Das Officium des Senators Sedulus

  • Zufrieden konnte man es wohl eher nicht nennen, aber für heute sollte es genug sein. Er mußte diese Stunden erst einmal verdauen und wohl seine Nichte auch. :D


    Gut gut. Am besten du nimmst dir die Tafeln mit auf dein Zimmer und studierst die Buchstaben und fährst vielleicht die Meinigen nach, das du in etwa weißt wie sie man schreiben müßte und ein Gefühl dafür bekommst.


    Sedi lächelte Calvena zu. Sie würden sich wohl in nächster Zeit öfters hier in seinem Officium treffen um diverse Übungen ob jetzt Lesen oder Schreiben zu absolvieren.

  • Der Unterricht war wohl für sie Beide nicht völlig Zufriedenstellend gewesen. Die Ergebnisse die sich zeigten, waren bei weitem noch nicht das, was man von ihr erwartete und Sedulus hatte sich wohl erhofft, das er nicht viel Arbeit mit ihr haben würde. Aber es war anders gekommen, denn sie fing wirklich am Anfang an, musste alle Buchstaben lernen und auch die Gramatik und alles was dazu gehören würde.


    "Ich werde üben!" versprach sie, was anderes konnte sie ja nicht sagen, denn sie sah die NOtwendigkeit des Unterrichts ein, vorallem dann, wenn sie sich dieser Stadt anpassen wollte.


    Calvena nahm die Tafeln erst einmal an sich, üben würde sie auf jedenfall, aber wirklich Spaß hatte sie nicht daran.

  • Sedulus nickte und war sich sicher das Calvena dies machen würde.


    Wann sehen wir uns dann wieder? Also zum üben meine ich.


    Fragte er vorsichtshalber, denn er wollte seiner Nichte etwas Zeit zum üben lassen bevor er mit den restlichen Buchstaben aufwartete und neue Übungen mit ihr begann.
    Ansonsten konnte Calvena ja jederzeit bei ihm vorbeischauen wenn sie Probleme hatte, das wußte sie ja.

  • "Wir sollten nicht zu lange warten, oder?" meinte sie nachdenklich, auch weil die Lektionen so schnell es ging hinter sich bringen wollte.


    "Morgen?" schlug sie vor, damit der Unterricht auch regelmässig statt fand und da sie bisher keine andere tägliche Beschäftigung hatte, war dies eine Ablenkung, auch wenn sie ihr keinen Spaß machte. Es war eben eine Notwendigkeit.

  • Sedulus dachte kurz nach.


    Gut dann sehen wir uns morgen wieder, um die selbe Uhrzeit. Und Calvena, sei pünkltlich.


    Mahnte er seine Nichte. Denn er schätzte Unpünktlichkeit überhaupt nicht. Aber er ging davon aus das Calvena zeitig hier war.


    So und nun ab mit dir. Nicht das es noch heißt ich würde dich quälen und dir keinen Freiraum lassen.


    Dabei lächelte der Onkel.

  • Sie nickte. Sie hatte nicht vor zu spät zu kommen, außerdem wollte sie keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Es war sowieso nicht ganz so einfach, gegen ihre Vergangenheit anzukämpfen, es gab eine Menge Vorurteile gegenüber Gauklern, von denen nur die wenigsten der Wahrheit entsprachen.


    "Ich werde pünktlich sein!" versprach sie.


    Mit einem Lächeln verabschiedete sie sich schließlich von ihrem Onkel um sich anderen Dingen zu widmen.

  • Der Diener trat ein und ließ den Gast folgen. "Senator, Herr ein gewisser Decimus Verus wünscht dich zu sprechen." Mit einer Verbeugung wuselte der Sklave zurück an die Tür. Für Botengänge ala Weib, Wein und Gesang stand ein anderes Sklavenpaar zur Verfügung. Unscheinbar aber hellhörig.
















