Sorgen machen? Wir haben alles in unseren eigenen Händen und ich bin von meinen so überzeugt, dass ich mir selten Sorgen mache."


    Er schaute sie an. "Und wenn wir erst verheiratet sind, werde ich mir wohl über nichts mehr Sorgen machen müssen."

  • Das man sein Leben in den Händen hatte stimmte vielleicht als Mann. Aber Penelope hatte in ihrem Leben nicht viel selbst entscheiden oder beeinflussen können. Sie war beim Großvater geblieben, weil es so entschieden worden war, hatte Kithara spielen gelernt, weil es so entschieden worden war und war jetzt arm, weil ihr Großvater das ganze Geld vertan hatte. Aber sie wollte Ánthimos einfach glauben, dass er alles so richten konnte, wie er es wollte. Und sie glaubte es ihm auch. Ein einziger Blick in seine zuversichtlichen Augen reichte.
    "Wenn wir verheiratet sind… das klingt wundervoll."
    Schwärmerisch legte sie den Kopf leicht schief.

  • "Ja, es klingt einfach...richtig." Es klang richtig, es fühlte sich richtig an...es war richtig.


    "Ich denke wir behalten es wirklich erst einmal für uns, dass wir heiraten werden. Aber wenn mich meine Brüder nach dir fragen, werde ich es ihnen sagen. Ich geh aber mal davon aus, dass sie mich erst nach dir fragen werden, wenn ich dich nach Hause gebracht habe. Du brauchst alsi keine Angst davor haben, dass es peinlich für dich werden könnte.


    Bei diesen Worten zog er sie wieder einmal ein Stück näher an sich heran, als wollte er überprüfen ob sie noch da sei.
    "Ich weis jetzt schon, dass es mir schwerfallen wird, dich daheim abzuliefern."

  • "Und mir erst. Ich meine, du brauchst keine Angst haben, dass ich so anhänglich bin, aber im Moment würde ich lieber jeden Moment mit dir zusammen verbringen. Und auch jede Nacht."
    Das Erlebte war noch zu frisch, als dass sie es verleugnen konnte, so zu empfinden. Ihr ganzer Körper fühlte sich bei der bloßen Erinnerung noch ganz kribbelig an. Penelope musste wieder an seine Bemerkung denken, dass zuhause ja ein Bett stand, wenn sie sich beim nächsten Mal ein Bett wünsche. Bei diesem Gedanken kam sie sich richtig verwegen und unsittlich vor.
    Einzig ein kleiner Wehrmutstropfen blieb. Ihr Großvater würde sie sicher nach Ánthimos ausfragen, wenn sie alleine wären. Und sie war nicht unbedingt eine begnadete Lügnerin, er kannte sie dafür zu gut. Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte.
    "Ich bin ein bisschen nervös wegen meinem Großvater. Ich weiß nicht, wie er nachher sein wird, wenn wir ankommen."

  • "Ich verstehe dich, ich fühle genauso. Der Gedanke nicht bei dir zu sein, ist mir momentan fast unerträglich." Meinte er ein wenig zerknirscht.


    "Ich kann gerne draußen auf dich warten, wenn du dich umziehst. Dein Großvater brauch ja gar nichts von mir wissen. Hauptsache wir bringen dich nicht in Schwierigkeiten. Das ist das Letzte was ich möchte."

  • Penelope war ein bisschen hin und hergerissen. Einerseits wollte sie ja, dass ihr Großvater und Ánthimos sich möglichst schnell kennen lernten und sie am besten seinen Segen zur Hochzeit bekam. Andererseits war es vielleicht wirklich besser, damit zu warten, bis er zumindest eine Arbeitsstelle und geregeltes Einkommen hatte. Dann konnte ihr Großvater auch nichts dagegen sagen. Zumindest nicht, wenn er nüchtern war.
    "Ich weiß nicht. Vielleicht wäre es wirklich besser, bis du eine Arbeit hast. Dann kannst du auch richtig um mich werben. Das wäre vielleicht wirklich besser."

  • "Das wird am Besten sein. Ich würde eine Frau auch keinem dahergelaufenen, mittellosen Griechen geben. Aber solange wir beide wissen, dass das für uns alles schon geregelt ist, brauchen wir auch keine Eile zu haben. Wir machen es lieber einmal richtig, als dass wir uns mit deinem Großvater Ärger einhandeln. Es mag uns zwar schmerzen nachts nicht beisammen liegen zu können und unsere Gefühle in der Öffentlichkeit verbergen zu müssen, aber dafür wird uns das alles nach der Hochzeit noch viel wertvoller erscheinen." Wäre es doch nur schon soweit.

  • "Dann hoffe ich, dass die Zeit schnell vergeht. Weil ich weiß nicht, wie lange es meine Lippen aushalten, von deinen getrennt zu sein."
    Von anderen Körperteilen ganz zu schweigen. Und das Paneion war als Ort dafür nicht wirklich geeignet. Penelope wartete ja fast noch darauf, dass der Gott sie beide doch noch in irgendwelche Tiere verwandeln würde. Pan war zwar ein sehr, sehr freizügiger Gott, aber Tempel war immerhin Tempel.
    "Dich zu sehen und nicht zu berühren, ich weiß nicht, ob ich das lange Zeit kann."

