Hortus | Samhain mal anders

  • Chimerion hatte den ganzen Tag lang auf den Abend gewartet. In der Küche hatte er der Küchensklavin schöne Augen gemacht, um einige Weinreste und Gebäck, das schon ein wenig hart geworden war, zu bekommen. Die rundliche Sklavin hatte ihm alles gegeben, nicht ohne ihm schmachtende Blicke zuzuwerfen. Sah man einmal von den Warzen und den schlechten Zähnen ab....war sie auch keine Schönheit.


    Als er die Küche verließ lief es Chimerion kalt den Rücken hinunter. Aber immerhin hatte er bekommen, was er wollte und hatte sich ihr nicht einmal hingeben müssen. Zufrieden wartete er bei der Türe, die in den Garten hinausführte auf Fiona und Minna.

  • Wie jeden Abend, nach getaner Arbeit, verschwand Fiona in der Sklavenunterkunft. Doch an diesem Abend, gab es einen gravierenden Unterschied! Diesmal ging sie nicht sofort zu Bett. Nein, sie kramte aus ihrer Truhe einige Decken heraus, die sie sich über Tage von den anderen Sklavinnen ausgeliehen hatte und griff nach dem Körbchen, das neben ihrem Lager gestanden hatte und nur darauf wartete, mit in den Garten genommen zu werden. Bestimmt würde Minna auch gleich da sein. Doch um nicht so viel Aufsehen zu erregen, ging sie schon einmal vor. Minna konnte ja nach kommen. Sie wußte ja, wo der Treffpunkt mit Chimerion vereinbart worden war. Hoffentlich dachte sie an die Kerzen, fiel es Fiona ein. Aber natürlich, Minna hatte sicher an alles gedacht! Sie freute sich schon auf den heutigen Abend. Endlich mal wieder eine Abwechslung im schnöden Sklavendasein!
    Auf leisen Sohlen schlich sie durch die halbdunklen Gänge der Villa. Eigentlich stand es außer Frage, daß man sie um diese Uhrzeit noch erwischen würde, jetzt, da alle schliefen oder gerade zu Bett gingen.
    An der Tür, die zum Garten hinaus führte, sah sie schon Chimerion stehen. Ein wenig kannte sie sich in der Villa schon aus. Einiges war ihr noch von dem letzten Saturnalienfest vertraut.
    "Hallo, da bin ich! Minna kommt sicher auch gleich! Wollen wir hier auf sie warten?
    Natürlich fiel der Skavin sofort das Päckchen auf, das Chimerion bei sich trug. Was da wohl drin war? Nun, das würde sie sicher bald erfahren!
    Oh, wie sie sich auf das Fest freute! So etwas hatte es wirklich schon lange nicht mehr gegeben!

  • Was Pünktlichkeit betraf, so war Minna nun wirklich kein herausragendes Vorbild. Es dauerte eine ganze Weile bis auch die kleine Germanin bei der Gartentür eintraf. Zum einen lag ihre Verspätung daran, dass sie über einen schlechten Orientierungssinn verfügte und somit nicht auf Anhieb die Tür zum Garten fand. Es war immerhin das erste Mal seit ihrem Einzug in die Villa, dass sie den hortus betrat. Zum anderen hatte sie kurz zuvor in einem waghalsigen Manöver einige 'Utensilien' aus der Küche mitgehen lassen, damit aus dem bevorstehenden Fest kein Trauerspiel wurde. Beinahe wäre sie von der miserablen Köchin, die für das Essen der Sklaven zuständig war, erwischt worden. Aber eben nur beinahe.


    Leise schlich sie sich nun von der culina aus durchs atrium bis hin zum hortus. Dabei war sie immer auf der Hut von niemanden gesehen zu werden. Sie nahm zwar an, dass um diese Uhrzeit niemand von Herrschaften mehr durch die Villa umherstreifte, aber Römer waren ja bekanntlich immer für eine Überraschung gut, vor allem Römer flavischen Geschlechts. Ah, da standen die beiden weiteren Partygäste auch schon! Minna war erleichtert, als sie Chimerion und Fiona erblickte. "Entschuldigt, dass ihr so lange auf mich warten musstet. Aber... " Während sie sprach, begann sie an ihrer Tunika herumzutasten. "...aber dafür habe ich euch das hier mitgebracht!" Sie lächelte den beiden viel versprechend zu und zauberte anschließend ein kleinen Sack und eine einfache Amphore unter ihrer Kleidung hervor. "In dem Beutel sind ein paar Äpfel und etwas Brot. Ach ja, und natürlich Kerzen. Die sind schließlich wichtig. Na, und was haben wir wohl hier feines drin?" Sie wedelte aufgeregt mit der Amphore hin und her und wartete erst gar nicht eine Antwort ab, sondern plapperte munter weiter. "Richtig, lecker Wein! Selbstverständlich unverdünnt." Dieses verwässlichte Gesöff tranken doch nur diese Weicheier von Römern, aber keine echten Germanen. Wenn es schon kein Met gab!

