Das Officium des Senators Sedulus

  • “Schade“ maulte Marcus etwas. Die Aussicht, mit den echten Soldaten zu trainieren, hatte ihm gefallen. Allerdings war es auch nicht schlecht mit Valerian im Hortus zu üben. Bestimmt bekam ein kleiner Junge wie er es war nicht allzu häufig Hilfe beim Training von einem echten Centurio von den Praetorianern.


    “Du magst mit uns üben?“ fragte der Knabe dann sogleich begeistert, als Sedulus etwas sagte, das sich ganz danach anhörte. “Ui, das wird bestimmt toll! Du kannst bestimmt gut kämpfen!“ Schließlich war Sedulus ja bei den Urbanern gewesen.


    Nachdenklich musterte Marcus eine kleine Büste auf Sedulus‘ Tisch. “ Ach so. Weil die Soldaten das Schwert für ihren Beruf brauchen, dürfen sie es tragen. Aber wir brauchen ja kein Schwert, deswegen dürfen wir es auch nicht tragen.“ Das war schlüssig, er würde es sich merken.

  • Sedulus konnte sich sehr gut vorstellen, dass Pius lieber in der Castra herumspringen würde. Allerdings wenn dies die Runde machte, wäre die Castra keine Castra mehr, sondern wohl eher ein Kindergarten. Von daher war es besser, wenn man solche Übungen im Garten des Hauses machen würde.


    Wenn ihr mich lasst... Puh, ich habe schon ewig kein Gladius mehr in der Hand gehabt. Weißt du, als Senator hat man selten die Möglichkeiten dazu.


    Lächelte Sedulus.


    Ja genau, dass ist der Grund. Du begreifst schnell Pius.


    Lobte Sedulus den Jungen und nickte anerkennend.

  • “Wie lange denn schon nicht mehr?“ wollte Pius wissen, als Sedulus sagte, dass er schon ewig kein Gladius mehr geführt hatte. Der Begriff „Ewigkeit“ hatte für ein Kind etwas Nichtssagendes, so wusste er damit auch prompt nichts anzufangen. Dann zuckte er locker mit de Schultern und lächelte Sedulus munter an. “Aber das macht nichts! Dann üben wir einfach zusammen, bis du dich wieder erinnern kannst, wie es geht.“ Also für Pius klang das nach einer Menge Spaß!
    Mit einem Mal wurde der Junge dann jedoch wieder nachdenklich. Er runzelte die Stirn, während er Sedulus musterte. “Möchtest du denn auch 10 Runden im Hortus laufen und alle zwei Runden fünf Liegestütze machen, damit du wieder kräftig wirst?“


    Ui, nun wurde er auch noch gelobt. Sedulus schien gar nicht so streng zu sein. Die Freude über das Lob stand dem Kind auf das Gesicht geschrieben. Er hatte schon längst vergessen, weshalb er eigentlich hier war, fand das aber mit Sicherheit gar nicht schlimm. “Dann übe ich besser nur im Hortus. Ich möchte nicht eingesperrt werden.“

  • Sedulus mußte nicht lange überlegen.


    Das letzte mal als ich ein Gladius in den Händen hielt ist nicht so lange her. Da habe ich einen Freund bei der Prima besucht. Allerdings kam es dort nicht zum Einsatz. Als ich es das letzt mal wirklich in Gebrauch hatte, es war wohl als ich mein Tribunat bei der Legio II absolviert hatte, und wie der Zufall es so will, war es gegen Quintilius Valerian als er noch Probatus oder gemeiner Legionär war.


    Sedulus lächelte zurück.


    Gut, dann üben wir gemeinsam. man weiß ja nie für was es gut ist.


    Als der Junge dann mit seinem Vorschlag kam, riss Sedulus im ersten Moment seine Augen auf, mußte aber gleich darauf lauthals loslachen.


    Ich glaube ich habe gerade noch Kraft genug um ein Gladius halten zu können. Allerdings könnte etwas Ausdauer nicht schaden.


    Sedulus nickte zustimmend.


    Dass ist eine gute Idee Pius. In deinem Zimmer wäre es eh ein wenig zu eng dafür.

