[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Noch immer lag Scaevas Blick auf dem Neuankömmling, der sich als Caius Quintilius Aquila vorstellte. Dessen schiefes Lächeln erwiderte er, auch wenn einem bei Maros folgenden Worten alles Freudvolle durchaus vergehen konnte. Gottlos frühes Aufstehen war man gewohnt, wenn man auf dem Land lebte, doch ein Angebrüllt-Werden, Schläge und körperliche Qualen standen noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. Ob man sich daran wirklich gewöhnen konnte? Immerhin. Sein Vater hatte es gekonnt und bestimmt war es eine Zeit, die auch vorbei gehen würde. Dennoch wurden Scaeva für einen Moment die Knie weich, denn die offenen und wie beiläufig geäußerten Worte des Tiros wollten nun doch erst einmal verarbeitet werden. Der junge Helvetier folgte Maro nun, hin zum Rekrutierungsbüro, in welchem wahrscheinlich die erste unerfreuliche Hürde in Form eines griesgrämigen Optios auf sie alle lauern würde. Die innere Anspannung hatte derweil den ganzen Weg über Zeit noch ein wenig zu wachsen und sich der festen Entschlossenheit gegenüber zu stellen, doch eine wirklich Chance hatte sie nicht. Wie oft hatte Vater von den Truppen erzählt? Und? Hatte er jemals irgendetwas beschönigt? Nein. Hatte er nicht. Nur waren Hören-Sagen und kernige Erzählungen etwas anderes als die Realität am eigenen Leib. Doch das würde sich geben. Dessen war Scaeva sich sicher.



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  • Sein schiefes Lächeln verrutschte ein wenig als jener Maro verkündete, dass das Leben eines Rekruten vom Frühaufstehen und Angebrülltsein bis hin zu körperlicher Züchtigung geprägt sein würde. Cai schluckte hart und ein kurzer Zweifel keimte in ihm auf, aber dennoch wollte er nicht kneifen und war bereit die Herausforderung auf sich zu nehmen. Dennoch war er froh den Weg ins Rekrutierungsbüro nicht alleine antreten zu müssen. Es war schließlich sein ausdrücklicher Wunsch gewesen und den Spott in den Augen seines Vaters wollte er nicht über sich ergehen lassen, wenn er gleich schon zu Anfang an dieser Hürde scheiterte. Schließlich hatte er ihm bereits ein Scheitern vorausgesagt, weil er nicht sehr viel von den Fähigkeiten seines Sohnes hielt, der sein Leben bis dahin mit süßem Nichtstun verschwendet hatte. Nein, den Triumph wollte ihm der junge Römer nicht gönnen. Die Devise lautete also den Arsch zusammen kneifen oder Augen zu und durch. Cai hielt mit Maro und seinem Leidensgenossen schritt und machte sich bereits auf das Schlimmste gefasst.

  • Marcus war noch nicht lage wieder am Haupttor, als sich von neuem ein Zivilist näherte. Das würde doch nicht schon wieder ein neuer Rekrut sein? An manchen Tagen schien es Schlag auf Schlag zu gehen. Waren die Preise in Rom teurer geworden?


    Maros Gedanke bestätigte sich, als der Zivilist ihm eröffntete er wolle sich als neuer Rekrut melden. Warum packten sie das Rekrutierungsofficium eigentlich nicht gleich an die Porta? Aber das wäre ja gegen die Ordnung. Wo käme man denn hin wenn irgendetwas nicht an seinem genormten Ort wäre. Man liefe Gefahr praktische Lösungen zu finden. Aber so waren sie halt, die da oben. Kein Sinn fürs Praktische.


    Nun aber erstmal den Neuen begrüßen. "Salve und willkommen in der Praetoria. Wenn du dich hier verpflichten willst bist du an den richtigen Ort gekommen. Ich bin Maro. Werd dich dann gleich mal ins Rekrutierungsofficium verfrachten. Dort machen sie den Papierkram. Aber vorher hab ich vorsichtshalber noch ne Frage an dich: Bist du sicher, dass du das hier wirklich willst. Das hier ist das Militär mein Freund, die Castra und nicht die Gärten des Lucullus. Wenn du dir nicht sicher bist, dass ein Haufen miese Schinderei das Richtige für dich ist, drehste besser wieder um. Hier ist die einfachste Gelegenheit."


