• Nachdem wir Brandinar ordentlich versorgt hatten, war noch Lothar dran.


    Cupidus musste uns im Haus mit ihm helfen. Die Verletzung hatte ich auf den ersten Blick wohl etwas unterschätzt. Sie war tiefer als gedacht und durch den etwas stumpfen Dolch war die Wunde eher gerissen als geschnitten.
    Ich hielt Lothars Bein fest, damit Cupidus die Wunde ordentlich versorgen konnte, und Lothar nicht vor Schmerzen mit dem Bein wackelt und um sich tritt.


    Nach einiger Zeit war Lothar verbunden und etwas ruhiger. Die beiden Verletzten wurden hinausgetragen, auf den Hof wo schon ein Heuwagen wartete. Cupidus Blick glitt auf Ardarich und bevor jemand antworten konnte, kniete ich neben dem Alten und legte mein Ohr an seinen Mund und die rechte Hand auf seine Brust. Ich fühlte nichts...kein Klopfen in der Brust, kein atmen. Ich tätschelte den Mann auf die Wange...keine Reaktion.
    Ich schaute Cupidus an und schüttelte dann den Kopf.
    Schließlich stand ich auf und sagte: "Nein. Der ist hinüber." Ich blickte nochmal auf den Alten hinab, wie er da verschmutzt und stinkend lag. Völlig dürr und mit blauen Flecken und alten, verkrusteten Wunden. "Ist vielleicht auch besser so. Besser für ihn."

  • Als Cupidus Einar ansprach, klärte sich dessen Blick wieder etwas und er schüttelte leicht den Kopf. Stumm tat er wie ihm geheißen und half beim Verbinden seiner verwundeten Kameraden. Als die beiden nach draußen gebracht worden waren, fiel die Aufmerksamkeit der Equites wieder auf den alten Mann, den sie aus dem Keller geborgen hatten. Der Anblick des Leichnams war nicht gerade ansehnlich und Einar wurde es ganz schön flau im Magen. Er wollte etwas sagen, doch ein dicker Kloß verhinderte, dass Worte seinen Hals verließen. Irgendwann krächzte er:
    "Wir sollten ihn rechtmäßig beerdigen."
    Mit seinen noch blutverschmierten Händen fuhr er sich unbewusst übers Gesicht und schluckte laut. Was für ein grässlicher Tag.

  • Während Einar diese Worte sprach, kamen schon ein paar unserer Kameraden und trugen den Leichnam fort. Wir zwei hatten uns heute schon genug um Verletzte und Tote gekümmert. Und kein Kamerad wollte uns zuviel zumuten, jedenfalls machte es den Anschein.


    So trug man den toten Körper also nach draußen und begann hinterm Haus eine kleine Mulde auszuheben, um ihn dort hineinzulegen. Ein paar Männer unserer Einheit waren Germanen und wußten wie dieses Volk seine Toten begrub. Ein kleiner Hügel wurde aufgeschüttet und schon war der Leichnam vergraben.

  • Cupidus sah die Equites den alten Mann bestatten und trat zu ihnen. Er murmelte ein paar Worte in seiner Muttersprache und bat den großen Gott Odin, den Alten trotz seiner Verfehlungen in die Reihen der gefallenen Männer aufzunehmen.


    Dann setzte er den Helm wieder auf, während die Männer das Grab zuschaufelten. Dann ging es zurück zu den Pferden, wo die Verwundeten bereits auf dem Wagen lagen. Cupidus wartete noch, bis auch Einar und Viridovix aus dem Haus kamen.
    "Turma, parate vos ad iter", gellte sein Kommando über den Platz. Die Männer saßen auf und führten die Gefangenen mit sich.
    "In duos ordines. Turma pergite." Dann setzte sich der Zug in Marsch und machte sich auf den Rückweg zum Lager.

  • Dass der Leichnam des Ardarich nicht verbrannt wurde nahm Einar nicht einmal richtig zur Kenntnis. Ihn hatte der Tag einfach viel zu sehr mitgenommen. Jetzt setzte er sich einfach mechanisch auf sein Pferd, setzte sich den Helm auf und führte sein Pferd hinter den Kameraden her.


    Sim-Off:

    Was für ein grauseliges Geschichtswissen besitzt ihr bitte? :D


    Jungs, Germanen, Kelten, Römer und Griechen wurden verbrannt! Ich lass das hier mal durchgehen, weils irgendein NPC ist, aber wenn wir mal einen Kameraden bestatten müssen, dann tun wir das auf einem Scheiterhaufen! ;)

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