  • Chimerion begrüßte Fiona mit einem verschworenen Lächeln. "Schön dass du gekommen bist. Wir warten am besten hier auf Minna."Sein Blick fiel auf das Bündel, das Fiona trug und er musste lachen. Stolz zeigte er ihr seines. "Du scheinst reiche Beute gemacht zu haben. Musstest du auch die Küchensklavin umgarnen?" fragte er schelmisch.


    Dann hörte er ein Geräusch und zog instinktiv den Kopf ein. Er wusste zwar, dass es für Sklaven ein Ausgehverbot gab, aber ob sich das auch auf den Garten bezog, davon hatte er keine Ahnung. Auch wusste er nicht genau, wie seine Herrin darauf reagieren würde, wenn sich ihr Lieblingsspielzeug mit den anderen Haussklavinnen traf.
    Aber es war kein Flavier, sondern Minna, die den Weg durch die große Villa gefunden hatte. Scheinbar war ihr auch ein großartiger Raubzug durch die flavische Küche gelungen, sie hatte mehr Wein ergattern können als Chimerion. Hungern würden sie nicht müssen und ein wenig Licht gab es auch noch. Der Blick zum Himmel offenbarte zahllose Sterne, die Nacht war trotz der Jahreszeit lau und mild, nicht wie im kalten Germanien, wo der kalte Winter schon heraufzog.
    Er begrüßte Minna herzlich und begutachtete ihre Beute.
    "Dann wollen wir mal los, Mädels, bevor uns hier noch jemand sieht. Bleibt dicht bei mir und versucht keinen Krach zu machen."


    Dann wandte er sich um und schlug sich in die Büsche. Der Garten sah bei Nacht anders aus, aber das Licht des Mondes reichte aus, um den Weg vor ihm zu erhellen. Es ging zunächst über etliche kleine Wege, vorbei an Baumgruppen und duftendem Thymian. Nach einer kleinen Weile erreichten sie eine Gruppe mit Stechpalmen, die alles andere als einladend aussah. Chimerion deutete auf die andere Seite, ging um die Gruppe herum und verschwand durch einen schmalen Durchgang.
    Inmitten der Stechpalmen war eine kleine Lichtung, von außen nicht zu erkennen. Über der ganzen Szenerie schien ein bleicher, fast voller Mond und tauchte die Umgebung in bleiches Licht. Ja, heute war Samhain, wo die Toten näher waren als sonst und die Grenzen zwischen den Welten verschwammen.
    Chimerion drehte sich zu den Frauen um, die ihm gefolgt waren.
    "So, da wären wir. Wie gefällt euch unser kleines Versteck?"

  • "He..." Blöder Stechginster. Ich hatte mir ein Loch in die Tunika gerissen. Dafür musste so ein blöder Zweig dran glauben. Ich brach ihn ab und malträtierte ihn, ehe ich ihn achtlos fallen ließ. Dabei beeilte ich mich, den dreien zu folgen. "Nu wartet doch mal." Kurz hinter Fiona erreichte ich diese kleine Lichtung. Diesen bärtigen Typen hatte ich vorher schon mal gesehen. Ein Rasiermesser würde dem recht gut tun, fand ich.


    Und da war auch Minna. Ich lächelte sie flüchtig an. Irgendwie war das immer seltsam in ihrer Nähe. Dauernd fühlte ich mich so, als müsste ich ihr irgendwas beweisen. Sie für mich gewinnen. Ich hielt den Hasen hoch. "Der wird heute nicht vermisst", sagte ich und grinste. Das war schon ein Kunststück gewesen, diesem Kerl von Koch das Viech zu stehlen. Vor allem, nachdem es lecker gebraten worden und damit nun ziemlich unbeweglich war.