    Die letzten beiden, die Maro hineingebracht hatte, waren sich dessen sicher gewesen. Ob das auf den Neuen hier auch zutraf?

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Maro


    Der junge Kerl war ja mal lustig. Anscheinend war er selbst nicht so begeistert hier zu sein, er versuchte ja regelrecht ihn wieder davon abzubringen. "Salve Maro. Warum bist du denn hier, wenn du mir schon so eine Frage stellst? Ich komme hier her weil nur beim Militär ein einfacher Bürger Roms wie ich eine Chance auf einen Aufstieg und etwas Wohlstand hat. Also, zeig mir wo ich hin muss." Er lächelte ihn dabei an, endlich ging es los.

  • Maro nickte wissend. "Ich sag dir warum ich dir diese Frage stelle: Siehst du, hier kommen immer wieder Burschen an die sich der lobenswerten Aufgabe widmen wollen, die Stadt zu verteidigen. Manche haben die Entscheidung im Suff getroffen, oder sind fertig, weil ihr Liebchen sie verlassen hat, oder sonst irgendein Unsinn.


    Nach einiger Zeit merken sie aber, dass das auch anstrengend ist und jammern einem Tag ein Tag aus die Ohren voll, wie furchtbar es doch ist. Deswegen frag ich immer lieber noch mal nach.


    Manche finden beim Nachdenken dann raus, dass das hier vielleicht doch nichts für sie ist und ich hab mir wieder einige Stunden Gejammer gespart.Aber du machst den Eindruck, als wollteste wirklich mitmachen und deine Gründe wird vielleicht der Optio noch mal genauer erfragen. Die gehen mich erstmal nichts an."


    Maro sah sich noch einmal um, ob vielleicht nicht noch ein neuer Rekrut darauf wartete hereingebeten zu werden, dann gab er Trogus einen freundlichen Wink ihm zum Rekrutierungsbüro zu folgen.

  • Gisco trat auf die Torwache zu und grüßte nickend. Salve Miles, ich möchte zu Publio Stertinio Quarto, Praefecto Urbi.
    Er formulierte knapp und seinem Stand angemessen. Schließlich war sein Weg dazu bestimmt irgendwann diesen Milites Befehle zu geben.

  • Sim-Off:

    Ich spiel mal den Wach Wauwau ;)


    Erste Wache, der zweite Legionär war aber gerade mal in der Latrina, daher stand Trogus nun alleine und schon kam natürlich jemand der nichts weniger wollte als zum Praefectus Urbi.
    "Salve. Dann brauche ich deine Ein- oder Vorladung und deinen Namen Bürger."
    Es konnte ja jeder kommen und sagen er wollte zum Praefectus Urbi gelassen werden, in der Tat versuchten das sogar immer mal wieder welche die dachten die Urbaner würden ihren Dienst nicht gewissenhaft machen.

  • Sollte er dem Wachposten nun seine Empfehlung zeigen?! Er entschloß sich dagegen und entgegnete Caius Terentius Geminus,...ich habe eine Empfehlung von Manius Flavius Gracchus für Publio Stertinio Quarto, Praefecto Urbi...ich glaube kaum, daß dieser möchte, daß du oder jemand anderes ein privates Schreiben des Consuls an deinen Kommandeur liest. Er hielt das Schreiben vor und zeigte das gesiegelte Wachs und die Unterschrift des Flaviers. Er lächelte dabei ein wenig markant und hoffte dies und die Wucht dieser Namen würde den Wachsoldaten ein wenig beeindrucken.

  • Nur eine Empfehlung? Das klang nicht gerade nach einem ausreichenden Schreiben um ihn zum Präfekten durchzulassen, damit konnte ja jeder kommen, auch wenn diese wohl von einem Consul war und damit durchaus eine gewisse Bedeutung hatte.
    "Es tut mir leid, aber ein Siegel und eine Unterschrift alleine reichen nicht. Damit könnte hier jeder ankommen wie du dir sicher denken kannst, oder sagen wir fast jeder. Entweder ich kann klar lesen dass es sich explizit um eine Empfehlung für dich allein handelt, oder du musst erst auf dem Briefweg um einen Termin bitten." Dabei machte er sich etwas breiter um dem Terentier klarzumachen dass ein paar Namen und Worte ihm nicht helfen würden. "Wie das eigentlich üblich ist, wie ich anmerken muss."
    Trogus hoffte dass bald der Miles kommen würde um ihn zu helfen, er merkte gerade dass er etwas überfordert war und sich nicht ganz sicher ob er den Mann auch mit einer Empfehlung durchlassen durfte.

