Ein Kolloquium zum Examen Tertium

  • Wie mit den Teilnehmer dieses Kolloquium vereinbart, war für den ANTE DIEM VII KAL OCT DCCCLVIII A.U.C. (25.9.2008/105 n.Chr.) ein Raum passend hergerichtet worden, so dass alle Prüfungskandidaten und Macer als Leiter der Academia an einem runden Tisch Platz nehmen konnten, um das Prüfungsgespräch zu führen. Getränke standen für alle bereit und Wachstafeln für Notizen, falls jemand dessen bedurfte.


    Macer war diesmal früh im Raum und blätterte noch durch einige Dokumente, während er auf das Eintreffen der Prüflinge wartete.

  • Der frühe Vogel fängt den Wurm.


    Es war genauso eine grausige Nacht gewesen wie die beiden Anderen davor. Die Alpträume, die mich plagten, schmückten sich mit hässlichen Fratzen und verwirrenden Geschichten. So war ich am Morgen sehr früh auf. Noch bevor der erste Klient vor dem Tor der Villa Flavia eintraf, verließ ich das Anwesen Richtung Stadt. Begleitet natürlich! Hier konnte man nichtmal mehr alleine auf die Straße gehen und die Sorge war somit sicher gerecht. Eiligen, strammen Schrittes hatte ich die Wegstrecke dann zurückgelegt. Leicht außer Atem trat ich in die Academie ein. Durchquerte -in Sicherheit- den langen Flur deutlich gesetzter und bog schließlich in den Vorlesungsraum ein.


    Ein Blick... ich war allein. Nein nicht ganz. Dieser Senator Macer war auch schon da. Greisenhafte Bettflucht bestimmt.


    "Salve, Senator Purgitius Macer." grüßte ich ihn anständig und steuerte ihm unter die Augen.

  • Macer blickte von seiner Lektüre auf. "Salve, Flavius Lucullus" erwiderte er die Begrüßung und war sich nicht ganz sicher, ob er den richtigen Namen von der Teilnehmerliste erwischt hatte. Ihm war der Mann nur von Prüfungen der Academia bekannt, aber er hatte noch nie gehört, dass er tatsächlich ein Kommando oder ein Tribunat erhalten hatte. Da verknüpften sich wenig Erinnerungen mit einem Gesicht, die Macers schlechtem Gedächtnis auf die Sprünge hätten helfen können. "Nimm' Platz, du bist der erste", erklärte er, auch wenn dies eigentlich offensichtlich war. Aber ein bisschen leichter Smalltalk half den meisten Kandidaten gegen ihre Nervosität.

  • Imperiosus trat durch die Türe. Zum glück konnte er gut schlafen und war auch nicht so nervös, wie er angenommen hatte. Als er in dem Raum kam, sah er, das Macer und dieser andere... wie hieß er noch gleich.... bereits da waren.
    Zielstrebig ging er zu Macer.


    " Salve Senator Purgitius Macer, Primus Pilus Artorius Imperiosus von der I. Centuria, I Cohorte der Legio I meldet sich wie vereinbart. "


    Tiberius begrüßte ihn militärisch korrekt, wenngleich er kein Soldat war.

  • Silanus wurde von einem der Scriba zu einem größeren Saal gebracht, in dem allem Anschein nach das Kolloquium stattfand. Er betrat den Raum und sah sich um. Andere Personen waren bereits anwesend, jedoch niemand den er kannte. Er grüßte daher in die Runde uns suchte sich einen freuen Platz.


    "Salvete! Ich bin Tribunus Angusticlavius Lucius Iunius Silanus von der XXII."

  • "Salve, Artorius Imperiosus" begrüßte Macer zunächst den Centurio und wenig später den Tribunen aus Aegyptus. "Salve, Iunius Silanus." Beiden deutete er an, dass sie schon einmal Platz nehmen könnten. "Dann sind wir ja bald vollzählig. Einer fehlt noch von der Liste. Ihr kennt euch alle schon untereinander?" Aus dem alltäglichen Dienst wohl eher nicht, aber wer zum selben Examen antrat, kannte sich vielleicht aus den Kursen oder von gemeinsamen Studien.

