Lustwandeln - Griechisch-Römisches Abenteuer in den Hafentabernen

  • Laut lachend lehnte Timos sich noch ein Stückchen weiter nach vorn, um der hustenden Axilla die Pfeife wieder abzunehmen. Er nahm noch einen Zug und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück. Ein kurzer Moment der Entspannung, dann sah er wieder zu seiner Begleitung herüber.
    "Und? Abenteuerlich, nicht wahr?" neckte er sie. Er nahm sich ein Bündel Trauben und steckte sich davon welche in den Mund. Während er auf den Früchten kaute, hielt er eine einzelne hoch und schaute Axilla fragend an.
    "Traube?"

  • Irgendwie wurde Axilla ein bisschen müde, nur ein ganz kleines bisschen. Das Lachen war nicht mehr so laut und überhaupt war der Ort nicht mehr so furchtbar. Man könnte sich beinahe wohl hier fühlen. Nur ein bisschen übel war ihr noch. Vielleicht sollte sie ein bisschen was essen?
    In dem Moment fragte Timos auch schon, ob sie eine Traube haben wollte. Sie sah zu ihm herüber und nickte. „Ja, gerne.
    Sie legte ihre Hand mit der Handfläche nach oben auf ihre Sessellehne, damit er ihr die Traube geben konnte.

  • Selbstverständlich wollte sie eine Traube. Timos ignorierte die Hand auf der Sessellehne jedoch und führte die Traube direkt zu Axillas Mund.
    "Noch etwas Wein dazu?"
    Sie sah jetzt doch etwas müde aus und ihre Bewegungen wirkten bereits etwas schwerfällig. Vermutlich bekam ihr die Mischung aus Wein und Opium nicht sonderlich gut. Die Pfeife würde er ihr nun auf jeden Fall nicht mehr geben...zumindest nicht allzu oft.

  • Er fütterte sie! Axilla fand das in dem Moment nicht eigenartig oder anzüglich, sondern irgendwie süß. Verspielt biss sie ihm leicht in den Finger und grinste dabei glücklich. Genüsslich ließ sie sich in ihren Sessel zurücksinken und genoss die süße Traube. Als Timos sie dann nach Wein fragte, lächelte sie ihn schelmisch an.
    Gerne.
    Und plötzlich war der Grund, warum sie eigentlich überhaupt mit ihm mitgekommen war, gar nicht mehr so wichtig. Sie hatte soeben ein viel interessanteres Spiel entdeckt.

  • Der Becher war schnell gefüllt und so stieß Timos mit Axilla an. "Auf das Abenteuer!"
    Er trank...und trank...und der Becher war leer. Ja, da war jemand durstig. Wieder lehnte er sich in den Sessel zurück und zog an seiner Pfeife. Er spürte nun auch das Wirken des Weins, des Opiums, aber vielmehr noch...etwas anderes. Er atmete gemächlich aus und lehnte sich dann wieder langsam zu der Rhomäerin. Seine Zunge wurde auch schwerer, aber er hatte sich soweit noch ganz gut unter Kontrolle.
    "Is' schön hier, nicht? Ich könnte hier tagelang bleiben."
    Während er redete, legte er seine Hand auf Axillas, die sie auf der Sessellehne platziert hatte. Warum er das tat? Keine Ahnung, er hatte es vermutlich bis dahin selbst nicht einmal gemerkt!
    Die andere Hand tauschte die Pfeife wieder gegen die Trauben. Augenblicke später wanderte die nächste saftige Frucht in Axillas Mund.

  • Dass der Wein sehr stark war, bemerkte Axilla zwar, aber irgendwie war ihre Angst, betrunken zu werden, weg. Der Wein war so süß und schmeckte noch nach etwas anderem, was sie von dem Wein zuhause nicht kannte. Und der Geruch, der über dem ganzen Raum hing, war so schwer und weich und warm…
    Axilla schloss für einen Moment die Augen, und fühlte Timos Hand auf ihrer. Es kitzelte ein wenig, und sie sah wie hypnotisiert zu der Hand, ehe sie von einer erneuten Traube abgelenkt wurde. Neckisch schnappte sie danach, ehe sie sie aus Timos’ Fingern nahm. Ihr Blick fuhr noch einmal über ihn, musterte ihn. Sie musste lächeln.
    Tagelang? Dann verpassen wir ja das Fest.
    Wie auch immer sie jetzt darauf kam.

