Akademie des Marcus Achilleos

  • "Äh..." Vielleicht hätte ich jemanden fragen sollen, der sich mit Sklaven auskennt. :P Aber manchmal war ich einfach zu schnell in meinen Entscheidungen. Andererseits... ich konnt tun und lassen, was ich wollte.
    "Vielleicht sollte ich das," antwortete ich erstmal mit einem Schulterzucken. Dann ging ich auch schon die Stufen in die große Halle hoch. Die Kinder sahen Alsuna mit großen Augen an.


    "Wer ist das?" fragte Nefirtiri. Das Mädchen war nicht nur die neugierigste, sondern auch die beste Schülerin. Es verwunderte mich nicht, dass sie das Wort ergriff.


    "Das ist Alsuna," antwortete ich.


    Nefirtiri legte ihren Kopf schief. "Deine Verlobte?"


    Ich lachte kurz. "Nein. Ich habe keine Verlobte. Und auch..."


    "Warum? Mein Vater sagt immer, dass ein Mann nur mit einer Frau glücklich werden kann."


    "Äh... da hat er so nichtganz recht. Man kann auch alleine ganz gut glücklich werden."


    Nefirtiri dachte kurz nach. "Das glaube ich aber nicht. Ich kenne niemanden, der alleine glücklich ist."


    "Ich bin doch aber glücklich!" erwiderte ich mit einem strahlenden Lächeln.


    "Warum lächelst du dann so wenig?"


    Dieses Kind... manchmal war ich wirklich froh, dass ich keine eigenen Kinder hatte! "Soll ich etwa mit einem Dauerlächeln durch die Gegend rennen?" Ich bemerkte gar nicht, dass mein Tonfall leicht gereizt war.


    "Hab ich was Falsches gesagt?"


    "Nein... nein," sagte ich deutlich milder. "Und um deine Frage zu beantworten: Alsuna ist eine Sklavin. Memnos hat sie mir geschenkt. Vorher hat sie ihm gehört."


    "Der Mann sah nicht nett aus," meinte Nefirtiri entschlossen.


    "Ist er auch nicht wirklich." Ich ging zu der Schiefertafel, die im Raum stand und auf der griechische Buchstaben standen. "So, aber jetzt machen wir weiter mit den Lese-Übungen."


    Ich schrieb einen Text auf die Tafel, um dann einen Schüler auszuwählen, diesen vorzulesen. Nefirtiri meldete sich zwar eifrig, doch ich konnte sie ja nicht dauernd drannehmen. Also zeigte ich auf einen anderen. "Herethab, du darfst vorlesen!"


    Der Junge stand auf und las sich den Text auf der Tafel durch. Einmal, dann noch einmal. Nefirtir wollte schon etwas sagen, wurde aber von mir mit einem strengen Blick zum Schweigen gebracht.


    Schließlich las Herethab vor. "Der... Pharos... steht im... im... Hafen von Alexandria und ist ein... Turm. Auf... auf?..." Er zuckte mit den Schultern. "...seiner Spitze leuchtet ein Feuer... weit auf... das Meer hinaus. Er weist den... ah!... Er weist den Schiffen den Weg in den Hafen. So können diese sicher nach Alexandria fahren!" Er sah zufrieden lächelnd zu mir herüber.


    Ich nickte anerkennend. Es war für die Kinder nicht ganz einfach, die Texte auf Koiné zu lesen. Schließlich war ihre Muttersprache meist ägyptisch. "So, das war die letzte Lektion für heute. Jetzt kommen wir noch zu den Hausaufgaben von gestern. Ich habe euch einige Rechenaufgaben gestellt. Die wollen wir jetzt besprechen. Jeder von euch trägt eine vor."


    Der Reihe nach las jeder eine Aufgabe und die Lösung vor. Ich war zufrieden, niemand hatte einen Fehler gemacht. Damit konnte ich am nächsten Tag ein neues Thema beginnen. Ich sah mir noch die Wachstafeln an, dass auch jeder alle Aufgaben gelöst hatte. Wo noch Fragen kamen, gab ich Erklärungen. Schließlich war alles besprochen.


    "So, Kinder, jetzt gibt's noch die Hausaufgabe für morgen. Schreibt mir einen kleinen Aufsatz. Ganz egal worüber. Das wäre alles für heute. Wenn ihr noch Fragen..." Da rannten sie auch schon fröhlich lachend in Richtung Ausgang.


    Ich sah Alsuna an. "So läuft das hier fast immer ab. Ich hoffe, dass sie damit später in ihrem Leben bessere Chancen haben. Wenn die Gesellschaft sie lässt. Doch nun möchte ich dir erstmal den Rest der Akademie zeigen."


    Ich ging in den inneren Hof. Dort stellte ich wieder die Gebäude vor. "Da links ist die Gästewohnung. Die steht aber leer und ist auch noch nicht wirklich eingerichtet. Und rechts ist die Bibliothek. Das direkt vor uns ist die Meditationshalle. Durch die kommt man links zum Tempel und rechts zu meiner Wohnung. Um meine Wohnung kümmere ich mich selbst, da hast du also nichts verloren. Was den Tempel anbetrifft: Wenn du dort einen Altar für deine Götter oder deine Ahnen einrichten willst, sag mir bescheid, wir finden dann einen Platz. Allerdings werde ich keine blutigen Opfer dulden."

  • Anscheinend war der hochjubelnde Enthusiasmus ein wenig abgedämpft worden. Am Ende bewahrheitete sich doch noch Memnos‘ Credo, dass sich noch lange nicht jeder Herr für eine angemessene Sklavenhaltung eignete. Und vermutlich wäre es auch unklug, jemandem wie ihr nach beinahe einem ganzen Leben im Besitz anderer allzu viele Freiheiten einzuräumen. Man konnte nie voraussagen, wie sie dieses unerwartete und seltene Geschenk am Ende nutzen würde. So ganz wusste sie es selbst noch nicht, es waren mehr bloße Empfindungen, die sie durchzuckten wenn sie an ein Ende ihres Sklavendaseins dachte. Doch schon allein diese Gefühle hätten so manchen besorgt gestimmt.
    Trotzdem hätte ihr Achilleos beinahe leid getan. Unerfüllte Erwartungen waren immer so... unangenehm. Deswegen war es wohl am Besten, wenn man gar keine Erwartungen hegte.


    Alsunas Blick glitt langsam über die Kindergesichter, ehe sie eine leichte Verneigung andeutete, als ihr Name genannt wurde. Da sie den Rhakotis-Nachwuchs nach Aussage ihres neuen Herrn ebenfalls unterrichten sollte, akzeptierte sie die jungen Herrschaften auch gleich als ihre Vorgesetzten, da ihr spontan keine Beziehung einfiel, die sie ihnen sonst anbieten konnte, ohne Gefahr zu laufen, sich irgendwann den Befehlen ihres Jinshi zu widersetzen. Auf das ‚ältere Schwester-Klischee‘ verspürte sie ebenso wenig Lust wie auf das ‚Mutter-Kind-Spielen‘. Also konnte sie sie auch gleich als Höhergestellte ansehen, denen sie in ähnlichem Maße zu dienen hatte wie Achilleos.
    Die Kinder schienen recht aufgeweckt, zumindest deren Wortführerin. Allzu viel Kontakt hatte Alsuna mit dieser Größenordnung Mensch bislang nicht gehabt, außer vor langer Zeit, als Hermione und sie ebenfalls in diese Kategorie gehört hatten. Seitdem waren höchstens einmal Kinder von Memnos‘ Geschäftspartnern bei ihr gewesen, damit sie sie beschäftigte und die Erwachsenen nicht gestört wurden. Und diese kleinen Blagen hatten wahrhaft anderes im Sinn gehabt, als von ihr unterrichtet zu werden. Kinder konnten gegenüber Sklaven ebenso große Monster sein wie ihre Eltern.


