Sabinus grinste als sich die jungeflavia so über die Verwandtschaftsverhältnisse erfreuen konnte. Aber anscheinend hatte er auch einiges verpasst! Seine ältere Schwester war Mutter geworden? Auf einmal fühlte sich der junge Claudier gar nicht mehr so jung. So viel älter war Antonia nicht und er selbst hatte sich noch nicht einmal vermählt. Fast ohne nachzudenken betrachtete der Claudier die edle flavia für einen kurzen Augenblick mit ganz anderen Augen. Nicht lüstern, sondern viel ernsthafter. Er erschrak etwas. Hoffentlich hatte sie es nicht bemerkt.
„Onkel? Ich? Antonia?“ Er schnaufte noch einmal, lächelte dann jedoch freudig und konnte sich mit Antonia freuen. Es war dringend an der Zeit, dass er sie besuchte. Auch die Bekanntschaft zu ihrem Gatten konnte sowohl familiär, als auch beruflich, sehr nützlich sein. „Dann sollte ich die villa flavia wohl sehr bald besuchen, oder?“ Wobei die angehängte Frage weniger rhetorischer Natur war als man es denken würde. Celerina mochte Kinder anscheinend sehr, auf jeden Fall löste die Erzählung um den kleinen Racker ein Glänzen in ihren Augen aus.
„Ja, Epicharis ist eine Cousine von mir, allerdings dritten oder gar vierten Grades.“ Das war wirklich sehr weit entfernt, da war der Claudia ja mit einigen einer fremden gentis näher verwandt. Scheinbar waren beide etwas verwirrt über die Komplexität dieses Sachverhaltes.„Schon kompliziert wie unsere Familien miteinander verwebt sind, oder? Auf jeden Fall freue mich mich für die Beiden sehr. Heiraten... ein sehr gewichtiger Schritt“ Wahrlich das war er, vielleicht sollte Sabinius auch an eine eheliche Verbindung denken. Davon abgesehen, dass es sich für einen echten Römer gehörte eine eigene Familie zu gründen und Kinder zu zeugen, so war eine Ehe auch für viele Ämter des Kultes notwendig. Auf jeden Fall war es aber auch wichtig Celerina nicht so anzuschauen, auch wenn es keine anzüglichen Blicke waren.
Langsam liefen sie während dieses Gespräches zur Sänfte der Flavierin, schließlich wollte Sabinius ihr hineinhelfen. Dann tauchte jedoch ihr ziemlich wilder Sklave wieder auf. So wie er aussah sicher ein guter Leibwächter, allerdings nicht sonderlich Gesellschaftsfähig. Auf jeden Fall war Celerina glücklich, was den Claudier auch ein gewisses Glücksgefühl gab. „Ja wie du sagtest! Auf jeden Fall auch ein sehr interessantes Exemplar.“ Die Bemerkung konnte Sabinius sich nicht ersparen. „Wo kommt er denn her?“ Dann war er auch gespannt, was der Barbar so exotisches gefunden hatte.
Beim Warten dachte er, wenn auch nur sehr oberflächlich über gewisse Blicke, römische Tugenden und Erwartungen und eine schöne junge Dame nach.