  • Giscos Gemütslage kippte langsam. Wenn der Name des Consuls von Rom ihm hier nicht weiterhalf, was denn dann?
    Er sah den Wachposten an und versuchte einen ruhigen Ton anzubringen.
    Miles, ich komme geradewegs von Consul Flavius Gracchus. Es ist sein Wunsch, daß ich mich bei Publio Stertinio Quarto melde um hier bei den Urbanern meine Militia Equestris anstrebe...glaubst du wirklich angesichts dessen, daß es klug ist das Ansinnen des amtierenden Consuls und insbesondere des Pontifex pro magistro schlichtweg zu ignorieren? Wenn du es dir nicht zutraust hole einen Vorgesetzten mit etwas mehr Weitblick für diese Situation.
    Er rollte das Empfehlungsschreiben vorsichtig zusammen, darauf achtend, daß der Miles noch einen Blick auf Siegel und Signum werfen konnte. Dann verstaute er die Rolle und sah den Mann wieder an.

  • Der Mann verstand nicht, oder wollte nicht verstehen. "Terentius Geminus..." er holte kurz Luft. "... ich verstehe dein Ansinnen und deine Lage, auch das Schreiben scheint mir echt zu sein. Aber du musst auch verstehen dass hier jeder ankommen kann und solch ein Schreiben dabei hat. Eine Empfehlung alleine reicht nicht für einen Termin, das hätte der Consul aber auch wissen müssen." Allerdings tat der Terentier Trogus nun auch etwas leid, immerhin war er extra hergekommen und offensichtlich ging es ja auch um etwas wichtiges. Er dachte also kurz nach, da kam aber bereits der zweite Miles wieder um die Ecke geschlürft.


    "Wo warst du den Tullus? Ich hab hier ein Problem, der Mann hier hat ein Empfehlungsschreiben von einem Consul und will damit durch zum Praefectus urbi. Offiziell geht das aber nur mit einem Termin."


    Tullus, offensichtlich hatte er noch nen Becher Wein aufgeschnappt, schaute etwas merkwürdig, traf dann aber eine Entscheidung.
    "Tzz... das geht nicht. Außerdem ist der Präfekt eh nicht da, das ist er nur selten. Also Terentier, mach einen Termin wie jeder andere und komm dann wieder. Einfach so hier herspazieren und mit nem Brief winken geht nicht, auch wenn da ein Consul oder der Imperator höchstselbst draufsteht. Gut, beim Imperator mache ich vielleicht eine Ausnahme."


    Sim-Off:

    Mangels Officium des PU gibt es eh keine andere Lösung :)

  • Was für Flachnieten.
    Es war schon seltsam,... diese Stadtrömer waren extrem lässig im Umgang mit Siegel, Unterschriften oder Empfehlungen von Würdenträgern...
    Wer ist für Termine zuständig? er fragte nur vorsorglich falls sich die Kerle noch einen Spaß mit ihm erlaubten.
    Was für ein Scheisstag...er stand kurz davor seine Spatha zu ziehen und sich den Weg zum Officium des Praefectus freizuschlagen. Natürlich ließ er sich das nicht anmerken.

  • "Also nochmal... du schreibst an den Präfekt und bittest um einen Termin. Der wird dir dann antworten und wenn er dich sehen will wird er dir das in einem Schreiben bestätigen. Oder es macht einer seiner Gehilfen, wer auch immer einer schreibt dir. Mit diesem Schreiben kommst du dann hier her, dann geleiten wir dich zum Präfekten." Tullus atmete schwer, er mochte das ja auch nicht. "Wir haben uns diesen Mist ja auch nicht ausgedacht, wir machen nur unsere Arbeit. Und wir haben die Anweisung dass ohne Einladung niemand hier hinein darf, egal mit welchem Schreiben er ansonsten von wem auch immer hier ankommt."


