Das Officium des Senators Sedulus

  • Immer her mit dem guten Tropfen. Er setzte sich und nahm kurze Zeit später ein Becher mit dem Wein in die Hand.


    Mein Besuch bei dir hat mehrere Gründe. Vorallem aber wollte ich einfach meinen Patron mal wieder sehen, ich finde, dies ist wichtig, um das Verhältnis aufrecht zu erhalten. Macer hatte einiges gelernt von dem gescheiterten Verhältnis zu seinem Onkel. In erster Linie wollte er wirklich nur mit Sedulus zusammensitzen, auch wenn er natürlich einige Fragen bereit hielt...


    Ich möchte hier natürlich nicht in ausschweifende Privatgespräche verfallen, deshalb vielleicht mein erstes und wichtigstes Thema zuerst: Meine Amtszeit als Vigintvir ist bald vorüber, meine Nachfolger stehen kurz vor den Wahlen. Dir ist ja sicher bekannt, dass für mich nun ein Tribunat zu überstehen gilt. Ich möchte dich um Rat und Hilfe bitten, eine bestmögliche Entscheidung zu finden...


    Er lies seine konkrete Bitte noch außen vor, erst einnmal sollte sich sein Patron ins Gespräch einbinden können.


  • ________________________________
    Philomelus; Sklave und Scriba


    Im privaten Gemach war der Diener schon gewesen, auch im Atrium, der Bibliothek und dem Speisesaal. Doch all diese begehrten Räumlichkeiten enthielten nicht den gewünschten Senator. Die nächste Möglichkeit war dessen Arbeitszimmer und genau dahin war Philomelus jetzt unterwegs. Er stöhnte bereits, war außer Atem von dem vielen Trepp auf und ab. Hoffentlich war der Neffe des Senatoren Avarus hier, denn sonst mußte er nochmal Treppen steigen -zur Badelandschaft- oder auf den Latrinen nachschauen... "Senator Sedulus seid ihr hier?" rief er beim Eintreten in dessen Officium. Es war duster, aber auch hier flackerte eine Kohleschale, um die Fußbodenheizung zu unterstützen. Für einen Moment mußten sich die Augen des alten Mannes an die Umgebung gewöhnen...




    SKLAVE - GENS GERMANICA


  • Als Sedulus seinem Gast den gewünschten Wein eingeschenkt hatte und sich natürlich selbst auch, nahm er wieder hinter seinem Schreibtisch platz und grinste bei Macers Satz von wegen des guten Tropfens.


    Das ist ein feiner Zug von dir und ehrt dich Macer.


    Bei seinen Worten nickte er seinem Klienten wohlwollend zu.
    Dann wurde es interessant, es ging also schon einmal um ein Tribunat.


    Du möchtest also von mir hören, welche Einheit ich dir dafür empfehlen würde. Aber lass mich erst einmal deinen Wunsch hören. Vielleicht deckt er sich ja mit meinem Vorschlag. Dir eine andere Einheit vorschlagen oder raten, kann ich ja dann immer noch.

  • Sedulus wollte eigentlich vor einen Moment seine Ruhe zum nachdenken und entspannen haben als diese auch prompt unterbrochen wurde. Es war Philomelus welchen er an seinem griechischen Akzent erkannt.


    Ja ich bin hier Philomelus. Warum störst du meine wohlverdiente Ruhe?


    Sedulus sah in die Richtung der Türe.

  • Naschön...Ich muss doch zugeben, dass ich nachdem ich erst seit einiger Zeit in Rom weile, mich hier doch sehr wohl fühle. Nicht zuletzt wegen meinen tollen Bekannschaften! Er musste dabei grinsen, da er zum Fest in der Casa seines Patrons zurückblickte. Schnell spühlte er die Gedanken mit ein wenig Wein runter.


    Deswegen würde ich gerne zur Cohortes Urbanae gehen. Was hältst du davon?

  • Cohortes Urbanae also...


    Sedulus tat so als würde er groß überlegen um es ein klein wenig spannender zu machen.


    Nein, dagegen ist eigentlich nichts zu sagen. Wenn ich ehrlich bin, begrüße ich es sogar! Ansonsten hätte ich dir vielleicht noch zu Legio II Germanica geraten.


    Da Sedulus ja nicht wußte ob Ursus den Posten bei der I. bekam... Sonst hätte Macer wohl zu ihm geschickt. Dort wäre er auf alle Fälle gut aufgehoben gewesen.

