"Salve Milo, du willst wirklich zu den Urbanae kommen?" Ofella musste trotz seiner Schmerzen grinsen. Er erinnerte sich daran wie er auch hier, vor gar nicht zu langer Zeit dastand und um den Einlass gebeten hatte. Sich langsam wieder in gerade Haltung bemühend schaute er Milo an.
[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)
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Als der Soldat nun zu sprechen anfing, veränderte sich das Gesicht Milos schlagartig. Der Soldat schien sich nicht gut zu fühlen, wie Milo an seiner Stimme und seiner Körperhaltung bemerken konnte. Dann war es also doch nicht die Langeweile, die den Soldaten etwas müde erscheinen ließ. Vielmehr schien er Schmerzen zu haben.
"Ja, es ist mein Wunsch bei den Cohortes Urbanae zu dienen!!! Wo muss ich mich melden, Soldat? Ich bin bereit die harte Ausbildung zu durchlaufen."
Ihm ging durch den Kopf, dass die Ausbildung und der Dienst bei den Cohortes Urbanae sicherlich nicht leicht sein würde, er aber voller Zuversicht seiner Zeit bei den Urbanae entgegen sah. -
Ofella bemühte sich bei der Frage ein Lächeln zu zeigen, denn abschrecken durch sein Verhalten wollte er ja auch keinen. "Verzeih, aber bevor ich dich zum Officium - Conducendi bringe muss ich dich zunächst nach Waffen untersuchen." Eigentlich fand er diese Aufgabe gut, nur heute hätte er lieber um jede Bewegung zu vermeiden, dies unterlassen. Langsam trat er an Faustus Annaeus Milo heran.
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Während Milo in Gedanken die harte Ausbildung durchging, nahm er auf dem Gesicht des Soldaten ein gequältes Lächeln wahr. Milo war im Begriff, den Soldaten zu fragen, wieso er so ein schmerzerfülltes Gesicht machte, konnte sich aber im letzten Moment besinnen. Dabei half ihm auch, dass der Soldat ihn darauf hinwies, dass er ihn nach Waffen durchsuchen wollte.
Seinen Pugio hatte Milo in der Domus Annaea gut verstaut. In der Stadt konnte er sich notfalls auch mit den Fäusten verteidigen, wenn er angegriffen wurde. Vorsicht war in Rom immer geboten, man konnte schließlich nie wissen, welches Gesindel einem begegnen konnte.
Der Soldat näherte sich Milo sehr langsam, Milo wartete geduldig, bis der Soldat ihn durchsucht hatte. -
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Mit Argusaugen beobachtete Stenius die Vorgänge am Tor. Der "Kleine" machte sich gar nicht schlecht, doch natürlich sagte er das nicht. Der Bursche sollte ruhig noch ein wenig in seinem eigenen Saft schmoren. Strafe mußte sein. Ein bißchen mehr hätte er den Neuen befragen können, ob der sich über die Nachteile eines Soldatenlebens bewußt war, aber das würde sicher im Rekrutierungsbüro noch gemacht werden, war also nichts, was man anmerken müßte.
Ein kleines bißchen ärgern mußte der Miles den Tiro dann aber doch noch. Er stieß ihn in den Rücken, wohl wissend, wie unangenehm das für Ofella sein mußte. "Aber sei schneller wieder da als beim letzten Mal!" Reine Schikane, natürlich. Schon beim letzten Mal war Ofella keinesfalls zu langsam gewesen.
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Erleichtert war Ofella zurück zum Tor. Bestimmt kommen bald wieder so nette freundliche Stösse in den Rücken. Immer wenn ich denke es geht besser dann fangen die von vornean. Hoffentlich ist bald Feierabend, ich brauche bald wirklich eine Pause und dieser Steinius ist wirklich einer von der überaus freundlichen Sorte, dachte Ofella verärgert auf seinem Rückweg.
"Melde mich zurück", gab er am Tor knapp an. -
Heute durfte Ofella zum ersten Mal mit Genehmigung das Lager verlassen.
Schon in Vorfreude Steinius dummes Gesicht zu sehen kam er grinsend am Tor an. "Salve Kameraden", grüßte er die Wachhabenden. -
War klar, daß es ausgerechnet Stenius war, der am Tor Dienst hatte heute. "Salve. Schaut mal her, Jungs! Das Küken ist flügge geworden!" Lachend stieß er den Mann an, der neben ihm stand. "Und? Schon wieder Strafdienst fällig? Was haste dieses mal angestellt?" Daß Ofella Ausgang haben könnte, kam dem Legionär nicht in den Sinn. Das war seines Erachtens nach nicht im Bereich des Möglichen.
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Der Effekt war genau wie Ofella es sich gewünscht hatte.
Grinsend meinte er: "Nö Jungs, ich kam nur vorbei um euch noch einen angenehmen Dienst zu wünschen. Ich geh dann bis zum Morgengrauen feiern." Jetzt war Ofella gespannt auf die Reaktion von Steinius, der würde ihm das nie abkaufen. -
„Du willst uns verarschen, oder? Bei dem Centurio? Junge, mit solchen Witzen machst Du Dich nicht beliebt.“ Stenius lachte und schlug Ofella nicht gerade sanft auf die Schulter. Seiner Meinung nach mußte der Bengel noch viel lernen, was den Umgang mit Kameraden anging. „Ich will mal nicht so sein. Du kannst Dir aussuchen, ob Du den Begleiter für die Besucher machst, um diese Zeit kommen eh kaum welche, oder ob Du den Wachbericht führst.“ Noch immer ging er davon aus, daß Ofella zur Strafe Wachdienst schieben sollte.
