Diskussion zur "simulatio economica"

  • Imperator und Senatoren!


    Die Idee einer Wirtschaftssimulation finde ich hervorragend, nur sind ein paar grundlegende Regeln einzuhalten (die ich in den gegenwärtigen Vorschlägen nur unzureichend beachtet sehe).


    Zum einen sollten wir diskutieren, ob wir jeden Bürger zur Teilnahme zwingen .


    JA - Jeder Bürger muss Miete zahlen und Nahrungsmittel/Kleidung/wasauchimmer kaufen - Wer überprüft das? Was tun wir wenn jemand keine Lust dazu hat? Verhungern lassen?


    NEIN - Warum sollte ich mir dann Grundnahrungsmittel kaufen, wenn Mitbürger XYZ auch ohne überleben kann? => Welche Existenzberechtigung haben Betriebe, die keine Luxusgüter herstellen? Die Bürger werden sich in dem Fall nur für letztere interessieren, vor allem weil sie die größere Gewinnspanne bieten.


    Wie komplex soll das Wirtschaftssystem sein? Ist Nahrung Nahrung oder unterscheiden wir zwischen Fisch und Fleisch oder gar Lammfleisch und Schweins-Steak?
    Und überhaupt, wer soll noch einen Überblick über die Jahreszeiten haben?


    Die Balance muss auch beachtet werden; entweder müssen die Produktionsraten nach Gewinn, nicht nach Stückzahl angepasst werden, oder wir erfinden sonst irgendwas.
    (Warum sollte ich Gemüse anbauen, wenn ich mit Schafen den 10fachen Gewinn - ausreichender Absatz vorausgesetzt - einfahren kann?)


    Und dann gibt es da noch das Problem mit dem Staat:
    Solange kein Produzent/Abnehmer für ein Produkt da ist muss man selbige einfach "irgendwoher" (Staat) kaufen und ins Nirvana verkaufen?


    NEIN - Toll. Manche Produkte gibts einfach nicht. Pech gehabt, verhungern eben alle, wenn der einzige Bauer seine 10 Einheiten Getreide verkauft hat.


    JA - Wenns jetzt 1 Produzenten für Wein gibt: Was tun wenn er mit Liefern nicht nachkommt? Wieder vom Staat kaufen? Zu welchem Preis?? Oder konkurriert man preislich mit dem Staat (auch als Kunde!)?


    Das ganze System kann nach momentanem Stand nicht funktionieren. (--> "Nur meine 2 Sesterzen".) Ich weiß, dieser Thread gehört großteils ins Consilium; hauptsächlich die 1. und 2. Frage aber müssen hier beantwortet werden, und der Rest sollte zum allgemeinen Verständnis auch gleich diskutiert werden.


    Also bitte legt Eure Meinungen und Vorschläge bzw. weitere Folgeschlüsse in diesem Thread ab!

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Ich habe jetzt zwar nicht die Zeit zu den einzelnen Punkten Stellung zu nehmen, aber der Einwand von Secundus ist gerechtfertigt und wir haben miteinander auch schon diese Sache öfters diskutiert!


    Diese WISIM-Variante war mal ein Anfang, um zu sehen, wie weit wir damit kommen! Selbstverständlich müssen wir vieles ändern!


    Ideal wäre eine Verwaltung über die neue HP! Mittel bis langfristig wäre es auch genial, wenn wir uns vom Bovigosystem abkoppeln und eine eigenes Geldsystem mit Konten haben! Denn dann könnten wir auch dies auf der HP vernetzen!


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Zitat

    Original von Secundus Claudius Felix
    Zum einen sollten wir diskutieren, ob wir jeden Bürger zur Teilnahme zwingen .


    JA - Jeder Bürger muss Miete zahlen und Nahrungsmittel/Kleidung/wasauchimmer kaufen - Wer überprüft das? Was tun wir wenn jemand keine Lust dazu hat? Verhungern lassen?


