Und wieder war so ein Punkt gekommen, an dem Axilla nicht so recht wusste, was sie sagen sollte. Was sagte man in so einem Moment? Üblicherweise waren es die Männer in ihrem Leben, die das Heft in die Hand genommen hatten. Üblicherweise waren diese danach dann gegangen – oder im Fall ihrer Erfahrungen im Eheleben eingeschlafen. Aber Axilla war noch nie in so einer Situation gewesen, dass sie diejenige war, die eigentlich den Rückzug antreten wollte und nun die Worte finden musste, wie sie das bewerkstelligen konnte.
Sie hatte sich immer gefragt, warum sie immer verlassen worden war von den Männern. Aber hier und jetzt, in dieser Situation, manifestierte sich in ihr eine schreckliche Ahnung. Vielleicht war es ja auch so, dass weder Silanus, noch Timos, noch Archias sie je wirklich tief geliebt hatten. Und auch Vala liebte sie wohl nicht. Sie hatten sich nur geholt, was sie von ihr wollten oder brauchten, und dann waren sie eben gegangen. So wie sie es jetzt wirklich, wirklich, wirklich schön fand, Imperiosus sogar sehr gern hatte, seine Nähe genoß... aber gehen wollte. Sie hatte, wofür sie gekommen war. Ihr Kind würde zwar selbst dann noch früh zur Welt kommen, wenn Imperiosus diesen Tag als Zeugungstermin annahm. Aber so wären es immerhin fast acht Monate, und nicht sechs. Kinder, die nach acht Monaten zur Welt kamen, überlebten schon mal. Es war ungewöhnlich, aber nicht zu ungewöhnlich. Solang ihr Kind nicht wirklich zu früh kam, konnte es funktionieren. Es musste...
Axilla kuschelte sich etwas fester an Imperiosus. Sie hatte angefangen, irgendwann gedankenverloren über seine Haut zu streicheln. Und sie merkte, wie sie schläfrig dabei wurde. Sie fühlte sich so unglaublich erschöpft im Moment, und so unendlich entspannt. Wenn sie weiter so liegen blieb, würde sie wohl einschlafen.
Sie streckte sich leicht, um etwas wacher zu werden, und stützte dann ihren Kopf an ihrem Arm leicht ab, um etwas aufrechter zu liegen. “Hab ich dich eigentlich bei etwas wichtigem gestört? Du sahst sehr beschäftigt aus.“