atrium | Ein Claudier möchte Salier werden

  • Dass der Claudier den erforderlichen ordo noch nicht inne hatte, sah man von außen nicht - also war es mir nicht aufgefallen. Auf den Hinweis hin allerdings nickte ich. "Ah, so ist das. Nun, das kann sich ja ändern. Hast du denn vor, irgendwann den cursus honorum zu absolvieren?" fragte ich ihn. Bei einem Adelsspross eigentlich eine müßige Frage, bei einem Claudier obendrein, nahm ich an. Sicherlich würde er irgendwann auf das politische Parkett treten, doch auch hierzu benötigte er den ordo.


    Was das Amt des flamen anbelangte, schwieg ich. Einen nachfolger würde es ohnehin nur dann geben, wenn der derzeitige starb oder der Kaiser den Wechsel befahl. Und ob man sich einen Gefallen damit tat, ein solches Amt zu bekleiden, war auch eine Frage. Schließlich oblagen dem flamen Quirinalis Regeln und Riten, die dem des flamen Dialis nicht unähnlich, wenngleich auch nicht so eisern gefasst waren.


    "Danke nicht mir, danke dem Gremium, wenn es dich kooptiert hat", erwiderte ich schmunzelnd auf den Dank des Claudiers hin. Ein anderer magister hätte vielleicht zunächst selbst den Kandidaten vorgestellt, doch hielt ich nur wenig davon. Wenn man den Antragsteller allerdings vor Augen hatte und gegebenenfalls Fragen stellen konnte, so war eine Kooptation zumeist einfacher und ging schneller vonstatten, als bei der einfachen Erwähnung irgendeines gesichtslosen Namens.


    Der gemütlichere Teil des Gesprächs hielt einige Informationen für mich bereit. Hin und wieder trank ich einen Schluck und nickte. "Dann hast du mir etwas voraus, ich wurde in Mantua geboren", erwiderte ich. "Ist es nicht seltsam, wenn man seine Geburtsstadt erst einmal kennenlernen muss?" fragte ich ihn und dachte kurz darüber nach. "Findest du dich denn hier bereits zurecht?"




    Sim-Off:

    In den richtigen ordo kommst du, wenn sich jemand für dich beim Kaiser einsetzt, ein Patron ist das in der Regel. Du brauchst den ordo, um in den CH einsteigen zu können. Erheben kann dich, sofern dein Vater (bespielte ID) nicht bereits Senator ist/war oder den ordo inne hat(te), nur der Kaiser.


    Den ordo equester integriert... So kann man das auch nicht sagen. Aber hackordnungstechnisch steht ein Patrizier über einem Ritter, das ist sozusagen ein Relikt aus alter Zeit. Deswegen kann ein frisch angemeldeter Patrizier durchaus einer Tätigkeit nachgehen, für die ein Plebejer zunächst den Ritterstand sich erarbeiten muss.

  • Bevor er die politischen Fragen beantwortete ging Sabinus erst kurz in sich und antwortete dann. „Es ist zwar keines der Ziele für die nahe Zukunft aber...“ es folgte eine kurze Pause, ob er nun wollte oder nicht, irgendwann hatte Sabinus wohl zumindest die unteren Stuften des cursus honorum zu absolvieren. „... wie heißt es so schön res publica? Also werde auch ich mich in, wenn eben auch nicht so naher, Zukunft daran beteiligen.“


    Das die Aufgaben und Pflichten eines flamen sehr anspruchsvoll waren wusste der junge Claudier. Das änderte jedoch nichts daran, dass ein Amt in dieser Richtung sein Ziel war. Schon allein aus Pflichtbewusstsein heraus, von der Ehre, welches es mit sich brachte nicht zu sprechen.


    Auf die Floskeln rund um das Thema salii collin beschloss der Claudier nicht weiter einzugehen um das Thema nicht sinnlos auszubreiten. Als das Thema der Diskussion sich etwas auflockerte begann auch der Claudier etwas von dem verdünntem Wein zu trinken und entspannte sich etwas.


