Das Officium des Senators Sedulus

  • Der Molloch Rom! Man kann ihm nicht entkommen nicht wahr?


    Fast hätte Sedulus sogar bei dieser Anspielung gelacht aber nur fast.


    Vielleicht hätte ich es auch so machen sollen, raus aus Rom, hätte mir und meiner Familie sicherlich auch gut getan. Aber nun gut.


    Sedulus verspitzte einige Tropfen des Weines auf den Boden als Opfer an die Götter bevor er das Glas ansetzte um einen Schluck zu trinken.


    Curator Aquarum. Ist mal was anderes.


    Lächelte Sedulus gekniffen.


    Und wie sehen deine beruflichen und politischen Ambitionen aus Iulius Proximus?


    Bei der Frage Proximus` wurde Sedulus noch nachdenklicher.


    Das würde ich nicht einmal sagen. Es ist einfach nur viel Arbeit liegen geblieben. Außerdem würde ich gerne im Cursus Honorum eine Stufe höher gehen wollen, quasi Aedil oder Tribunus Plebis. Es würde langsam Zeit werden.


    So die Antwort auf die gestellte Frage.

  • "Viel wichtiger ist doch heraus zu finden, wer da schon wieder Ärger macht. Ich habe einen Verdacht... und so langsam ist es an der Zeit den Spieß umzudrehen."


    Er blickte gewichtig drein. Ein jeder hatte Dreck am Stecken, es war nur eine Frage der Zeit bis dieser abgeklopft wurde.


    "Wir sollten einige Maßnahmen ergreifen. Unser Ruf steht zwar nicht auf dem Spiel -dafür ist der Kläger zu unbedeutend- , aber langsam nervt es gewaltig. Ich habe echt keine Lust jeden Klienten vom Gegenteil zu berichten, es ist beschämend, was die einfachen Leute so denken."

  • Du meinst meine alte "Bekannte" die Sergia?


    Blos nicht schon wieder. Ging es Sedulus durch den Kopf. Wobei, er glaubte nicht so daran, aber möglich war alles.


    Wenn sie es sein sollte, dann gebe ich dir recht. Dann sollten wir ihr einen Denkzettel verpassen. Allerdings müssen die Beweise hieb und stichfest sein, sonst legen wir uns am Ende noch selbst ein Ei.


    Was noch schlimmer wäre.

  • "Ich kenne sonst niemanden, der für solche ständigen Querelen in Frage kommt und ich sehe es natürlich genauso wie Du Sedulus. Für den Moment sollten wir ein paar Informationen über Sie zusammen tragen und das eine oder andere Gespräch führen. Wie steht es zum Beispiel mit ihrem Ehemann? Ist der in Rom? Wenn ja dann sollten wir den Iulius in unser Haus bestellen. Die letzten besänftigenden Briefe von ihm waren ja auch nicht mehr als lauwarme Luft."


    Er dachte nach. Dann kam er zu einem weiteren Schluss.


    "Niemand der sich so anbiedert und streitsüchtig ist, hat eine reine Weste. Die Sergia stinkt gerade danach, das sie versucht aus jeder Lapalie persönlichen Profit zu schlagen. Nicht das es ihr bis jetzt genützt hätte, aber scheinbar lernt sie nicht aus ihren Niederlagen, nein vielmehr steigert sie sich in immer neue verzwickte Situationen hinein und irgendwann erwischt sie das Seil, das die Luft dünn werden läßt.... haben wir jemanden, der sie durchleuchten kann ohne das es bekannt wird?"


    Nach nur kurzer Zeit unterstrich sich Avarus nochmals:


    "Ich meine so richtig. Entweder wir machen es gleich endgültig oder die Zecke wird sich immer wieder daran versuchen dort zu schnorren wo sie selbst niemals hinkommen wird."

  • Ich eigentlich auch nicht.


    Entgegnete Sedulus ein wenig mürrisch.


