Grundausbildung| Tiberius Iulius Scato

  • Reiten?????


    Scato sah den Centurio geschockte an. Er hasste Pferde wie fast nichts anderes auf der Welt. Er hatte mit diesen Mistviechern als kleiner Junge ein recht traumatisches Erlebnis gehabt, welches ihn bis heute nicht so recht los lies. Trotzdem traute er sich skeptisch an den Hengst heran und tätschelte distanziert den Hals des Tieres. Leise flüsterte er ihm zu:


    "Du wirst doch keine Macken haben oder mein Hübscher. Blos ruhig bleiben, ich tu dir auch nichts. Aber du gibst auch Ruhe."


    Schweiß trat auf die Stirn von Scato und er musste allen Mut zusammennehmen um schlussendlich zu versuchen auf das Pferd hinaufzukommen. Erst nach dem zweiten Versuch gelang es ihm sich auf den Rücken des Tieres zu schwingen. Dort verblieb er erstmal regungslos um sich die Reaktion des Tieres anzusehen. Insgeheim wartete er darauf das das Tier bockte und ihn wieder abwarf, doch nichts dergleichen. Es blieb sanft stehen und blies gelangweilt Luft durch die Nüster nach draußen. Langsam draute sich Scato das Pferd in Bewegung zu setzen und so drehte er dann nach und nach einige immer noch vorsichtig abtastende Runden um den Campus. Nach der vierten Runde traute sich Scato dann auch das Tempo etwas anzuziehen und das Pferd schien sich darüber zu freuen endlich mal wieder aus den Stallungen hinaus zu kommen und etwas Auslauf zu haben.

  • Vibulanus sah den Probati eine Weile beim Reiten zu und lies sich dann seine alte Stute Fusca aus den Ställen bringen. Er stieg gekonnt auf und ritt dann hinter den Legioären her. Nach 25 Jahren als Eques bei einer Ala hatte er auch keine Probleme damit freihändig zu Reiten, was er bei einem Probatus einsetzte. Diesem waren die Zügel runtergefallen und er schaffte es nicht mehr sie zu fassen und klammerte sich verzweifelt am Hals des Pferdes fest. Vibulanus schnappte sich dem Zügel und gab sie dem Probatus zusammen mit einigen Tipps. Dann entfernte er sich etwas von dem Pulk der Probati und rief einen Befehl.


    >In einer Reihe antreten!<


    rief Vibulanus, denn jetzt wollte er wissen, ob die Probati sich konzentrieren konnten, während sie auf den Pferden saßen. Vielleicht waren ja ein oder zwie Kandidaten für die Reiterei dabei. Außerdem wollte er noch etwas theoretischen Stoff dranbringen, bevor er den Tag beendete.

  • Scato ritt gerade vom Centurio weg als dieser zum Antreten rief. Er war mittlerweile imstande das Pferd dorthin zu dirigieren wo er es gerne hatte, doch ob er es schaffte dort stehen zu bleiben wo er sollte, das ließ er mal dahingestellt. Er ritt in einem gemütlichen Trab zu der Reihe die sich langsam und ziemlich chaotisch zu bilden begann und versuchte das Pferd dann dort zum Stillstand zu bringen wo er normalerweise nun zu Fuß stehen würde. Und zu seiner Überraschung blieb das Pferd tatsächlich da stehen wo es sollte. Es war wohl doch nicht so übel auf einem Pferd zu sitzen wie Scato all die Jahre geglaubt hatte. Natürlich würde er noch jede Menge lernen müssen, aber er war sich sicher das er mit einem Pferd umgehen könnte. Er fragte sich nun sogar warum er sich all die Jahr so davor gesträubt hatte auf ein Pferd zu sitzen.


    Zufrieden tätschelte Scato den Hals des Tieres welches dies sichtlich genoss und hielt mit der anderen Hand die Zügel während er darauf wartete was der Centurio ihnen zu sagen hatte.

  • >Probatus Scato. Du scheinst Bildung genoßen zu haben. Erkläre doch einmal deinen Kameraden wie eine Legion aufgebaut ist.<


    befahl Vibulanus dem Probatus und passte jetzt genau auf. Wenn der Bursche Verstand hatte, taugte er vielleicht zum Unteroffizier oder sogar zum Offizier. Während er wartete tätschelte er seiner alten Stute Fusca Hals, denn sie hatte bisher mit den jungen Pferden gut mitgehalten.

  • Scato saß auf der Stelle etwas strammer auf seinem Pferd als ihn der Centurio direkt ansprach. Das gefiel dem Pferd überhaupt nicht und es muckte ganz kurz, doch Scato brachte es schnell wieder unter Kontrolle. Er sammelte kurz seine Gedanken bevor er anfing auf die Frage des Centurios zu antworten:


    "Ich fange mal von oben an Centurio. Eine gesamte Legion besteht aus etwas 5500 Mann wenn sie auf Sollstärke ist. Dazu kommt noch eine gewisse Anzahl an Troß die zu einer Legion gehören. Wir alle haben uns zu einer Dienstzeit von 20 Jahren verpflichtet. Die 5500 Mann der Legion verteilen sich dabei auf zehn Cohorten. Die Cohorten werden weiters in je 6 Centurien zu 80 Mann. Jede Centurie wird von einem Centurio befehligt. Eine Ausnahme bildet dabei die erste Cohorte, welche aus fünf Doppelzenturien zu je 160 Mann besteht. Nicht zu vergessen sind auch die Kavallerie welche heute wenn mich nicht alles täuscht aus 4 Turmae zu je 30 Mann besteht. Befehligt wird die Legion in der Regel von einem legatus legionis. Dazu kommen im Kommandostab noch ein tribunus laticlavius aus dem Ordo Senatorius sowie fünf tribuni angusticlavii aus dem ordo equester. Stellvertreter des legatus legionis ist der praefectus castrorum, welcher hauptsächlich für die Lagerverwaltung verantwortlich ist."


    Dann war Scato erstmal ruhig.

  • >Sehr gut. Hier in Aegyptus werden die Legionen allerdings von einem Praefectus Legionis geleitet. Also von einem Ritter. Auch gibt es bei uns keinen senatorischen Tribun, denn in Aegyptus sind nur in Ausnahmefällen Senatoren erlaubt. Gut dann sind wir für Heute mit dem Training fertig. Wegreten!<


    befahl Vibulanus und ritt mit Fusca zu den Ställen um sie heute selbst zu versorgen.

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