  • Germania wäre wohl weniger für Macer geeignet, vorallem, da es so weit von zu Hause weg war.
    Deshalb begrüßte er diese Möglichkeit nur mit einem Handwink. Lieber nicht! Mir wäre es wirklich recht, wenn ich hier bleiben könnte. Natürlich müsste er die Position auch erst einmal bekommen, am besten mit Unterstützung seines Patrons...


    Und so musste er nun zu seiner ersten Bitte kommen, bevor er sie Ausprach nahm er noch einmal einen ordentlichen Schluck des Weins.


    Nun Sedulus. Da du wohl mit meinem Wunschstandort, nämlich der Urbanae einverstanden bist. Wärst du so freundlich und könntest dies bei einem Gespräch mit dem Praefectus Urbi zum Thema machen? Ich könnte dich natürlich begleiten, wie du willst.

  • Gut, die Entscheidung wo du letztendlich dein Tribunat absolvieren möchtest liegt bei dir. Und wenn es die CU sind, dann soll es so sein.


    Sedulus überlegte kurz ob die Idee Macers so ist gut das er für mehr oder weniger den Antrag stellen sollte.


    Ich habe da eine bessere Idee Macer. Es sieht immer besser aus wenn sich der Kandidat selbst bewirbt, aber ich kann gerne zur Unterstützung mitkommen wenn du es möchtest. Schließlich hast als Tribun auch keinen vor dir und du wenn es darauf ankommt selbst Entscheidungen treffen. Und da der PU ja dein Vorgesetzter sein wird, sieht es eh allemal besser aus.


    Sedulus lächelte seinem Klienten Mut machend zu und nickte noch seine Worte bestätigend dazu.

  • Da geb ich dir natürlich recht. Aber dennoch bitte ich dich, dass du mich wenigstens begleitest. In der Vergangenheit war ich schon des öfteren alleine beim Praefectus Urbi, bis jetzt auch immer mit Erfolg....doch irgendwann muss seine Güte auch zu ende sein. Und Macer wollte dieses Ende nicht unbedingt, eine gute Beziehung zu einer solch wichtigen Persönlichkeit war wichtig für eine aufsteigende Karriere.


    Dann wäre das also geklärt. Nun habe ich aber noch eine weitere Sache, Sedulus. Du bist doch der Pro Magister der Germanitas Quadrivii, kannst du mir mal etwas näheres über diesen Verein erzählen? Macer lehnte sich etwas zurück und nahm einen Schluck Wein.

  • Gut, dann werde ich die begleitent. Versprochen!


    Das sich sein Klient für die Germanitas Quadrivi interessierte wunderte ihn auf der einen Seite auf der anderen war er doch sehr erfreut.


    Du kennst du die vielen Schreine die an den Straßenkreuzungen stehen. Sie sind den Laren gewidmet. Sie passen auf das es dort keine Unfälle gibt, bzw. wenige. Die Germanitas bertreut nun diese Schreine, hegt und pflegt sie. Wenn es sein muß erichten wir auch neue Schreine. Außerdem richten wir an den Compitalia im Normalfall Spiele aus. Aber ich muß gestehen, es ist schon eine Weile her da unser Magister eine Zusammenkunft eingeleutet hat. Weder zu Wahlen noch zu anderen Themen. Vielleicht würde dem Verein ein klein wenig frisches Blut gut tun.

  • Macer freute sich, dass sein Patron ihn begleiten würde und so konnte er sich schon sehr sicher sein, dass das Tribunat für ihn sofort nach seinem Amt feststehen würde. Wann wäre denn der geeigneteste Zeitpunkt? Vor oder nach dem Ende meiner Amtszeit?


    Ich muss gestehen, dass ich dich nicht nur aus reiner Neugierde gefragt habe. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, solch einem Verein beizutreten. Wieso also nicht den Germanitas, es ist durchaus in meiner Interesse, dass unsere Straßen von den Göttern bewacht werden. Ich bin schließlich auch schon sehr viel gereist und kann nur den Göttern danken, dass mir bis jetzt noch nicchts passiert ist!

  • Ich würde sagen noch vor dem Ende deine Amtszeit. Zum einen verlierst du so am wenigsten Zeit und wenn du Glück hast, bist du sogar schneller als andere Bewerber.


    Schön, das freut mich zu hören. Ich würde dich ja sofort aufnehmen wenn es nach mir ginge, aber leider hat unser Magister da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ich würde sagen wir gehen nachdem wir beim PU waren einmal in unser Vereinsheim, vielleicht treffen wir ihn ja dort an.


    Sim-Off:

    Am besten bombadieren wir Modestus mit PN`s zu dass er sich dort blicken läßt. 8)

  • Das sehe ich genau so Sedulus, wir wäre es denn gleich morgen, im Moment nimmt mich die Arbeit nicht sonderlich in Anspruch!
    Macer war schon etwas aufgeregt, deshalb wollte er es so schnell wie möglich hinter sich kriegen.