  • "Mir wird das auch sehr schwerfallen. Es wird komisch sein eine Person die man liebt wie eine Fremde zu behandeln. Andererseits besteht darin sicher auch ein Reiz. Ich bin es nicht gewohnt mich zu verstellen, aber ich werde es versuchen."


    Anthi würde selbst so etwas mit einer gewissen Portion Ehrgeiz angehen.
    "Ich bin mal gespannt, ob ich es schaffe, dass meine Brüder keinen Verdacht schöpfen. Aber es könnte ja sein, dass sie noch schneller als ich waren, und ich hab schon zwei Schwägerinnen, von denen ich noch nichts weis. Vielleicht ist es ja Sitte hier in Alexandria, dass junge Männer die neu in die Stadt kommen, sofort hübsche junge Damen als Begrüßungsgeschenk erhalten." Er grinste wie ein Honigkuchenpferd. "Gönnen würde ich es den beiden, solange es nicht du bist."

  • Sich zu verstellen fiel Penelope normalerweise nicht sehr schwer. Sie machte es andauernd. Bei ihrem Großvater, um ihn nicht fühlen zu lassen, dass sie sich vor ihm fürchtete und ekelte, wenn er getrunken hatte. Vor den Nachbarn um so zu tun, als sei alles bestens. Vor den Kerlen in Rhakotis, die bei einem Anzeichen von Schwäche sie wohl nicht so einfach in Ruhe lassen würden. Wenn sie spielte und sich nur noch auf die Musik konzentrierte.
    Aber das hier war etwas anderes. Ihr Herz tanzte und hüpfte, wenn sie Ánthimos nur ansah. Vielleicht wäre das bis nachher besser, so dass es sie nicht mehr verraten würde. Ebenso wie ihr Blick, denn sie konnte Ànthimos nicht anders anschauen als verliebt.


    Dass seine Brüder noch schneller sein könnten, konnte sich Penelope nicht vorstellen. Wenn sie überlegte, wie schnell bei ihr jeder Widerstand gefallen war, schämte sie sich ja beinahe. Sie hatte sich selbst immer für tugendhaft gehalten, aber heute hatte sie alle Sitte über Bord geworfen, nur um bei Ánthimos sein zu können. Allein schon seinen Antrag so gleich anzunehmen war logisch betrachtet Wahnsinn. Aber seit wann handelten verliebte Menschen logisch?
    "Keine Sorge, mich gibt es nur einmal, und ich bin bereits glücklich vergeben."
    Sie schenkte ihm wieder ein verliebtes Lächeln. Bis sie zur Taverne kamen würde sie wirklich noch viel üben müssen, das zu unterdrücken.

  • "Ich hoffe, dass es dich nur einmal gibt. Sonst könnte ich in ernstzunehmende Schwierigkeiten kommen!" Meinte er schelmisch.


    Da fiel ihm noch etwas ein. "Du meintest doch vorhin, in der Agora könnte es Arbeit für mich geben. Kannst du mir da vielleicht einen Namen nennen? Dann geh ich gleich morgen da hin und werde mich vorstellen. Vielleicht können wir dann wirklich schon bald richtig heiraten." Auch er schaute sie jetzt wieder verliebt an, der Gedanke an Hochzeit verschaffte im ein ganz warmes Gefühl im Magen.

  • "Auf der Agora gibt es so ein Anschlagbrett. Aber da gerade die neue Pyrtanie begonnen hat, kannst du auch direkt zu einem der Pyrtanen gehen. Gymnasiarchos ist Nikolaos Kerykes, aber ich weiß nicht, ob der schon einen Schreiber hat. Dann wurde noch eine Rhomäerin gewählt. Iunia Urgulania heißt sie glaub ich. Oder aber du könntest natürlich zu Mithridates Castor gehen. Der ist auch ein ordentlicher Alexandriner. Der wurde wieder zum Agoranomos gewählt, die Amtszeit davor war er es auch schon. Aber du solltest nur entweder zu Nikolaos oder Mithridates gehen. Die beiden mögen sich nicht besonders."
    Natürlich war letzteres nur das, was man sich so zuraunte. Nach außen hin hatten die beiden Männer keine offene Fehde. Aber dass sie Konkurrenten waren ließ sich vor der Gerüchteküche in Rhakotis nicht gänzlich verbergen, und so entstanden natürlich die tollsten Geschichten.
    "Das wäre wirklich wundervoll, wenn wir bald heiraten könnten."