    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Verus trat in seinem feinen Zwirn ein. Er schaute sich um. Erschöpft wartete er auf Sedi. Es war also die Stunde null, die Stunde der Vergebung oder die Stunde des Zornes.


    Sim-Off:

    Ich hoffe Sedi will Verus sehen und ich greife nicht zu weit vor. ;)

  • Als der Sklave seinen Freund meldete nickte Sedulus nur. Kaum war der Sklave aus der Türe kam auch schon Verus hereingeschneit.


    Sedulus erhob sich von seinem Platz und trat auf Verus zu.


    Salve mein Verus mein Freund.


    Grüßte er diesen und reichte ihm die Hand.


    Ich habe deinen Brief erhalten, doch setz dich doch.


    Sedulus deutete auf einen freien Stuhl.


    Wein? Verdünnt?


    Fragte er auch gleich. Er kannte ja Verus. :D

  • "Wein unverdünnt," sagte Verus. Er brauchte nun mehr einen Mut-Schluck.


    Er setzte sich und atmete ersteinmal aus. Sein Geist kam erst jetzt in diesem Raum an. Er hatte sich gefasst.


    "Ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst. Ich habe mich, wie ein liebestoller Eber aufgeführt. Es tut mir Leid. Ich möchte mich auch gerne bei Calvena entschuldigen, sie hat etwas Besseres verdient als einen alten ausgelaugten Ritter." Er nickte erschwert.

  • Und so schenkte Sedulsu sich und Verus Wein ein bevor er sich selbst wieder setzte.


    Ich habe dir nichts zu verzeihen Verus, mein Freund. Wer weiß, vielleicht wäre es mir ja genauso ergangen wie dir, wer weiß das schon. Vergessen wir einfach diese Sache und gut ist. Du hast Glück, sie müßte im Hause sein.


    Aber sag, wie geht es dir sonst so? Wie war Aegyptus? Ein herrliches Land nicht wahr?


    Versuchte Sedulus ein anderes Thema zu finden um seinen Freund von seinen Qualen die noch in ihm hausten abzulenken.

  • Verus trank einen kräftigen Schluck und spühlte mit diesem alle Anspannung hinunter. Es war überstanden, alle Sorgen waren verpufft bis auf eine: Calvenas Reaktion.


    "Danke," sprach er knapp erleichtert. "Ich werde dann wohl mit ihr reden und mich auch bei ihr entschuldigen, sofern sie dies will, Sedulus."


    Verus atmete aus und freute sich darüber, dass Sedi das Thema woanders hinlenkte.
    "Mir geht es derzeit körperlich gut. Meine Kriegsleiden mildern sich ab," stellte er zu seiner Person fest und ging dann zur nächsten Antwort über.


    "Aegyptus sagst du? Dort hat sich der Orcus aufgetan! Wenn du mich fragst, haben die Götter dieses Land verlassen. Als ich dort war, wurde meine Besatzung angegriffen, mein Schiff in Brand gesteckt und ich wurde als Römer bespuckt. Ein Alptraum. Ich bin froh, diesen Flecken verlassen zu haben und Livianus mitnehmen zu können. Das ist kein Ort für echte Römer, wir leben dort in ständiger Mordgefahr." Verus war recht in Rage und seine Augen weiteten sich bei dem Gedanken an diesen furchtbaren Ort. "Ich war nun zweimal dort. Einmal in friedlichen Zeiten und nun mehr. Es hat sich viel verändert dort, alter Freund. Ich sehe ernste Zeiten auf uns zukommen. Ich befürchte die Provinz könnte abtrünnig werden, zumindest ist es ein Teil der Bevölkerung schon. Und stell' dir vor: Eine Römerin ist die Anführerin des Aufstandes!"