    NEIN - Warum sollte ich mir dann Grundnahrungsmittel kaufen, wenn Mitbürger XYZ auch ohne überleben kann? => Welche Existenzberechtigung haben Betriebe, die keine Luxusgüter herstellen? Die Bürger werden sich in dem Fall nur für letztere interessieren, vor allem weil sie die größere Gewinnspanne bieten.


    Vorschlag: Der Staat kauft Grundnahrungsmittel, sorgt für Unterkunft usw. fürs Volk. Soll heißen: Der einzelne Bürger braucht sich nicht um sein Überleben zu sorgen, dennoch haben dann die betroffenen Betriebe ihre Daseinsberechtigung.
    Wenn sich ein Bürger Nobleres leisten will, muß er dies selbst bezahlen.


    Zitat


    Wie komplex soll das Wirtschaftssystem sein? Ist Nahrung Nahrung oder unterscheiden wir zwischen Fisch und Fleisch oder gar Lammfleisch und Schweins-Steak?
    Und überhaupt, wer soll noch einen Überblick über die Jahreszeiten haben?


    so einfach wie möglich... am besten ohne Jahreszeiten (die Zeitrechnung verwirrt mich ohnehin schon... in der WiSim entspricht 1 Woche = 1 Monat, trotzdem bekomme ich nur jeden (RL) Monat Gehalt)


    Über den Rest mach ich mir auch noch Gedanken :)

  • Diese Probleme sind alle wichtig und gravierend.


    Du hast völlig recht, so funktionert es noch nicht.


    Wir müssen auch klären was denn der Staat für Ausgaben hat und wie oft.


    - Aquädukte
    - Straßen
    - Getreidespeisung (das hat es ja gegeben, also sinnvoll, Tiberius)
    - Thermen
    - Militärausgaben


    Und so weiter.

  • hm.... sagen wir mal wir haben ja ein grundgerüst von straßennetzen auf das wir aufbauen können. aber wenn wir den bau der via claudia augusta oder der via appia nachkonstruieren würden, wäre das wirtschaftlich und historisch sinnvoll. ich habe aber leider keine ahnung wieviel in bau einer straße geskostet hat.

  • Zitat

    Original von Diva L. Flavia Nyreti
    hm.... sagen wir mal wir haben ja ein grundgerüst von straßennetzen auf das wir aufbauen können. aber wenn wir den bau der via claudia augusta oder der via appia nachkonstruieren würden, wäre das wirtschaftlich und historisch sinnvoll. ich habe aber leider keine ahnung wieviel in bau einer straße geskostet hat.


    Problem, wir dürfen nich jetzt "von Null" anfangen Straßen zu bauen, die müssen eigentlich längst da sein.


    Wenn wir es nämlich nicht so sehen stünden wir ja auf einem leeren begrasten Hügel. ;)

  • Originale von Senator Secundus Claudius Felix


    Zum einen sollten wir diskutieren, ob wir jeden Bürger zur Teilnahme zwingen .


    JA - Jeder Bürger muss Miete zahlen und Nahrungsmittel/Kleidung/wasauchimmer kaufen - Wer überprüft das? Was tun wir wenn jemand keine Lust dazu hat? Verhungern lassen?


    Ich bin für zwingen. Aber auf einem Grundsätzlichen niedrigen Niveau sollte man ohne große Arbeit existieren können. Will heißen, der Grundstock ist Pflicht aber sehr einfach zu bestreiten, wer teifer einsteigt, der KANN dies dann tun.


    Wie komplex soll das Wirtschaftssystem sein? Ist Nahrung Nahrung oder unterscheiden wir zwischen Fisch und Fleisch oder gar Lammfleisch und Schweins-Steak?


    Naja, 1EA Nahrung ist doch irgendwie lieblos. ;)
    Irgendwo dazwischen. Nicht zu sehr vereinfachen aber auch nicht zu sehr verzetteln.


