Officium des Praefectus Legionis Terentius Cyprianus

Cleonymus schüttelte leicht hin den Kopf ...

"Nein Praefectus, weiter gäbe es da nichts was wir besprechen sollten! Außer vielleicht das ich dich natürlich auch gerne persöhnlich einladen möchte, entweder an den Spielen selbst oder zumindest als Zuschauer, an den Festlichkeiten teilzunehmen. Also dann Vale Praefectus!"

Cleonymus konnte diesen Mann wirklich überhaupt nicht leiden doch wenn die Gespräche bisher immer so wie jetzt verlaufen wären wäre es vielleicht anders gekommen ...

Scato schwitzte. Er hatte die Ankündigung des Praefecten recht spät gelesen, zu sehr war er damit beschäftigt gewesen sich die Klagen jener Männer an zu hören, welche aufgrund ihres Fehlverhaltens während der Patroullien mit Ausgangssperre belegt worden waren. Er trat ins Vorzimmer ein und man winkte ihn auch gleich durch, nicht aber ohne ihn zuvor auf die Verspätung aufmerksam zu machen:

"Praefectus, du wünscht mich zu sprechen?"

Meinte Scato dann nachdem er militärisch korrekt gegrüßt und Haltung angenommen hatte.

"ICH?"

fragte Scato erst etwas geschockt und nicht sonderlich begeistert. Er war nicht gerne in Alexandria, er mochte die dortigen Leute nicht und ob sie Spiele oder Ähnliches veranstalteten war ihm zudem nahezu egal. Doch er besann sich, irgendwie hatte er das Gefühl das dies keine Bitte seines Vorgesetzten war:

"Wenn es dein Wunsch ist das ich an diesen Spielen teilnehme, dann werde ich es natürlich tun Praefectus. Um was geht es dabei denn überhaupt?"

Scato seufzte noch einmal tief auf. Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig als an diesen Spielen teil zu nehmen:

"Dann werde ich mich umgehend einschreiben bei diesen Spielen. Ich werde mein Bestes geben um den Griechen zu zeigen wer hier das sagen hat."

Scatos Gesichtsausdruck hatte sich noch immer nicht geändert. Er suchte immer noch nach einem Weg wie er aus dieser Sache rauskam, doch das hätte ihm der Praefect wohl ziemlich krumm genommen. Deshalb blieb ihm wohl nichts anderes übrig als diesen "Wunsch" seines Befehlshabers zu erfüllen.

"Werde ich für die Zeit der Spiele in Alexandria direkt untergebracht oder reise ich jedesmal nach Nikopolis zurück?"

interessierte er sich dann noch

*Na fabelhaft*

murmelte Scato unhörbar in sich hinein und nickte dem Praefecten zur bestätigung zu:

"Dann werde ich mich sofort um alles notwendige kümmern. Wenn das alles wäre Praefectus."

Hoffentlich war das alles, denn Scato war mit den Spielen allein schon mehr als bedient. Er dachte darüber nach ob er in der letzten Zeit einen Fehler gemacht hatte der diese in seinen Augen Strafe erklären konnte, doch konnte er sich an nichts erinnern.

Scato salutierte ein weiteres Mal vorschriftsmäßig und machte dann auf dem Absatz kehrt. Als er das Officium verließ machte er sich schon Gedanken darüber wie ihn wohl die Männer verspotten würden wenn er diesen Wettstreit verlieren würde.

Der decurio betrat das Büro des praefectus legionis und wandte sich an den Schreiber.

"Salve. Decurio Cursor. Ich habe mich hier zwecks Auftragserteilung zu melden."

Gespannt wartete er, um was für einen Auftrag es sich handeln sollte, zumal seine Meldung im Büro des praefectus und nicht bei ihm selbst erfolgte.

Hing bereits das Schwert des Damokles in Form der Drohung des praefectus castrorum über ihm?

Diese Frage hatte der decurio nicht erwartet. Weg von der XXII., weg aus dem warmen Aegyptus und dann in die Germania, womöglich mit Kälte und Schnee und was man sonst noch alles hörte?

Er sah seinen Vorgesetzten an.

"Du kennst mich. Wenn du mir einen Auftrag gibst, so führe ich ihn aus, ohne langes Fragen, ohne Wenn und Aber. Doch, nachdem du mich fragst, ein Aufenthalt in der Germania, vor allem dann, wenn er klein ist, wie du sagst, wäre nicht einmal so uninteressant zumal von diesem Land so manches zu hören ist. Hast du für diesen Aufenthalt die ALA II NVMIDIA ins Auge gefaßt?

Wenn du mir noch die Frage gestattest, habe ich mir etwas zu Schulden kommen lassen, daß du mich ..."

der decurio suchte nach einem passenden Wort,

"... wegschickst? Oder habe ich eine Mission zu erfüllen?"

Der decurio hörte nur noch etwas von Pferden. Seine Unruhe, die ihn zum praefectus begleitete, hatte sich mit einem Mal verflüchtigt. Wenn ihn sein Vorgesetzter mit einer derartigen Mission betraute, dann schien das unangenehme Intermezzo mit dem PC nicht die beabsichtigte Wirkung zu erfüllen.

Oder hatte der Pferdekauf in der Germania einen Haken?

Entschlossen sah der decurio den praefectus an.

"Deine Befehle, praefectus."

"Setzt du ein Limit einerseits zur Anzahl und andererseits zum Preis der Pferde und wieviele equites können mich begleiten, praefectus?"

wollte der decurio wissen.

Der decurio überlegte.

"Mit deinem Einverständnis werde ich 15 equites mitnehmen. Wäre es möglich, von dir ein Schreiben zu erhalten, das uns als equites der LEG XXII in besonderer Mission ausweist?"