    Verus hatte dort unten Gerüchte aufgeschnappt, denen er bereitwillig Glauben schenkte. Es war ja auch ungeheuerlich, dass ein Römer mit Alexandrinern gegen Rom zusammenarbeiten konnte und dieser auch noch eine Frau war.
    "Ich habe es dort unten gehört und ich bin bereit es zu glauben. Stell' dir das vor! Eine Römerin als alexandrinische Beamtin und Anführerin eines Aufstandes! Was ein Verrat..."

  • Das freut mich zu hören das es dir soweit gut geht mein Freund.


    Dabei lächelte Sedulus nahm sein Glas Wein und tostete Verus zu und trank einen Schluck bevor er weiter sprach.
    Und schon wieder gab es in Aegyptus Unruhen wie es schien. Diese Provinz würde wohl nie zur Ruhe finden.


    Ich hoffe doch die Legionen sind dort in alarmbereitschaft? Du weißt, ich habe Familie dort. Meine Schwester Aelia und ihr Mann Corvus leben dort. Aber du weißt ja eh das er dort das Sagen hat.


    Sedulus machte ein entsetztes Gesicht als er die Worte sprach.
    Dann kam Verwunderung in ihm auf als er das von der Römerin hörte.


    Sag das noch einmal. Eine Römerin führt diesen Aufstand an? Wie das und warum? Und überhaupt warum folgt der Mopp ihr? Wie mir scheint ist er von Blindheit geschlagen!


    Und noch ein Schluck rann Sedulus`Kehle hinunter.

  • "Ich hoffe es auch. Unsere Urbs ist schließlich abhängig von dieser Provinz. Ich denke aber, dass dein Verwandter diese Provinz unter Kontrolle bringen wird. Wir Römer sind schließlich dazu auserwählt."Die letzten Worte klangen ein wenig zynisch, doch Verus meinte dies nicht so. Es war wohl mehr die Frustration über den tätigen Angriff auf sein Schiff in dieser Provinz. "Getreide und Sand, das ist alles, was es dort unten gibt und gefährliche Lebewesen, allen voran wahnsinnige Animalitas, we den alexandrinischen Bürger."


    Er trank ebenso einen Schluck. Er musste die Frustration herunterspühlen.
    "Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, ich weiß nur, dass es sich um eine Iunia handelt, die eine hohe Beamtin in diesem Moloch ist. Sie ist schlicht eine Verräterin, nicht mehr und nicht weniger," sprach Verus und überlegte nebenbei, wie dieses Weibsstück mit Namen hieß. Es fiel ihm ein, er hatte es neulich in einer alten Acta gelesen. "Iunia Urgulania," sagte er mit einem süffisanten Lächeln. "Das ist sie, diese Anti-Römerin." Iunia Axilla erwähnte er nicht, da er sie nicht in ein schlechtes Licht rücken wollte. Sie wirkte damals recht verstört, auch wenn sie zu diesem merkwürdigen Clan gehörte. Sie hatte es nicht verdient in einem Zusammenhang mit einem Verräter genannt zu werden.

  • Du sagst es Verus. Was täten wir ohne das Getreide aus Aegyptus? Ich sage dir, wir würden ganz schön aus der Wäsche schauen.


    Und das nicht schlecht. Rom war schon einmal in dieser Zwickmühle, einst als dieser Laeca den Aufstand propte und auch Aegyptus kassierte um sich dann auf nach Italia zu machen. Sedulus hoffte das es nicht so weit kommen würde.


    Bei der Äußerung über die Alexandriner mußte Sedi grinsen.


    Naja Griechen halt mein Freund. Was erwartest du denn von denen? Sie sind sturr und wenn es drauf ankommt auch angriffslustig. So sind sie halt.


    Der Germanicer überlegte kurz ob ihm der Name etwas sagte doch dem war nicht so.


    Der Name Urgulania an sich ist ja schon grauslich also passt dies alles ja prächtig zu dieser Person. Doch warum ist man ihr noch nicht habhaft geworden? Sie ist doch schließlich nur eine Frau!