    Nun, Alsuna war schon mit schlimmeren Namen tituliert worden als ‚Verlobte von Marcus Achilleos‘. Und wie eine typische Sklavin sah sie gerade in dieser Gegend sicherlich nicht aus. Ihre repräsentativen Betätigungen würden in ihrer jetzigen Situation vermutlich brachliegen, vielleicht musste sie ihre kostbareren Besitztümer, welche Memnos ihr so großmütig überlassen hatte, ohnehin abgeben. Idealisten und Weltverbesserer brauchten eigentlich immer Geld, und wenn man es ihnen schenkte, würden sie schwerlich widerstehen können.
    Er lächelte also selten. Dieses kleine Ding konnte sich noch als wahrer Quell von Informationen entpuppen. Anscheinend schnatterte sie gerne. Andererseits konnte das Ganze auch böse nach hinten losgehen. ‚Die Alsuna hat mich ganz komische Dinge über dich gefragt‘. Kinder waren eben ein zweischneidiges Schwert.
    Memnos wäre jedoch pikiert gewesen, hätte er die Meinung bezüglich seines Aussehens vernommen. Er hatte hier eines der freundlichsten Gesichter aufgesetzt, das sich in seinem Repertoire befand. Und herrje, auf seine Art und Weise war er nett gewesen. Zwar verspürte die Sklavin nicht direkt den Wunsch, ihren ehemaligen Herrn zu verteidigen, doch ging sie auch nicht davon aus, dass alle übrigen Menschen unglaublich mehr Herzensgüte besaßen. Memnos war guter Durchschnitt und niemand konnte ihm verübeln, dass er bei fast allem was er tat zunächst einmal an sich dachte. Jeder dachte im Grunde nur an sich.


    Stumm und aufmerksam verfolgte Alsuna den folgenden Unterricht und vermochte sich so langsam ein Bild von dem zu machen, was demnächst wohl auch von ihr verlangt werden würde. Lesen, schreiben und rechnen. Eigentlich seltsam, dass sich nicht noch mehr Kinder hier fanden. Vermutlich wurden sie woanders gebraucht. Rhakotis war ein quirliger Ameisenhaufen, da gab es immer etwas zu tun. Zumindest war ihr Jinshi nun mit ausreichend anderen Dingen beschäftigt, so dass es ihr möglich war, ihn ohne direkten Augenkontakt befürchten zu müssen etwas genauer mustern zu können. Er besaß Charisma, derart, dass man sich zwangsläufig fragte, weshalb er hier herumvegetierte, anstatt sich um seine Karriere in der Politik oder im Heer zu kümmern. Aber vielleicht tat er dies auch nebenbei, neben seinem Ehrenamt von Unterricht, der Speisung aller Armen und dem Bau seltsamer Gebäude. In dieser besonderen Ausstrahlung lag vermutlich auch sein Talent im Unterrichten zugrunde. Es wäre sicherlich nicht falsch, sich schon einmal innerlich darauf vorzubereiten, dass ihr eigener Umgang mit den Schülern von mehr Schwierigkeiten durchsetzt sein würde.


    Es gelang ihr dank jahrelanger Übung hervorragend, ihren Blick rechtzeitig wieder zu senken, bevor Achilleos sich ihr wieder zuwandte und damit fortfuhr, ihr die Gebäude und deren Nutzung näherzubringen. Auf seine Hoffnung bezüglich der Zukunft seiner Schüler antwortete sie lediglich mit einem leichten Nicken. Zum Ungeheuer namens ‚Gesellschaft‘ hätte sie zwar gut und gerne zwei Stündchen zu berichten gehabt, allerdings hätte dies außer einer enormen Verschwendung von Zeit nichts gebracht.
    “Ich bete nicht, Jinshi“, antwortete Alsuna lediglich knapp auf sein Angebot bezüglich des Tempels. Zwar war es einer kleinen Sensation gleichzusetzen, dass er sich überhaupt Gedanken um ihre Religion machte, doch diese gutmütigen Samen fielen bei ihr auf fruchtlosen Steinboden. Mit Göttern hatte sie sich mit Ausnahme des griechischen Pantheons niemals bewusst auseinandergesetzt und ihre Ahnen waren tot, wie es Ahnen nun einmal so an sich hatten. Was brachte es, mit der Luft zu diskutieren und sich einzubilden, dass irgendjemand nicht nur zuhörte, sondern auch noch dafür sorgte, dass sich Wünsche erfüllten?
    “Darf ich mich erkundigen, wo mir erlaubt ist zu schlafen, Jinshi?“ Eine weitaus wichtigere Angelegenheit. Als sklavischer Erstzugang auch durchaus berechtigt. Es würde sie nicht überraschen, hätte ihr Herr beim Hausbau eine derartige Unterkunft überhaupt nicht vorgesehen.

  • Sie betete nicht? Das war interessant. Aber es war ihre persönliche Sache, also sollte es mich nicht weiter kümmern. Und dann kam die Frage, auf die ich so schnell keine Antwort hatte: Wo sollte sie eigentlich schlafen? Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber natürlich hatte ich schon eine Idee.


    "Im Eingangsbereich habe ich Unterkünfte, die im Moment ungenutzt sind. Wir müssten dir da noch ein Bett reinstellen, aber ansonsten sind die ganz in Ordnung."


    Ich drehte mich um und ging wieder auf die große Halle zu. "Welche Sprachen sprichst du?" fragte ich, während ich die Stufen zur großen halle hinaufging.

  • Im Eingangsbereich würde sie also nächtigen. Dass diese Unterkunft nicht mit dem zu vergleichen wäre, was sie in Hermiones Diensten gewohnt gewesen war, barg keine Überraschung. Sie hatte immer nur ein Zimmer entfernt von ihrer Herrin schlafen dürfen, und ein leichter Schlaf war erforderlich gewesen, falls das werte Händlertöchterlein mitten in der Nacht aufwachte und nach irgendetwas verlangte. Angesichts des in diesem Viertel herrschenden Lärmes würde sie wahrscheinlich durchgehend aufwachen weil sie glaubte, gerufen worden zu sein. Aber daran würde sie sich wohl einfach gewöhnen müssen. Wie an so manches andere auch. Andererseits existierten natürlich auch die ein oder anderen Vorteile in dieser Lage. Sie konnte leichter und unbeobachtet verschwinden, sollte sie dieses Bedürfnis verspüren. Der Eingangsbereich lag ein gutes Stück von Achilleos‘ persönlichen Räumen entfernt. Zwar bezweifelte sie irgendwie, dass er des Nachts gut und tief zu schlafen pflegte, dennoch würde er ihre Abwesenheit nicht bemerken, falls er sie nicht ausgerechnet dann für irgendetwas benötigte. Aber sie hielt diese Möglichkeit für mehr als unwahrscheinlich.


