An einem Brunnen nahe des Paneions kurz nach Sonnenaufgang

  • Von meiner Akademie kommend, kam ich gut gelaunt mit meinem weniger gut gelaunten Schüler Stratocles an dem Brunnen meiner Wahl an. Das Wasser war hier wirklich gut und deshalb war die Wahl auf diesen Brunnen gefalen. Außerdem war es ein recht ordentlicher Weg. In meinem schwarzen zhiju war ich für die Belastung des Weges sicher schlechter geüstet als er, da er nur einen Chiton und Sandalen trug, während ich noch ein Hemd und eine Hose darunter anhatte und außerdem schwarze Stoffschuhe mit Socken trug, aber das machte mir nichts - zumindest noch nicht.


    Ich stellte meine Stange mit den beiden Eimern ab und deuete Stratocles, dass er es mir gleich tun sollte. Dann schöpfte ich Wasser aus dem Brunnen und füllte damit den ersten Eimer.


    "Bei allem Respekt, Shifu, dürfte ich den Sinn dieser Übung erfahren?"


    "Aber natürlich. Der sinn besteht darin, die Zisterne mit Wasser zu füllen." Ich lachte herzlich. "Und ganz nebenbei wird es mir zeigen, ob du deine Unterweisung durchhalten wirst. Wenn du jetzt schon ein Problem damit hast, solltest du besser sofort aufgeben!"


    "Habe ich nicht, Shifu," knurrte er. Als ich dann wieder Wasser schöpfen wollte, um den nächsten Eimer zu füllen, nahm er mir allerdings die Arbeit ab. So wartete ich, während er die restlichen Eimer füllte.


    Sim-Off:

    Wer will, ist eingeladen die zwei Bekloppten anzusprechen ;)

  • Sim-Off:

    Die Männer im weißen Kittel sind schon unterwegs! :D


    Gadrius, Haeftus und ich kamen gerade um eine Ecke gebogen, um unsere Wasserflaschen am Brunnen wieder aufzufüllen, da wir schon den ganzen verflucht heißen Tag auf Patroullie waren, blieben allerdings einige Meter vor dem Brunnen aprubt stehen.
    Da ich etwas hinter den beiden gelaufen und in Gedanken versunken war, steiß ich mit den beiden unsanft zusammen.
    Au! Was soll denn......
    Mehr bekam ich vor Verwunderung nicht raus, als ich an beiden vorbei zu dem Brunnen blickte und Marcus mit einer anderen Person entdeckte, die scheinbar vollkommen sinnlos Wasser aus dem Brunnen schöpften.
    Dürfte man erfahren, was ihr da treibt?
    Meinte Gadrius etwas ungehalten zu Marcus, während er die offenbare "Verschwendung" dieses kostbaren Gutes mit ansah.

  • Sim-Off:

    War eigentlich noch vormittags, aber ich setze das ganze mal auf den frühen Nachmittag ;)


    Nachdem wir nun schon den ganzen bisherigen Tag Eimer gefüllt und zu meiner Akademie geschleppt hatten, sah Stratocles schon ziemlich fertig aus. Mir ging es auch nicht viel besser, zumal wir auch noch immer nichts gegessen hatten. Aber hier ging es schließlich darum, Körper und Geist abzuhärten.


    Die Frage des Legionärs war zwar seltsam, da eigentlich offensichtlich war, was wir hier taten, aber ich antwortete dennoch - schon allein aus Höflichkeit.


    "Wir holen Wasser. Die Eimer werden befüllt und dann zu meiner Akademie gebracht. Und dann gehen wir sie wieder befüllen."


    Dabei lächelte ich höflich.

  • Wohl zur Ertüchtigung, was?
    Meinte Haeftus grinsend und füllte seine Flasche sogleich.
    Wasser ist in desem Teil des Reiches zum trinken da und nicht um Späße damit zu treiben.
    Grummelte Gadrius vor sich hin, während Haeftus einfach abwinkte.
    Mir war das im Moment vollkommen gleichgültig.
    Ich füllte ebenfalls meine Flasche und nahm sogleich einen ordentlichen Schuck, während ich am Rand des Brunnens, der ein wenig Schatten spendete, platz nahm und Marcus bei seinem "Training" beobachtete.

  • "Auch zur Ertüchtigung, werter Legionarius, auch zur Ertüchtigung," sagte ich zu Haeftus. "Aber auch, um meine Zisterne zu füllen. Warum soll man eine Übung nicht mit etwas Praktischem kombinieren?"


    Dann hob ich meine Stange mit den beiden vollen Eimern an ihren Enden an und legte sie auf meine Schultern. Das Fassungsvermögen der Eimer schien sich seit heute Morgen drastisch erhöht zu haben. Zumindest kamen sie mir schon reichlich schwer vor. Stratocles hob seine Stange ebenfalls auf seine Schultern, wobei er nicht einmal mehr grummelte, wie noch am Morgen. Als ich gehen wollte, sah ich Matrinius. Ich nickte ihm respektvoll zu und lächelte höflich.


