[Tablinium] Ein Brief aus Hispania - QTV et Albina

  • Die Sonne war schon vor einger Zeit hinter den Mauern des Castellums verschwunden, doch Tiberius Vitamalacus war erst vor wenigen Augenblicken aus der Principia gekommen und war direkt im Tablinium verschwunden. Unterwegs hatte er einem Sklaven seinen Helm und Umhang geben und angewiesen, ihm ein kleines Mahl ins Tablinium zu bringen. Schnell wollte er sich noch um einige Schriftstücke kümmern, bevor er dann Helena in ihrem Zimmer aufsuchen würde.


    So liess er sich auf den Stuhl hinter dem Tisch fallen, strich Taranis, der sich neben ihn gesetzt hatte, über den Kopf, nahm einen Schluck Wein aus einem bereit stehendem Glas und widmete sich dann wieder dem Brief aus Hispania. Als er geendet hatte, legte er ihn beseite, stand auf und ging zum Fenster.


    Eine ganze Weile stand er da, blickte hinaus in das Perystilium und ging seinen Gedanken nach. Er war es gewohnt entscheidungen zu treffen, auch einsame Entscheidungen und hier stand eine Entscheidung an. Doch ganz allein wollte er sie nicht fällen. Ohne sich um zu drehen sagte er zu einem Sklaven.


    "Albina soll kommen,.... und wenn sie noch nicht schläft, auch meine Verlobte."

  • Der Sklave machte sich auf den Weg zum Cubiculum von Albina, wo er jedoch nur deren Leibsklavin vorfand. Etwas irritiert über diesen Umstand ging in Begleitung eben jener zurück zum Tablinium und deutete dann der Leibsklavin an, vorzutreten und zu sprechen. Und diese tat, wie ihr geheißen.


    "Verzeih, dominus, mir wurde gesagt, ihr hättet nach der Herrin Albina geschickt. Es tut mir Leid euch mitteilen zu müssen, dass sich die Herrin derzeit nicht hier aufhält. Sie ist am frühen Morgen und in Begleitung einiger Sklaven nach Rom aufgebrochen. Sie bat mich euch diesen Brief zu geben, sobald ihr eintrefft." erklärte sie dann mit gesenktem Blick, schritt nach vorn zum Tisch des dominus und legte die kurze, in Eile beschriebene Schriftrolle dort ab, bevor sie wieder zurücktrat.


    Mein lieber Quintus,


    verzeih, wenn du es erst durch diese Zeilen erfährst und nicht von mir persönlich. Doch du warst in letzter Zeit so schwer beschäftigt, dass ich keine Gelegenheit fand dir Bescheid zu geben. Ich breche jetzt, am heutigen Morgen, nach Rom auf. Es gibt ein paar Dinge, die ich dort erledigen möchte, bzw. muss. Sorge dich bitte nicht, ich werde nur ein paar Tage dort sein und bin mit entsprechender Begleitung gereist. Ich bin mir sicher, meine Abwesenheit wird dir ohnehin kaum auffallen in den nächsten Tagen, da deine Geschäfte dich derzeit genug auszulasten scheinen. Und in der Villa Tiberia wird es mir in Durus Gesellschaft gewiss ebenfalls an nichts fehlen. Ich bin bald zurück,


    vale bene meine lieber Vetter,


    deine Albina


    Die Sklavin musterte ihren Herren aufmerksam und sorgenvoll. Sie hatte ihrer Herrin davon abgeraten, nur eine Nachricht hinterlassend abzureisen, doch sie hatte nicht hören wollen.



    Sim-Off:

    Edit: Signatur

  • Stumm nahm er den Brief auf und überflog ihn. Dann legte er ihn wieder auf den Tisch. Jede seine Bewegungen war ruhig, für jemand der ihn kannte bedrohlich ruhig. Titus, der in der Ecke des Raumes stand, wusste die extreme Ruhe des Legatus zu deuten. Und er verstand auch, die knappe Geste des Legatus zu deuten.


    Zwei Pranken packen die Sklavin und brachten sie hinaus. Nicht in ihre normale Kammer, sondern in eine von jenen, die für Sklaven vorgesehen waren, welche verkauft werden sollten.


    Zurück im Tablinium hatte der Legatus eine Wachstafel geschrieben und versiegelte und gab sie Titus zusammen mit ein paar knappen Befehlen. Seine Worte waren ruhig und so leise, das kein umstehender sie verstehen konnte. Nur die letzten Worte waren deutlich zu verstehen : "Sorge dafür, das sie diesen Fehler bereut !"

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