Das war sie also, die Akademie von der mir Marcus am Brunnen erzählt hatte!
Nicht schlecht. Zweifelslos hatte ich zwar schon beeindruckendere Gebäude gesehen, aber die Tatsache das solch ein Gebäude überhaupt in Rhakotis stand, war schon einen Besuch wert.
Ich zog meinen alten grauen Umhang zurecht, der meine Uniform verdeckte und schritt durch den Eingang.
Ich war schließlich privat hier und hatte keine Lust dumme Fragen zu beantworten, wenn man mich in voller Ausrüstung durch dir Tür gehen sehen würde.
Leere.
Momentan schien niemand hier zu sein.
Da hast du dir ja einen tolle Zeit ausgesucht, meinte ich vorwurfsvoll zu mir.
Doch die Türe stand ja offen, also musste ja jemand da sein, der mir eine Führung genehmigen würde.
Ich schritt weiter, bis ich einen Hof erreichte und setzte mich auf die nächst beste Bank.
Anschließend atmete ich tief durch und begutachtete meine Umgebung.
Akademie des Marcus Achilleos
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Zitat
Original von Leonidas Kleomenes
Leonidas nickte eifrig, begann es doch nun spannend zu werden."Dann kommen wir jetzt zu den Pflichten, die sich aus den Tugenden ableiten. Es sind nur drei. Loyalität, Pietät und die Wahrung von Sitte und Anstand sind diese drei Pflichten. Ich denke, dass vor allem die Pflicht der Pietät einer Erklärung bedarf. Hier geht es vor allem um die Pietät, wie sie Kinder gegenüber ihren Eltern haben. Kinder vertrauen ihren Eltern blind und ehren ihre Eltern. Das kann man auch weiter fortsetzen, bis zur Ehrung der Ahnen und der Götter. Deshalb ist eine Familie so wichtig, weil nur sie ihre Ahnen verehrt. Wenn die Ahnen nicht mehr geehrt werden, dann ist die Harmonie zwischen Himmel und Erde in Gefahr, weil sie zwischen den Welten vermitteln.
Damit wären wir dann auch schon bei der Harmonie. Die Harmonie zwischen Himmel und Erde kann ich nur herstellen, wenn die Erde in Harmonie ist. Die Erde ist in Harmonie, wenn die Reiche in Harmonie sind. Die Reiche sind in Harmonie, wenn die Provinzen in Harmonie sind. Die Provinzen sind in Harmonie, wenn die Siedlungen in Harmonie sind. Die Siedlungen sind in Harmonie, wenn die Familien in Harmonie sind. Und die Familien sind in Harmonie, wenn jedes enzelne Familienmitglied mit sich selbst in Harmonie ist. Gleichzeitig müssen aber auch die einzelnen Familienmitglieder in Harmonie mit ihren Ahnen und den Göttern sein, um eine Harmonie mit dem Himmel herstellen zu können. Damit ist der Kreis geschlossen. Vom Himmel zu den einzelnen Menschen hin zur ganzen Erde und wieder zum Himmel."
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Zitat
Original von Marcus Octavius Matrinius
Das war sie also, die Akademie von der mir Marcus am Brunnen erzählt hatte!
Nicht schlecht. Zweifelslos hatte ich zwar schon beeindruckendere Gebäude gesehen, aber die Tatsache das solch ein Gebäude überhaupt in Rhakotis stand, war schon einen Besuch wert.
Ich zog meinen alten grauen Umhang zurecht, der meine Uniform verdeckte und schritt durch den Eingang.
Ich war schließlich privat hier und hatte keine Lust dumme Fragen zu beantworten, wenn man mich in voller Ausrüstung durch dir Tür gehen sehen würde.
Leere.
Momentan schien niemand hier zu sein.
Da hast du dir ja einen tolle Zeit ausgesucht, meinte ich vorwurfsvoll zu mir.
Doch die Türe stand ja offen, alos musste ja jemand da sein, der mir eine Führung genehmigen würde.
Ich schritt weiter, bis ich einen Hof erreichte und setzte mich auf die nächst beste Bank.
Anschließend atmete ich tief durch und begutachtete meine Umgebung.Ich wollte gerade zur Tür gehen, um sie zu schließen, als ich im äußeren Hof jemanden sitzen sah. Mit einem gastfreundlichen Lächeln ging ich auf ihn zu. Das Lächeln wurde herzlich, als ich den Mann erkannte.
"Salve, Matrinius! Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?"
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Die Ehre ist ganz auf meiner Seite.
Meinte ich und gab Marcus freundlich die Hand.
Ich bin heute privat unterwegs und dachte, dass eine Führung durch deine Akademie bestimmt interessant seien würde.
