Ànthimos Atem beschleunigte sich. Wie der Kerl mit Penelope redete ging ihm tierisch gegen den Strich. Zudem kam auch noch, wie diese schmierige Person ihn betrachtete. Er blickte den "Störenfried" mit einem eisigen Blick an, zog es aber ersteinmal vor nichts zu sagen. Die Ader an seinem Hals begann leicht zu pochen und sofort lag Gewalt in der Luft, die sicher für alle deutlich spürbar war...
Musikalische Stadtführung mit Harmonia
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„Und wer ist das hier?“
Ashurs Art hatte etwas von der Schlange, der er entsprungen sein musste. Penelope funkelte ihn böse an.
„Das geht dich gar nichts an.“
„Nana, kratzbürstig wie immer, was?“
Und wieder so ein Blick, bei dem Penelope ganz anders wurde. Unbewusst trat sie einen Schritt rückwärts und näher an Anthi heran. Seine Nähe war irgendwie schützend.
„Lass mich einfach in Ruhe, dann hör ich auf, kratzbürstig zu sein.“
Ashur blickte kurz zu Ánthimos hoch, als würde er seine Chancen abschätzen, und verzichtete darauf, den Schritt, den Penelope gewichen war, nachzukommen. In sicherer Entfernung blieb er stehen. Er verzog kurz die Lippen. „Wir werden sehen. Wäre wirklich schade, wenn ich die Schulden eintreiben müsste, nicht?“
Unter normalen Umständen wäre Penelope jetzt losgerannt. Aber mit Anthi hinter sich fühlte sie sich sicher genug, hier stehen zu bleiben und zu sehen, wie Ashur langsam rückwärts wieder in die Schatten trat. -
Dieser Bastard hatte es wirklich gewagt ihr zu drohen! Er drohte seiner zukünftigen Frau! Er trat vor Penelope, seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Eiskalt aber miit vor Wut rotem Kopf meinte er: "Sieh zu, dass du Land gewinnst sonst werde ich dir die Scheiße aus dem Leib prügeln! Wenn ich noch einmal mitbekomme, dass du Penelope drohst, werde ich dich finden und dann werden wir ein Wörtchen zu reden haben." Sein Blut kochte. Normalerweise war er bei sowas abgeklärter, aber dieser schmierige Kerl hatte seiner Pelo gedroht während er dabei war!
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Penelope sah noch das Grinsen von Shur, ehe er im Schatten verschwunden war. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie sie nach Ánthimos Arm gegriffen hatte, um ihn davon abzuhalten, seine Drohung wahr zu machen. Jetzt aber schmiegte sie sich an seinen Rücken und ihre Hände lagen sanft auf seinen Armen. Es war so unglaublich lieb und so unglaublich dumm gewesen, was Anthi getan hatte. Sie schwankte zwischen Dankbarkeit und Sorge.
„Das war gefährlich. Das nächste mal bringt er bestimmt Freunde mit.“
In ihrer Stimme konnte man ihren Zwiespalt hören. Sie wollte nicht, dass ihretwegen Anthi etwas geschah. -
Anthi schnaufte verächtlich.
"Keine Angst, ich kann mich schon verteidigen." Er war noch immer auf Hundertachzig und so klang seine Antwort ein wenig barscher als gewollt, aber ihre Berührung brachte ihn schnell wieder auf ein niedrigeres Pulslevel.
"Es tut mir leid, aber der Gedanke dass dieser schleimige Bastard dir droht, hat mein Blut zum Kochen gebracht. Was bildet sich der eigentlich ein?! Niemand droht meiner Frau, und beim nächsten Mal kann er keine Warnung mehr von mir erwarten."
Er war jetzt wirklich ein Paradebeispiel für einen stolzen Griechen, auch wenn sich ein hartes Gesicht nun langsam wieder erweichte.
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Penelope hielt Ánthimos fest, bis sie fühlen konnte, dass die Spannung in ihm nachließ. Sie schmiegte sich einfach an ihn und lauschte seinem Herzschlag. Erst, als sie meinte, dass er wieder ruhiger war, ließ sie ihn los und ging um ihn herum, um sich vor ihn zu stellen und sanft über sein Gesicht zu streicheln.
"Er tut mir schon nichts. Er versucht schon seit Monaten Großvater zu überreden, mich an ihn zu verkaufen. Anthi? Er ist wirklich gefährlich, weißt du? Versprich mir, dass du auf dich aufpasst.“
Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Auch wenn Ánthimos stark war, ein Hinterhalt wäre immer lebensgefährlich. Und sie wollte ihn nicht verlieren, niemals. -
"Bevor dich dieser Kerl bekommt, sterbe ich lieber." Es war eine in Stein gemeißelte Feststellung.
"Mach dir keine Sorgen. Wenn solche Typen contra bekommen, ziehen sie meistens den Schwanz ein und geben Ruhe. Und falls er wirklich mal mit mehreren Begleitern zu mir kommen würde: Zum Pentatlon gehört ja auch der Stadionlauf." Er lachte freudlos. Dann musste er aber noch einmal nachharken.
"Wieviel Geld schuldet dein Großvater ihm?"
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"Ich weiß es nicht, wahrscheinlich gar nichts. Ashur verkauft hier unten billiges Opium, und auch, wenn er immer behauptet, Großvater schulde ihm Geld, glaube ich nicht, dass er ihm Opium geben würde, ohne vorher bare Münze zu erhalten. Aber ich weiß es nicht."