  • Von dem Sklaven wurde sie freundlich begrüßt und als er einen Blick auf ihren Korb geworfen hatte begann er zu lachen. Was war denn in aller Welt so witzig daran? Sie verstand nicht. Es hatte viel Mühe gekostet, den Inhalt zu beschaffen. Doch nach seiner Frage verstand sie. Sie begann zu kichern."Nein, die nicht!" Es hatte anderer Fähigkeiten bedurft, um an den begehrten Inhalt zu kommen.
    Kurz darauf kam auch schon Minna, ebenfalls bepackt! Na, dann konnte die Fete ja steigen. "Wein?" das gespielte Entsetzen, konnte man Fiona ansehen und es für ein echtes Entsetzen halten. "Na dann warte mal ab, was ich hier habe!" Sie tat ganz geheimtuerisch. Schließlich war ja allgemein bekannt, man sollte das Beste bis zum Schluß aufheben!
    Nachdem sie nun alle da waren, konnte es los gehen. Sie folgten Chimerion in den Garten und Fiona zumindest verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, was passieren könnte, wenn man sie erwischte. Sie verließ sich ganz auf Chimerions Orientierungssinn, der sie zielstrebig durch den Garten führte. Ihr eigener hatte sie in der Dunkelheit längst im Stich gelassen. Im Schein der Lämpchen konnte sie ein wenig ihre nächste Umgebung erkennen, aber das half ihr auch nicht viel weiter. Als sie zu einer Gruppe von Stechpalmen kamen, wunderte sich Fiona. Hier sollte es sein? Aber Chimerion führte sie zu einer Lichtung, die anscheinend recht günstig lag. Plötzlich hörte sie ein Rufen hinter sich. Sie blieb erschrocken stehen, stellte aber bald fest, daß sie diese Stimme kannte. Es war Nordwin! Sie sah grinsend zu Minna. "Ich habe nichts verraten! Wirklich nicht! Ich habe geschwiegen, wie ein… genau ein Grab!" Fiona konnte nicht anders. Das war einfach zu komisch. Sie begann wieder zu kichern.

  • Voller Stolz ließ Minna ihre Beute von den anderen begutachten. Immerhin hatte sie dafür ihren Hals riskiert. Eine ihrer Augenbrauen schwang sich allerdings in die Höhe, als Fiona ganz stolz verkündete, dass sie noch etwas besseres mitgebracht hätte. "Da bin ich aber mal gespannt!" Minna war jetzt schon ganz neugierig darauf, womit ihre Freundin sie überraschen wollte.
    Chimerion führte die beiden Frauen durch den riesigen Garten und zumidest für Minna hatte es den Anschein, als wolle er einfach kein Ende haben. Zudem wurden die Wege allmählich immer dunkler und für einen kurzen Moment verspürte sie ein leichtes Unbehagen. Konnten sie Chimerion denn überhaupt vertrauen? Schließlich kannten sie ihn noch nicht sehr lange, genau genommen erst seit heute. Doch dann erinnerte sie sich wieder an seinen Blick, den er bei Essen hatte als er über die Römer gesprochen hatte. In seinen Augen hatte Minna erkennen können, dass er einer von ihnen war. Jemand, der genauso wie sie nur Verachtung für die Römer übrig hatte. Dieser Gedanke beruhigte sie wieder und sie warf sämtliches Misstrauen, was Chimerion betraf, kurzerhand über Bord. Das Versteck, welches er sich für ihr Fest ausgesucht hatte, gefiel Minna auf Anhieb. Der Platz lag etwas abgelegen von der Villa und die dichten Palmen boten einen sicheren Schutz. Sie hielt es für unwahrscheinlich, dass sich jemand mitten in der Nacht an diesen Ort verirrte. "Wunderbar! Dieses Plätzchen hier ist wie geschaffen für ein Fest wie Sam..." Knack! Minna schrak zusammen, als sie ein Geräusch aus dem Dickicht hörte. Jemand war ihnen gefolgt! Bei den Göttern, das durfte doch nicht wahr sein! Doch es war zum Glück nur Nordwin, der sich zu ihnen gesellte. "Nordwin! Was bin ich froh, dass du es bist!" meinte sie freudig und war mächtig beeindruckt von dem Hasen, den er gleich mitgebracht hatte. Gleichzeitig bekam sie aber auch ein schlechtes Gewissen, da sie gar nicht an ihn gedacht hatte, als sie sich zum Fest verabredeten. Hoffentlich war er ihr deswegen nicht böse, denn er lächelte sie nur ganz kurz an und sah dann auch schon wieder weg. Irgendwie musste sie das wieder gutmachen, nur wie? Sie würde sich schon was einfallen lassen, spätestens nachdem sie ein paar Becher Wein getrunken hatte.

