Das Officium des Senators Sedulus

  • "Mantua? Wir fahren nach Mantua? Zu Septima und ihrem Mann? Wirklich? Wann? Nun sag schon, Quintus, wann genau?" Serrana, die mit jedem Wort aufgeregter wurde, stand wild gestikulierend im Officium ihres Mannes und hibbelte herum, wie ein kleines Kind, das nicht still stehen konnte. Mantua war zwar nicht Germanien, aber immerhin: es war ein ganzes Stück von Rom entfernt, und bislang war die Iunia ihn ihrem Leben noch nicht allzu weit gekommen, was das Reisen betraf.
    "Wenn es bald losgeht, dann muss ich sofort mit den Vorbereitungen anfangen.....was müssen wir denn bloß alles mitnehmen, das sind ja tausend Dinge....?Am besten fange ich in unserem Cubiculum an, oder doch besser in Sabinas Zimmer...oder...."Serrana drehte sich bei jeder Überlegung einmal um die eigene Achse, was angesichts ihres aktuellen Umfangs nicht allzu schnell und auch nicht besonders graziös gelang.

  • Als Sedulus sah, wie Serrana vor Freude ganz außer sich war, meinte er.


    So bleib doch ruhig und setz dich.


    Er wartete bis sich Serrana gesetzt hatte.


    Es geht in drei Tagen los! Wir treffen uns bei der Villa von Ursus und Septima. Dass wäre das eine. Einigen Sklaven und auch Aculeo habe ich bescheid gesagt. Aculeo wird wärend unserer Abwesenheit auf das Haus aufpassen. Ich denke in Mantua wird es um einiges kälter sein als hier, alos würde ich mal auf warme Sachen tippen. Ansonsten, können wir dort alles Nötige was wir noch brauchen kaufen. Da sehe ich keine Probleme.


    Erklärte Sedulus recht gelassen.

  • Serrana ließ sich nur höchst widerstrebend auf einem der Stühle nieder und wippte auch dann nervös und unübersehbar mit den Füßen. Die Information mit der warmen Kleidung war natürlich wichtig, sobald sie wieder in ihrem Zimmer war, würde sie sich auf die Suche machen oder noch einmal mit Adula zum Mercatus gehen. Dass Aculeo auf das Haus aufpassen würde, hörte sich auch gut an, der junge Germanicus war ein netter Kerl und Serrana hatte ihn mittlerweile ins Herz geschlossen. Sie nickte automatisch, doch dann durchfuhr sie plötzlich ein Gedanke und die Vorfreude wandelte sich schlagartig in Wachsamkeit und Misstrauen.


    "Du meinst also, er bleibt als einziger von der Familie hier? Aber was ist denn mit Großmutter? Die will doch wohl nicht etwa auch mitkommen? Ich halte es unmöglich tagelang mit ihr in einem engen Reisewagen aus, da gehe ich lieber zu Fuß!" Trotzig stampfte Serrana mit eben diesem auf und zog einen Flunsch. Bislang hatte sie zwar noch keine besonderen Schwangerschaftsgelüste entwickelt, aber launisch war sie dafür umso mehr geworden und ihre Stimmung konnte innerhalb von Sekunden von himmelhoch jauchzend nach zu Tode betrübt umschlagen.

  • Nein, deine Großmutter bleibt natürlich auch hier. Schließlich sind ja nur wir zu Ursus und Septima eingeladen worden und nicht gleich die ganze Familie. Wäre ja noch schöner.


    Gab Sedulus als Antwort.
    Auch er konnte es sich nicht vorstellen, die alte Germanica an der Backe kleben zu haben. Eher würde er sich über die Alpen nach Mogontiacum zu Onkel Avarus verdrücken bevor er sich so etwas antat... 8)