    Manuta war ja immerhin noch in Italien. Aber diesen Kommentar ersparte sich Sabinus lieber. „Ja, es ist schon etwas seltsam. Besonders überwältigend ist wie groß alles ist, nicht nur die einzelnen Gebäude, sondern auch deren Anzahl. Den Göttern sei dank, dass ich die Wege ja nicht allein finden und gehen muss.“


    Was Sabinus jetzt aber noch sehr interessierte: apollo oder quirinus?


    Sim-Off:

    Nein, der SimOn Vater ist kein Senator und war es nie, also dauert es noch eine Weile. So wie du das mit dem Ritter beschreibst meinte ich es auch durchaus, irgendwie. Danke für die Hinweise.

  • Sonderlich begeistert wirkte der Claudier nicht gerade von der Aussicht, in die Politik zu gehen. Andererseits lag dieses Feld wohl auch nicht jedem, und das machte es wieder verständlich. Ein Nicken meinerseits folgte auf seine Worte. Lachen musste ich allerdings, als er von der Navigation in Rom sprach. "Bisweilen ist es tatsächlich einfacher, einfach dem Sänftenführer zu sagen, wohin man möchte", erwiderte ich.


    Schweigen breitete sich kurz aus. "Also denn. Du solltest dir vielleicht die Tempel schon mal genauer ansehen, in einem von ihnen wirst du schließlich bald deinem Dienst nachgehen. Quirinus war das, nicht?" Immerhin musste ich ihn dann einem Mentor zuteilen, und da sollte ich schon wissen, welcher es werden sollte. Auch, wenn ich wohl die Listen würde bemühen müssen, da mir namentlich keiner bekannt war, der geeignet erschien oder frei war.

  • Auf die Äußerung von Corvinus über die Navigation in roma reagierte Sabinus mit einem verständigem Nicken. So recht klärte sich die Frage, welchem Gott er nun zugewiesen werden sollte nicht, oder doch? War die, auf den ersten Blick einfach nur schlechte Erinnerung des Aureliers, ein Zeichen des quirinus? Es konnte sein oder auch nicht. Doch wenn die Möglichkeit bestammt musste er dem Zeichen folgen, wenn nicht wäre quirinus keine schlechte Wahl, es spräche auch die ratio für ihn.


    „Genau...“ entgegnete der Claudier also erst zurückhaltend und dann bekräftigender und enthusiastischer: „Genau quirinus! Dann werde ich mich so bald wie möglich auf dem Weg zu den Tempeln machen.“ Setze dann aber noch etwas bedenklicher nach: „Was nun noch fehlt sind die Dokumente und ein Ausbilder. Wie bekomme ich Zugang zu Beidem?“

  • "Dein Tatendrang ehrt dich, allerdings muss ich dich noch um ein wenig Geduld bitten. Sobald ich wieder in der regia bin, werde ich in den Archiven einen geeigneten magister für dich suchen. Wenn dieser gefunden ist, wird dein Anliegen dem..." Ich hatte rex sacrorum sagen wollen, verstummte jedoch, da wir derzeit keinen rex hatten. "...dem Zuständigen angetragen, der dich dann ernennen wird. Du selbst wirst dann umgehend darüber informiert werden, wer dein Lehrmeister sein wird und wo du dich einzufinden hast. Ich nehme an, der Brief soll an die villa Claudia geschickt werden?" Fragend blickte ich ihn an. Er war zwar ein Claudier, aber er erschien mir zumindest willens, seiner Familie Ehre zu erweisen, indem er voller Elan seinem Ziel entgegen strebte. Vermutlich würde er in wenigen Monaten nicht einmal mehr halb so viel Feuereifer haben, denn so war es meistens, aber gerade in diesem Moment erinnerte mich der Claudier an Avianus.