  • Sekundenlang spürte er ihre Lippen auf seiner Fingerkuppe. Bewusst ließ er seine Hand auf ihrer liegen und erwiderte ihr Lächeln. Er schaute ihr direkt in die Augen und flüsterte gespielt entrüstet:
    "Das kann ich nich' zulassen! Da würde uns sicherlich einiges entgehen." Oh ja, er kannte diese Art von Festen. Gut, dass Axilla nicht imstande war, Gedanken zu lesen...hoffte er zumindest.
    Eine weitere Traube wurde Axillas Lippen angeboten, welche diese auch sofort verschlangen. Kurz beließ Timos seinen Finger an ihren Lippen, dann fuhr er langsam über ihre Wange.
    "Meine rhomäische Schönheit." hauchte er.

  • Seine Finger kitzelten. An ihren Lippen hinterließ sein Zeigefinger einen kleinen, kribbelnden Punkt, so dass sie mit der Zunge prüfend dagegen fuhr. Dass sie dabei seinen Finger berührte, war Axilla in dem Moment gar nicht bewusst. Und als er dann über ihre Wange mit seiner Hand fuhr, kitzelte es noch viel mehr und sie musste lächeln.
    Seine Worte und die ganze Situation konnte sie im Moment nicht einschätzen. Wäre sie nüchtern gewesen, hätte sie vermutlich irgendeine Ausrede erfunden, um zu verschwinden, oder ihm eine geklebt. Aber sie war nicht nüchtern, sie war vollkommen berauscht, vom Wein, vom Opium, von der Musik, von ihm. Ihr Gesicht schmiegte sich an seine Hand und sie lächelte. Und ihr war so wohlig warm, fast schon zu warm.
    Das ist sehr warm hier.“ Ihre Stimme war ein bisschen belegt und ihre Zunge etwas schwerer. Axilla wollte ihre Palla zusammengelegt auf den Tisch legen, aber das dumme Ding landete auf dem Boden.
    Oh“, meinte sie daraufhin nur überrascht. Dann lächelte sie Timos wieder an. Er hatte so schöne, graue Augen.

  • Als Axilla ihre Palla fallen ließ, hob er sie auf und legte sie behutsam auf dem Tisch ab. "Kleiner Schussel." zwinkerte er. Bei Dionysos, war die voll! Der viele Wein und das bisschen Opium hatten Axilla offenbar ganz schön zugesetzt. Lächelnd lehnte Timos sich wieder zurück und zog an seiner Pfeife, während er nachdachte. Seine eine Hand umschloss nun die Hand seiner berauschten Gefährtin etwas fester, während die andere das gute Opium zu seinem Mund führte. Rauchwolken produzierend saß Timos also da und lächelte in sich hinein.
    Er hatte die Wahl. Sollte er sie ganz einfach und unspektakulär flachlegen? Widerstand würde sie wohl keinen leisten.
    Oder er vergnügte sich nicht direkt mit ihr, sondern ließ sie erst einmal ihren Rausch ein wenig ausschlafen - eine Cline stand ja bereit - um sie dann später bei vollem Bewusstsein zu verwöhnen. Nein, diese Variante war nicht ratsam, sie würde vermutlich einen ziemlichen Brummschädel haben.
    Nach endlos erscheinenden Sekunden schaltete sich auch ein kleiner Teil seines Gewissens ein und schrie etwas von Sitte und Unschuldslamm. Axilla ein Unschuldslamm? Wohl kaum, denn dann wäre sie auch nicht hier herunter gekommen.
    Nachdenklich besah er sich die hübsche Rhomäerin, die nicht mehr alles wahrzunehmen schien, was um sie herum vorging.
    Nein, ausgeschlossen! Flachlegen kam nicht in Frage. Zumindest heute nicht...