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Ofella freute sich tierisch, jetzt hatte er Steinius mit seiner ewigen Rücken und Schulterklopferei doch da, wo er ihn haben wollte. „Ich will ja nicht so sein und werde dir jetzt sagen was ich machen werde. Da drüben stehen welche, die warten auf mich“, er wies zu drei seiner Kameraden, die draußen standen und zu ihnen rüber schauten. „Und ich werde jetzt durch das Tor hier gehen und mit ihnen einen drauf machen, und du mein Freund wirst mich nicht daran hindern, denn ich habe dies.“ Ofella zog die Wachstafel hervor und zeigte sie Steinius.
Miles Iullus Octavius Ofella
erhält Ausgang bis längstens zum Sonnenaufgang.
Centurio Lucius Quintilius Valerian
ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLXI A.U.C. (10.5.2011/108 n.Chr.)„So und nun mach den Mund zu, es zieht.“ Ofella steckte seine Tafel lachend ein und ging zu den Wartenden.
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Tatsächlich war Stenius erst einmal sprachlos, als er die Wachstafel zu Gesicht bekam. Er prüfte das Ding eingehend und besprach sich mit den Kameraden, ob die Unterschrift wohl echt war. Aber keiner von ihnen hätte sagen können, daß sie gefälscht war. Außerdem trauten sie Ofella nicht zu, den Mut oder vielmehr Leichtsinn aufzubringen, solch einen Betrugsversuch zu machen. Stenius fand schließlich die Sprache wieder. "Was haste dem gezahlt, um das zu kriegen?" Die Frage troff vor Spott, doch Ofella hatte seine Erlaubnis schon wieder an sich genommen und gesellte sich zu den Kameraden, die vorhin schon durch das Tor gegangen waren. Neidische Blicke folgten dem frischgebackenen Miles.
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Das Tor zur Castra, na endlich ... fast schon wäre ich übereilt aus der Sänfte gesprungen ... diese Träger waren einfach viel zu langsam, ich musste mir einen schnelleren Weg durch Rom einfallen lassen, sonst würde ich vor Ungeduld noch irgendwann sterben ...
"Salve, Tribunus Gaius Pompeius Imperiosus, zum Praefectus Urbi!"
Sagte ich während ich ausstieg und breitete schonmal vorsorglich die Arme aus ...
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Ein süffisantes Grinsen konnte sich Seneca, welcher an diesem Tag die Torwache hatte nicht verkneifen, er ging auf den Tribunen zu,
"Salve Tribunus.", sagte er knapp, und tastete den Pompeier ab,
"Gut, du kannst passieren, auch wenn du den Weg kennst, wird dich ein Kamerad zur Principia begleiten.", fuhr er fort, reine Routine eben..
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"Oh .. Seneca .. Miles! Schön dich zu sehn, keine Sorge ich werde ihn wieder zurückbringen sobald ich hier fertig bin!"
Zuerst war ich wohl etwas überrascht gewesen, das musste ich wohl zugeben, aber der Junge war kein Idiot, er wusste schließlich selbst das man seine besten Karten nicht offen spielte ... aber ich hatte das ja grade nicht so gut hinbekommen, wobei ich überzeugt war das seine Kameraden dem nichts abgewinnen würden immerhin war ich hier in der Castra recht bekannt ... was kein Wunder war, schließlich war ich beinahe öfter hier als in Misenum ...
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Kurz vor Sonnenaufgang erschienen Ofella und seine Freunde, sich gegenseitig stützend und um einen aufrechten geraden Gang bemühend, an der Porta. Jeder von ihnen kramte wie wild herum, um seine Ausgangserlaubnis zu suchen.
„Salve Kammeraaaden, wie befooohlen vor Sooonnen ... aufgang daaaaaaa.“ Natürlich fand Ofella seine Tafel nicht. -
Seneca hatte mal wieder die Torwache inne, zusammen mit ein paar anderen Kameraden seiner Einheit, als er ein paar wankende Gestalten aus der ferne ausmachen konnte...
Bereit für ein kleines Wortgefecht mit ein paar betrunkenen Halbstarken nickte er seinen Kameraden zu dass sie doch ein Stück weiter nach vorne kommen sollten.. Plötzlich erkannte er jedoch Ofella und ein paar andere Kameraden und ein Lachen ging durch die späte Nacht..
"Seht euch das an!", lachte er und die anderen Miles der Torwache konnten sich ebenfalls nicht zurückhalten..
"Ist schon gut Octavius, geh und schlaf ne Runde.", sagte Seneca und klopfte seinem Kameraden auf die Schulter.. -
"Geht nicht müssen noch zum Mooorgenaappfffel" grinste Ofella und alle vier zogen weiter in Richtung Exerzierplatz. Zwischendurch sangen sie des öfteren ihr selbst gedichtetes Lied.
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Zurück von der recht verwirrenden und Seneca auch recht ärgernden Situation vor der Villa Tiberia, hatte Seneca immernoch den Sklaven im Schlepptau. Die Wache an der Porta kannten ihn ja, sie ließen ihn also passieren, und er nahm sich links und rechts noch einen Kameraden mit um Aretas in den Carcer zu befördern...
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