    Und überhaupt, wer soll noch einen Überblick über die Jahreszeiten haben?


    Die Balance muss auch beachtet werden; entweder müssen die Produktionsraten nach Gewinn, nicht nach Stückzahl angepasst werden, oder wir erfinden sonst irgendwas.
    (Warum sollte ich Gemüse anbauen, wenn ich mit Schafen den 10fachen Gewinn - ausreichender Absatz vorausgesetzt - einfahren kann?)


    Tja, gute Frage.


    Und dann gibt es da noch das Problem mit dem Staat:
    Solange kein Produzent/Abnehmer für ein Produkt da ist muss man selbige einfach "irgendwoher" (Staat) kaufen und ins Nirvana verkaufen?


    Der Staat könnte importieren und zu moderaten Preisen wieder verkaufen. Der Staat bezieht aus dem Nirvana und bestimmt die Menge nach Notwendigkeit selbst. Gibt es 5 Getreidehändler, sollte der Staat wenig haben. Gibt es nur einer oder keinen viel. So tritt der Staat auf wenn nötig und ist weg wenn unnötig.
    Und Ankäufe nur wenn nötig. Zum Beispiel braucht der Staat Marmor wenne reinen neuen Tempel bauen will. Staatlcihe Bedürfnisse müssen dann natürlich definiert sein! Aber einfach so was kaufen ohne es zu brauchen wäre ja willkürliche Subvention einzelner Betriebe.


    NEIN - Toll. Manche Produkte gibts einfach nicht. Pech gehabt, verhungern eben alle, wenn der einzige Bauer seine 10 Einheiten Getreide verkauft hat.


    JA - Wenns jetzt 1 Produzenten für Wein gibt: Was tun wenn er mit Liefern nicht nachkommt? Wieder vom Staat kaufen? Zu welchem Preis?? Oder konkurriert man preislich mit dem Staat (auch als Kunde!)?


    Siehe oben.

  • Ich bin gegen einen Zwang!


    Wer auf die Wirtschaft keine Lust hat, richtet sich kein Konto ein.


    Hat er ein Konto, muss er mitmachen!


    D.h.: Mit einem Konto muss er sich monatlich 3 Einheiten Essen kaufen, das kann 3 Brot, 1 Fleisch+1brot+1gemüse, oder auch mehr sein.


    Kontrolliert wird es durch die bank, für Brot könnte man z.B. Daueraufträge einrichten


    PATER FAMILIAS GENTIS FLAVIA
    PRAEFECTUS ACADEMIAE MILITARIS


  • Dein erster Teil ist gegen Zwang, doch Dein letzter sieht irgendwie wieder befürwortend aus.


    Und es gab eine kostenlose Speisung durch den Staat, auch diese sollten wir bedenken.

  • Warte, ich möchte es klarer formulieren.
    Ein Neuling hat die Wahl:
    a) Ich will beim der wi-sim mitmachen
    b) Ich will nicht bei der wi-sim mitmachen


    Aus b) folgt:
    er bekommt kein Gehalt, er hat kein Konto, ansonsten macht er ganz normal bei uns mit


    aus a) folgt:
    er hat ein Konto, er MUSS Nahrungsmittel kaufen


    PATER FAMILIAS GENTIS FLAVIA
    PRAEFECTUS ACADEMIAE MILITARIS


  • Wir können/dürfen allerdings nicht verbieten, dass er später doch noch Lust bekommt, oder?


    Dann würde er aber aus Kalkül die unteren Ränge mit wenig Gehalt und viel Überlebensarbeit einfach so durchleben und erst bei guter Bezahlung in die WiSim einsteigen. Und einen Neuen gleich zu fragen "Wirst Du jemals Lus an der WiSim haben, oder nicht. Mach es fix und das sofort!". Das ist doch auch seltsam, oder?