  • Die Musik spielte so ein beruhigendes Lied. Es floss so vor sich hin, ruhig wie die Wellen des Meeres. Axilla lauschte und legte den Kopf dabei leicht schief. Sie sah hinüber zu Timos, wie er sie anschaute. Sie musste lächeln.
    Ein ganz klein wenig schloss sie die Augen, nur einen Moment. Ihr war so warm, und der Sessel war so gemütlich, und ihr Kopf war so leicht und überhaupt war alles so entspannend gerade. Tief sog sie die Luft ein, um sie ganz langsam wieder ausströmen zu lassen. Sie fühlte sich so unendlich müde.
    Sie kuschelte sich noch ein wenig mehr in ihrem Sessel zurecht und sah noch einmal zu Timos hinüber. Er hatte wirklich hübsche, graue Augen. Ganz verträumt schaute sie hinein. „Du bist süß“, murmelte sie noch im Halbschlaf und war dann auch schon richtig eingenickt.

  • Ja, das war er vielleicht. Komisch, solche Worte aus dem Mund einer Rhomäerin zu vernehmen. Er hatte bis jetzt nicht viel von den Italikern gehalten. Merkwürdig, jetzt saß er hier und passte auf dieses hübsche Mädchen auf. Ein leises Schnarchen riss ihn aus seinen Gedanken und ließ ihn schmunzeln. Er hielt weiterhin ihre Hand umklammert und besah sich das Treiben um sie herum. Langsam zeigte die Mischung aus Opium und Wein auch bei ihm eine starke Wirkung. Die Geräuschkulisse war seltsam gedämpft und irgendwie wollte sein Blick nicht mehr so scharf bleiben wie sonst. Er mochte diesen Moment, wenn der Stoff erst richtig zu wirken begann. Jetzt fläzte er sich erst richtig in den Sessel und schloss die Augen.


    Sand. Überall Sand. Und Timos stand mittendrin. Er sah sich um, konnte jedoch nichts weiter als Sand entdecken. Plötzlich hörte er etwas lautes, etwas beunruhigendes in seinem Rücken. Er drehte sich um und sah eine riesige Flutwelle auf ihn zukommen. Sie erfasste ihn und zog ihn mit. Plötzlich war da wieder dieser glatzköpfige Ägypter. Jetzt befand sich Timos einfach nur in einer tiefen Schwärze, während der Ägypterkopf um ihn kreiste. Er bewegte den Mund, es waren jedoch keine Worte zu hören. Unvermittelt begann der Kopf zu bluten. Aus dem Mund, aus den Augen, aus der Nase. Überall Blut.
    Ramschwarenladen. Wie kam er denn nun hier hin? Ein großer getrockneter Frosch stand da und erzählte ihm Geschichten...auf hebräisch, so glaubte er. Dann war Axilla da, die sich bei ihm einhakte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Er grinste nur...