Besorgt schaute Penelope zu Ánthimos hoch. Es war ja süß, dass er sogar für sie sterben wollte, aber sie wollte ihn lieber hier lebendig bei ihr als im Reich der Schatten. Sie streichelte sanft über seine Brust und wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Sie wollte ihn einfach nur bei sich haben für den Moment. -
"Immer dieses verdammte Opium.", stellte er fest. bei dem gedanken, dass Thimothéos mit sochen Gestalten Geschäfte machte wurde ihm flau im Magen. Warum konnte sein bruder nicht die Finger von dem Zeug lassen?
"Aber nun lass uns uns nicht mehr davon reden. Wie weit ist es noch bis zu dir?"
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"Es ist gleich da hinten. Nur noch zwei Ecken weiter.“
Penelope hakte sich wieder bei Ánthimos ein. Ihre Sorge, was Ashur alles mit ihm anstellen könnte, war im Moment größer als der vorherige Trennungsschmerz, so dass sie schweigend neben ihm herging. Nach hundert Schritten kamen sie dann auch schon an die Straße, wo ihr Haus stand. Penelope stupste Ánthimos daraufhin leicht an und deutete mit dem Kopf zu der Häusergruppe.
"Da vorne, das schmale Zweistöckige, da wohne ich.“
Der Wachhund, den sich ihre Nachbarin irgendwann mal angeschafft hatte und der nun an einer festen Kette vor dem Haus seinen Platz hatte, hob den Kopf, als sie näherkamen. Aber er witterte den vertrauten Geruch und gab nur ein leises Grummeln von sich, als er sich wieder hinlegte. -
Anthi sah sich die schäbigen Häuser an. Es wiederstrebte ihm völlig Penelope hier zu lassen. Andererseits lebte sie ja schon seit einigen Jahren hier.
"Aha, hier wohnst du also..." Das war ein kalssischer Füllsatz um seine Sprachlosigkeit zu überbrücken. Derweil schlenderten sie in den Innenhof. Die Gefahr, dass ihr Großvater sie sehen konnte bestand ja zum Glück nicht.
"Ich mag dich nicht hierlassen," meinte er ein wenig hilflos und schaute ihr dabei in die Augen "aber uns bleibt nichts anderes übrig. Aber wenn es geht würde ich dich gerne so schnell wie möglich wieder sehen. Wo können wir uns morgen Mittag treffen?"
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"Ich möchte auch nicht, dass du gehst.“
Sie küsste ihn sanft und zärtlich. Als sich ihre Lippen wieder trennten, überlegte Penelope kurz.
"Am Paneion wäre es wohl zu gefährlich“, meinte sie schüchtern lächelnd und in ihren Augen blitzte es kurz, als sie an das Geschehene dachte. "Wir könnten uns vor dem Museion treffen. Zur Mittagsstunde?“
Sie wünschte sich jetzt schon, es wäre Mittag. Sie wollte Anthi gar nicht loslassen. -
Er erwiederte ihren Kuss. "Genau so machen wir es." Er küsste sie gleich nochmal, länger, inniger. "Aber jetzt geh schon hoch, sonst merkt dein Großvater wirklich noch etwas." Er überreichte ihr die Kithara. "Ich werde hier warten, bis du die Tür hinter dir geschlossen hast." Sie hochzuschicken fiel im verdammt schwer. Er wollte sie nicht hergeben sondern jede weitere Sekunde auskosten...aber das wäre dumm gewesen, und dumme Sachen hatten sie heute schon mehr als genug gemacht.
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"In Ordnung. Du findest zurück?“
Penelope schaute, ob sie etwas fand, an dem er sich orientieren konnte. Sie waren hier wirklich mitten im Nichts, und sie wollte jetzt erst recht nicht, dass Ánthimos sich verlief. Nicht, wo Ashur vermutlich wütend auf ihn war.
"Siehst du dort den Schimmer über den Häusern? Das ist der Leuchtturm. Wenn du immer in seine Richtung gehst, kommst du zur Meson Pedion. Wenn du ausweichen musst, orientier dich am besten nach dem Licht.“
Es fiel ihr so unglaublich schwer, von Ánthimos loszukommen. Sie küsste ihn noch ein letztes Mal, innig und leidenschaftlich, ehe sie sich von ihm löste. Jeden zweiten Schritt zur Türe blickte sie zu ihm zurück. Schließlich holte sie den Schlüssel heraus und öffnete vorsichtig und leise den Riegel. Noch ein letzter, sehnsüchtiger Blick zu ihrem Geliebten, dann war sie im Haus verschwunden. -
Als sie im Haus verschwand, zog es ihm das Herz zusammen. Er stand noch einige minten still da, und beobachtete die Holztür. Am liebsten hätte er auf der Treppe geschlafen, nur um ihr nahe zu sein. Dann konnte er sich endlich losreißen und machte sich auf den Weg. Er hatte über einiges nachzudenken: Gut, er hatte seine große Liebe gefunden, dessen war er sich sicher, aber er hatte sich damit auch einiges an Verantwortung aufgeladen, und das war er nicht gewohnt. Trotzdem war das irgendwie ein gutes Gefühl. Er hatte ein Frau! Und was für eine...unglaublich! Er hätte sich das nie zu träumen gewagt und ein unglaubliches Hochgefühl durchströmte ihn auf seinem Weg zurück zu seinen Brüdern. Ob sie ihm wohl böse waren, dass er so spät dran war? Er war sich sicher, dass er mindestens zwei Stunden zu spät kam...
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