    Auch als er hörte, dass er womöglich zu den Germanitas gehören könnte, war seine gute Laune mehr als deutlich. Das klingt ebenso toll. wer ist denn der Magister? Insgeheim hoffte er, dass er diesen kannte und eine Aufnahme dadurch nicht unnötig ins Stoppen geraten könnte...

  • Sedulus überlegte kurz aber es sprach nichts dagegen gleich morgen loszuziehen.


    Gut dann morgen. Wann bist du also hier?


    Fragte er auch sogleich nach.


    Senator Kaeso Annaeus Modestus ist der Magister.


    In Gedanken fügte Sedulus ein "noch" hinzu.

  • Ich werde doch noch vor den Mittagsstunden abholen, mittags können wir ja dann zu dem Vereinsgebäude. Wir müssen nur hoffen, dass wir beim Praefectus Urbi einen Termin bekommen...


    Er grübelte kurz, Modestus war also der Magister. Ein leichtes triumphierendes Lächeln erstrahlte sein Gesicht. Wir sind uns wohl bekannt. Wir jubeln für die gleiche Factio und ich hatte mit ihm auch schon bei verschiedene Erbschaften zu tun. Dann wird meine Aufnahme nicht sonderlich schwer werden. Natürlich lehnte sich Macer da etwas arg aus dem Fenster, doch der Hochmut eines jungen Römers konnte man nur schwer bändigen...

  • Gut, dann halten wir das einfach einmal so fest. Sollte sich etwas aus deiner Sicht ändern, so schicke mir einfach einen Sklaven vorbei, dass ich nicht unnötig warten muß.


    Was Sedulus jetzt nicht hoffte dass geschehen würde.


    Ach du kennst ihn? Das ist schon einmal ein Pluspunkt für dich. Wenn er dann noch da ist, um so besser.


    Das sein Klient bei einer andere Factio war war Sedulus zwar nicht recht, aber es gab weitaus Schlimmeres.

  • Gut, dann darf ich also durchaus positiv auf den morgigen Tag blicken. Er nippte zufrieden am Wein, eigentlich hatte er jetzt alles gesagt und doch belastete ihn noch eine Kleinigkeit, die er unbedingt loswerden wollte.


    Nun habe ich dir meine Bitten vorgetragen und doch bin ich noch eines anderen Grundes wegen gekommen. Du brauchst nichts zu tun außer mir absolutes Stillschweigen zu garantieren, bis es offiziel verkündet wird. Er hatte so viel Vetrauen in seinen Patron, dass er wusste, dass dieser absolut dicht halten würde, weshalb er auch sofort weitersprach.


    Es geht um meinen Onkel. Victor ist krank und wird sich aus Rom zurückziehen! Mehr konnte er zunächst nichts sagen, denn seine traurige Stimme versagte ihm.

  • Du darfst Macer, du darfst.


    Lächelte Sedulus. Dann wurde er aber auch gleich wieder ernst als Macer davon sprach dass Octavius Victor krank war.
    Mit besorgter Stimme fragte er sogleich nach.


    Was ist denn mit ihm? Ich hoffe doch nichts schlimmes? Und nein, ich werde nichts nach drausen dringen lassen.


    Wobei es ja eigentlich nichts schlimmes war. Aber wenn es der Wunsch Macers und vielliecht sogar Victors war, so sollte dieser respektiert werden.

  • Macer musste kurz warten, bevor er wieder zur alten Stimme kam. Victor meint, dass es nichts ernsthaftes sei und das alles wieder gut werden würde....hoffen wir das beste für ihn!


    Es wäre die größte Tragödie in Macer´s Leben, wenn sein letztes Familienmitglied von den Seienden schwinden würde. Vielleicht wird er dies auch noch einmal im Senat anklingen lassen, darüber schweigt er. Er hat mir auch nur mitgeteilt, dass ich nun die Casa und seine Ländereien überqchen soll. Eine ziemlich hohe Bürde in diesem Alter.

  • Nun, das wollen wir einmal hoffen.


    Stimmte Sedulus Macer mit einem Nicken zu. Einen Durchhänger hatte jeder mal.


    Gut, wir werden sehen. Wenn nicht, so weiß wenigstens ich Bescheid und kann zur Not eine Auskunft geben sollte man mich fragen.


    Dann ist wirklich besser wenn du dein Tribunat hier bei den CU antrittst. So kannst du dies wenigstens mit ruhigem Gewissen tun.

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