  • Nachdem sie noch eine Weile gerwartet hatten, verzog Macer ganz kurz den Mund, beugte sich dann nach vorne und stützte sich mit den Ellenbogen auf der Tischplatte ab. "Nun, wir können nicht ewig warten und sollten Anfangen. Noch einmal herzliche Willkommen zum Kolloquium zum Examen Tertium. Im schriftlichen Teil habt ihr euch alle mit den vergangenen Kaisern und ihrer Beziehung zum Militär befasst. In vergangenen Kolloquien hatten wir häufig Fragen diskutiert, in denen verschiedene Karrieren verglichen wurden. Nun, es wäre langweilig, sowas wieder zu diskutieren." Macer lächelte, denn für die Kandidaten wäre das Thema trotzdem neu gewesen. Aber wer sagte denn, dass der Prüfer nicht auch ein wenig Spass an der Debatte haben wollte. "Also stelle ich heute eine andere Frage zur Diskussion. Stellt euch vor, ihr wärt Vertreter des Militärs. Welche militärischen Fähigkeiten und Erfahrungen und welche Einstellung zum Militär müsste dann eurer Meinung nach ein idealer Kaiser mitbringen? Um die Sache ein wenig zu strukturieren, möchte ich Flavius Lucullus bitten, sich in die Rolle eines Tribunen einer Legion zu versetzen, Iunius Silanus möge bitte aus der Rolle eines altgedienten Centurio sprechen und Artorius Imperiosus möge sich bitte an die Anfangszeit seiner Laufbahn erinnern und aus der Sicht eines jungen Rekruten sprechen." Mit Absicht waren die Rollen so verteilt, dass niemand einfach nur seine alltägliche Sichtweise zum Besten geben konnte, sondern seinen Standpunkt erst einmal überdenken musste.

  • Mittlerweile etwas spät dran lief Dragonum den Flur der Academia Militaris hinunter um noch das Kolloquium zu erreichen bevor die anderen vor Ungeduld gestorben waren oder sogar beeits angefangen hatten ...


    Als er schließlich den Raum erreichte klopfte er kurz und trat dann ein, zu seinem erschrecken waren bereits alle da und hatten sich auch schon gesetzt. Als er den Tisch erreicht hatte nickte er den anderen entschuldigend zu und salutierte vor Macer ...


    "Salvete, ich bin Tribunus Vigilum Tiberius Octavius Dragonum! Ich muss mich für diese Verspätung entschuldigen, ich wurde unerwartet in der Castra Vigilum aufgehalten!"


    Dragonum hoffte das Macer ihm das nicht übel nahm und ihn wieder hinausschickte, denn wie es aussah hatten sie bereits angefangen ...



    Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung, aber ich war noch einen Tag länger weg als ich gedacht hatte.

  • Ich hatte mich fast noch nie mit Politik befasst. Mal hier oder da einen Wahlkampf beobachtet oder einen der zahlreichen Onkels auf eine Politdiskussion zum Forum begleitet. Dies waren aber immer besonders langweilige Augenblicke für mich gewesen. Wie auch anders als junger Mann. Mit dieser Einstellung also nichts ahnend oder tiefgründiger denkend begab ich mich daher zu meiner Antwort. Ich betrachtete es völlig fiktiv und kam nichtmal auf den Gedanken, das der Senator Macer diese Frage mit einer reelen Situation abzugleichen gedachte. Wenn ich darüber nachgedacht hätte, wäre meine Antwort sicherlich nicht so offen ausgefallen. Schon garnicht da ich wissen mußte, wie die Flavier zu den Aeliern standen.