    Ein Bett wäre jedoch auf jeden Fall von Vorteil.
    Ihr Jinshi kehrte wiederum zur großen Halle zurück und Alsuna folgte ihm, während sie sich bemühte, unauffällig einen Blick auf ihr Gepäck zu erhaschen um sich davon überzeugen zu können, das damit nichts geschehen war. Ihre Suche endete, als er sich nach ihren Sprachkenntnisse erkundigte. Vermutlich war dies der Beginn einer schier endlosen Frageserie bezüglich Fähigkeiten und Kenntnisse. Die Sklavin bekämpfte den aufsteigenden Drang, ihm einfach als Antwort ‚Nur Ägyptisch‘ zu überlassen und alle übrigen Sprachen, die man ihr schon als Kind in den Schädel geprügelt hatte, für den Rest ihres Lebens getrost vergessen zu können. Ohne Förderung und Nutzung würden sie bestimmt absterben wie ein abgebundener Finger. Ihre eigenen Interessen lagen weit entfernt von dem, was sie bislang hatte lernen müssen. Doch um Hermiones Kenntnisse zu unterstützen und sich mit ihr unterhalten zu können, war sie nicht drumherum gekommen, sich anzustrengen und in den wenigen ungestörten Stunden unerwünschtes Wissen zu verinnerlichen.


    Dennoch konnte sie sich nicht recht überwinden, hier mit einer Aufzählung zu beginnen. Vielleicht benötigte sie gar nicht alles, was sie wusste, an diesem Ort. Gab sie aber an, Kenntnisse über etwas zu besitzen, würde Achilleos diese zwangsläufig auch ausnutzen.
    „Welche Sprachen sollte ich beherrschen, um dir angemessen dienen zu können, Jinshi?“ Mit einer Gegenfrage zu antworten entsprach in ihrem vorherigen Haushalt in etwa dem Tritt gegen das Schienbein. Memnos hatte es gehasst. Und sonderlich höflich erschien diese Taktik wohl auch nicht. Aber sie musste ihre Grenzen eben weiterhin austesten.

  • "Attisch, Koiné, Latein und Ägyptisch," antwortete ich neutral. "Am besten in Wort und Schrift. Du kannst doch schreiben?" So, wie sie als Sklavin herausgeputzt war, hatte Memnos sie garantiert lesen und schreiben lernen lassen. "Wenn du ein wenig Talent zum Zeichnen hättest, wäre das auch nicht schlecht. Und rechnen solltest du auch können. Ach, und bevor ich das vergesse: Du kannst natürlich jederzeit die Bibliothek hier nutzen. Zur Großen Bibliothek kann ich dir auch Zugang verschaffen, wenn du das möchtest."


    Während wir uns unterhielten, durchquerten wir die große Halle und gingen durch den äußeren Hof, auf ihr Gepäck zu. Natürlich war es unangetastet.


    "Kannst du eigentlich kochen?"

  • Oha. Für eine so kleine Schule, in die sich ab und an ein paar Bettlerkinder verirrten, stellte der Herr Lehrer aber beachtliche Ansprüche. Dass er tatsächlich noch Kenntnisse in Latein und Attisch verlangte, hätte Alsuna niemals gedacht. Koiné sicher, das hatte sie ja gerade erst in der vorangegangenen Unterrichtseinheit festgestellt. Und Ägyptisch war ebenso verständlich. Aber der Rest.. weswegen sollten die Kinder so etwas Lernen? Latein war eine störrische Sprache, für die man fürchterlich präzise arbeiten und mit der man sich mindestens zwei Stunden am Tag beschäftigen musste. Wenigstens traf das auf sie selbst zu. Hin und wieder, bei einigen Begrifflichkeiten, kam ihr Latein zugute. Aber diese Momente waren selten und sie besaß zu wenig Zeit, die man ihr selbst überließ. Das Angebot zur Benutzung der Bibliotheken ehrte Achilleos, doch wahrscheinlich würden ihr auch hierzu einfach die Gelegenheiten fehlen. Ganz abgesehen davon, dass ihr der Inhalt seiner wie auch der großen Bibliothek bislang vollkommen unbekannt war.


    „Für Latein benötige ich etwas mehr Zeit und regelmäßige Übung, doch es ist möglich“, begann sie ihre Antworten, die sie bereits verabscheute, noch während ihre Stimme sie ruhig und leise vortrug. Trotzdem schien es ihr unmöglich, diesbezüglich zu lügen. Anscheinend befand sie sich einfach schon zu lange im Sklavenstatus.
    „Die übrigen Anforderungen versuche ich zu deiner Zufriedenheit zu erfüllen, Jinshi. Ich bezweifle nur leider, dass ich mich den Schätzen der Bibliotheken werde widmen können. Sei dennoch bedankt für dein überaus großzügiges Angebot.“
    Zurück auf dem äußeren Hof schien es das Schicksal indes gut mit ihr zu meinen.
    „Ich musste nie bei meinen früheren Herren kochen. Für diese Aufgaben besaßen sie andere Sklaven. Aber ich kann es lernen, wenn du es wünschst.“

  • Ich nickte höflich, als sie mir dankte. "An mir soll es nicht liegen. Ich werde dir einen Nachmittag pro Woche freigeben." Unvermittelt hob ich die Kiste mit Alsunas Sachen hoch. "Du wirst mir beim Kochen assistieren. Spätestens morgen."


    Dann ging ich mit der Kiste voran zur Unterkunft in der Mitte des vorderen Gebäudes. Die lag dann auch nicht direkt am Eingang. In der Holztüre war ein Fenster, das von innen mit einem dünnen Vorhang verhangen war. Ich stieß die Türe auf, da sie nur angelehnt war, und betrat den Raum. Er war etwa acht pedes breit und zehn pedes tief. Der Boden war aus Holz und an einer wand war ein Regal. Hier sah man auch, dass das Fenster in der Tür das einzige Fenster war. Das hatte aber den positiven Effekt, dass man der Lärm der Straße hier nicht hörte.


    Ich stellte die Kiste in einer Ecke des Raumes ab und sah Alsuna an. "So, das ist jetzt dein Reich. Ein Bett organisiere ich noch bis heute abend." Ich kramte einen Schlüssel hervor und gab ihn Alsuna. "Das ist der Schlüssel zu diesem Raum. Bewahre ihn gut auf, das ist nämlich der einzige."