    "Wir laufen uns auch immer wieder über den Weg, Legionarius. Sieht so aus, als wäre Alexandria doch kleiner als man denkt."


    Ich blieb ganz unverbindlich stehen, offen für ein kleines Gespräch, wobei ich die Eimer weiterhin geschultert ließ. Stratocles hingegen schien nicht besonders begeistert davon zu sein, jetzt auch noch mit dem Gewicht der vollen Eimer auf den Schultern in der Sonne stehen zu bleiben. Aber er sagte nichts.

  • Gadrius und Haeftus gesellten sich zu mir, während ich Marcus freundlich zurück nickte.
    Stimmt, die Welt ist doch wirklich klein. Aber sag, du hast eine Akademie?
    Fragte ich interessiert und beobachtete aus den Augenwinkeln den Kameraden von Marcus und fragte mich, gedanklich frech grinsend, wie lange er wohl die schweren Eimer halten möge.

  • Ich nickte kurz.


    "Habe ich. Mit genau einem Schüler. Ihm."


    Ich deutete mit meinem Kopf auf Stratocles, der daraufhin kurz seinen Kopf neigte.


    "Außerdem unterrichte ich da Kinder in Attisch, Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Welt erkläre ich ihnen dabei auch ein wenig, vor allem, wie wichtig es ist, seinen Platz zu kennen. Das wird eure Arbeit übrigens langfristig erleichtern."


    Langsam wurden die Eimer immer schwerer auf den Schultern.

  • Ich nickte ihm zu, doch was ich von seiner letzten Aussage halten sollte, wusste ich noch nicht so ganz.
    Nun, dann macht mal bessereure Übungen weiter. Dein Schüler scheint zumindest die Last nicht mehr lange tragen zu können.
    Meinte ich freundlich und nahm noch einen Schluck Wasser, während Gadrius und Haeftus neben mir mit einem Würfelspiel begannen.

  • "Ach, da muss er durch!" erwiderte ich grinsend.


    "Nachdem wir uns jetzt schon so oft begegnet sind, dürfte ich nach deinem Namen fragen? Dann muss ich dich nicht immer Legionarius nennen. Meinen Namen kennst du ja schon."

  • Ich grinste zurück und begutachtete den Schüler kurz.
    Zu beneiden war er ganz gewiss nicht!
    Mein Name?
    Hatte ich ihn bisher wirklich noch nicht genannt?
    Nenn mich einfach Matrinius, dass reicht völlig.
    Sagte ich mit einem Nicken in seine Richtung, während Haeftus vor Wut einen der Würfel durch die Luft warf und Gadrius freudestrahlend seinen Gewinn einstreichte.

  • Ich verneigte meinen Kopf, weil eine echte Verbeugung mit den Eimern auf den Schultern mir vermutlich ein Übergewicht nach vorne gegeben hätte.


    "Ist mir eine Ehre, Matrinius. Bis zum nächsten Mal und noch einen ruhigen Dienst. Mein Schüler macht's wohl echt nicht mehr lang."


    Ich verneigte nochmal meinen Kopf und ging dann Richtung Akademie.

  • Ich kam mit Leonidas am Brunnen an.


    "Und jetzt ist deine einzige Möglichkeit, zu üben, die Stange abzusetzen, ohne die Eimer aumfallen zu lassen."


    Ich nahm meine Stange von den Schultern, wobei ich sie in der Waage hielt und langsam zum Boden führte, bis die Eimer standen.

  • Leonidas versuchte es ansatzweise, aber die Eimer pollterten kurz danach über den Boden. Also versuchte er es noch einmal, leider mit dem selben Resultat.
    Dann sagte sich Leonidas in Gedanken: "Höre auf die Worte des Shifu, Konzentration, Konzentration!" Und wirklich dieses Mal funktionierte es auf anhieb. Leonidas spürte ein Gefühl des Triumphes, zeigte es aber vor Angst eine weitere Rüge zu bekommen nicht.

  • Ich nickte anerkennend. "Gut, geht doch."


    Dann füllte ich meine Eimer und hob sie mit meiner Stange wieder auf meine Schultern.


    Einige Passanten sahen uns schmunzelnd oder kopfschüttelnd an und tuschelten. Zu leise, um zu verstehen, was sie sagten. Sie machten sich wohl über uns lustig, aber auch das gehörte zur Übung dazu.

  • Leonidas blickte sich um und sah wie die vorbeigehenden Passanten über ihn schmunzelten. "Na toll, jetzt denkt alle Welt, dass ich einen an der Meise hätte", dachte Leonidas, der fast schon innerlich broddelte. Das aufsetzen der Stange war noch etwas wackelig und ein paar Tropfen platschten um ihn herum auf dem Boden auf, aber als sie wieder losgingen, hatte er kein Problem damit, die Eimer auf der Stange zu halten.

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