    So aber überlegte ich kurz und ließ meine Worte frei heraus: "Als Tribun stelle ich ihn mir mit einer eisern harten Hand vor. Er zeigt dem gemeinen Soldaten gegenüber keine Gnade. Gibt es Aufrührer läßt er sie angemessen bestrafen und dabei zur Schau gestellt. Ebenso bei Vergehen gegen jedwede militärische Ordnung. Er führt die Legion taktisch klug und hat sein Wissen nicht nur auf dem Schlachtfeld gelernt. Er zeigt sich dem gemeinen Fußvolk militärisch korrekt und weiß seine Männer vor der Schlacht zu vereinen. Zusätzlich hat er einen geübten Blick für seine Offiziere. Er wägt ihre Vorschläge mit dem Machbaren und dem Zumutbaren ab. Gewährt Mitspracherecht behält sich aber sein Machtwort vor. Dieser Kaiser kommuniziert also mit seinen Offizieren und plant mit ihnen jede militärische Intervention penibel ins Detail." Als Tribun würde es für mich wichtig sein, das mein Oberbefehlshaber neben dem Befehle erteilen auch eine taktisch-konstruktive Seite hatte und auf erlerntes Wissen seiner Offiziere hörte oder zumindest deren Meinungen zu Rate zog. So ungefähr stellte ich das mir vor.

  • Silanus hörte seinem Vorredner aufmerksam zu und dachte kurz ein wenig verwundert über das gesagte nach. Gleichzeitig stellte er sich dir Frage, ob dieser Mitkandidat jemals beim Militär gedient hatte. Und was meinte er mit gemeinen Soldaten und Anführern? Sprach er von Feinden oder von den eigenen Leuten? Irritiert versuchte er ebenfalls etwas zu diesem Thema beizutragen.


    "Ähm… Also ich gehe vornweg davon aus, dass sich jeder bisherige Kaiser mit Sicherheit bewusst war, das seine Macht vor allem auf seine Legionen gestützt war. Von dem her wäre es für jeden Kaiser gut, sich dieser Tatsache zu besinnen und dem Heer dementsprechende Aufmerksamkeit zu schenken – und das nicht nur im Kriegsfall.


    Anders als mein Vorredner halte ich es jedoch aus der Sicht eines altgedienten Centurios nicht für wichtig, welche Erfahrungen und Vorkenntnisse der Kaiser im Bezug auf eine Schlacht mit sich bringt. Sollte er zuvor noch nie in die Schlacht gezogen sein, kann er das auch gar nicht. Im Gegenteil sollte er zwar ein grundsätzliches Wissen und Verständnis mit sich bringen, aber nicht unbedingt ein klassischer Heerführer sein. Wie wir alle wissen wird auch ein Legionskommando einem Senator anvertraut, der abgesehen von der im Cursus Honorum vorgeschrieben Zeit als Tribun, keine wirklichen militärischen Kenntnisse mit sich bringen muss, um diesen Posten zu erhalten. Auch ein solcher Legat muss sich bei seinem Kommando auf das Wissen und die Kenntnisse erfahrene Offiziere und Unteroffiziere stützen, die in Wirklichkeit das Herz einer Legion bilden.


    Ich selbst bin noch nie in Kampfhandlungen verwickelt gewesen, aber ihr könnt euch sicher sein, dass ich im Falle des Falles lieber neben einem altgedienten Centurio kämpfe, als neben einem senatorischen Tribun.


    Aber zurückkommend auf den Kaiser, sollte er im Kriegsfall bestimmt eine charistmatische Person sein, die weiß, wie man seine Legionen vor dem Kampf anheizt. Aber es gab wohl kaum einen Kaiser, der seinen Soldaten voran in die Schlacht geritten ist. Da sich das Reich auch nicht ständig im Kriegszustand befindet, wäre es wesentlich wichtiger, dass ein Kaiser auch in solchen Zeiten an sein Heer denkt und nicht nur dann, wenn er es braucht. Ich denke, dass vor allem altgediente Soldaten und Offiziere eine solche Einstellung mehr zu schätzen wissen, als einen guten Strategen im Kriegsfall als Kaiser zu haben."

  • Imperiosus schaute sich seine mitkandidaten an. Wie er gerade gehört hatte, war also dieser Silanus noch nie in einer Schlacht gewesen, doch sprach er so, wie es die meistens Tribuni taten. Natürlich kämpften sie lieber bei einem altgedienten und erfahrenen Sodlaten, da ihre Überlebenschance zumal größer war.


