Vor dem Tor zum Königsviertel - die Prozession des Alexander-und-Tyche-Festes

  • Nach einem für die kurze Strecke sehr langen Umzug durch die geschmückten Straßen der Stadt, über das mit Duftwasser gereinigte Straßenpflaster, das, kaum war die Prozession vorrüber, wieder vor Unrat stak als sei es gar nicht erst am Tag zuvor gereinigt worden, erreichten die Feiernden das Tor zum Königsviertel.


    Natürlich würden die Torwachen die Menschen ohne große Umstände hineinlassen, schließlich war dieser Tag ein sehr besonderer und wichtiger, und der Eparchos selbst war unter ihnen. So hoffte Nikolaos zumindest.


    Die Stadtwache unter der Führung des Strategos schien ihre Arbeit gut verrichtet zu haben, kein Bettler und kein Straßenhund hatte ihren Weg gekreuzt. (Man durfte dabei nicht vergessen, dass für viele wohlanständige (was auch immer man darunter verstehen möchte) Bürger Alexandrias diese beiden höchst unterschiedlichen Geschöpfe ein und dasselbe sind.)


    Auf dem Weg hatten sich dem Umzug weitere Bürger und Ausländer, Männer, Knaben, ja, und sogar auch zahlreiche Frauen angeschlossen. Selbst Hausherren, die eine fast peinliche Ähnlichkeit zu Tyrannen aufwiesen, konnten an diesem Tag ihre Frauen und Töchter nicht im Obergeschoss des Hauses einschließen und der Aufsicht der Haussklaven übergeben.


    Auch wenn schon in früheren Zeiten bei Festen Frauen uneingeschränkt in die Öffentlichkeit gehen konnten, hatte sich in Alexandria in dieser Beziehung doch etwas geändert: Nun gab es einen weiblichen Pyrtanen, es würde nicht mehr lange dauern, bis diesem weitere folgen würden.





    Sim-Off:

    Man verzeihe mir das Nichtbenutzen des Torwache-Threads, doch ich wollte diesen nicht mit einer Mehrpersonen-Geschichte "überlasten".

  • Cleonymus hatte große Mühe sich um alles gleichzeitig zu kümmern, immerhin musste er sowohl die Übersicht über die Stadtwachen am Straßenrand behalten, die dafür sorgten das die Prozession keinen ungewünschten Besuch bekam und in die richtige Richtung verlief, und er musste gleichzeitig auf die Pyrtanen und den Epharchos achten, obwohl letzterer großzügig mit eigenen Leibwächtern ausgestattet war.
    Als sie sich schließlich dem Tor zum Königsviertel näherten machte Cleonymus Nikolaos mit Hilfe einen Nickens darauf aufmerksam und hoffte das die Wächter vor Ort über alles informiert waren und keine zu großen Scherereien veranstalten würden ...

  • Auch der Agoranomos hatte sich dem Pulk angeschlossen, auch wenn ihm seine Schuhe nun doch gewisse Probleme bereiteten. Aber das durfte sich der kleine Mann, der jetzt etwas größer wirkte, natürlich nicht anmerken lassen, und so biss er auf die Zähne und marschierte tapfer mit den anderen Beamten und Würdenträgern durch das Tor zum Königsviertel.

  • Die Priester und Würdenträger an der Spitze durchschritt, oder besser durchfloss, der Menschenstrom das enge Tor. Nachdem die städtischen Priester, sonstige Beamte und die Ehrengäste den Eingang würdevoll durchschritten hatten, begann hinter ihnen ein Schubsen und Drängeln. Jeder wollte zuerst hinein, jeder wollte in der Königsnekropole einen guten Platz haben. Fliegende Händler drängten frech nach vorne, um dann das Tor wie eine Phalanx, mit Bauchläden und Körben anstelle von Schilden, zu blockieren und zu unverschämten Preisen ihre Waren an die Wartenden zu verschachern, die meist nur aus dem Grunde kauften, um endlich hineingelassen zu werden. Doch die Händler hatten die Ungeduld ihrer Mitmenschen unterschätzt und somit überreizt: Irgendwann wurden einzelne Männer und Frauen wütend, steckten andere gewissermaßen an. Eine Welle aus Ungeduldigen schlug schließlich gegen die Kramhändler-Phalanx und schleuderte sie durchs Tor. Menschen fielen zu Boden, Bauchläden zerbrachen, Obst rollte auf die Straße, ebenso Bündel mit billigen Kräutern, Glücksbringer und kleine Münzen mit Löchern in der Mitte, die, in einer sehr naiven Formensprache, das Leben und die Taten Alexanders darstellten.


    Von alledem merkte die Spitze des Zuges nicht, denn sie war längst durch die Straßen der Basilea in Richtung der Königsnekropole gegangen, wo der zweite Teil des Festes stattfinden würde.

  • Ich rollte die Augen, dass durfte doch nicht war sein?
    Diese Kramhändler blockierten wirklich alles.
    So könnte das ja noch Stunden dauern!
    Ich nickte einigen meiner Kameraden zu, die offenbar das gleiche dachten und drängten uns zügig durch die Menge, um diese Händler zu entfernen.
    Das Eigentum der Händler ließen wir links liegen, letztendlich war es ja ihre Schuld gewesen, dass sich nun alles über die Straße ergoss.
    Sie konnten sich das Zeug ja später wiederholen, wenn dann noch etwas da war!
    Allerdings waren die Händler nich sonderlich von dieser Idee begeistert und versuchten nach leibeskräften ihre Sachen zurückzuholen, wodurch sie das schmale Tor noch mehr blockierten.
    Also griffen wir hart durch und entfernten diese Krämer, wenn auch nur mit widerwillen seitens von ihnen.

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