  • "Ah, das ist gut." Serrana stieß einen unüberhörbar erleichterten Seufzer aus und saß jetzt endlich halbwegs ruhig auf ihrem Stuhl, während sie mit der Hand gedankenverloren über ihren inzwischen kugelrunden Bauch strich und ärgerlich die Stirn runzelte. "Du glaubst gar nicht, wie furchtbar es im Moment mit ihr ist. Alles will sie mir vorschreiben: was ich essen soll und was nicht, welche Kleidung ihrer Meinung nach angemessen ist, wie ich mich zu bewegen habe, wie oft ich baden darf und zu welcher Zeit, und alles angeblich nur zum Besten unseres Kindes. Als ob es dem wichtig wäre, welche Farbe meine Palla hat, oder ob ich morgens oder abends ins Caldarium gehe..." Serrana schnaubte empört und schüttelte den Kopf. "Drei Tage sind noch eine lange Zeit, aber ich werd einfach an die Reise denken, sobald Großmutter den Mund aufmacht. Warst du eigentlich schon mal in Mantua? Wie ist es denn da so?"

  • Sedulus grinste. Ja so konnte er sich die alte Germanica gut vorstellen und wehe Serrana hörte nicht auf sie... So versuchte er seine Frau zu beschwichtigen.


    Sie meinte es doch nur gut mit dir und vorallem mit dem Kind. Du magst zwar recht haben, dass dem Kind es wohl egal ist welches Kleid du an hast und welche Farbe es hat, aber sie ist nun einmal so und niemand wird sie jetzt noch ändern. Was glaubst du was los ist, wenn das Kind auf der Welt ist.


    Sedulus winkte ab und wartete auf die Reaktion seiner Frau.

  • "Sie meint es nur gut? Pah!" Serranas Flunsch war innerhalb von Sekunden zurück gekehrt, und sie verschränkte mit finsterer Miene die Arme vor ihrer Brust. "Du hast gut reden, du siehst sie ja nur bei den Mahlzeiten, oder wenn du mal was mit ihr zu besprechen hast. Ich dagegen hab sie am Hals, sobald ich morgens zum ersten Mal aus unserem Cubiculum komme." Auf Sedulus Bemerkung hin wurde Serrana schlagartig ein paar Nuancen blasser, dann stampfte sie erneut mit dem Fuß auf und funkelte ihn an. "Willst du damit etwa sagen, dass es nach der Geburt noch schlimmer wird? Oh nein, DAS werde ich NICHT mitmachen, das sag ich dir! Dann bleib ich halt mit dem Kind in Mantua oder ich ziehe mit ihm in den Tempel!"

  • Das reicht mir auch schon.


    Grinste Sedulus breit.


    Zum Glück trifft in letzter Zeit eher selten zu, dass ich mit ihr etwas zu besprechen habe, den Göttern sei Dank!
    Wie jetzt? Du meinst sie lungert vor unserem Zimmer herum? Sollte ich dem einmal nachgehen?
    Naja, kann schon gut sein. Zumindest kann ich es mir vorstellen.
    Jetzt halt mal die Füße still. Am besten du schaffst von vornhinein klare Fronten. Dass ist das Beste was du machen kannst.

  • "Natürlich reicht dir das. Mir würde es auch reichen, sie nur einmal am Tag zu sehen." maulte Serrana. "Aber du hast ja das Glück, dass Großmutter dich entsetzlich anstrengend findet, zumindest sagt sie das ständig...Deshalb wartet sie vermutlich, bis du morgens verschwunden bist und lauert dann mir auf." Es ertönte ein empörtes Schnauben, während Serranas Füße, der Anmerkung ihres Mannes zum Trotz, weiterhin auf dem Boden umher scharrten und sich ihr Gesichtsausdruck immer mehr dem ihrer Stieftochter anglich, wenn diese kurz vor einem kombinierten Wut- und Heulanfall stand. "Und was heisst hier klare Fronten? Um bei Großmutter klare Fronten zu schaffen, müsste ich sie schon mit einer Amphore bewusstlos schlagen. Aber ich sag dir eins: wenn sie mir nur noch ein einziges, ein EINZIGES MAL sagt, dass ich meine Kleider aus einem anderen Stoff nähen lassen soll, damit ich nicht länger aussehe wie ein trächtiger Ackergaul, dann mache ich genau das, darauf kannst du dich verlassen!"

  • Sedulus zuckte mit den Schultern. Als ob er dafür etwas konnte.


    Willst du mir jetzt deshalb einen Strick daraus drehen? Ich kann doch nichts dafür...


    Dann wurde es kritisch.