    " Also als Rekrut. Der gerade neu bei einer Legion ist und noch recht unerfahren ist. Zählt im größten sinne erstmal die disziplin... es ist eine große Ehre, in einer Legion beizutreten und dem Kaiser zu dienen. Er sollte zwar mit eiserner Hand handeln, doch sollte er auch in manchen Dingen Gnade walten lassen. Hier und da mal kleine Geldgeschenke an die Legion übergeben, da ja ich als Rekrut nicht soviel verdiene, ausserdem hat dies der nebeneffekt, dass man so meine Treue und die der anderen sich sichert. Er muss nicht unbedingt ein erfahrener Feldheer sein, obwohl dies natürlich das Ansehen bei mir noch verstärken würde, doch seine Befehle, die er erteilt, sollten überlegt sein. Als Rekut möchte ich zu ihm aufschauen können, als einen Mann, der über alles erhaben ist. Die Austrahlung sollte auf den Legaten und den anderen Offizieren abfärben, so dass ich ihnen Blindlinks folgen würde. "


    Es fiel Tiberius ein wenig schwer, sie in die Position eines Rekruten zu versetzen, da man in der Regeln immer nur als Ruhm, Macht und Geld denkt. Man freut sich geradezu, wenn ein Krieg ausbrach, da man dan plündern konnte.

  • Macer nickte dem verspätet eintreffenden Tribun der Vigiles zu und begrüßte ihn ebenso wie die anderen und bot ihm einen Sitzplatz an. "Wir haben gerade erst begonnen. Aufgabe aller Prüflinge ist es, sich in eine bestimmte Rolle hinein zu denken und miteinander zu diskutieren, wie ihr euch aus Sicht des Militärs einen ggeigneten Kaiser vorstellt. Für dich hätte ich die Rolle eines Kommandeurs einer Ala Miliaria im Angebot, also einen besonders wichtigen Hilfstruppenkommandeur." Er erklärte kurz die Rollen der anderen noch einmal und überließ die Gruppe dann noch einmal sich selbst. Bisher gab es erst lange Meinungen, aber noch keine Diskussion.

  • Da der Kommandeur nichts einwandt, dachte ich einfach meinen Standpunkt noch etwas zu verdeutlichen. Mein Nachredner hatte mich in einem Punkt nämlich völlig falsch verstanden. "Zu meiner Entschuldigung muß ich gestehen, das ich nicht beabsichtigte den Kaiser an die Front zu stellen. Ich sah ihn vielmehr im Zelt des Kommandanten agieren, denn draußen auf dem Feld." Richtete ich mein Wort an den Mann, den der Senator Macer vorher bei der Begrüßung mit Iunius Silanus benannt hatte. Außerdem wollte ich noch etwas zu dem Schachbrett-Rekrutenführer sagen: "Artorius Imperiosus, richtig?" Doch ich sprach gleich weiter: "Ich bin auch noch sehr jung, wenn mein Vater mir die Rolle des Soldaten in der Familie ans Herz gelegt hätte, dann wünsche ich mir vorallem erstmal eins, nämlich zu überleben. Ein paar Burschen, die als Helden sterben wollen, gibts sicherlich auch, aber mit einem erfahrenen Kaiser als Führer passiert -so denke ich- ein Hinterhalt zum Beispiel weit unwahrscheinlicher. Außerdem stelle ich mir das Soldatenleben schon hart genug vor, da könnte ich mir vorstellen gerne auf Peitscheinhiebe zu verzichten nur weil mir ein Missgeschick als Anfänger passiert ist." Ich hoffte nicht voreilig zum Diskutieren übergegangen zu sein, denn die Gruppe wurde durch eine Auxiliaführer-Spielfigur erweitert. So wartete ich der Dinge. Man würde mir schon den Schnabel stutzen, war er zu schwungvoll...

  • Dragonum nickte Macer dankbar zu und nahm Platz, als er seinen Helm abgelegt hatte folgte er erstmal den Ausführungen des, wie es für ihn aussah, einzigsten Civilisten in der Runde bevor er sich selbst zu Wort meldete ...