Sagte ich mit einer ausschweifenden Geste in Richtung des restlichen Teils der Akademie. -
"Gerne. Wie kommt es, dass sich ein Römer für Rhakotis interessiert? Und für diese einfache Akademie?"
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"Was passiert wenn eine Familie ausgestorben ist, was geschieht dann mit den Ahnen?" fragte Leonidas skeptisch, der langsam glaubte das die griechische Kultur wirklich allen anderen Kulturen überlegen ist.
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"Normalerweise gibt es dann ja immer noch angeheiratete Familien, die sich um die Ahnen kümmern. Wenn nicht, dann gibt es immer noch Priester, die sich in öffentlichen Ahnentempeln um die Ahnen kümmern, die keine Familien mehr haben. Und sollten die jemanden vergessen, dann gibt es immer noch den Kaiser von Ch'in, der sich im Ahnentempel des Palastes darum kümmert, dass allen Ahnen gedacht wird. Allen unter dem Himmel. Also wird im Prinzip immer der Ahnen gedacht. Es geht nur vor allem darum, dass die Nachkommen ihrer Ahnen gedenken. Das bedeutet, seine Eltern und deren Eltern und so weiter zu ehren. Wenn du alt bist, möchtest du ja auch lieber, dass sich deine Kinder um dich kümmern als irgendwelche Fremden, oder etwa nicht?"
Ich machte eine kurze Pause.
"Übrigens ist die Ahnenverehrung auch ein wichtiger Teil der römischen Religion. Bei den Römern ist es, so weit ich weiß, auch so, dass die Ahnen die Lebenden heimsuchen, wenn sie nicht verehrt werden."
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Leonidas nickte traurig, musste er doch währenddessen an seinen verstorbenen Großvater denken.
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Ich bemerkte, dass irgendetwas Leonidas betrübte. "Alles in Ordnung mit dir?"
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Von der Agora kommend, gelangte ich schließlich mit Iunia Urgulania zum Eingang der Akademie.
"So, dass ist die Akademie." Ich schloss die Tür auf. "Hereinspaziert. Die Mauer vor uns trennt den äußeren Hof von den Unterkünften der Schüler zu unserer linken. Außerdem kann man so nicht direkt auf den Hof schauen und der Eingang zum Hof ist exakt in der Mitte."
Ich ging in den Korridor zwischen Trennmauer und Unterkünften und nachdem Urgulania ebenfalls das Tor durchschritten hatte, schloss ich es wieder ab.
"Da ich keinen Ianitor habe, ist das sicherer. Ich weiß nicht, ob mein Schüler Stratocles da ist oder nicht, deshalb bin ich lieber zu vorsichtig als zu vertrauensselig."
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Die Akademie war schon vom weiten zu sehen und die Größe des Komplexes war schon ein wenig beeindruckend. Durch meine Arbeit war ich natürlich hin und wieder auch im Rhakotis unterwegs gewesen, aber irgendwie war mir das hier noch nie aufgefallen. Ich schaute mich etwas staunend um und folgte durch das Tor.
Diese Gebäude sind mir vorher nie aufgefallen.
sagte ich und stellte damit im Prinzip auch direkt die Frage, woher sie so plötzlich gekommen waren. Denn so wie sie aussah, waren sie sicherlich nicht immer hier gewesen. -
"Früher war dieser Platz fast unbebaut. Es stand nur ein einzelnes Gebäude darauf. Das hier war eine Ziegelei. Die habe ich von ihrem vorherigen Eigentümer geschenkt bekommen. Und dann fing ich an, selbst Ziegel zu machen und die Mauer zu bauen. Dann kamen die Nachbarn, wir haben uns unterhalten und ich fing an, ihre Kinder zu unterrichten. Eine Gegenleistung habe ich nie verlangt. Irgendwann hatten sie dann wohl beschlossen, mir zu helfen. Das ist nicht der schlechteste Teil von Rhakotis. Hier wohnen Handwerker. Maurer, Schreiner, Töpfer und so weiter. Und dann stand die Akademie binnen weniger Wochen."
Die Freude über die Hilfsbereitschaft der Menschen war mir deutlich anzumerken. Ich war noch immer ein wenig gerührt von so viel Hilfsbereitschaft.
"Das war das Schönste, was ich je erlebt habe."
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"Es ist alles in Ordnung, ich musste nur an meinen Großvater denken." sagte Leonidas gedämpft.
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Zitat
Original von Marcus Achilleos
"Gerne. Wie kommt es, dass sich ein Römer für Rhakotis interessiert? Und für diese einfache Akademie?"Ich lächelte wissend.
Da nun die Patroullien in Rhakotis verstärkt wurden, musste mir zwangsweise dieses Gebäude auffallen. Schließlich unterscheidet es sich doch gewaltig von den schon fast halb verfallenen Hütten, die man sonst hier vorfindet.