    Dives ist zur Zeit in Rom ja. Ich werde mit ihm reden, aber ob es etwas helfen wird, ich weiß nicht...


    Sedulus kam es fast so vor als hätte die Sergia das Sagen und nicht Dives.


    Ach du kennst meine Post? 8o


    Ein klein wenig erschrocken sah Sedulus seinen Onkel an. 8)


    Ja da magst du wohl recht haben! Sie ist lästig wie eine Stubenfliege. Also ich wüßte jetzt auf anhieb keinen.


    Iustus wollte Sedulus nicht in eine missliche Lage bringen.


    Kennst du wen?


    Fragte Sedulus nach.

  • Was für eine Frage. Avarus würde darauf sowieso nicht antworten. Es war so eine Selbstverständlichkeit für ihn. Er kannte alle Briefe der Bewohner dieses Hauses. Er las sie nicht alle, das war unmöglich oder manches Mal auch eine Qual. Aber die Sklaven und Diener assen von seinen Tellern, da bekam man alles, was man sehen musste zu Gesicht. Hier in Rom war das so. Dort oben in Mogontiacum war es genau anders herum gewesen. Da las sein Bruder alles nach, um in der Politik der Stadt immer auf dem neusten Stand zu sein. Avarus hatte das irgendwann spitz gekriegt und schnell diese wissbegierige Eigenschaft übernommen.


    "Nicht Du allein mit ihm, sondern wir mit ihm... lade ihn ein!"


    Unterstrich er. Ohja er kannte jemanden, aber das würde wirklich ungemütlich für die Sergia.


    "Hm, na wenn Du niemanden hast... mir fällt da jemand sporatisch ein. Einer aus der Gens Hadriana."

  • Cerretanus betrat das Officium und blickte sich um. Viel wurde hier nicht geändert seit dem Sedulus Rom verlassen hatte.
    Mit einem tiefen Seufzer setzte sich der junge Mann an den Tisch und nahm eine Rolle Pergament, legte diese vor sich und starrte einige Augenblicke darauf.


    Ad
    Duplicarius
    Germanicus Varro
    Germania
    Mogontiacum


    Salve, Germanicus


    Mein Name ist Germanicus Cerretanus, Sohn des Germanicus Germanicus Corvus und ich wende mich in einer dringlichen Angelegenheit an dich.


    Ein weiterer Verwandter, Germanicus Peticus, stand im Dienste der Cohorten Roms und kam am heutigen Tage zur Casa Germanica. Sein Zustand war desolat und nachdem er mir geschildert hatte wie es dazu kam bin ich nun in einer unangenehmen Situation.


    Durch sein Handeln, es betrifft eine Inspektionsreise zu einer der staatlichen Minen zu der er als Begleitschutz abkommandiert wurde.
    Laut den Schilderungen wurde vor Ort festgestellt dass der zustand der Mine nicht dem Regelwerk entsprach. Weiter wurde, laut Aussage Germanicus Peticus, festgestellt dass es sich um Bestechung drehte und der Inspekteur, ein Flavier, nicht im Stande war seine Pflicht auszuüben.
    Das Ergebnis dieser Inspektion war dass Germanicus Peticus in mehreren Punkten angeklagt wurde und aus dem Dienst der Cohorten unerehrenhaft entlassen wurde.


    Mein Dilemma ist nun dass ich zur Zeit der einzige Germanicer in Rom bin der hier lebt und ich nun nicht in der Lage bin eine Entscheidung zu treffen.


    Daher bitte ich dich um Rat und Unterstützung. Was soll nun mit Germanicus Peticus geschehen? Wie sollen wir mit diesem Urteil umgehen ohne weiteres Ansehen zu verlieren?


    Aus diesen Gründen erhoffe ich eine rasche Antwort.


    Vale Bene


    Paullus Germanicus Cerretanus.


    So in etwa sollte das Schreiben nach Germanien aussehen und nachdem Cerretanus nochmal drübergelesen hatte und meinte es wäre so in Ordnung ließ der den Brief zur Post bringen.

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