    Dann wachte er auf. Er konnte noch nicht lange geschlafen habe, dachte er sich und hielt nach einer Bedienung ausschau. Das mittlerweile komplett nackte Mädchen von eben kam vorbei und Timos hielt sie auf. Er fühlte sich immer noch ziemlich leicht, meinte jedoch seine Zunge unter Kontrolle zu haben.
    "He Mädchen...wie viel Uhr is'es?"
    Das Mädchen kicherte und setzte sich prompt auf seinen Schoß, wo sie mit einer Hand über seine Wange fuhr und mit der anderen seine Pfeife aus einer Ritze des Polstersessels fischte.
    "Herr, es ist ungefähr die hora undecima (16 Uhr). Du bist noch nicht sehr lange hier." Timos murmelte zufrieden vor sich hin. Als das Mädchen anfing, ihm den Chiton von den Schultern zu schieben, schubste er sie kurzerhand von sich. Er wusste, dass die Sklavin nur an sein Geld wollte und steckte den Beutel noch tiefer in sein Gewand. Die Sklavin fluchte in einer fremden Sprache und verabschiedete sich mit einigen unschönen Gesten. Timos schaute ihr verdrossen hinterher und beobachtete, wie sie Augenblicke später in die Fänge eines betrunkenen alten Kerls geriet, der sie auf eine Cline warf und sich über sie her machte. Dein verdienter Lohn... dachte Timos nur und ein Schadenfrohes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er das Stöhnen der Sklavin vernahm. Der Kerl schien Frust zu haben und sie hatte das Pech, dass er diesen direkt an ihr ausließ. Dann versuchte er zu überlegen. Seine Gedanken kreisten wild umher, dann jedoch bekam er ein wenig Klarheit in seinen Kopf. Er musste Axilla heute noch nach Hause bringen, und das am besten mit halbwegs klarem Kopf. Die Pfeife legte er also lieber erstmal weg und lehnte sich dann wieder in seinem Sessel zurück.
    Er legte seine Hand wieder auf Axillas und hielt sie fest umschlossen, während er sich seinen 'Fang' noch einmal genau betrachtete.
    Ihr Haar war geschmeidig und gut gepflegt, ihre Gesichtszüge kamen der einer Charite (Grazie) gleich. Sein Blick fuhr ihren Körper entlang. Er erschien Timos nahezu perfekt zu sein. Der junge Grieche seufzte glücklich. Aphrodite schien es gut mit ihm zu meinen, dass sie ihm eine solche Schönheit geschickt hatte. Wenn sie doch bloß keine Rhomäerin wäre...

  • Der Baum war da, alt und knorrig. Er war schon älter als das Haus, seine Rinde dick und schwarz. Seine ausladenden Äste reichten bis in den Himmel, und im Wind rauschte das Laub. Axillas kleine Hände fassten an seinen Stamm, suchten Halt, bis sie in den knorrigen Ausbuchtungen schließlich welchen fand. Sie kletterte, höher, auf die erste Astgabel. Der Boden unter ihr schien so weit weg, aber sie wollte noch höher. Sie kletterte.
    Unten kamen Schritte. „Na, wo ist mein kleines Eichhörnchen?“
    „Ich bin kein Eichhörnchen!“ Axilla schaute nach unten. Vater stand da, in seiner Rüstung. Den Helm hatte er unter dem Arm. Sie wollte nicht herunter. Sie wusste, was passieren würde. Er würde sie umarmen, er würde weggehen, er würde sterben.
    „Was machst du dann auf dem Baum? Du bist doch ein Eichhörnchen!“
    Sie versuchte, sich zu befehlen, oben zu bleiben, aber sie kletterte wieder herunter, sprang vom letzten Ast direkt vor seine Füße. „Nein, bin ich nicht“, hörte sie sich selbst sagen.
    Mutter stand in der Tür zum Haus, zart wie ein Nebelhauch. Sie hatte grüne Augen, so wie Axilla. Sie hatte geweint.
    „Ich muss gehen, Axilla.“ Jetzt weinte auch sie. Umarmte ihn. Er würde weggehen, er würde sterben. Sie wusste es. Sie sah in seine Augen. Graue Sturmwolken.
    Und plötzlich war da ein Specht und hämmerte auf dem Baum.


    Axilla stöhnte, als sie aufwachte. Sie wusste nicht, wo sie war. Da war Musik und andere, furchtbar laute Geräusche im Hintergrund. Sie hatte ein Gefühl auf der Zunge, als wäre da eine besonders pelzige Maus darüber gelaufen. Und an einer kleinen Stelle direkt zwischen ihren Augen war so etwas wie ein Lichtblitz gefangen, der sie dauernd blendete, wenn sie die Augen schloss. Es war verrückt, aber genau so fühlte es sich an.
    Irgendwas war an ihrer Hand. Sie machte die Augen auf, um zu schauen, was das war. Es war eine andere Hand. Noch nicht ganz klar folgte Axilla dem dazugehörigen Arm, bis sie schließlich beim Gesicht zu der Hand angekommen war. Es brauchte einen Moment, und das Hämmern in ihrem Kopf machte es nicht leichter, bis ihr wieder einfiel, wer das war und wo sie selbst sich befand. Sie wollte etwas sagen, ihn etwas fragen, aber es kam nur ein leises „Au…“ heraus, als sie sich wieder richtig aufsetzte.

