Rom-eine Stadt-eine Welt und doch so anders als sie sie in Erinnerung hatte. Calena stieg vom Wagen ab, denn sie konnte es nicht mehr erwarten durch das Tor der ewigen Stadt zu treten. Die Sklaven wussten wohin die Sachen gebracht werden mussten, aber vor dem Abend würden sie den Wagen nicht durch die vollen Strassen von Rom bringen können und nun war erst Mittag, also noch lange Zeit bis sie nachkommen konnten.
Es tat gut zu wissen nun endlich wieder fast am Ziel zu sein – in ihrem zu Hause. Natürlich war sie auch im Süden Italiens zu Hause gewesen, aber es war etwas anderes. Sie hatte dort leben müssen weil ihre Eltern nicht wollten, dass sie den Niedergang ihrer Mutter mitbekam. Es war ein schwerer Schlag für das damals junge Mädchen gewesen. Niemand verließ gerne den Ort seiner Geburt, schon gar nicht als junges Mädchen.
Doch diese Geschehnisse waren gut verarbeitet du sie versuchte nicht mehr all zu oft daran zu denken und sich an den schönen Seiten im Leben zu erfreuen.
Zusammen mit Naria trat sie nun durch die Tore dieser wundervollen Stadt. Ihr Herz raste, denn sie konnte nicht leugnen, dass sie aufgeregt war. Vieles hatte sich seit damals verändert. Ihr kam die Stadt noch viel größer und mächtiger vor als damals wo sie gegangen war, doch sie fühlte sich schon gleich nach dem Betreten zu Hause. Als würde eine Mutter ihr kleines Kind in den Arm ziehen.
Ihre Nussbraunen Augen musterten alles was sie zu sehen bekam und Naria musste sich eilen damit sie mit ihrer Herrin überhaupt Schritt halten konnte.
Calena hätte wohl am liebsten jeden umarmt der ihr über den Weg lief, aber das hätte sich nicht geschickt, so gab sie sich damit zufrieden endlich wieder hier zu sein.
Gemächlichen Schrittes, auch wenn sie gerne gerannt wäre, lief sie zusammen mit ihrer Sklavin durch die Strassen von Rom. Sie wusste wohin sie wollte doch es hatte sich sehr viel verändert und es schien nichts mehr an dem Platz zu sein wo es einmal gewesen war. Wie konnte eine Stadt in den Jahren nur so wachsen und wie sollte sie den Weg finden?
Calena beschloss einfach nach rechts erst einmal zu laufen und zu sehen wo dieser Weg sie hinführte. Naria war sich nicht so sicher ob ihre Herrin so wirklich das Richtige machte, denn es wäre bei weitem einfacher gewesen jemanden nach dem Weg zu fragen und Nathan noch zusätzlich mitzunehmen, doch das hatte ihre Herrin ja abgeschlagen, er sollte lieber drauf achten, dass die Sachen auch dahin kamen wohin sie sollten, nämlich in die Casa Caecilia. Und diese suchten sie ja nun selber, wahrscheinlich aber am falschen Ort.
„Ist Rom nicht wundervoll?“ fragte die junge Frau ihre Sklavin und ließ ihr kaum eine Möglichkeit zu antworten als sie schon einige schnelle Schritte nach vorne eilte nur um vor einer Statue stehen zu bleiben. „Sieh, ein Abbild von Iulius Caesar, ein großer Mann soll er gewesen sein,“ sinnierte sie und betrachtete sich die Skulptur die hier und da ganz kleine Mängel aufwies.
Es war warm und die Sonne spiegelte sich immer wieder in ihren Augen, die dadurch nur noch mehr Tiefe gewannen und in einem wundervollen Nussbraun leuchteten. Ihre Haut war auch nicht weiß, sondern von der Sonne im Süden schön gebräunt.
Wie sie diese Stadt doch vermisst hatte. Naria stand einfach nur neben ihr und lächelte sie schüchtern an, aber innerlich wünschte sie sich, dass sie nun endlich den Weg suchten um zur Casa zu gelangen, denn sie befürchtete schon wenn ihre Herrin weiter so machte, dass der Wagen früher da war als sie selber. Außerdem mussten sie noch den Weg finden. „Weißt du was?“ fragte sie ihre Sklavin „Ich werde gleich jemanden fragen wo lang wir müssen,“ beschloss Calena und wandte sich schon herum als sie etwas klimpern hörte.
Ihr Blick glitt auf den Boden wo ihr einfach so etwas entgegen kullerte. Ein wenig überrascht ging sie sofort in die Knie und hob es auf. Ein Ring……seltsam……..
Wem gehört dieser Ring? Wer mag ist eingeladen!