    "Als Kommandeur einer Ala Miliaria, hätte ich wahrscheinlich eine wesentlich objektivere Sicht auf den Kaiser, als es meinetwegen der Rekrut oder der altgediente Centurio haben, wahrscheinlich wäre ich ihm auch bereits das ein oder andere Mal begegnet und hätte so einen genaueren Blick auf eine so interessante Persöhnlichkeit geworfen. Von da her wäre es für mich wahrscheinlich unheimlich wichtig was der Kaiser über meine Leistungen denkt und vor allem was er auf meine Meinung gibt! Ein Kaiser der mit mir zusammen über dem Schlachtenplan gebäugt steht und sich aller Möglichkeiten erkundigt und alle Pläne und Ideen einholt, würde mit Sicherheit mehr Respekt und Treue erwarten können, als ein Kaiser den meine Meinung und Erfahrung gar nicht interessieren. Wobei aus meiner Sicht wahrscheinlich unbedeutend wäre wieviele Schlachten er bereits erfolgreich geschlagen hat, da ich mich selbst stehts als Spezialist für meine eigene Einheit sehen würde!"


    Dragonum hoffte das er die anderen mit seinem Vortrag nicht von der Diskusion abgebracht hatte, wollte er doch ersteinmal seine Position darstellen um einen Eingang in die Diskusion zu finden, jetzt hieß es zuhören und den roten Faden behalten ...

  • Imperiosus hörte sich die Worte des Zivilisten an. Man hörte klar heraus, dass er ancheinend nicht soviel ahnung vom Militär hatte. :D


    " Selbst einem erfahrenen Kaiser könnte einen Hinterhalt zum Opfer werden, doch, wenn wir schon bei diesem Beispiel bleiben wollen, liegt es dann in seiner Macht, die richtige Entscheidungen zu treffen, vielleicht sogar auf den Legaten zu dessen Stab zu hören, die beraten zur Seite stehen. Ich bezweifle auch, dass eine Rekrut oder gar Soldat als Held sterben will, vielmehr will an doch als Held nach Rom zurückkehren, denn nur bei einem Krieg oder Schlacht aus dem man als Sieger hervor geht, kann man sich als Held feiern lassen und erntet den Ruhm, für den man in Friedenszeiten trainiert. "


    Tiberius dachte an seine Freunde, die im Partherkrieg gefallen sind, sie alle wurden nicht als Helden gefeiert.... doch die Legio trauert um diese Kameraden.

  • Macer war sehr froh, dass die Männer immer sehr ausführlich sprachen und aufeinander einingen, sich teilweise gezielt ansprachen. Das hatte er in anderen Kolloquien schon anders erlebt, wo jeder nur noch einzelne Sätze von sich gab und kaum mehr differenzierte.


    "Wie sähe es denn mit dem Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit aus?" griff er den Diskussionsfaden auf. "Viele möchte ein Held sein, nur wenige sind es. Viele wünschen sich vielleicht, dass der Kaiser sie persönlich in die Schlacht führt, aber was dürft ihr euch in eurer Rolle realistisch erwarten? Dass ein Hilfstruppenkommandeur den Kaiser persönlich kennt, hatten wir schon - aber wie ist das zum Beispiel beim Centurio? Würde der sich eine persönliche Begegung erwarten und wenn ja, was hätte er davon? Was sagt sein Kommandeur, wenn der Kaiser auch alle Centurionen kennt? Was denkt der Rekrut, wenn sein Centurio schon mit dem Kaiser persönlich sprach?"

  • Interessanter Gedanke den der Senator und Kommandant da ansprach ...