  • Stillschweigend beobachtete Alsuna ihren Jinshi, während jener ihre Truhe hochhob und diese vermutlich zu ihrem Quartier trug. Das Behältnis befand sich in einem guten Zustand, es würde nicht auseinanderfallen und damit seinen Inhalt offenbaren. Sie griff nach dem Weidenkorb, in welchem sich der Rest ihrer Habseligkeiten befand, und folgte Achilleos zu ihrem neuen Heim. Einen Nachmittag frei. Zum Lernen definitiv zu wenig. Das würde sie wahrscheinlich in die Nachtstunden verlegen müssen. Hoffentlich überließ man ihr eine Lampe.
    Verflixt, sie übernahm schon dieselben Gewohnheiten wie in ihrem früheren Haushalt! Womöglich weil alles so schnell gegangen war. Zum gestrigen Tage hatte sie noch gar nichts von dieser spontanen Idee des guten Memnos gewusst. Geahnt vielleicht, aber ebenso gut hätte es passieren können, dass sie Hermione in deren neuen Haushalt gefolgt wäre. Stattdessen war ihr heute morgen die Nachricht über eine leichte Abänderung der Pläne mitgeteilt worden. Sie konnte nur hoffen, dass sie in der Eile nichts bei Memnos vergessen hatte.


    Er sollte ihr eine Lampe geben, wenn nicht, würde sie gleich morgen mit voller Absicht seine Kochkünste boykottieren. Dieses eine kleine Fenster in der Tür ließ kaum genug Licht herein, besonders wenn man versuchte, den Gebrauch einer verhassten Sprache zu vertiefen. Hermione hätte ein solches Räumchen für... nun, wahrscheinlich hätte sie es gar nicht genutzt. Sie hätte die Wand herausbrechen lassen und etwas geschaffen, in dem man wirklich ordentlich wohnen konnte.
    Mit leicht geweiteten Augen ließ Alsuna den Blick über die Wände und den Boden schweifen. Hier etwas zu verstecken war beinahe unmöglich. Hinter dem Regal wäre viel zu offensichtlich. Ihre Aufmerksamkeit blieb an den Holzdielen hängen. Ob man da womöglich...


    Zügig senkte sie wieder den Kopf, als ihr Herr erneut das Wort ergriff. Ja, ein Bett wäre gut. Nein, den Schlüssel hatte sie nicht vor zu verlieren. Es war bereits wundervoll, dass sie überhaupt über den einzigen Schlüssel verfügte. Sie würde abschließen können und niemand käme hier herein. Theoretisch. Die Realität sah wahrscheinlich wieder anders aus.
    Alsuna nickte brav und nahm den Schlüssel an sich.
    „Sei bedankt, Jinshi. Darf ich fragen, ob außer Unterricht und Kochen weitere Aufgaben auf mich zukommen?“

  • Irgend etwas an den Holzdielen schien kurz ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Oder täuschte ich mich? Auf ihre Frage hatte ich natürlich sofort eine Antwort parat. "Kurz gesagt: Ja. Du wirst mich bei der Vorbereitung meiner Vorlesung und meiner Forschung im Museion unterstützen. Geographie. Sind dir die Grundzüge der Geometrie bekannt? Also Pythagoras, Thales und so weiter?"


    Dann sah ich kurz durch den Raum. "Brauchst du noch etwas? Einen kleinen Tisch, einen Stuhl, eine Lampe? Wachstafeln und Griffel?"

  • Was sie noch bräuchte? So langsam wäre ein Stuhl ganz reizend, um sich setzen zu können. Geographie? Geometrie? Das war ja sogar noch schlimmer als Latein! Abgesehen davon schien er munter alle Lehrbereiche aufzuzählen, bis auf den, in dem sie sich tatsächlich mehr Wissen wünschte. Während sich ihr durch die Sprachen zumindest noch fremde, interessante Aspekte eröffneten, sah sie bei den beiden genannten Fachbereichen nicht den kleinsten Nutzen, so man nicht gerade Architekt oder Kartograph war oder werden oder einen solchen aus dem Rennen um irgendeinen geldschweren Auftrag schieben wollte. Sie plante nichts dergleichen, stattdessen sah sie gerade auch noch den letzten Rest Freizeit schwinden. Unmöglich würde sie gleichzeitig all das Erlernen und Auffrischen, sowie zusätzlich noch ihre normalen Sklavenarbeiten ableisten können.
    Da sie es inzwischen hinreichend gewohnt war, vor nahezu unlösbare Aufgaben gestellt zu werden, vornehmlich nur zur Erheiterung anderer, vermutete sie eine derartige Heimtücke auch an dieser Stelle, zumindest teilweise. Gerade hinter hübschen Gesichtern gähnten oft die schwärzesten und verderbtesten seelischen Abgründe. Erst tat man ganz freundlich und dann legte man jemandem mit dem zartschmelzendsten Lächeln eine Schlinge um den Hals. Man stellte mit einer unerhörten Selbstverständlichkeit Fragen bezüglich des Wissens, knüpfte dabei seelenruhig ein Netz, und wartete geduldig, bis die Beute blind hineingelaufen war und darin verzweifelt zappelte. Dann tat man ganz überrascht, weil man sich doch so ver- und die dumme Sklavin so gnadenlos überschätzt hatte. 'Wie, das tut weh? Ich hätte gedacht, jemand mit Barbarenblut lacht da nur drüber?'


    Und ganz offensichtlich war ihr werter Jinshi da nicht groß anders gesinnt. Es war eine Sache, wie man schmutzige aber freie Kinderchen, und wie man Sklaven behandelte, die effektiv bei der Erledigung von Pflichten behilflich sein sollten. Und besonders weibliche Sklaven. Was glaubte dieser Mann, wie sehr sich selbst eine Tochter aus reichem und gebildetem Hause mit Pythagoras und Thales auseinandersetzte? Natürlich, sie musste am Abend erst einmal ihr Lager unter all den Schriftrollen mit Formeln und Zeichnungen wiederfinden, weil sie den gesamten Tag an nichts anderes dachte als an Winkel und Zahlen! Wen interessierte schon der hübsche, muskulöse Nubier, wenn eine spannende Gleichung winkte? Und dieser naive... Mann beschloss einfach mal so, dass sie als die Sklavin einer solchen Tochter sicher genug von seinen Fachgebieten verstand, um ihn bei seinen Vorlesungen im Museion zu unterstützen! Das grenzte ja schon an eine richtige Unverschämtheit. Und eine solche beantwortete man am Besten mit einer anderen Unverschämtheit.


    "Die wichtigsten Grundlagen der Geometrie sind mir natürlich bekannt, Jinshi. In den von dir benötigten Stoff werde ich mich dann noch einarbeiten. Es handelt sich schließlich nicht um ein allzu anspruchsvolles Wissensgebiet."
    Zumindest nicht, wenn man von seiner selbstverständlichen Vorlage ausging. Natürlich war es nur ein kleiner Schlag und ebenso natürlich würde sie ihn am Ende Dutzende Male zurückbekommen, wenn sie nicht schnell genug mit dem Lehrmaterial voran kam und dumme Fehler beging, doch Sklaven mussten für die wenigen, glücklichen Augenblicke leben, die ihnen Tyche zuspielte.
    "So du die nötigen Möbel und Schreibgeräte entbehren könntest, würde ich sie dankbar annehmen."Ansonsten schreibe ich auch gerne mit meinem Blut an die Wände, alles kein Problem. Wie lange würde es bei dieser Pflichtenaufstellung wohl dauern, bis sie sich mit rasenden Kopfschmerzen und vollkommen übermüdet in einer stillen Ecke verstecken und mehr bewusstlos als schlafend ihre Kräfte regenerieren müsste? Eine Woche vielleicht? Womöglich hätte sie sich doch einfach vollkommen beschränkt stellen sollen, doch entweder hasste sie ihre jeweiligen Herren noch nicht genug oder schon zu viel, um auf diese leichtere Taktik umschwenken zu können.