  • "Bin ich auch", entgegnete ich Minna und hätte um ein Haar einen Satz rote Ohren bekommen. "Sagt mal, Mädels", begann ich dann und grinste, da ich die Tatsache witzig fand, dass ich Chimerion mit seinem Haarpuschel damit einschloss. "Brauchen wir vielleicht ein bisschen Kohle und ne Schale? Ich hab da heut früh im Hinterhof den kleinen Foculus sauber gemacht und stehen lassen. Wenn den keiner weggeräumt hat, steht der da noch." Während ich sprach, wies ich mit dem Daumen über die Schulter und sah erwartungsvoll in die Runde. Bei Minna blieb mein Blick ein wenig länger hängen, aber als sie mich dann ansah, tat ich hastig so, als suchte ich mit den Augen ein Plätzchen für den Hasen.

  • Aha! Das war ja jetzt mal wieder was ganz neues, dachte Fiona, während sie in das freudestrahlende Gesicht ihrer Freundin schaute, als diese Nordwin erkannte. Sonst tat sie immer so mädchenhaft, wenn man mal einen Scherz über sie und ihren herzallerliebsten Germanen machte und nun war sie ja sooooo froh!
    Fiona war natürlich nicht neidisch! Auf wen denn auch? Nordwin war ja ein ganz netter Kerl und sie hätte sich über ihn auch schon einige male schief lachen können, doch der Germane war definitiv nicht ihr Typ! Sie hatte sich für Minna gefreut, daß er sich für sie interessierte, auch wenn Minna dies früher stets abgestritten hatte. Aber mit Nordwin würde dieser Abend noch einiges mehr an beabsichtigter und wahrscheinlich auch an unbeabsichtigter Komik gewinnen.
    "Das ist eine tolle Idee, Norwin! Dann frieren wir uns wenigsten nicht den A… Allerwertesten ab, wenn es heute Nacht kalt wird!" Fiona wunderte sich selbst etwas über ihre lose Ausdrucksweise, war sie doch sonst immer darauf bedacht, dem vulgären keinen Zugang zu ihrem Sprachgebrauch zu gewähren.

  • Ein Glück, dass sie Nordwin hatten. Er hatte wirklich an alles gedacht. "Ein Foculus? Sicher, so etwas können wir gut gebrauchen." meinte sie und nickte anschließend mit einem breiten Grinsen auf Fionas Bemerkung hin. Der Himmel war in dieser Nacht besonders klar und auch wenn es in ihrer Heimat um diese Jahreszeit einiges kälter war, so war es schon recht kühl und die paar Kerzen, die sie dabei hatten, würden sie garantiert nicht vor der Kälte schützen können. Mit so einer Feuerschale war das Problem damit gelöst und obendrein hatte sie zum offenen Feuer den Vorteil keine allzu offensichtlichen Spuren zu hinterlassen. Wie klug Nordwin doch war, dachte sich Minna und schmunzelte vor sich hin.


    Nach einigen Augenblicken, in denen sie gedankenversunken da gestanden hatte, machte sie sich an die Arbeit. Sie griff nach den Decke, die Fiona mitgebracht hatte, und begann diese auf dem Boden auszulegen. Anschließend packte sie die mitgebrachten Sachen aus und war sichtlich erfreut, wie viel jeder von ihnen dazugesteuert hatte. "Worauf wartet ihr noch? Lasst uns endlich anfangen." Gut gelaunt nahm sie auf eine der Decken Platz und zündete gleich darauf einige Kerzen an. Licht war bei diesem keltischen Fest wichtig um die Ahnen willkommen zu heißen, das wusste sie noch vom letzten Samhain. Eine Kerze reichte sie an Chimerion weiter. "Weißt du," begann sie zu erklären, denn sie wusste ja nicht, ob ihm solch einen Brauch bekannt war oder nicht, "bei diesem Fest wird sowohl der Beginn des neuen Jahres gefeiert als auch den Geistern der Toten geehrt."