    "Also als Kommandant einer Ala wären warscheinlich gemischte Gefühle die realste Reaktion, zum einen würde ich mich darüber freuen das der Kaiser so viel Interesse zeigt für meine Einheit und für die "niederen" Ränge, zum anderen würde ich mir wahrscheinlich Sorgen machen das er so versucht mich zu umgehen bzw. das er glaubt das ich die truppeninterne Situation nicht vollkommen richtig einschätzen kann.
    Was nun die Gefühle der nun .. einfachen Soldaten oder Legionäre angeht glaube ich gibt es solche und solche, die einen die sich in der Regel auch immer freiwillig melden, sie sind entschlossen wollen etwas erreichen melden sich als erstes wenn es um Freiwillige geht, sie wollen überleben um voranzukommen. Dann gibt es wahrscheinlich den Römer der mehr für sein Leben Zuhause lebt als für den Dienst, er wünscht sich die Rückkehr zu seiner Familie und will deshalb auch unter allen erdenklichen Umständen überleben. Der letzte Typ, aus meiner Sicht, wäre dann der Legionär der voll und ganz für das Soldatenleben lebt, er will nicht weiter nach oben als bis zum Signifer oder zum Optio alles was er will ist sich selbst und seinen Kameraden zu beweisen das er ein ganzer Kerl ist, diese Männer wünschen sich zwar nicht den Tot aber sie würden lieber auf dem Schlachtfeld sterben als zuhause im Bett!"


    So da hatte Dragonum wiedermal einen großen Haufen warme Luft freigesetzt und hofte nun nur das das Ergebnis nicht eine gehobene Augenbraue seien würde ... ;)

  • Imperiosus hörte sich den Einwand vom Senator an, auch was der Kamerad sagte, der einen Komandeur bei der Ala repräsentieren sollte. Die Antwort war natürlich nicht so leicht, doch was würde ein Rekrut schon denken.


    " Nun,... was denkt schon ein Rekrut, wenn der Centurio mal mit dem Kaiser gesprochen hat. Natürlich würde ich mich fragen, was mein Centurio so großes geleistet hat, dass der Kaiser höchst selbst mit ihm sprach. Dann wäre da auch die Frage, ob der Kaiser dies häufiger machte oder es ein einzigesmal gewesen war. Ich denke, dass ich aber zu diesem Centurio aufschauen würde.... mir wünschen würde, dass ich irgendwann auch mal Centurio bin udn der Kaiser mit mir einige Worte wechseln würde. Wenn ich ein aufstrebender Rekrut wäre, der weiter hinaus will, als nur bis zum Centurio. Sollte ich aber einer sein,... Wie es Ocatvius Dragonum scho sagte, der sowieso nur Optio werden will und eher an meiner Familie denke, wie ich für sie sorgen kann, dann würde ich wahrscheinlich daheim bei meiner Familie damit angeben, dass der Kaiser mit meinem Centurio gesprochen hat, um selber ein weniger bewundert zu werden. " :D


    Tiberius grinste ein wenig, als er die letzten Worte sprach.

  • Silanus räusperte sich bevor er seine Antwort gab.


    "Ich denke ein Centurio würde sich keine Begegnung mit dem Kaiser erwarten, dennoch wäre es vermutlich der Höhepunkt seiner Karriere nach besonderen Verdiensten direkt durch den Kaiser geehrt zu werden. Natürlich reicht es auch, den Kaiser überhaupt einmal zu Gesicht zu bekommen. Einen Soldaten der Legio I dürfte es diesbezüglich vielleicht besser gehen, aber ein Soldat bzw. Centurio in Aegyptus wird den Kaiser vermutlich sein Leben lang nicht zu Gesicht bekommen. Dennoch soll er aber für ihn in den Krieg ziehen. Ich halte es daher für durchaus Sinnvoll und Wichtig, wenn sich der Kaiser ab und zu auf Reise begibt und seinen Truppen einen Besuch abstattet."

  • Auch weiterhin erfreuten die Kandidaten Macer mit ausführlichen Äußerungen, klaren Aussagen und direkte Erwiderungen auf die Worte ihrer Vorredner. Aber als anspruchsvoller Kommandeur wollte Macer natürlich versuchen, noch mehr Leistung aus den Prüflingen herauszuholen. "Könnt ihr solche Aussagen anhand von Beispielen aus dem Kurs belegen? Je nach Kaiser hatten die Soldaten wohl mal höher und mal weniger hohe Erwartungen und mal wurden dieser erfüllt und mal enttäuscht. Vielleicht könnt ihr euch aus diesen Beispielen dann bezügllich der Eingangsfrage ein Idealbild zusammenstellen, das alle Rollen einigermaßen glücklich macht."

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