    Gut, dass sie das jetzt nicht hört. Sie wäre mit Sicherheit nicht erfreut darüber wie ihre Enkelin über sie spricht und was sie mit ihr eventuell vor hat...


    Sedulus konnte sich bei dem Gedanken, dass seine Frau der alten Germanica eine Amphore über deren Kopf zertrümmert ein Grinsen nicht verkneifen.


    Dennoch bitte ich dich, dies nicht zu tun. Du weißt ja, das Gerede...

  • "Nein, du kannst nichts dafür." gab Serrana widerwillig zu und begann jetzt eher unbewusst, eine von Sedulus' Schriftrollen auf dem Schreibtisch hin und her zu kegeln, während sie weitersprach. "Ich wünschte nur, ich könnte auch einmal in meinem Leben so anstrengend sein, dass dieser alte Drachen mich freiwillig in Ruhe lässt... "Bei der nächsten Bemerkung ihres Mannes fuhr sie gleich wieder in die Höhe. "Wie ich hier über sie rede? Wie redet sie denn über mich und das schon seit 10 Jahren? Sollte sie jemals versehentlich etwas Freundliches von sich geben, müsste ich ja davon ausgehen, dass sie geistig verwirrt ist oder totkrank, oder beides..." Eigentlich ein ganz angenehmes Szenario, wenn man genauer darüber nachdachte, aber das behielt Serrana lieber für sich. Wer wusste schon, ob ihr Mann dann nicht doch ernsthaft schockiert über die heimlichen Wunschgedanken seiner Gattin wäre. "Ach was, Gerede..." brummte sie schließlich. "Zeig mir nur einen Menschen in ganz Rom, der das nicht nachvollziehen könnte. Ausser Quadrata natürlich, aber die Ärmste steht ja auch schon seit 45 Jahren unter Großmutters Fuchtel." Serrana maulte noch ein Weilchen leise vor sich hin, dann änderte sich ihr Tonfall plötzlich und spiegelte jetzt weniger Ärger als Unsicherheit wider.
    "Sag mal, Quintus...." begann sie zögerlich und auch deutlich leiser. "Findest du etwa auch, dass ich aussehe wie ein Ackergaul? So dick und hässlich?" Sie selbst sah sich schon geraume Zeit nicht mehr allzu gern im Spiegel an, und warum sollte es ihrem Mann da anders gehen?

  • Ich weiß gar nicht was Laevina will, so anstrengend bin ich doch überhaupt nicht. Oder findest du ich sei anstrangend?


    Wollte Sedulus nun von seiner Frau wissen.


    Vielleicht wird sie es ja noch werden, wer weiß? Nur wenn dieser Fall eintritt, dann wird es nur noch schlimmer für uns. Denk nur daran, wir müssen sie dann auch noch pflegen.


    Sedulus konnte sich nicht vorstellen, dass Serrana so scharf darauf war.


    Sie hat sich doch aber recht gut daran gewöhnt oder nicht?


    Dann sah Sedulus seine Frau an und schüttelte den Kopf.


    Nein finde ich überhaupt nicht! Wie kommst du nur auf so etwas?


    Sedulus ging auf seine Frau zu und gab ihr einen Kuss.

  • Serrana schüttelte den Kopf. "Nein, ich finde dich nicht anstrengend. Keine Ahnung, was Großmutter an dir auszusetzen hat, offenbar hast du es einfach schon ein paar mal geschafft sie mit irgendwelchen Bemerkungen gründlich auf die Palme zu bringen, gleichgültig ob mit Absicht oder nicht." Nur wenige Sekunden folgte ein weiteres Kopfschütteln, diesmal noch deutlich entschiedener. "Pflegen? Großmutter? Nie und nimmer! Calvena hat mir erzählt, wie biestig sie damals tagelang war, nachdem sie auf den Fontinalia ins Impluvium gefallen ist. Kaum ein Sklave hat sich bei ihr ins Zimmer getraut, weil sie sie alle angeblafft hat. Naja, nicht, dass es sonst anders wäre... " Serrana seufzte resigniert, um ihren Mann kurz darauf überrascht anzusehen. "Wie ich darauf komme?"fragte sie mit einer Mischung aus Selbstmitleid und Scham. "Das sieht man doch...alles an mir sieht irgendwie dick aus. Ich hatte immer ganz dünne Handgelenke, und schau nur, wie dick und angeschwollen die jetzt sind..." Wie zur Bestätigung hielt sie Sedulus beide Hände unter die Nase und wedelte damit herum, dann ging ihr Blick an ihrem Körper hinunter und ein leises Schniefen ertönte. "Meine Fußgelenke sind genauso dick, das sieht furchtbar aus, so plump..." das Schniefen wurde lauter,"....und von meinem Bauch will ich gar nicht erst reden. Stell dir nur vor, wenn ich stehe, dann kann ich meine Füße nicht mehr sehen, das ist ja so schrecklich..." Die Schniefer gingen jetzt in Schluchzer über, und Serrana heulte leise vor sich hin. "Wwwer weiß, vielleicht küsst du mich ja nur noch aus Pflichtgefühl, und nicht weil du es wirklich möchtest...."