  • Die Antwort war fast schon beleidigend. Aber nur fast. Immerhin war die griechische Mathematik noch lange nicht vollständig. Glücklicherweise hatte ich in Indien noch ein paar interessante Dinge gelernt. Ich begnügte mich also damit, eine Augenbraue hochzuziehen. "Gut, wenn du das meinst, dann wird es dir ja ein Leichtes sein. Hätte gar nicht gedacht, dass Memnos oder seine Tochter ein solches Interesse an Wissenschaft haben, dass sie sogar ihre Sklaven darin ausbilden."


    Ich zuckte mit den Schultern. "Wie dem auch sei... am besten bringen wir erstmal ein Bett hier hinein. Einfach mir nach." Ich verließ die Unterkunft und ging zwei Türen weiter. Da drin stand ein Bett. Das Gestell war aus Holz und dazwischen waren Lederriemen gespannt. Ich ging an ein Ende des Möbels und deutete Alsuna, ans andere Ende zu gehen. "Ich denke, dass du auch anpacken kannst? Einfach anheben, wenn ich auch anhebe. Das wiegt nicht viel, ist halt nur etwas sperrig."

  • Na, immerhin schlug er sie nicht gleich für die Vermessenheit ihrer Antwort. Da Alsuna nach wie vor eher seinen Körper als sein Gesicht im Auge behielt, hätte sie dem Schlag sogar unter Umständen ausweichen können. Vielleicht einmal, mit etwas Glück. Doch dieser Mann trug das große Messer garantiert nicht aus Dekorations- oder angeberischen Gründen an seiner Hüfte. Er konnte kämpfen, seinem Äußeren nach zu urteilen auch noch mit einer Technik, von der hiesige Soldaten kaum zu träumen wagten. In beinahe jeglicher Hinsicht war ihr werter Jinshi derart perfekt wie ein vom Olymp gestiegener Gott. Alsuna wusste schon, weswegen sie nie betete. Es gab Dinge, die waren einfach zu gut, um wahr sein zu können. Eine ausgezeichnete Bildung, außergewöhnliche Kampfkünste und dazu ein Charakter wie mit Seide ausgelegt und mit Goldstaub bedeckt? So etwas gab es nicht. Zumindest nicht auf lange Sicht. Und nicht, ohne dass irgendjemand all diese wunderbaren Gaben gnadenlos ausnutzte.


    So, das hätte er also von dem guten Memnos nicht gedacht. Weswegen hatte er dann gefragt? In der Erwartungen eines kläglichen, ängstlichen ‚Nein, Jinshi‘? Wohl kaum. Sklaven versuchten doch immer, ihre Herren glücklich zu machen, selbst wenn es hieß, ein wenig lügen zu müssen. Doch anscheinend besaß Achilleos im Umgang mit dieser besonderen Spezies tatsächlich nicht viel Erfahrung, sonst wüsste er, dass alle Sklaven zwangsläufig lügen mussten. Erfreulicherweise hatte man ihnen dafür in der Regel ihr Gewissen entfernt, auch damit sie jedweden Auftrag ohne störende Einwände ausführten. Wenn man jeden Tag, in so gut wie jedem Gespräch schwindelte und schmeichelte und nur das aussprach, wovon man genau wusste, dass sein Gegenüber nichts anderes hören wollte, wurde diese Vorgehensweise irgendwann nur noch zu einer weiteren Gewohnheit.


    Nachdem sie ihren Korb dorthin gestellt hatte, wo er hoffentlich niemandem im Wege war, folgte die Sklavin ihrem Herrn folgsam zu einem in der Nähe gelegenen Raum, um das Bett abzuholen. Möbel verschieben war eine gewohnte Tätigkeit, Hermione hatte es geliebt, ihr gesamtes kleines Reich des Öfteren komplett umzugestalten und gerne auch mit gerade getätigten Einkäufen auszustaffieren. Und natürlich konnte man ihr unmöglich zumuten, schwere Gegenstände durch die Gegend zu tragen oder auch nur zu schieben. ‚Mehr nach links. Das andere Links.‘ Insofern wusste Alsuna um die Notwendigkeit eines gleichzeitigen Anhebens, wenn das Vorhaben rasch von Erfolg gekrönt sein sollte.
    Das Bett sah aus, als könnte es seinen Zweck erfüllen und die neue Besitzerin bezweifelte, es aufgrund ihres Lernvolumens allzu oft benutzen zu können. Zügig begab sie sich an das gegenüberliegende Ende, suchte festen Halt am Holzrahmen, und wartete auf Achilleos‘ Anheben, um es ihm gleichzutun.

  • "So, dann mal los," sagte ich grinsend, als ich das Bett anhob. Ich ging - rückwärts - voran, aus dem raum hinaus in den schmalen Gang. Es war gar nicht mal so einfach, das sperrige Möbel um die ecke zu kriegen, aber letzlich gelang es nach einigem hin und her. Dann ging es genauso wieder in Alsunas Raum hinein.


    "Wo möchtest du es hingestellt haben?" fragte ich. Das hier war schließlich ihr Raum, da konnte sie auch gestalten.

  • Die hohe Kunst des Möbelverrückens schien an dieser Stelle beruhigenderweise ebenso zu funktionieren wie in Memnos‘ Haushalt. Obgleich der gute Händler selbst garantiert nicht geholfen hätte, einem Sklaven das Bett zu richten. Er besaß genug Mitglieder der dienenden Gesellschaft für diese Art Arbeit.
    Doch daheim bei Hermione waren die Türen wenigstens ein wenig breiter in der Bauweise gewesen. Und auch die Gänge hatten sich etwas ausladender gestaltet. Alsuna versuchte nach Möglichkeit, sich das langsame Nachlassen ihrer Kräfte nicht anmerken zu lassen und bemühte sich gleichzeitig, keine der heimtückisch hervorragenden Ecken mitzunehmen. Eine Pause verbat sie sich selbst und eine Beschädigung des Eigentums ihres Herrn verbot ihr die Erziehung als Sklavin.
    Innerlich war sie mehr als dankbar, als das kleine, doch beschwerliche Stückchen Weg endlich geschafft worden war und man sich wiederum in ihrem Raum befand. Der während ihrer Abwesenheit nicht heller oder größer geworden war.


    Wohin? Das war eine gute Frage. Für eine akzeptable Antwort hätte sie zuvor ein Weilchen Zeit benötigt, um die Verarbeitung der Bodendielen zu untersuchen.
    “Erst einmal an die Wand dort. Gegebenfalls werde ich es noch verrücken.“ Wenn man ihr schon soviel Entscheidungsfreiheit zugestand, würde sie diese auch weitgehend nutzen. Ihre Atmung möglichst gleichmäßig haltend fuhr sie fort:
    “Vielen Dank für deine Hilfe, Jinshi. Darf ich fragen, ob sich in deinem Haushalt noch weitere Mitglieder befinden, denen ich dienen darf?“

  • Das Bett stand. Sah doch gar nicht mal schlecht aus. "Gern geschehen." War das jetzt zu nett? Egal.