    Ein wenig verwundert war Sedulus schon. Da dürfte doch eigentlich die Turma der Legion ausreichen um den Spuk ein Ende zu bereiten und wie die nicht ausreichten, dann noch eine Cohorte zusätzlich und gut war`s.

  • Sim-Off:

    Ich mach mal spontan mit, schließlich wird Calvena ja wegen dem Unterricht noch erwartet 8)


    Leise summend strommerte sie durch die Gänge und ging zielstrebig auf das Arbeitszimmer ihres Onkels zu. In den Armen trug sie die Tafeln mit ihren Übungen, schließlich sollte sie so schnell es ging, lesen und schreiben können. Nichts ahnend, dass Sedi bereits einen Gast hatte, klopfte sie an und wartete darauf, dass man sie einlassen würde.


    *klopf *klopf*


    Kurz betrachtete sie noch ihre recht ungeschickten Versuche Buchstaben nach zu ahmen. So langsam machte sie Fortschritte, aber auch nur wiel sie verbissen übte und ihr Elissa dabei half und sie auch etwas ermunterte.

  • "Weil sie eine hohe Beamtin ist und scheinbar nur indirekt an dem Aufstand beteiligt ist," sagte Verus mit einem zynischen Funkeln in den Augen.


    "Du solltest aber Acht geben, die Griechen nicht allgemein zu verteufeln. Meine Familie stammt von dort, wir lebten mehrere Dekaden dort unten, obwohl man als Römer dort auch nicht sehr angesehen war." Er lächelte.


    Verus horchte auf. "Hat es da gerade geklopft?" Hoffentlich ist es nicht Calvena! Verus war noch nicht gefasst genug, um ihr nun gegenüberzutreten. Er wandte seinen Blick zur Tür und stellte den Becher ab.

  • Ach was! Hohe Beamtin hin oder her. Wenn sie Dreck am Stecken hat gehört sie weg vom Tisch und ins Loch gesperrt!


    Wo war da das Problem? Sedulus war halt immer noch Urbaner.


    Mag sein das du da recht hast mein Freund. Ach, das wußte ich ja gar nicht. Ich dachte ihr Decimer kommt alle aus Hispania und die Ecke dort.


    Sedulus lächelte etwas verlegen als auf einmal an der Türe klopfte.


    Es hat! Ja bitte!


    Wer konnte das wohl sein? Naja eigentlich konnten es ja nicht viele sein und so sah Sedi zur Türe und ahnte vielleicht schon ein klein wenig wer sein neuer Gast war.

  • Nachdenklich betrachtete sie ihre eigenen noch recht krakeligen Versuche zu schreiben auf der Tafel in ihren Händen. Langsam aber bedächtig machte sie doch kleine Fortschritte und selbst Elissa konnte mittlerweile ihre Buchstaben erkennen. Aber ob ihr Onkel mit dem Ergebnis zufrieden sein würde, würde sich noch zeigen.


    Schließlich wurde sie aufgefordert einzutreten und wie immer schob sie erst mal den Kopf nur ins Büro, mit einem strahlenden Lächeln. „Salve Sedulus....“ sie stutzte, als sie sah das der Senator einen Gast hatte, einen Gast den sie nur zu gut kannte. Ihre Miene blieb freundlich, doch eine gewisse kühle stahl sich in ihre Augen. „Salve, Decimus Verus!“ grüßte sie ebenfalls, was in ihr vorging, verbarg sie hinter einem Lächeln. Doch die letzte Begegnung mit Verus hatte ihr mehr zugesetzt, als dieser wohl ahnen konnte. normalerweise verstellte sie sich nicht, aber in Anbetracht der Situation, war es wohl besser, wenn sie sich Höflich und Unnahbar verhielt. Die Rolle der Tochter aus gutem Hause war ihr doch schon etwas in Fleisch und Blut übergangen.


    "Ich wollte nicht stören...."meinte sie und fragte sich, was Verus hier wollte. Ihn hatte sie nicht erwartet.

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