  • Mit geschlossenen Augen, aber wach und mittlerweile wieder bei vollem Bewusstsein, saß Timos in seinem Polstersessel, als sich an seiner Seite etwas zu regen begann. Er öffnete die Augen und entdeckte eine ziemlich zerknautscht aussehende Axilla, die nun offenbar endlich aufgewacht war.
    "Chaire junge Schönheit. Gut geschlafen? Weißt du noch wer ich bin?"
    Er schmunzelte. Einen Moment lang erinnerte er sich an seine ersten Kontakte mit Alkohol und Opium. Ja, das waren noch Zeiten. (:D)

  • Natürlich kannte sie ihn noch! Axilla nickte, und wünschte sich einen Moment später, sie hätte es nicht getan. Alle Gedanken purzelten in ihrem Kopf durch die Bewegung wild durcheinander, und wenn sie an ihrem Schädel ankamen, pieksten sie einmal heftig hinein. Sie fasste sich an den Kopf und machte noch mal gequält „Au…
    Und sie hatte Durst, so wahnsinnig viel Durst. Dieses pelzige Gefühl auf der Zunge war einfach furchtbar. Sie langte hinüber zu dem Tisch und fischte nach einem Becher, aber sie kam nicht ran. Als sie sich weiter vor beugte rutschte sie gleich direkt vom Sessel und landete auf ihren Vierbuchstaben. Böse schaute sie zu den Bechern hoch, die es wagten, einfach außer Reichweite zu stehen. Sie hatte doch Durst!

  • Axilla streckte sich zum Tisch hin, verfehlte jedoch sowohl die angestrebten Becher, als auch die Wasserkaraffe, die Timos sich zwischendurch hatte bringen lassen. Sie landete mit dem Hintern auf dem Boden - sehr elegant wie Timos fand - und blieb verdattert dort sitzen.
    Timos seufzte mitfühlend und stand auf, um ihr zu helfen. Er schlang seine Arme um sie und hob sie wieder zurück auf den Sessel. Gütig lächelnd strich er seinem Schützling eine Haarsträhne aus dem Gesicht und reichte ihr dann einen mit Wasser gefüllten Becher.

  • Er umarmte sie! Axilla lächelte und umarmte ihn zurück. Sie hatte schon so lange keine schöne Umarmung mehr gehabt. Als er sie dann auf ihrem Sessel wieder absetzte, gab sie ihm einen sanften Kuss auf den Hals. Sie dachte sich gar nichts dabei. Wenn sie als Kind ins Bett getragen worden war, hatte derjenige auch immer einen kleinen Kuss im Halbschlaf bekommen.
    Als er sie dann aber losließ, war sie irgendwie traurig. Aber nur einen Moment, denn dann streichelte er über ihr Gesicht. Sie schmiegte ihre Wange an seine Hand. Timos heißt er, fiel ihr da wieder ein, und sie musste lächeln, weil sie sich erinnert hatte.
    Er gab ihr einen Becher, und sie trank ein paar kleine Schlucke. Ihre Kehle war so trocken, aber das Wasser schmeckte einfach nur furchtbar scheußlich. Wahrscheinlich war die imaginäre Maus von ihrer Zunge auch im Wasser gewesen, zumindest schmeckte es so.

  • Sie küsste ihn. Ein wohliges Gefühl machte sich kurz in Timos breit. Sie verzog das Gesicht, das Wasser schmeckte ihr nach dem ganze Wein und anderen Dingen natürlich nicht, besonders nach diesem langen Nickerchen.
    Er hockte sich vor ihren Sessel und verschränkte die Arme auf ihren Knien. Er fixierte seinen Blick in ihren Augen und sprach sie an, in der Hoffnung sie würde verstehen was er sagte.
    "Es ist spät. Wir müssen los."
    Fragend schaute er Axilla an. Hoffentlich konnte sie noch halbwegs grade gehen. Es war schon fast Nacht und ihre Familie war bestimmt nicht begeistert, wenn sie so lange wegblieb.