    "Nein, ich bin der einzige. Stratocles hilft mir ab und zu beim Unterrichten, aber der ist ein Schüler von mir - allerdings in östlicher Philosophie und was so dazu gehört. Als Schüler gehört er damit nicht so wirklich dazu. Zumal er inzwischen wieder in Broucheion wohnt. Das liegt daran, dass er wohl eine Frau kennengelernt hat, die er recht gerne hat." Ich schmunzelte. Ach ja, die Jugend! War das noch eine schöne Zeit. Wobei, so schön war es eigentlich nicht. Als Bastard durch die Welt zu rennen, weil der verbohrte alte Mann, der mein Großvater war, es nicht erlaubte, dass seine Tochter einen Römer heiratete, war wirklich nicht schön. Aber das war ja vorbei.


    "So, jetzt brauchen wir noch Bettzeug und einen Tisch und einen Stuhl und den Rest. Dabei siehst du auch gleich mal ein paar Gebäude von innen."


    Ich ging voraus, durch das Tor zwischen dem Gang vor den Unterkünften und dem äußeren Hof, über selbigen und schnurstracks in das Vorratsgebäude. Da drin waren etliche Regale, wobei das erste vor allem Holzschüsseln und Holzlöffel enthielt, aber auch Geschirr aus grober Keramik und sogar Feinkeramik. Dazu noch Bronzelöffel und ein Set von Küchenmessern aus gutem Stahl. In den anderen Regalen waren eingelegtes Obst, einige Säcke Reis und Getreide, etwas Brot und gemüse und ein paar haltbarere Obstsorten. Außerdem führte eine Leiter nach oben auf den Dachboden. Die Leiter war oben befestigt und reichte nicht ganz an den Boden. Leiter und Befestigung schienen aber ziemlich solide zu sein. Auf diese Art konnten Ratten nicht nach oben gelangen. In einer Ecke standen Besen, Eimer und anderes Putzzeug. dazu waren noch Hygienartikel in einem kleinen Regal.


    "So, hier findest du prinzipiell alle Vorräte. Und oben sind die Sachen, die man nicht so häufig braucht. Decken beispielsweise." Ich ging die Leiter hinauf. "Eine oder zwei Decken als Unterlage?" fragte ich herunter. "Und wie viele Decken zum Zudecken? Und wie viele Kissen? Eins oder zwei?"

  • Nachdem das Bett endlich gut und sicher stand, richtete sich Alsuna wieder auf und schob in gewohnter Geste eine gewellte kupferfarbene Strähne zurück in den festen Griff einer silbernen Haarspange. Aus der Nähe betrachtet wirkte der Boden äußerst solide und präzise gearbeitet. Kein breiterer Riss, kein unsauber verarbeiteter Übergang. Verfluchte Maßarbeit. In so einer kleinen, unbedeutenden Kammer wäre ein wenig Pfusch doch eigentlich zu erwarten gewesen. Dieses Anwesen passte wahrhaftig zu seinem Besitzer; keine Lücke in der Deckung, alles ordentlich und perfekt. Hermiones charakterliche Ecken, Kanten und vor allem Macken waren ihr wunderbar bekannt gewesen, einige hatte sie sogar höchstselbst in mühevoller Kleinarbeit über Monate und Jahre hinweg herangezüchtet. Doch Achilleos würde sich weder durch eine Spinnenphobie, noch durch unregelmäßig auftretende Schmerzen an einer alten, doch nie richtig verheilenden Rückenverletzung beeindrucken lassen. Solche Kleinigkeiten perlten an ihm mit Sicherheit ab wie Wasser von eingefettetem Leder. Mit kleinen, verwöhnten Weibern hatte man es da schon wesentlich einfacher gehabt. Nun würde sie sich ungleich mehr anstrengen müssen, um auch nur entfernt ähnliche Ergebnisse erzielen zu können. Wenn sie neben dem Studium und dem Arbeitsplan überhaupt noch dazu kam, in einer ruhigen Minute darüber nachzudenken.


    Er war also der Einzige hier? Das traf sich mit Memnos' Behauptung, dass 'dieser seltsame Kauz selbst im großen Alexandria ein Einsiedlerdasein führt'. Gute Güte, Memnos würde auf seine alten Tage doch nicht noch die Züge eines Poeten an den Tag legen? Wahrscheinlich nicht, mit einfacher Poesie war nicht genug Geld zu machen. Tja, auch wenn der Händler so getan hatte, als gehöre sie eigentlich ihm, so hatte sie doch die ganzen Jahre über wesentlich mehr Kontakt mit weiblichen Wesen gepflegt, als mit männlichen. Zweifellos würde dies nun eine gehörige Umstellung werden. In jeglicher Hinsicht. Alsuna hatte noch nicht eine einzige Gemeinsamkeit zwischen Hermione und Achilleos entdecken können. Eigentlich hätte man daraus ableiten müssen, das ihr neuer Herr den Elysischen Feldern gleich wäre und sie dem Schicksal auf Knien danken würde, durch eine glückliche Fügung zu ihm gebracht worden zu sein. Doch das Gegenteil von etwas Schlechtem musste noch lange nicht etwas wirklich Gutes sein.


    Östliche Philosophie? Alsuna merkte auf und hob den Kopf leicht, behielt den Blick allerdings konsequent unter Achilleos' Augen. Er unterrichtete auch Philosophie? Anscheinend hatte man diesem Mann tatsächlich einen längeren Tag geschenkt, als 'Normalsterbliche' ihn zugeteilt bekamen. Wann tat er dies alles? Und wann schlief er? Wenn er bislang ganz alleine hier gewohnt und von niemandem Hilfe bei seinen Aufgaben erhalten hatte, wie war dies alles möglich? Wäre sie nicht Gefahr gelaufen, dabei zweifellos seinen Augen zu begegnen, so hätte Alsuna an dieser Stelle seine Gesichtszüge nach den typischen Anzeichen für Übernächtigung abgesucht. Er musste von früh bis spät beschäftigt sein. Und mit 'Beschäftigung' waren keine Einkäufe oder Schmuckentwürfe gemeint. Am Ende hatte er aus den entfernten Ländern des Ostens noch anderes mitgebracht, als nur Philosophien und Kleidung. Dies wäre beinahe schon wieder interessant.


    Auf der Suche nach weiteren Einrichtungsgegenständen für ihr neues Heim folgte die Sklavin ihrem Jinshi zum Vorratsgebäude. Er hatte sie immer noch Sklavin genannt, obgleich sie ihm einen anderen Titel geben musste. Anscheinend kannte auch der Osten trotz aller Unterschiede Sklavenhaltung. Ein kurzes, freudloses Lächeln glitt über Alsunas Lippen, während er ihr den Rücken zuwandte. Anscheinend konnte man so weit reisen, wie man wollte, diesen Begriff wurde man niemals los. Oder er hatte sich in dieser Hinsicht doch den ansässigen Gebräuchen anpassen wollen, so gern er diese ansonsten auch zu umgehen schien. Am Ende war es doch überall dasselbe.
    Ihr Lächeln verschwand vollkommen spurlos, als sie die Vorräte betrachtete und sich ein grobes Bild vom Ernährungsplan des Hausherren machen konnte. An Überfettung und übermäßigem Weinkonsum würde er ganz sicher nicht sterben. Memnos' Vorratsräume hatten vollkommen anders ausgesehen. Zur einen Hälfte Schlachterei und zur anderen Kelterei. Die unerhörte Menge von Gewürzen nicht zu vergessen. Doch vermutlich befanden sich diese in der Küche. Oder der ‚Kochecke‘.


