Cubiculum | Tiberia Arvinia

  • Sich Mühe gebend, die Sklavin nicht zu beachten, trat Faustina ein. Das war also Tiberia Arvinia. Hübsch, sehr hübsch, dachte Faustina. Dann setzte sie ein freundliches Lächeln.


    "Salvete Arvinia, ich freue mich das Du mich empfängst. Ich bin Faustina, die Tochter von Dolabella. Wie ich meinen Vater kenne, hat er Dir sicher nicht von mir berichtet.", das meinte sie jetzt ironisch.

  • Durch die Türe trat ein junges Mädchen, ein sehr hübsches junges Mädchen, sie hatte ein sehr gepflegtes Äußeres, Kleider und Haare saßen nahezu perfekt. Als sie sich mit Faustina noch einmal selbst vorstellte und anmerkte, dass sie die Tochter von Dolabella sei, bestätigte sich Arvinias Vermutung.
    Sie lächelte über die kleine Ironie "Tut mir Leid, aber ich kenne deinen Vater nicht allzu gut. Er ist noch nicht lange bei uns, aber sein Bruder war ebenso schelmisch wie er es vermutlich selbst ist." entgegnete sie ihrer Verwandten.
    "Seit wann bist du hier?" da gab sie sich die Antwort schon selbst "Du bist bestimmt gerade erst angekommen, du musst müde sein!" und schon klatschte sie zwei mal in die Hände und die SKlavinnen räumten ihre Kleider beseite und machten auf der Sitzgruppe Platz für die beiden Frauen. "Setz dich doch bitte Faustina. Bringt etwas zu trinken!"

  • Hier fühlte sich Faustina gleich wohler. Arvinia war herzlich und schien sich wirklich über ihre Ankunft zu freuen. Gerne kam sie der Aufforderung nach, sich zu einem Plausch zu setzen.


    "Inzwischen konnte ich mich ausruhen, da es sich hier um ein sehr behagliches Haus handelt.", sie setzte sich, ordnete ihre Tunika, "Ich habe auch schon mit Tiberius Durus gesprochen und er hat angeregt, das ich mit Dir unterhalten sollte. Dieser Aufforderung bin ich sehr gerne nachgekommen. Denn ich würde mich gerne nützlich machen, wenn es Dir recht ist. So ganz untätig möchte ich nicht den Tag verbringen".


    Hoffentlich verstand Arvinia das nicht falsch. Sie war die Herrin des Hauses und daran wollte Faustina in keinsterweise rütteln.

  • Bevor Arvinia ihr Cubiculum verließ, hatte sie sich mehrere Monate ausschließlich von der Öffentlichkeit fern gehalten.
    In dieser Zeit widmete sie sich ihrer Ländereien, die sich zahlreich von verschiedenen Verwandten geerbt hatte. Viel zu viele waren zu weit von Rom entfernt, als das sie sie jemals besuchen würde, somit waren sie quasi nutzlos für sie. Grundstücke in der Nähe Roms oder den umliegenden Städten, würde ihr viel mehr von Nutzen sein.
    So setzte sie alles daran, die Grundstücke in Spanien und Germanien los zu werden.
    Ein Schreiber erstellte für sie die Formalia und sie diktierte ihm folgenden Brief:


    Ad
    Numerius Duccius Marsus
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Provincia Germania


    Ich grüße dich Duccius,


    es ist einige Zeit her, dass ich mich an deine Familie wandte, ich hoffe die Götter hielten ihre schützenden Hände über euer Dach.
    Deine Familie pachtete vor ein paar Jahren einige meiner
    Grundstücke in Germanien unter anderem für eure Pferdezucht. Diese Grundstücke sind nicht mehr von Interesse für mich, euch jedoch könnten sie von größerem Nutzen sein. Ich schlage daher einen Kauf eurerseits vor.
    Diesen Brief überbringt euch Marcus Praia, er ist in meinem Namen befugt in Verhandlung mit euch zu treten.
    Ich hoffe ich konnte das Interesse deiner Familie wecken?



    Vale
    Tiberia Arvinia



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