  • Sie mussten los? Na dann schnell! Axilla stand mit Schwung auf, um sich gleich danach wieder hinzusetzen. „Huch?
    Dummer Boden hier aber auch. Wer baute denn einen sich drehenden Boden? Oder waren sie auf einem Schiff? Axilla konnte sich an das Meer erinnern, aber nicht daran, auf ein Schiff gegangen zu sein. Und sie mochte Schiffe nicht, da wurde ihr immer so schlecht. Aber, wenn sie darüber nachdachte… ihr war ein bisschen übel. Vielleicht war sie doch auf einem Schiff? Timos würde es wissen!
    Bin ich auf einem Schiff?“ Ihre Zunge fühlte sich beim Sprechen ganz komisch an, irgendwie schwer.
    Aber da sie ja los mussten und es spät war, wartete sie seine Antwort nicht erst ab. Sie stand gleich noch mal auf und stand wackelig auf diesem sich drehenden, verflixten Boden. So ganz konnte sie das Gleichgewicht nicht halten, aber statt wieder rücklings auf den Sessel zu fallen, stolperte sie vorwärts auf Timos zu.

  • Timos fuhr erschrocken zurück, als Axilla sich ruckartig aufsetzte und sofort wieder in den Sessel zurückplumpste. Verblüfft stand er nun vor der plappernden jungen Frau, die wohl ganz und gar nicht mehr richtig Herrin ihrer Sinne war. "Schiff? Wovon redest du?"
    Und wieder stand sie ruckartig auf, taumelte diesmal allerdings unvermittelt auf ihn zu. Reflexartig streckte er einfach die Arme aus und fing sie auf. Er wurde ein bisschen nach hinten geworfen, immerhin stand er auch noch unter dem Einfluss der Drogen, konnte sich jedoch fangen.
    Axilla umarmte ihn wieder und seufzte glücklich. Was hatte Timos sich da nur angetan? Die war ja Hackestramm! Drückte sie an sich, wollte ihr das Gefühl der Geborgenheit geben. Dann lockerte er die Umarmung langsam und steckte die Palla ein. Er ließ ein paar Münzen auf dem Tisch liegen und nahm Axilla dann so, dass er sie halbwegs neben sich her führen konnte. "Axilla? Wir müssen jetzt los, komm wir gehen zum Ausgang. Hier entlang." Er manövrierte die torkelnde Rhomäerin um ein paar Tische, besetzte Polstersessel und sich vergnügende Körperknäuel herum. So kamen sie dem Ausgang immer näher.

  • Er umarmte sie wieder! Fröhlich seufzte Axilla und schmiegte sich in seine Arme. Aber irgendwie buxierte er sie doch neben sich und führte sie in eine Richtung. Ausgang, sagte er. Seit wann hatten Schiffe denn Ausgänge? Egal, sie wollte ohnehin eigentlich viel lieber mit ihm schmusen. Er war so süß!
    Sie bewegten sich durch einen Raum, den Axilla nicht mehr so wirklich wahr nahm. Sie registrierte zwar, dass neben ihr ein paar Paare wild kopulierten, aber wirklich bewusst war es ihr nicht. Die meiste Zeit schaute sie ohnehin zu Timos hinüber und lächelte glücklich.
    Sie kamen durch eine Tür, vorbei an einem schwarzen Riesen, den Axilla wie betäubt anstarrte. Irgend jemand gab ihnen ein Päckchen, und sie lächelte überglücklich über das Geschenk. Am liebsten wollte sie gleich auspacken, aber Timos ließ sie nicht. Sie versuchte, ihn mit einem Kuss zu bestechen. Er war so süß!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!