  • Ich würde ernsthaft erwägen, die Nahrungsbeschaffung aus der WiSim zu streichen. Die macht alles nur unnötig kompliziert. Ohne dem Thema Nahrungsmittel ist es auch kein Problem zu einem späteren Zeitpunkt in die WiSim einzusteigen, dann würden die geäusserten Bedenken nicht so gewichtig sein.


    Ganz nebenbei umgeht man somit folgendes Problem: Die Bürger Roms bekamen eine Grundration Getreide/Brot geschenkt (um ja Hungersnöten vorzubeugen). Allerdings nur die Bürger Roms! In meinen Augen ein schwerwiegender Grund für Anfänger nicht in eine andere Provinz zu ziehen. Sollte ich mich hierbei irren, so bitte ich um Berichtigung. ;)

  • Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus
    Ich würde ernsthaft erwägen, die Nahrungsbeschaffung aus der WiSim zu streichen. Die macht alles nur unnötig kompliziert. Ohne dem Thema Nahrungsmittel ist es auch kein Problem zu einem späteren Zeitpunkt in die WiSim einzusteigen, dann würden die geäusserten Bedenken nicht so gewichtig sein.


    Ganz nebenbei umgeht man somit folgendes Problem: Die Bürger Roms bekamen eine Grundration Getreide/Brot geschenkt (um ja Hungersnöten vorzubeugen). Allerdings nur die Bürger Roms! In meinen Augen ein schwerwiegender Grund für Anfänger nicht in eine andere Provinz zu ziehen. Sollte ich mich hierbei irren, so bitte ich um Berichtigung. ;)


    Verzwickt. ;)
    Geben wir dann nicht einen sinnvollen Aspekt auf? Aber Deine Argumente stimmen.

  • Dann fragen wir uns einmal, wieso nicht alle versuchten, in Rom zu wohnen! Bedenkt, dass jeder Proconsul für seine eigene Provinz Gesetze erlassen kann (sofern sie nicht mit Reichsgesetzen in Konflikt kommen)!


    Wenn Du also Proconsul bist, dann kannst du die Ernährungsregelung ja so gestalten wie es Dir gefällt!


    Leute wie ein Varus oder ein Pontius Pilatus haben sich immens bereichert in den Provinzen wo sie Proconsul oder Statthalter waren.


    Nichts zwingt uns gleich zu verfahren! Nebenbei hat es jetzt erstamls Sinn, auch ein gesetz auszuarbeiten, in dem jede Provinz ein Konto erhält und vom Imperium bei Not Geld erhält! Falls das Geld veruntreut wird, drohen dem Verwalter Strafen usw.... ein weiterer interessanter Aspekt beginnt sich zu öffnen! Wie läuft eigentlich das Lagersystem, Secundus??


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Ich glaube nicht, daß die Getreidespeisung in der Historie so verlockend war wie sie in der WiSim würde. ;) Außerdem gab es sicher noch den ein oder anderen Grund warum nicht alle nach Rom ziehen wollten. ;)


    Zum Thema Proconsul: Schön und gut, daß ich das regeln kann wie ich (mehr oder weniger) will, das bringt uns hier in diesem Moment aber keinen Schritt weiter! Ich bin dafür, daß zuerst die allgemeinen Regeln der WiSim erstellt werden. Erst dann kann man sich Gedanken ob der Provinzverwaltung machen... *nur meine 2 Denar*

  • Die Getreidespeisung, werter Lucidus, war früher ein zentrales Thema. Kaiseranwärter, tendenziell mit wenig Geld, verschuldeten sich sehr arg, um Brot verteilen zu können! Es gab dazu eigene Gesetze in der Kaiserzeit! Und das afrikanische Gebiet war eine der wichtigsten Kornkammern des Reiches und Rom tat alles daran, sich dort zu behaupten! Wir unterschätzen, dass Brot und die Prätorianer ein Schlüssel zur Macht waren!


    Ich bitte unsere technischen Stäbe, dieses Thema nicht zu verwerfen!


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

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