    "Ich nehme, was du entbehren kannst, Jinshi", erwiderte Alsuna wie nahezu gewohnt untertänig und blickte empor in die dunkle Deckenöffnung. Prüfend legte sie die rechte Hand an das Holz der Leiter, während sie sich innerlich darauf vorbereitete, im nächsten Moment diverse Kissen und Decken abfangen zu müssen.
    "Möchtest du über meine übrigen Fähigkeiten informiert werden, wenngleich ich befürchte, dass sie dir bei deinen Arbeiten nicht helfen werden?" Würde sie glauben, dass er jener Fähigkeiten bedurfte, hätte sie dieses Thema vermutlich nicht begonnen. Im ganzen nächsten Jahr würde sie kaum unter Langeweile leiden. Andererseits existierten durchaus Fertigkeiten, in deren Umgang sie ausgesprochen gut war - und nicht nur zum eingeschränkten Mittelmaß gehörte, wie bei Latein oder der verwünschten Geometrie. Was für ein Jammer, dass diese ihrem werten Jinshi überhaupt nichts brachten. Wahrscheinlich hielt er derlei Kram für grobe Zeitverschwendung, Hindernisse auf dem Weg zur Harmonie, Steine im Weg zur richtigen Bildung, unnötiger Verlust von Gedanken und Energie, blablabla. Alsuna würde sie nur erwähnen, weil sie zum größten Teil wunderbar sinnfrei waren. Zumindest aus seinem Blickwinkel. Jedes weibliche Wesen würde nahezu ekstatisch darauf reagieren.

  • Ich kroch recht zielstrebig auf den Stapel mit Decken. An aufrechtes Stehen war hier oben nicht zu denken, dafür war das Dach zu niedrig. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Vermutlich nichts. "Ja, wäre ganz interessant zu wissen, was du noch so alles kannst," sagte ich laut, damit sie mich verstand. Immerhin sah ich von der Leiter weg und war auf dem Dachboden.
    Ich schnappte mir vier Decken, so dass Alsuna zwei Decken als Unterlage und zwei zum Zudecken nehmen konnte. Dann kroch ich wieder zurück zur Leiter, wobei ich noch an den Kissen vorbei kam, von denen ich ebenfalls zwei nahm. An der Leiter angekommen, sah ich zu Alsuna. "So, jetzt kommen erstmal die Decken." Ich gab ihr die sorgsam gefalteten Decken an. Eine nach der anderen. Es waren dünne Decken aus Kamelhaar, weich und gemütlich. "Und jetzt die Kissen." Erst gab es das eine Kissen, dann das andere.
    Danach kletterte ich wieder die Leiter herunter und klopfte mir den Staub von der Hose. Das Gewand hatte sich bei der ganzen Aktion etwas gelockert, so dass die Hose sichtbar war und auch die Rüstung, die meinen Oberkörper schützte. Also zog ich das Gewand wieder zu und richtete es so her, dass es ordentlich aussah. Erst dann sah ich wieder zu Alsuna. Ganz sicher hatte sie die Rüstung bemerkt, aber ich sagte nichts dazu. Sie konnte ja fragen. Außerdem sah sie zu komisch aus, so vollgepackt wie sie da stand.
    "Warte, ich nehme auch was," sagte ich höflich, als ich die obersten beiden Decken mit den darauf liegenden Kissen nahm.

  • Zugegeben, am Allerliebsten wäre Alsuna dem Treppenlauf nach oben gefolgt um zu sehen, ob sich mit dieser kaum benutzten Dachkammer nicht etwas Sinnvolleres anstellen ließe. Wenigstens etwas Besseres, als die Lagerung von Decken und Kissen. Doch anscheinend vermochte Achilleos dort oben nicht einmal aufrecht zu stehen. Natürlich überragte er sie an Körpergröße immer noch um ein gutes Stück und ihr selbst würde die Fortbewegung in dieser Enge vermutlich leichter fallen als ihm. Allerdings fiele das Gehen möglicherweise auch selbst bei ihrer Größe aus. Von hier unten ließ sich dies schwerlich genau feststellen. Die Sklavin beschloss, diesen Teil des Gebäudes bei Gelegenheit (also bei Abwesenheit ihres Jinshi) ein wenig näher zu erkunden. Schließlich musste sie sich mit ihrem Arbeitsumfeld vertraut machen und bislang hatte er ihr nicht strikt verboten, die Dachkammer zu betreten.
    Seine Antwort auf ihre Frage klang relativ dumpf zu ihr herab, weswegen Alsuna beschloss, mit der Beantwortung zu warten, bis sie sich wieder auf derselben Ebene befanden. Wer wusste schon, worin dieser Mann dort oben gerade wühlen musste? Sie versuchte, seinen Weg dort oben und damit die Ausmaße der Kammer durch den Klang seiner Bewegungen auszumachen. Ein schwacher Anhaltspunkt und nicht zu vergleichen mit einer persönlichen Auskundschaftung.


    Schließlich tauchte Achilleos wieder am oberen Ende der Leiter auf und Alsunas Blick konzentrierte sich sogleich auf die Decken, welche er in Händen hielt. Sie waren von überraschend guter Qualität; ein Eindruck, welcher sich bestätigte nachdem sie beide angenommen hatte. Im Gegenzug gestaltete sich die Kissenübernahme etwas schwieriger, doch der jungen Frau gelang es, beide einigermaßen sicher auf den gefalteten Decken zu balancieren. Ihr Sichtfeld war dadurch recht eingeschränkt. Sie bemerkte, dass ihr Jinshi seine Kleidung ordnete und ihr weiblicher Instinkt flüsterte ihr zu, dass Achilleos nicht in üblicher Weise gewandet war und sie unter Umständen verstärkt darauf achten sollte.
    Immer noch mit dem unangenehmen Gefühl ausgestattet, gerade massiv etwas Wichtiges versäumt zu haben, überließ Alsuna einen Teil ihres Gepäcks ihrem Herrn.


    „Hab Dank für deine Hilfe, Jinshi. Ich besitze Kenntnisse in der Herstellung von Schminke, Duftwasser, Gesichtsmasken und Duftölmischungen, ferner Frisurgestaltung, Stickereien, Näharbeiten, Schmuckverarbeitung mit verschiedenen Materialien, Dekorationen, Wandmalerei, Blumenarrangements, Gartengestaltung..“ Nunja, sie konnte ja nicht ausschließlich Fertigkeiten aufzählen, die ihm wahrscheinlich nichts brachten, “.. Massagen verschiedener Art, Heilkunde, Umgang mit Vögeln, Katzen und Hunden, Gesang und Tanz, Flötenspiel, Lyraspiel, griechische Poesie, griechische Mythologie, etwas Pflanzenkunde und Edelsteinkunde, sowie Pferdehaltung. Möglicherweise habe ich noch verschiedene Kleinigkeiten vergessen.“ Dies alles fast desinteressiert aufzuzählen glich einem fürchterlichen Querschnitt durch ihr bisheriges Leben und ihr gefielen all diese dabei auf sie einstürzenden Bilder aus der Vergangenheit überhaupt nicht.