  • Aufmerksam zuhörend, entwickelte der Knabe aus Sedulus Antwort gleich einen Schwall neuer Fragen. “Du hast auch Freunde bei der Prima?“ Immerhin wusste er, dass man so die Legionen nannte, aber das wusste wahrscheinlich jedes Kind. “Was ist ein Tribunat? Müssen dass die Tribune machen? Und warum hast du gegen Valerian gekämpft? Du hättest ihn doch verletzen können! Und was ist ein Probatus und warum sind sie gemeine Legionäre? Ich glaube nicht,dass Valerian mal gemein und fies gewesen ist!“


    “Au, fein! Das muss ich Valerian erzählen!“ Seine Begeisterung geriet kurz ins Schwanken, aber er überging es einfach, weil Sedulus plötzlich anfing zu lachen. Marcus fragte sich warum, erfuhr aber sogleich was so lustig gewesen war. Er grinste und zuckte dann mit den Schultern. “Valerian hat gesagt, mit dem Laufen trainiert man die Ausdauer.“

  • Nun ist er ja nicht mehr bei der Prima. Er ist nun Senator wie ich auch.
    Es gibt zwei eigentlich drei verschiedene Sorten von Tribunen. Zum einen den Tribunus Laticlavius. Dass ist der Tribun von dem hier die Rede ist. Dieses Tribunat muß man absolvieren wenn man quasi Senator werden möchte. Dann gibt es noch den Tribunus Angusticlavius. Dieser ist ein hoher Offizier im Kommandostab einer Legion. Gut, ein Tribunus Laticlavius ist dies auch, ist allerdings für senatorische Ränge und auch nur befristet. Dann gibt es noch den Volkstribunen. Er kann Gesetze einbringen oder aber auch ein Veto gegen Verorndungen oder eben auch Gesetze einlegen.


    Erklärte Sedulus dem Jungen.


    Ach, das war doch nur ein Übungskampf Pius. Wir haben da schon aufgepasst, dass dem Anderen nichts passiert.


    Bei der nächsten Bemerkung mußte Sedulus erneut grinsen.


    Nein Pius, dass ist er sicherlich nicht. Mit gemeinem Legionär meinte ich eigentlich den einfachen Legionär. Also ohne höheren Rang welchen ihn zu einem Unteroffizier machen würde.


    Sedulus nickte.


    Ja, dass kannst du von mir aus gerne. Allerdings nur wenn er dann auch noch hier ist.


    Sedulus zwinkerte Pius zu. Er hatte noch nicht vergessen warum der Junge eigentlich hier bei ihm war.


    Da hat er auch nicht so ganz unrecht.

  • Als Reaktion kratzte der Junge sich am Kopf. Senatoren, Tribune, Übungskämpfe, einfache Soldaten. Das wurde anstrengend allmählich.


    “Ach so. Dann wird Valerian auch einmal ein Senator sein?“ Das schlussfolgerte er kess daraus, dass Sedulus diesen Weg gegangen war, wie auch sein ehemaliger Freund von der Prima. “Und ich auch? Muss ich auch Senator werden, wenn ich Soldat bin?“


    Naja. 1 und 1 war für ein Kind eben immer gleich 2. Gerade für Pius galt diese Rechnung. Nun wurde er etwas ruhiger. Sedulus betrieb Konversation mit ihm, aber früher oder später würde er zur Ursache dieses Gespräches zurückkehren. Die dunkle Wolke kehrte zurück über seinen Kopf.


    “Dann lauf doch mit mir“ sagte er also, aber nicht mehr ganz so begeistert und unsicher dreinschauend.

  • Öhm nicht unbedingt. Nicht jeder Soldat wird auch Senator, wohl eher in ganz seltenen Fällen.


    Tja, wie sollte man gewisse Sachen einem Kind erklären, so dass es diese auch verstand. Sedulus versuchte es trotzdem.


    Also gut. Nehmen wir doch als Beispiel mich her. Mein Vater war Senator gewesen. Es hat den Ordo quasi an mich weiter vererbt. So konnte ich dann den Weg des Cursus Honorum einschlagen. Valerian hingegen müßte man erst in den Ordo Senatorius erheben und dies kann nur der Kaiser. Und dann ist man noch lange nicht Senator. Man muß zuvor ein Vigintivirat absolvieren. Allerdings müssen die schon Senatoren dich auch wählen, dass du dieses Vigintivirat antreten kannst. Als nächstes wäre dann das Tribunat an der Reihe.