    Dann gab Tullus dem Tiro noch einen Klaps auf die Schulter. "Ich bin ja froh dass du noch ruhig bleibst, der kleine Trogus hier macht sich sonst noch in die Hosen, ist sein erster Tag als Wache, muss noch einiges lernen. Aber das hat er dann doch bisher gut gemeistert."
    Der "kleine" Trogus wusste gerade nicht ob er das nun als Kompliment,oder als Beleidigung sehen sollte.


    Dann aber fiel Tullus noch etwas ein. "Sagmal, bist du mit dem ehemaligen Gardepräfekten Terentius Cyprianus verwandt? Ich war bei der Ersten, als der dort Tribun war."

  • Was für ein...Schreiben hier, Schreiben dort,...Einladung hin, Einladung her...Termin ja oder nein...Dafür, daß es dem kleinen Trogus das Rektum malträtiert geht er doch recht penetrant zur Sache. Ein wenig frustriert wandte er sich ab, blieb stehen und entgegnete, Was tut es denn zur Sache? ... vielleicht würde ihm ja seine eigene Gens die Türe öffnen, die Türe die ihm trotz der Protektion des Consuls verschlossen blieb.
    Cyprianus,...ja...und mein Vater war Praefectus der Ala II Numidia... Mal sehen ob da was ging.

  • Trogus wollte schon was sagen, aber Tullus hielt ihn zurück. Es hätte wohl auch kaum mehr einen Sinn gemacht, der Terentier war einfach gefrustet, verständlich.
    "Cyprianus war ein guter Soldat, ein guter Kommandant. Da tut es mir noch mehr leid dass ich dir nicht helfen kann, wäre der Präfekt da.. Ich hätte vielleicht für dich etwas tun können, Cyprianus zu Ehren. Dein Vater kenne ich allerdings nicht, war nie da oben in Germanien. Aber offensichtlich seit ihr Terentier wohl geborene Anführer und Karrieremenschen. Ich drücke dir die Daumen für den Termin, vielleicht ja bis bald."

  • Gisco tippte mit zwei Fingern an die Schläfe zum Gruß und machte sich auf den Weg.
    Das war ja prima. Er hatte eine neue Situation in seinem Leben. Er hatte eine nutzlose Empfehlung, ...und das von einem Consul. Prima.
    Auf dem Weg zur Casa spielte er durch was er sonst noch für Möglichkeiten hatte.

  • Pfeifend kam kam der Octavier zum Tor spazierrt, schaute die Torwache an und grinste. "Salve Kameraden, ist das Leben nicht schön? Besonders in Rom, wenn man Ausgang hat. Einen schönen Abend noch."

  • Aulus hatte Dienst am Tor, war aber in Gedanken eher abwesend. Er sah zwar dass sich eine Person, nicht sehr groß, dem Tor näherte, hatte aber keine Acht darauf wer genau es war. Als er gegrüßt wurde grüßte er erst einmal zurück... "Salve" ...bis er dann registrierte wer da gerade am Tor stand. Und war verduzt.
    "Pina? Was machst du denn hier?"


    Hoffentlich würde das kein Optio bemerken, sein Kollege am Tor schaute etwas kritisch. "Plautus, das ist meine Cousine Pina. Aber frag mich nicht was sie hier tut, DAS muss sie mir erstmal selbst sagen." Plautus selbst lachte nur und wandte sich dann wieder dem Tor zu.

  • "Pina? Was machst du denn hier?" Halte es in Pina nach. Sie war ja nun die friedfertigste Person, doch diese Frage brachte sie hoch.
    „Ich hatte doch gesagt ich würde dich hier besuchen“, kam mit einer Mischung aus verärgert und beleidigt sein von ihr. „Wie ich sehe“, lächelte sie dann doch, „hatte ich Glück und du hast gerade Dienst hier. Ich hoffe dir geht es gut und man drangsaliert dich nicht zu sehr, denn als Tiro soll es ja nicht immer so einfach sein,“ Fröhlich redete sie weiter und lächelte den Kameraden von Trogus zu. „Wie lange hast du hier noch Dienst? Ich frage ja nur, weil ich die Hoffnung habe du könntest mir eine Führung machen. Was meinst du?“ Fast war sie versucht mit den Augen zu klimpern, wie sie schon häufig bei anderen Frauen gesehen hatte und glaubte es auch schon einmal bei Sila gesehen zu haben, Doch Pina ließ es dann doch.

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