  • Chimerion fuhr herum, als er ein Rascheln und Knacken hörte. Wie eine lauernde Raubkatze machte er sich sprungbereit, um den möglichen Verfolger abzuwehren. Wenn es einer der Herren war, konnte er ihn vielleicht schnell außer Gefecht setzen und dann mit den beiden Frauen fliehen, ohne dass das Opfer etwas hatte erkennen können.

    Minnas Ausruf ließ ihn innehalten. Sie schien die Person zu kennen, die sich durch das Dickicht schlug. Anscheinend war er auch ein Sklave des Haushaltes. Die Anspannung wich aus seinen Gliedern und er murmelte ein "Willkommen". Während der Unterhaltung der dreien stand er ein wenig verloren daneben und machte sich an seinen mitgebrachten Sachen zu schaffen. Als Minna die Decke ausbreitete, setzte er sich zu ihr und legte seine Mitbringsel in die Mitte.
    Er nahm von ihr eine kleine Kerze entgegen und hielt sie andächtig in der Hand. Was sie über das Fest sagte, kam ihm bekannt vor, obwohl er selber ein solches Fest nicht feierte. Doch hier in Rom schien es egal zu sein, wieso nicht heute den Beginn des neuen Jahres feiern?
    Ein wenig unbehaglich war ihm schon bei dem Gedanken, dass die Toten näher waren als sonst.
    "Und die Toten werden heute Abend geehrt? Oder ziehen sie umher und sollen mit Lichtern besänftigt werden?"

  • Das war ja wirklich interessant, was Minna da alles aus ihrem Korb zu Tage förderte. Aber das, was Fiona mitgebracht hatte, hätte wahrscheinlich in dieser Runde niemand zu glauben gewagt.
    Sie tat etwas geheimnisvoll, als sie ihr Körbchen nahm und das Tuch beiseite zog, welches den Inhalt des Körbchens verborgen gehalten hatte. Darin befand sich ein Kannenartiges Gefäß, das allerdings mit einem Pfropfen verschlossen war. Sie nahm die Kanne heraus, öffnete sie und stellte sie zu Minnas Sachen. "Ich hab ein wenig Wein mitgebracht!" sagte sie ganz beiläufig. "Honigwein! Echter Met!" Rief sie schließlich und strahlte dabei. Sie wußte, wie gerne Minna den Met mochte und ihn gut und gerne dem römischen Wein vorzog.
    Minnas Aufforderung ließ sie sich nicht zweimal sagen und setzte sich. Mit der Kerze in der Hand, lauschte sie Minnas Erklärungen zu dem Fest. Sie hatte sich aus dem letzten Jahr alles gut merken können.
    "Ja, die Ahnen werden geehrt. Wir gedenken den Toten, die uns einmal viel bedeutet haben. Die Kerzen oder das Feuer sollen den Ahnen den Weg weisen und die bösen Geister vertreiben." Fiona wußte, sie müsse an diesem Abend ein besonderes Dankesgebet sprechen. Sie mußte ihren Göttern danken, daß sie ihren Liebsten verschont hatten und mit etwas Glück, würde sie ihn bald wieder in die Arme schließen können. Doch davon wußte hier niemand etwas.

  • Eine tolle Idee! Ich fühlte mich wie ein Hund, der was ganz Großartiges gemacht hatte. Nur...wedeln wollte ich nicht. Deswegen strahlte ich Minna nur an und verschwand dann, um die Schale und die Kohle zu holen.


    Als ich zurück kam, saßen die anderen schon beieinander. Ich stellte das Dingen in angemessene Abstand neben die Decke und setzte mich dann zu Minna. Ganz dicht. Naja, so dicht es eben ging. Wer war eigentlich dieser andere Kerl? "Moment, hast du eben echter Met gesagt? Meinst du mit echt germanischen Met? Nicht die billige Plörre, die die Römer hier als Met aus dem Norden verkaufen?" fragte ich nach und sah Fiona an, die in ihrem Korb herumkramte. "Wenn dir kalt wird, musst du mir Bescheid sagen, ja?" raunte ich Minna neben mir ganz fürsorglich zu. Natürlich würde ich dann meinen Arm um sie legen. 8)

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