  • Ich hörte aufmerksam zu. Sie konnte jede Menge Sachen, die hier eigentlich nicht von Nutzen waren. Ich überlegte, was ich davon brauchen konnte. "Hmm... Nähen ist gar nicht schlecht, Wandmalerei... naja, könnte vielleicht nicht schaden, etwas Farbe hier herein zu bringen, aber vielleicht eher mit Dekorationen... hmm... Heilkunde klingt gut. Wenn sich die Kinder mal wieder beim Herumtollen verletzen, ist das hilfreich." Oder wenn ich mal wieder von irgendwem angegriffen werden und verarztet werden muss, fügte ich in Gedanken noch an. "Pflanzenkunde und Gartengestaltung würde gut passen, denn ich möchte endlich mal das Projekt "Garten" in Angriff nehmen. Flötenspiel hört sich noch interessant an. Ich habe da noch irgendwo meine Bambusflöte. Seit über einem jahr habe ich nicht mehr darauf gespielt. Wenn ich dir eine Flöte organisiere, dann könnten wir ja zusammen üben. Wenn ich Zeit dafür finde." Ich ging voraus, wieder in Alsunas Raum. Dort angekommen, legte ich die Sachen auf das Bett. "So... jetzt fehlen noch Tisch und Stuhl und Kleinkram. Mal sehen... am besten aus der Bibliothek."


    Und schon ging es wieder hinaus aus dem Raum und auf den äußeren Hof, Richtung große Halle. "Alsuna... aus welcher Sprache stammt eigentlich dieser Name? Skythisch? Gallisch? Germanisch?"

  • Nachdem Alsuna diese breite Palette an Fertigkeiten ausgestreut hatte, erwartete sie durchaus gespannt, welche von ihnen sich ihr großer Jinshi nun aus dem Angebot herauspicken würde. Eigentlich deckte sie beinahe jedes Interessengebiet ausreichend ab und es war wohl nicht davon auszugehen, dass er sie für die Herstellung von Schminke gebrauchen könnte. Andererseits konnte man sich bei diesem Mann nie vollkommen sicher sein. Am Ende ließ er sie noch Schmuckstücke für all seine Schüler herstellen, damit sie sich untereinander erkennen konnten. Solange er nicht weiter nach den 'verschiedenen, vergessenen Kleinigkeiten' fahndete, sollte ihr beinahe alles recht sein. Es war ein glücklicher Umstand gewesen, dass Hermione sie nicht noch bis zu diesem Tor begleitet hatte. Der wären mit Sicherheit noch ein paar völlig andere Begabungen eingefallen, die den neuen Besitzer interessieren könnten. Andererseits hätte sie dafür einen Fuß nach Rhakotis setzen müssen, also hatte man es vorgezogen, sich bereits zu Hause zu verabschieden.
    Dann begann Achilleos mit seiner Auswahl, während der Alsuna nach außen hin nur leicht nickte, und in Gedanken die Augen gen Himmel verdrehte. Abgesehen von den Dekorationen, welche geradezu empörend aus dem Rahmen fielen in ihrer Nutzlosigkeit, hatte er sich all die richtig sinnvollen und langwierigen Arbeiten herausgesucht. Dinge wie Gesang und Tanz fielen dann wohl in die Sparte der Zeitverschwendung. Und eine Massage, du liebe Zeit, nachher musste er noch bewegungslos in der Gegend herumliegen und es sich gut gehen lassen! Nicht auszudenken, was dabei geschehen konnte.


    "Ich besitze meine Flöte noch, Jinshi." Flöte spielen. Erschreckend war, dass Alsuna sich diese Szene tatsächlich vorzustellen vermochte. Glücklicherweise war sie sehr davon überzeugt, dass er in diesem Leben garantiert keine Zeit mehr für etwas Derartiges besitzen würde, das doch im Grunde nur der Zerstreuung und der Freude diente. Außer man schnitt ihm die Beine ab und ließ einen stumpfen Gegenstand einige Male auf deinen Kopf treffen. Und selbst dann... ach, sie sollte aufhören, sich über so etwas überhaupt Gedanken zu machen. Er war ein Arbeitstier, aus welchen Gründen auch immer. So lange er nicht instinktiv davon ausging, ihr den selben Lebensrhythmus aufzuzwingen, durfte er ihretwegen gerne tun und lassen, was er wollte. Dann konnte sie ihn ungestört dabei beobachten und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen.


    Dem Beispiel ihres Jinshi folgend legte sie die beiden Kamelhaardecken auf ihr Bett und überlegte kurz, ob sie sie nicht besser unter freiem Himmel noch einmal ordentlich ausklopfen sollte, gemeinsam mit den Kissen. Aber womöglich gab es tatsächlich eine Gemeinsamkeit zwischen Hermione und Achilleos. Beide wussten genau, was sie wollten und wie sie andere dazu bewegen konnten, dies ebenso zu wollen. Und bei beiden durfte man sich keine unaufmerksamen Träumereien erlauben, man musste zügig reagieren und für alles gewappnet sein. Ja, das Zusammenleben mit beiden zehrte gehörig an Kräften und Nerven.
    Die Bibliothek also. Obwohl... Alsuna mochte die Überlegungen nicht unterbrechen und wartete geduldig, bis ihr Herr das Wort an sie weitergab. Bei einem eher unerwünschten Thema, doch dies ließ sich ändern.
    "Es ist nur irgendein unwichtiger Name, werter Jinshi. Er steht mit der Sonne in Verbindung, nehme ich an." Wahrscheinlich wollte er nur höfliches Interesse bezeugen.
    "Ich benötige aber nicht zwingend Tisch und Stuhl, beides wäre in der Bibliothek doch sicher besser aufgehoben. Ich setze mich einfach dort hinein, wenn ich Schreibarbeiten zu erledigen habe. Dann befinde ich mich auch gleich an der Quelle." Und er würde sie nicht Dutzende Male hin- und her wandern sehen, wenn sie sich Wissen in den Kopf prügeln musste, welches er bereits als gegeben ansah.
    "Verzeih, ich möchte mir kein Urteil anmaßen, jedoch... bei all dem, was du mir berichtet hast, scheinst du dir selbst außerordentlich viel abzuverlangen. Gibt es auch Gelegenheiten, bei denen du dich ausreichend schonst?" Es war doch irgendwie ihre Pflicht zu fragen, oder? Als braver, anteilnehmender und vor allem weiblicher Sklave.
    "Wenn ich dir Arbeiten abnehme, dann wirst du die dadurch entstehende freie Zeit doch nicht direkt wieder verplanen, oder?" Hachja, die Freuden einer Frau im Haus.

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