    Wie schon gesagt Pius. Man wird nicht Senator nur weil man Soldat ist. Man sollte sich vorher schon entscheiden ob man lieber bei der Legion Karriere machen möchte oder in der Politik. Wenn man Glück und einflussreiche Freunde oder Verwandte hat, so kann man mitunter auch beides machen. Aber dann dauert es um so länger. Als Legionär verpflichtet man sich für etwa 30 Jahre zu dienen.


    Als Pius den Vorschlag machte Sedulus solle doch mit ihm laufen grinste dieser.


    Wir werden sehen. Lass erst einmal deine Strafe verstreichen, dann können wir zusammen in die Therme gehen und dort ein wenig sporteln.

  • Zitat

    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Ich würde mich freuen wenn du etwas Zeit erübrigen könntest um nach Ostia zu kommen, Sedulus. Etwas Rat vor Ort könnte hilfreich sein da es ja für mich die erste wirkliche Herausvorderung ist. Und wenn Marcus möchte würdest du vielleicht so nett sein und ihn mitnehmen? Eine kleine Wohnung hab ich gefunden. Diese muss aber noch möbliert werden um wirklich darin wohnen zu können.


    Paullus erhob sich und nickte nun Sedulus zu. Deine Zeit ist kostbar und ich möchte dich nicht länger mit Lapalien aufhalten. Ich danke dir für deine Unterstützung und hoffe dich und die Familie nicht zu enttäuschen.


    Gerne komme ich vorbei. Allerdings ob ich Marcus mitbringe weiß ich noch nicht. Ich wollte eh nach Misenum einen Freund und Klienten besuchen, dass könnte ich dann damit verbinden. Zumal er ja erst einmal Hausarest hat. Die schaue ich mir natürlich auch gleich an.


    Lächelte Sedulus.


    Für die Familie habe ich immer Zeit und wenn nicht, nehme ich sie mir einfach! Ich glaube nicht dass du die Familie enttäuschen wirst. So wie ich dass sehe, steckt in dir viel Potential.


    Auch Sedulus erhob sich um Paullus zu verabschieden.

  • Marcus lauschte, verstand eigentlich nur die Hälfte wirklich, nickte aber aufmerksam und wollte sich jedes Wort merken, um darüber später nachdenken zu können, damit das alles einen Sinn ergab. Er verstand, dass nicht jeder Senator werden konnte und es vorteilhaft war, wenn man einen Senatoren zum Vater hatte, wenn man auch einer werden wollte. Er sah ein, dass er selbst dann wohl eher mit Valerian zu vergleichen war und eine politische Karriere nur möglich war, wenn der Kaiser ihn begünstigte. Das war viel Erkenntnis für einen noch nicht mal siebenjährigen Buben.


    “Gut. Ich weiß nämlich noch nicht, ob ich auch ein Senator werden möchte. 30 Jahre!“ da fielen dem Jungen beinahe die Augen aus dem Kopf. Leider konnte er 6 und 30 noch nicht addieren, aber er wusste, dass 30 eine große Zahl war, die sogar erst nach der 20 kam. “Da ist man ja schon ein alter Opa!“ Er kicherte und zog ein Bein auf den Stuhl, auf das er sich setzte.


    “Ich war noch nicht in einer Therme. Ist denn da genügend Platz?“ Marcus verglich die Therme unwissend mit seinem Cubiculum, das ja nun für zu klein für sportliche Betätigungen beurteilt wurde. Aber davon abgesehen fing er gerade an sich so richtig auf sein Leben hier in Rom zu freuen. Die ersten Tage waren schleppend vergangen, aber immerhin hatte er ein wenig Freundschaft mit Sabina schließen können. Dann war Paullus weggegangen und zuerst war er wirklich sehr traurig gewesen. Doch inzwischen hatte er Valerian kennengelernt, der mit ihm ein Gladius schnitzen und ihn unterrichten wollte und nun wollte Sabinas Papa ihn sogar mal mit in die Thermen nehmen und das ja vielleicht sogar regelmäßig, damit sie beide in Form blieben. Das klang doch wirklich toll und ganz danach, dass er hier wirklich nicht alleine war und seine Zukunft in besten Händen lag.

  • Sicher würde sich Pius dies nicht alles merken können oder vielleicht auch des ein oder andere miteinander vertauschen, aber das befand Sedulus im Moment nicht für schlimm zumindest nicht in Pius`Alter.


