Die Räume von Penelope

  • Das mit der Musik als der ersten Sprache gefiel ihm sehr. Immerhin war die Musik eine Sprache, die alle Menschen verstanden, ganz gleich, woher sie kamen.


    Das Zupfen gelang ihm einigermaßen gut. Schwer war es schließlich nicht. Und Nikolaos' Finger waren fein. Allerdings auch ein wenig steif, was daran lag, dass er sie nicht oft gebrauchte. Er schrieb selten selbst, sondern überließ diese Arbeit fleißigen und geübten Schreibern und Privatsekretären.


    Nikolaos hörte gut hin. Das Spiel der Penelope beeindruckte ihn sehr. Fast wagte er anschließend nicht, selbst die Kithara in die Hand zu nehmen. Aber er war als Schüler gekommen und würde als Schüler gehen. Auch wenn es ihn etwas nervös machte, dass es Künste gab, in denen er weniger bewandert war und nicht glänzen konnte.


    Gehorsam strich er die Kithara an. Vor Aufregung verfehlte er die letzte Saite fast, rutschte ab, sodass ein schiefer Ton entstand. Er lächelte und versuchte es noch einmal. Der Klang war düster und schwer. Beim zweiten Mal spielte er wie ihm geheißen zu den hohen Tönen.






    Sim-Off:

    Ein schönes Klangbeispiel. Hast du noch mehr Links, wo antike Musik nachgespielt wird?

  • Sim-Off:

    Sorry für die lange Antwortzeit. Erklärung kriegste via PN


    Es war nicht das Spiel eines geübten Schülers oder gar eines Meisters, aber Nikolaos brachte zumindest das nötige Fingerspitzengefühl als solches mit. Wie viele Leute einfach in die zarten Saiten griffen und daran zerrten und zupften, als wären es Bogensehnen! Aber der Keryke war vorsichtig und bemühte sich redlich, und dafür, dass er schon lange nicht mehr gespielt hatte, ging es einigermaßen flüssig. Natürlich durfte sie nicht so offen loben, denn da teilte Penelope die Meinung mit ihren Amtskollegen: Zuviel Lob verdarb den Schüler.


    “Gut, du solltest das mehr üben, damit deine Finger wieder die nötige Flexibilität erreichen für schnelleres Spiel. Nur durch Übung erreicht man die nötigen Fertigkeiten, auch wenn du bereits gesagt hast, dass du es nicht zur Perfektion beherrschen möchtest.“
    Aber nur, weil man etwas nicht vor Publikum aufführen wollte, galt das bei Penelope nicht als Grund, es nur halbherzig zu machen und sich nicht mit der gebührenden Eifrigkeit darum zu kümmern.


    Sie zeigte Nikolaos noch verschiedene Griffe, wie er den kleinen Finger zum Spiel mit dem Plektron hinzunehmen konnte, um Zweiklänge zu erzeugen, welche Notenabstände miteinander harmonierten.
    Schließlich aber war ihre Stunde fürs Erste vorüber, und der Abend begann sich herabzusenken, so dass Penelope der Ansicht war, dass es für einen Tag wohl genug des Lernens war. Mit der Anweisung, die Tonleitern und verschiedenen Zweiklänge zu üben, entließ sie fürs Erste ihren neuen Shcüler.


    Sim-Off:

    Und noch die Melodien: http://www.oeaw.ac.at/kal/agm/
    Unter „The Melodies“ kannst du dir verschiedene Stücke anhören. Sind viele mit dem Aulos gespielt, sind aber auch einige Lyrastücke darunter. Allerdings lohnt sich die Installation des realplayers, denn mit dem Midiplayer ist es doch arg piepsig

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