    Weder Gestik noch Mimik verrieten, ob er wusste, dass ich eine Verlobung mit seiner Verwandten gelöst hatte oder wenn ja, was er davon hielt. Ich entschloss mich, unverfänglich zu fragen, räusperte mich also. "Wie geht es Claudia Deandra? Ich hörte, sie sei in Hispania."

  • „Natürlich...“ entgegnete Sabinus beschwichtigend und fuhr dann fort: „Ja richtig, die villa claudia ist genau die richtige Adresse. Ich bin bereits freudig gespannt!“


    Als Corvinus dann das Gespräch auf Deandra lenkte wurde es ruhiger. Er kannte sie kaum, wusste aber, dass sie nach hispania gereist war und dort wohl auch verstarb. Scheinbar standen sich die Beiden, auf welche Art auch immer, nahe, daher rückte Sabinus damit nur zögerlich heraus: „Nun... also... weißt du... richtig, sie ging nach hispania und dort ist sie dann nach rund zwei Monaten verstorben...“ Mehr wusste auch Sabinus nicht. Er wollte solche Dinge eigentlich nach seiner Wiederkunft mit Menecrates besprechen. Doch auch der war ja nicht auffindbar... Ein seltsames Schweigen legte sich über den Raum.

  • Ein Nicken bestätigte, dass ich verstanden hatte. Die villa Claudia also, gut, dann würde ich den Brief dorthin senden. Bei dem anderen Thema indes hatte ich Mühe, nicht schockiert dreinzusehen. Nach allem, was gewesen war, hatte ich ihr doch niemals gewünscht, den Tod zu finden. Und das in ihrem Alter. Ich blinzelte und senkte den Blick, unfähig, etwas zu erwidern. Das war eine Nachricht, die, so nebensächlich sie auch hervorgebracht worden war, mich dennoch traf. "Danke für..." murmelte ich, riss mich dann zusammen und blickte den Claudier wieder an. "Danke für die Information." Durcheinander, überrascht und mich durch und durch seltsam fühlend, fiel mir nichts ein, was ich weiters noch sagen konnte, und so schüttelte ich nach einer Weile nur ansatzweise den Kopf. "Kann ich dir sonst noch behilflich sein, Claudius?"

  • Stumm nickte der junge Claudier, anscheinend bedrückte Corvinus die Nachricht nicht unwesentlich. Offensichtlich bestand dort also wohl eine Art Verbindung. Doch jetzt würde Sabinus darüber kaum mehr erfahren, es sei denn er hätte seine guten Manieren vergessen. So beschloss er das Thema nicht weiter anzuschneiden.


    „Nein, das war eigentlich alles. Ich würde dich dann verlassen Aurelius...“ Sabinus erhob sich und verharrte etwas. Die Stimmung im Raum war erdrückend. Bevor er letztendlich losging wartete er noch auf Zeichen von Corvinus. „Ich denke wir werden uns bestimmt in nächster Zeit wiedersehen...“

  • "Gut", entgegnete ich recht knapp und entgegen meiner sonstigen Handhabe. Das fiel mir dann auch auf, und ich schob ein Lächeln hinterher. "Also denn, Claudius, ich werde dir mitteilen, wann die Versammlung stattfindet, und du wirst auch von mir hören, wenn es Neuigkeiten bezüglich deines magister gibt. Danke für deinen Besuch, es hat mich gefreut, dich einmal kennenzulernen", sagte ich und erhob mich ebenfalls, um den jungen Mann noch zur Tür zu geleiten.

  • „Wie schon gesagt, ich bin gespannt.“ Dann gingen die Beiden zum Ausgang der villa aurelia. Zum Abschluss sagte Sabinus noch: „Es war mir auch eine Ehre dich kennen zulernen Corvinus.“ Dann verließ der Claudier das Haus, bestieg seine Sänfte und kehrte zur villa claudia zurück.

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