    Dass wäre auch noch ein wenig früh. In deinem Alter wußte ich auch noch nicht was ich werden wollte. Sei einfach du selbst und vorallem sei erst einmal Kind. Das Erwachsenenleben wird dich noch früh genug einholen. Allerdings versprich mir eines Pius. Geh niemals mehr alleine durch die Straßen Roms, hörst du?!
    Man is ein älterer Mann ja, aber sicherlich noch kein Opa.


    Lächelte Sedulus.


    Ein Therme ist sehr groß. Größer noch als unsere Casa hier und die ist im Verhältnis zu normalen Häusern schon recht groß. Dort kann man ausch schwimmen. Du kannst doch sicherlich schwimmen oder?


    Ansonsten sollte man Pius bevor er das Kämpfen mit dem Gladius beigebracht bekommen würde, erst einmal das Schwimmen beibringen.

  • Gut, er musste sich jetzt nicht gleich entscheiden. Jedenfalls hatte dieses Gespräch Marcus Meinung zu Sedulus revidiert und somit auch seine Einschätzung des Senatoren. Er machte gar keinen langweiligen Eindruck, da konnte seine Arbeit im Senat das doch auch nicht sein, oder? Naja, er hatte ja noch viel Zeit, all seine Fragen zu stellen.
    Der Unterschied zwischen älterer Mann und alter Opa wurde ihm nicht deutlich, er zuckte leicht mit den Schultern.


    Zuerst nickte der Knabe, doch dann sah er zerknirscht drein. “Niemals mehr? Oh man…“ Er ließ die Schultern hängen und atmete theatralisch aus. Niemals mehr klang nach einer seeeehr langen Zeit. “Auch nicht, wenn Sabina und ich draußen spielen wollen?“


    “Na klar kann ich schwimmen!“ antwortet er voller Stolz. “Ich habe es letzten Sommer in Ostia gelernt. Ich bin eine richtige Wasserratte!“ Marcus konnte schwimmen, aber es sah noch etwas unbeholfen aus. Nichtsdestotrotz musste man nicht mehr befürchten, dass er wie ein Stein einfach unter ging. “Und da dürfen kleine Jungen auch rein? Au, das klingt toll!“

  • Sedulus schüttelte den Kopf.


    Nur noch in Begleitung von Erwachsenen. Sei es nun einen Sklaven oder jemanden aus der Familie. Das gilt auch wenn ihr draußen auf der Straße spielt. Es sollte immer wer in eurer Nähe sein der auf euch obacht gibt. Ob es nun Bia, Teutus oder gar Vitale ist. Es ist einfach zu gefährlich.


    Dann mußte Sedulus schmunzelen als Pius meinte er wäre eine Wasserratte.


    So so. Ich wußte gar nicht, dass wir auch Wasserratten in der Familie haben. Aber es ist schon einmal gut zu wissen dass du Schwimmen kannst.
    In Begleitung von Erwachsenen, sicherlich.

  • Oh je. Da hatte er sich ja etwas eingehandelt. Marcus ließ den Kopf hängen und nickte geschlagen.


    “Gut, ich verspreche es“ murmelte er und sah auf seine Knie. Er fühlte sich gerade mehr denn je seiner Freiheit beraubt. Erst Hausarrest für einen ganzen Monat und dann auch noch die Auflage, nie mehr ohne Begleitung das Haus zu verlassen. Da war es auch ganz gleichgültig, dass es Gefahren gab, die er gar nicht einschätzen konnte.


    Noch einmal nickte der Junge, was zum einen bestätigen sollte, dass es zumindest eine Wasserratte in der Familie gab und er tatsächlich schwimmen konnte. Mit immer noch gesenktem Kopf fügte er leise an: “Nur bei Wellen kann ich nicht gut schwimmen, weil das Wasser dann immer in die Augen spritzt und das brennt.“

  • Sedulus nickte zufrieden.


    Gut, dass wollte ich von dir hören Pius.


    Er sah dem Jungen an, dass es ihm so gar nicht in den Kram passte aber es würden bestimmt Zeiten kommen, da würde er es ihm vielleicht sogar danken.