  • Als Serrana meinte, dass sie Sedulus nicht anstrengend fand, lächelte dieser zufrieden.


    Das freut mich zu hören Liebes. Tja, dass kann gut möglich sein. Aber wenn dem so ist, dann hat sie es wohl auch verdient. Ich glaube eher, dass sie mich auf die Palme gebracht hat um dass ich so reagiere. Aber egal...


    Sedulus konnte sich noch recht gut an diese Zeit erinnern. Es war für alle die hier im Hause lebten nicht so einfach gewesen.


    Ja, dass ist wahr. Sie war in der Zeit wirklich recht biestig. Aber so ist sie nunmal.


    Dann betrachtete Sedulus die Hände seiner Frau. Sie hatte recht, die Gelenke waren ein wenig angeschwollen, aber dies würde nach der Schwangerschaft auch wieder verschwinden.


    Glaube mir Schatz, nach der Schwangerschaft siehst du wieder so zierlich aus wie eh und je. Und so lange wird dieser Zustand ja auch nicht mehr anhalten. Es ist doch bald so weit. Und nein, ich küsse dich weil ich es möchte.


    Und gab ihr daraufhin erneut einen Kuss.

  • Es ist doch bald soweit... Der Satz war zweifellos tröstend und vor allem aufmunternd gemeint gewesen, aber bei der ohnehin schon reichlich angeschlagenen Serrana verfehlte er in diesem Moment leider die geplante Wirkung und löste eine ganz andere aus. Laut aufheulend vergrub sie ihr Gesicht im Stoff von Sedulus' Tunica, so dass ihre Worte vermutlich nur noch sehr undeutlich zu hören waren.
    "Ja, ich weiß....nur...nur noch ein paar Wochen...und...dann...dann kommt das Kind...und...vielleicht sterbe ich dann wie meine Mutter...und...du...du wirst mich nie mehr anders sehen als so... wie einen dicken Sack Mehl...."

  • Was waren denn dass für Worte die Sedulus aus dem Munde seiner Frau hören mußte? Erschorcken sah er sie an.


    Wie kommst du nur auf solche Gedanken? Warum bei allen Göttern meinst du, dass du, wie deine Mutter im Kindbett sterben wirst?


    Sedulus schüttelt fassungslos den Kopf.

  • Als sie den besorgten Unterton in Sedulus' Stimme hörte, hob Serrana kurz den Kopf und biss sich beim Anblick seines Gesichtsausdruck auf die Unterlippe, bevor sie den Blick schnell wieder senkte. Allzu lange war das Gespräch mit Romana noch nicht vergangen, in dem sie vollmundig angekündigt hatte, künftig voll stoischer Gelassenheit und Würde mit diesem Thema umzugehen, gleichgültig was auch immer geschehen würde. Und jetzt? Jetzt stand sie da und heulte ihrem Mann wieder einmal wie ein kleines Kind die Tunica voll, ein Verhalten, für das ihre Großmutter vermutlich nur den Ausdruck "armselig" übrig gehabt hätte. In einer Mischung aus Scham und Ärger auf sich selbst wischte Serrana sich die Augen halbwegs mit dem Handrücken sauber und schniefte dann erneut, bevor sie erst stockend und dann immer schneller das hervorsprudelte, was sie schon seit so langer Zeit in den Krallen hielt.