  • "Warte nur, morgen Abend komme ich zu dir und sage dir, dass ich Arbeit habe und dann können wir mit den Planungen beginnen." Meinte er mit einem Zwinkern und einem anschließenden breiten Grinsen. "Was sind dieser Mithridates dieser Nikolaos denn für Typen? Weißt du etwas interessantes über sie? Was wird denn so gesprochen?" Er wollte möglichst viel über die Beiden wissen.
    Er war ein Mann der Tat und würde sich wohl wenig mit einem Chef anfreunden können, der das nicht war. Dass sie Mithridates als "ordentlichen Alexandriner" betitelte, klang schon einmal vielversprechend.

  • Penelope lachte und schmiegte sich beim Gehen wieder kurz an ihn. "Morgen Abend schon? Ich sehe schon, du hast wahrscheinlich schneller alles für die Hochzeit vorbereitet, als ich ein neues Kleid dafür habe."
    Oh, das wäre wirklich herrlich, wenn es so schnell schon gehen würde. Und wenn Ánthimos so schnell arbeit finden würde, dann könnte er wirklich bald schon bei ihrem Großvater um sie werben. Zwar würde Penelope so oder so zu ihm gehen, das wusste sie sicher, aber es wäre schon schön, wieder eine richtige Familie zu haben und sich um nichts sorgen zu müssen.


    Seine frage zu den beiden Männern war schon etwas schwieriger.
    "Nun, ich kenne die beiden nicht persönlich, ich weiß nur, was man sich so erzählt. Mithridates Castor ist auf jeden Fall ein Mann der Tat. Agoranomos ist ja kein einfaches Amt mit den ganzen streitenden Händlern, und er macht das nun schon zum zweiten Mal. Auf der Agora gibt es nur sehr wenige Streitereien, seit er das macht. Er ist aber schon ein bisschen älter, bestimmt über 30. Und er ist ein bisschen untersetzt und trägt einen dichten, schwarzen Bart. Aber er hat etwas an sich… also, anlegen würde ich mich nicht mit ihm.
    Nikolaos Kerykes ist da anders. Man sagt ihm viele Dinge nach, er soll aus seiner Heimat verstoßen worden sein, er soll in Rom gewesen sein… ich weiß nichts genaues, aber die Gerüchteküche um ihn brodelt. Er war schon Strategos und Exegetes, bevor er jetzt Gymnasiarchos wurde. Und er betreibt viele Geschäfte, darunter auch das Gasthaus. Eines der Gerüchte sagt, er würde Opium rauchen und würde nur zu seinem Vorteil handeln, aber du weißt ja, wie Gerüchte sind.
    Nach diesen war Mithridates auch einmal Pirat und macht noch immer Geschäfte mit einigen Piratenfürsten. Von daher…
    "
    Es war wirklich nicht einfach, über die beiden etwas zu erzählen, obwohl sie solche Persönlichkeiten waren. Wahrscheinlich musste man sie dazu einfach kennen lernen, und Penelope kannte keinen von beiden.

  • "Opium?" Er verzog das Gesicht: Er hasste dieses Zeug. Wenn er sich vorstellte für jemanden arbeiten zu müssen, der häufiger von diesem Zeug benebelt war, gefiehl ihm das überhaupt nicht. "Ich glaube dann werde ich mein Glück zuerst bei Mithridates Castor versuchen. Was du so über ihn gehört hast, klingt sehr gut. Ein Mann der Tat ist mir deutlich lieber als ein langweiliger Beamter, der nur seinen Sitz wärmt. Zudem bedeutet ein starker Chef auch Schutz für seine Angestellten und deren Familien."
    Er lachte.


    "Hoffentlich stimmt das nicht mit den Piraten. Auf ein Schiff kriegen mich wohl erstmal keine zehn Pferde mehr! Außerdem wäre ich ja dann von dir getrennt. Das geht gar nicht!" Ach, es war herrlich mit ihr. In Gedanken plante er schon ihre gemeinsame Zukunft...

  • "Ach, so würde ich Nikolaos aber auch nicht beschreiben. Er ist nur…. Politiker." Ja, das war wahrscheinlich eine zutreffende Umschreibung.
    Bei seiner Bemerkung mit dem schiff musste Penelope wieder an seine Geschichte denken. Wenn Poseidon ihr Schiff nicht in die Tiefe gerissen hätte, wäre ihr Liebster jetzt vermutlich schon in Athen, und sie hätte ihn nie kennen gelernt. Sie musste dem großen Gott wirklich danken, dass er die Reise verhindert hatte und Ánthimos wieder an Land gespült hatte, damit er seinen Weg zu ihr finden konnte. Sie hatte dem Gott viel zu wenig Beachtung geschenkt, wenn er ihr so ein wundervolles Geschenk zuteil werden ließ.
    "Ich habe bisher mehr Apollo und Pan verehrt, aber ich glaube, ich muss mich mehr Poseidon widmen. Ohne den großen Gott hätten wir uns vielleicht nie kennen gelernt."
    Sie hoffte, Apollo und Pan – vor allem Pan, wenn sie an das eben geschehene dachte – waren über diese Aussage nicht erzürnt.

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