    Ich glaube bei Wellen kann noch nicht einmal ein noch so guter Schwimmer richtig schwimmen. Auch dieser würde wenn die Wellen groß genug sind, sang und klanglos untergehen. Aber zum Glück gibt es ja in den Thermen keine so großen Wellen. Du brauchst dir da also keine Gedanken machen. Ansonsten schwimmst du einfach am Beckenrand, dort ist es eh sicherer.

  • Naja, wenn das das einige war, was er von Sedulus zu dem Hausarresst zu erwarten hatte, dann war er wohl glimpflich davon gekommen. Noch traute der Knabe aber nicht aufzuatmen, zumal er es doof fand wie ein Baby ständig beaufsichtigt zu werden.


    Seinem Trotz und seiner Traurigkeit stand die Neugierde entgegen. Sedulus kitzelte diese mit dem Gesprächsthema Therme in den Vordergrund. Demütig sah der Knabe auf.


    “Wie tief ist denn das Wasser in der Therme? Ist es so salzig wie das Wasser im Meer?“

  • Sedulus staunte nicht schlecht, als Pius ihn fragte wie tief denn das Wasser in den Becken der Therme sei.


    Ähm, wenn an groß genug ist, kann man gerade noch drinnen stehen. Es kommt auch auf die Becken an.


    Versuchte sich der Senator herauszureden, der nun wirklich nicht genau wußte wie tief das Wasser war.

  • Marcus grinste und machte eine wegwerfende Handbewegung. Sein Blick wirkte stolz, gar ein bisschen überheblich.


    “Dann kann ich da schwimmen. Ich bin schon in einem See geschwommen, in dem Paullus nicht mehr stehen konnte.“ Er war doch keine Memme und würde sich bestmmt nicht wie ein Kleinkind am Beckenrand aufhalten, nein, nein!


    Dann überlegte er kurz und musterte den Senator. Ob der ihm noch irgendetwas zu sagen hatte? Irgendwie sah er ja nicht so aus, als würde ihm noch eine große Predigt auf der Zunge brennen. Jedenfalls hatte er ja eine Engelsgeduld bewiesen, bei all den vielen Fragen, die Pius an ihn gerichtet hatte. Das Schlimme war, dass sie ihm immer noch nicht ausgegangen waren. Wahrscheinlicher war, dass ihn an diesem Tage mehr Fragen denn je beschäftigten.
    Aber er hatte bereits gelernt, dass man den Bogen besser nicht überspannte. Deswegen wartete er jetzt erst einmal ab, ob Sedulus noch irgendeinen Klärungsbedarf sah.

  • Sedulus grinste breit als Pius unerschrocken meinte, dass er dort locker flockig schwimmen konnte.


    Na dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen, nicht wahr?


    Im Grunde hatte Sedulus nichts mehr zu sagen. Auch hatte er keine Lust seine Worte noch einmal zu wiederholen da er davon ausging, dass Pius es nun verstanden hatte, dass er alleine auf Roms Straßen nichts zu suchen hatte.
    So meinte er schließlich zu dem Jungen.


    Von mir aus kannst du dann auch wieder spielen gehen. Ich denke wir haben uns verstanden was dein kleiner Ausflug angeht.


    Er sah Pius mit neutralem aber dennoch festen Blick an.
    Aber wenn der Junge noch die ein oder andere Frage hatte, so würde er sie ihn schon noch beantworten.

  • Das, was Marcus nun grinsend tat, nannte man wohl ein übertriebenes Kopfschütteln. Er hatte jetzt so lange still gesessen, dass in ihm alles wieder nach Bewegung lechzte und selbst so alltägliche Gesten wie ein Kopfschütteln sehr schwungvoll gemacht wurden. Mit der nächsten Bewegung sprang er vom Stuhl auf.


    “Gut! Aber ich werde nicht spielen gehen.“ Er stemmte die Arme in die Seiten und verkündete feierlich: “Sondern im Hortus laufen!“


    Da fegte er auch schon herum und stob zur Tür, hielt dort jedoch noch einmal inne und wandte sich zu Sedulus herum. Er hatte doch schon gelernt, was es hieß, ein Gespräch mit einem Erwachsenen richtig zu beenden. Dazu gehörte ein Gruß zum Abschied, bei dem man den Erwachsenen ansah.


    “Vale, Sedulus!“


    Schwupps, schon war er durch die Tür verschwunden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!