    "Naja, du weißt doch, dass ich immer schon Angst davor hatte...Ich hab das auch mal Claudia Romana erzählt, und die war so nett und hat eine Leberschau durchgeführt...und....dabei ist dann herausgekommen, dass ganz viele Götter verärgert waren, du glaubst gar nicht wie lang diese Liste war, Quintus..." Serrana schauderte leicht bei der Erinnerung und drückte sich unwillkürlich wieder näher an ihn. "Und dann ist Romana nochmal vorbeigekommen und hat mir gesagt, dass man die Götter mit Opfern milde stimmen kann, und stell dir vor, sie ist mit mir tagelang zu all den Tempeln gelaufen und hat mir geholfen, weil ich ja nicht selbst opfern kann zur Zeit..."Allmählich hatte sich ihre Atmung wieder beruhigt und Serrana ließ einen noch etwas zittrigen Seufzer hören. "Eigentlich sind alle Opfer angenommen worden, und das ist ein gutes Zeichen...aber...aber zwischendurch vergess ich das und krieg wieder Angst. Tut mir leid, dass ich mich aufgeführt habe wie ein kopfloses Schaf, im Moment fang ich bei jeder Kleinigkeit an zu heulen, es ist so peinlich..." Serrana seufzte erneut und starrte angestrengt auf ihre Füße, oder besser gesagt, auf die Stelle ihres beeindruckenden Bauches, unter der sie ihre Füße gerade vermutete.

  • Sedulus nickte und meinte dann.


    Ja, du hast mir davon einmal erzählt. Den Göttern sei dank, haben sie die Opfer alle angenommen. Von daher solltest du doch eigentlich beruhigt sein und dir keine weiteren Gedanken darüber machen müssen.


    Schließlich gab er Serrana einen weiteren Kuss auf die Stirn.


    Mein Schatz, glaube mir, wenn unser Kind auf der Welt ist, dann vergeht auch dies, also dass du bei jeder Kleinigkeit zu Weinen beginnst. Außerdem würdest du kein gutes Beispiel abgeben, weißt du.


    Lächelte er dann sanft.

  • Serrana atmete einmal tief ein und aus und nickte dann, wenn auch immer noch ein wenig zögerlich. "Ja, du hast recht. Mehr können die Götter jetzt auch nicht für mich tun, ich muss einfach lernen, bei dem Gedanken an die Geburt nicht sofort in Panik zu geraten. Weisst du, im Grunde ist mir das alles schon seit Wochen klar, aber manchmal da....da kommt diese Angst einfach wieder, auch wenn ich es nicht will. In ein paar Wochen, wenn ich das Kind auf dem Arm habe, werde ich sicher darüber lachen könne, hoffe ich zumindest..." Ob Sedulus' erste Frau sich während ihrer Schwangerschaft wohl auch so hysterisch aufgeführt hatte? Vermutlich nicht, im Grunde konnte sie froh sein, dass sie so einen geduldigen Ehemann gefunden hatte. Ihre Großmutter hätte diese Panikattacken vermutlich mit ein paar wohlplatzierten Ohrfeigen behandelt, aber ob das vielversprechender verlaufen wäre? Ein kleiner Seufzer, dann nickte Serrana erneut. Was für eine schreckliche Vorstellung: ein heulendes Kleinkind und gleich daneben die ebenso heulende Mutter. Nein, das war wirklich ausreichend abschreckend!


    "Das letzte, was ich will, ist meinem Kind einen Grund zu geben, sich irgendwann mal für mich zu schämen. Ich werde versuchen, mich von jetzt an am Riemen zu reissen. Was sollen die Leute in Mantua sonst von mir denken..."

  • Sedulus hoffte dies natürlich auch.


    Dass wirst du sicherlich können mein Schatz.


    Meinte er dann lächelnd.


    Ich glaube sie werden gar nichts von dir denken. Sie kennen uns dort ja nicht einmal und ich denke, dass sie dort ganz andere Sorgen haben als eine Senatorenfamilie die sich dort für kurze Zeit bei einer anderen befreundeten Senatorenfamilie aufhält. Oder findest du nicht?


    Dabei sah Sedulus seine Frau frangend an.

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