Meinte ich und schaute ein paar Kindern nach, die gerade durch die Eingangstür nach draußen verschwanden.
Na, schluss für heute oder was? -
Zitat
Original von Marcus Achilleos
"Früher war dieser Platz fast unbebaut. Es stand nur ein einzelnes Gebäude darauf. Das hier war eine Ziegelei. Die habe ich von ihrem vorherigen Eigentümer geschenkt bekommen. Und dann fing ich an, selbst Ziegel zu machen und die Mauer zu bauen. Dann kamen die Nachbarn, wir haben uns unterhalten und ich fing an, ihre Kinder zu unterrichten. Eine Gegenleistung habe ich nie verlangt. Irgendwann hatten sie dann wohl beschlossen, mir zu helfen. Das ist nicht der schlechteste Teil von Rhakotis. Hier wohnen Handwerker. Maurer, Schreiner, Töpfer und so weiter. Und dann stand die Akademie binnen weniger Wochen."
"Das war das Schönste, was ich je erlebt habe."Ich lächelte und schaute mich staunend um. Was wenige Menschen doch in kurzer Zeit alles schaffen konnten, wenn sie zusammenarbeiteten.
Das klingt nicht nach dem, was man sonst über die Menschen hier im Rhakotis hört. Normalerweise hört man nur davon, dass hier Verbrecher und Gesindel wohnen. -
Zitat
Original von Leonidas Kleomenes
"Nun gut... Da ich ja bereits festgestellt habe, dass Harmonie zunächst damit beginnt, mit sich selbst in Harmonie zu kommen, empfiehlt es sich, dazu passende Übungen zu lernen. Kaum etwas ist besser geeignet, Körper und Geist in Einklang zu bringen als... na, was wohl?" Da beide Schüler Griechen waren, müssten sie eigentlich ziemlich sofort darauf kommen, dass Sport die richtige Antwort war.
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Zitat
Original von Marcus Octavius Matrinius
"Die Patroullien wurden verstärkt? Das freut mich, dass Rhakotis nicht wie üblich vergessen wurde. Mit Soldaten wie dir, die den Menschen Respekt entgegen bringen, habe ich sogar Hoffnung, dass das von den Einheimischen ebenso erfreulich gesehen wird."
Die Kinder, die in der Tat für heute Unterrichtsschluss hatten, rannten laut lachend an uns beiden vorbei.
"Ich unterrichte die Kinder immer morgens, danach koche ich ihnen was zu Mittag und danach können sie noch mit allerlei Fragen zu mir kommen, haben aber im Prinzip frei, wenn man es so sagen will. Du hast das Mittagessen gerade verpasst. Wenn du das nächste Mal auf Patroullie hier vorbei kommst, dann schau doch einfach Mittags rein und ich koche für dich und deine Kameraden mit. Es ist zwar kein Luxus-Essen, aber dafür gesund."
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Zitat
Original von Iunia Urgulania
"Ich denke, das sind die üblichen Vorurteile, die man über die Viertel der Armen so hat. Wobei hier auch nicht alle arm sind."
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Ich bedankte mich mit einem gut gemeinten Nicken in seine Richtung.
Und wie sieht es nun aus, gewährst du mir einen Rundgang durch die Akademie?
Fragte ich mit wachsendem Interesse. -
"ja, natürlich. Also, hier befinden wir usn im äußeren Hof. Das Gebäude dort beherbergt die Latrine und das Bad. Links geht's zum Bad, rechts zur Latrine. Erwarte da aber nicht Mosaiken et cetera, im Bad steht nur ein einfacher Holzzuber. Die Latrine hat aber immerhin eine permanente Spülung. Die Abwasserleitung des Serapeions fuhrt hier drunter durch. Das Gebäude gegenüber ist das Vorratsgebäude. Davor ist die Kochecke. Und das große Gebäude gegenüber dem Eingang, das ist die große Halle, der zentrale Versammlungsraum der Akademie. Dort wird unterrichtet und gespeist."
Ich zeigte dabei jeweils auf die Gebäude. Dann ging ich in die große Halle und in den dahinter liegenden Hof weiter.
"Das hier ist der innere Hof. Irgendwann will ich hier mal einen Garten anpflanzen, aber im Moment fehlen mir dazu Zeit und Geld. Vielleicht wächst ja auch von selbst was, das sich zu einem Garten formen lässt, muss man mal sehen. Links das Gebäude ist als Gästewohnung geplant, aber noch nicht eingerichtet. In das rechte Gebäude soll eine Bibliothek, die ich aber auch noch nicht habe. Und geradeaus geht es in die Meditationshalle. Neben der Meditationshalle ist auf der einen Seite der Ahnentempel und auf der anderen Seite meine Wohnung. Und das ist auch schon die Akademie. Möchtest du was besichtigen?"
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