Auch wenn der Tag ein wenig trüb und kühl war, so hatte Ursus ja eine ganz persönliche, strahlende Sonne dabei. Seine Cousine hatte eine entwaffnende Art, gute Laune um sich herum zu verbreiten. Dem konnte sich Ursus nicht entziehen, selbst wenn er gewollt hätte. Und er wollte natürlich nicht.
Gefolgt von Tilla und Caelyn folgten sie den Hauptstraßen, auch wenn das ein Umweg war. Doch in den Nebenstraßen büßte Rom teilweise doch erheblich von seiner Pracht ein und Ursus wollte eben, daß Laevina zunächst die schönen Seiten dieser riesigen Stadt zu sehen bekam. Es waren viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Ladeninhaber priesen ihre Waren an, zwei Frauen beschimpften einander lautstark quer über die Straße hinweg und eine Gruppe von Kindern hatte einige Kästchen auf den Gehweg gemalt und hüpften nun darin herum. Dazwischen eilten Sklaven auf Botengängen dahin, flanierten schwatzende Frauen oder diskutierten einige Männer über wichtiges und unwichtiges Tagesgeschehen.
Je näher sie dem Forum Romanum kamen, umso prachtvollere Gebäude kamen ins Blickfeld. Ursus deutete auf einen Tempel, von dem man von hier aus nur das Dach sehen konnte. "Schau, das ist der Tempel des Trajan, dahinter liegt die Baslikia Ulpia, dahinter das Trajansforum und die Trajanischen Märkte. - Von denen hast Du sicher schon gehört." Er grinste ein wenig frech, denn er erwartete schon, daß Laevina dort das eine oder andere kleine Vermögen lassen würde.